Zischelnde S-Laute

  • Hmmmm also bei Umstellung von Consumer auf Pro fällt mir wirklich auf, dass die Zischlaute im Verhältnis sehr viel lauter und hervorstechender sind.


    Bei welcher Variante sind die Zischlaute lauter und hervorstechender?


    Zu Mono/Stereo: Ja, kann mich auch nicht an eine Monoscheibe erinnern, bei der es ein Problem gab. Das Nervige sind nicht die Zischlaute an sich, sondern dass (bei Lautsprecherbetrieb jedenfalls) die Zuordnung zusammenbricht: Vom scheinbaren Ort der Stimme (Phantomschallquelle) zieht sich eine Zischbahn bis zur tatsächlichen Quelle, der Hochtonmembran, allerdings immer entweder nach rechts oder links. Die räumliche Illusion bricht schlagartig zusammen. Im Monobetrieb kann die nicht zusammenbrechen.


    Falls möglich, würde ich mal leihweise einen anderen Phonopre probieren. Scheint bei Dir ja nicht am TA zu liegen.


    Ein Faktor wäre noch der kapazitive Abschluss des TA, habe für den Dynavox hier im Forum die Angabe 220 pF gefunden. Die Daten aus dem Manual des Dual-TA suche ich jetzt aber nicht noch einmal heraus (gibt's bei vinylengine.com).


    Gruß
    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • Bei Pro sind die Zischlaute lauter und hervorstechender.
    Keine Ahnung, ob in Phase oder nicht. Wie überprüfe ich das?


    Das Komische an der Sache ist ja: Beim Plattenspieler meiner Mutter mit völlig anderer Kette, also auch anderem TA und Verstärker, hab ich exakt das gleiche Zischeln.


    Ich find schon, dass das Zischeln selbst auch sehr nervig ist. Weil es einfach alles andere übertönt. Man hört außer Zischeln gar nichts mehr.

  • Grundig PS3500 mit Audio-Technica TA (Nadel wurde vor ein paar Jahren ausgetauscht. Ist aber das gleiche Modell wie das, mit dem der Spieler ausgeliefert wurde. Müsste Audio Technica ATN-71 sein.)
    Grundig R 3000-3
    Grundig Lautsprecher (keine Ahnung wie die heißen) - ist ja grundsätzlich egal, ich höre ja über Kopfhörer.

    2 Mal editiert, zuletzt von VinyLP ()

  • Viellecht ist das ja nur ein Nachbau minderer Qaulität. Da ich die zischenden Platten nicht kenne, kann ich nur vermuten, dass die Platten vielleicht maximal ausgesteuert sind und die Tonabnehmer das einfach nicht wiedergeben können.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Ich habe beim Kauf damals drauf geachtet, dass es eine Originalnadel ist. Also keine dubiosen Ebayhändler oder dergleichen, sondern Williamthakker.
    Eine Angabe über die Ausgangskapazität habe ich in der Anleitung nicht gefunden.


    Edit: Nein, tuts nicht. Egal mit welchem Kopfhörer/Lautsprecher, immer das selbe Problem und immer das selbe Zischeln. Der Kopfhörer trägt mit seiner Höhenanhebung eventuell etwas dazu bei, dass das Zischeln so vordergründig und laut ist, aber er erzeugt es nicht.

    3 Mal editiert, zuletzt von VinyLP ()

  • Hast Du dir mal die Nadel mit einer Lupe angeschaut? Sitzt die gerade und lotrecht? Auch das kann die Probleme verursachen und es ist nicht selten das da schon mal Fehler auftreten...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Also bei meinem Plattenspieler kann ich den Überhang und die Kröpfung nicht einstellen, da das so ein "Klicksystem" ist. Fand ich schon immer verwunderlich. Da gibt es keine Schräubchen, die ich drehen kann, um die Nadel zu justieren. Angeblich sei alles schon ab Werk richtig eingestellt.


    [Blockierte Grafik: http://3.bp.blogspot.com/-5fXdRD66iXg/UzmBqU3Y-TI/AAAAAAAAAKA/m5bYU7Yf3EQ/s1600/ortofon_m20e_1024x768.jpg]
    Sieht man hier.

  • Deswegen ist es wichtig das die Nadel beim Hersteller korrekt justiert ist. Auf jeden Fall mit einer starken Lupe kontrollieren!

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Hmmm, und wenn nicht gescheit justiert? Kann ich dann irgendwas machen außer TA auswechseln?

  • Nadel, nicht den ganzen Tonabnehmer. Wenn da was schief ist braucht es mehr als Feingefühl das zu richten...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Das Ortofon M20E ist kein schlechter Tonabnehmer. Damals hatte die Ortofon-Ellipse noch eine Seitenverrundung von 6µm, das läßt eigentlich schon eine präzise, unverzerrte Wiedergabe zu. Außerdem sind die Ortofon-MMs, zumal die alten, recht allgemeinkompatibel mit Phonoeingängen und deren Eingangskapazitäten, so daß hier auch nicht unbedingt mit einer Betonung des "Zischbereichs" zu rechnen ist.
    Wenn es trotzdem Probleme gibt kommen noch folgende Probleme in Betracht:
    - Nadel verschmutzt (neben dem üblichen losen Schmutz können sich am Diamanten Ablagerungen bilden, die man nur mit einem Naßreiniger oder mit harten Nadelbürsten, Radierschaumschwämmen o.ä. entfernen lassen)
    - Nadel vom Hersteller falsch montiert (ich selbst habe und hatte schon ne Menge Ortofon-Tonabnehmer und sowas ist mir bei diesem Hersteller noch nie passiert - anderen Leuten ist sowas aber wohl schon passiert)
    - falsche Einstellungen am Tonarm (die geometrische Justage ist ja fix, Auflagekraft und Antiskating müssen aber schon korrekt eingestellt werden - und ich habe den Eindruck, daß das System ein wenig tief auf der Platte liegt, vielleicht ist also die Auflagekraft zu hoch; bei der Einstellung des Antiskatings auch mal experimentieren, die Skala läßt nur eine Pi mal Daumen Einstellung zu, die Optimierung muß nach Gehör erfolgen)
    - Platten sind durch eine verschlissene Nadel schon beschädigt worden (ja, auch das geht...) oder durch sehr häufiges Abspielen schlichtweg verschlissen
    - gelegentlich sind die Aufnahmen einfach so, z.B. durch falsche Mikrofonverwendung im Studio (nicht umsonst sieht man da oft Schaumstoff-"Scheiben" vor den Mikrofonen bei entsprechenden Bildern)


    Was den Dreher Deiner Mutter angeht: Originalnadeln haben in der Regel einen Aufdruck des Herstellerlogos oder des Tonabnehmermodells auf dem Plastikträger. Zumindest die von Audio Technika, die haben den Kreis mit dem A-Symbol aufgedruckt. Thakker verkauft nicht ausschließlich Originale sondern auch Nachbauten. Es gibt auch richtig gute Nachbaunadeln, manchmal sogar Bessere als die Originale des Tonabnehmerherstellers (z.B. hat Jico eine Menge richtig guter Nadeln, neben dem Topmodell SAS auch welche mit hyperelliptischem oder Shibataschliff) - die kosten aber auch entsprechend...


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Tag,
    noch eine Vermutung nur, mit Blick auf das Foto (Beitrag 29) des aufliegenden M20E meine ich, dass der Abtaster zu weit durchhängt, beinahe schleifte die Kante links auf der Plattenoberfläche. Verglichen mit diesem Bild ist der Abstand zu gering, möglicherweise fehlt dem Nadellager/Gummimischungsdämpfer doch etwas von der ursprünglichen Oberflächenelastizität. Link: https://www.bing.com/images/se…f0706dd4e8a5o0&ajaxhist=0
    Und somit kommt es bei Passagen mit breitbandiger erhöhter Beschleunigungserfordernis (Zischlaute, Impulslaute) zu Abtastverzerrungen als übermäßiger Geräuschanteil im Signalgemisch. Beide Plattenspieler/Tonabnehmer-Kombinationen mit Geräuschvordergrund sind ja recht alt, und aus der Ruhestellung wieder in sporadischen Betrieb genommen worden?
    Ach so: Die Kapazitätsbedingungen sind unproblematisch; Dual 604 mit 180 pF, M20E mit 400 pF Empfehlung, Dynavox mit 220 pF.
    Freundlich
    Albus

  • Bei Pro sind die Zischlaute lauter und hervorstechender.


    Kann mir das jemand erklären? Offenbar ist hier die Eingangsempfindlichkeit größer. Ich hatte ja in Post # 17 das Gegenteil angenommen. Bin verwirrt.


    Danke und Gruß
    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • verstehe ich das richtig, dass Du ausschließlich über Kopfhörer hörst? Das könnte tatsächlich eine Erklärung sein, da Kopfhörer meist höher auflösen als Lautsprecher


    Kann man pauschal nicht sagen, ich höre auch vorwiegend mit Kopfhörer und mögliches zischeln kommt bei mir in erster linie wenn minimaler schmutz festgebacken am Diamant hängt, ist allerdings sehr selten, da hilft nur intensives vorsichtiges flüssig reinigen, manuell oder mit ultraschall.
    Optimierung der Einstellung bringt bei zischeln wenig, es sei den der Abtaster ist richtig grob verstellt.
    Ganz minimal bringt es was wenn man etwas zugunsten des inneren Nulldurchgangs einstellt, übrigens sind aus meiner Erfahrung Nachbauten oder Ersatznadeln Qualitativ nur das was sie bezwecken, nähmlich Ersatz..und wenn sie noch so schön aussehen.


    viele grüße
    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Leute, das Bild, das ich gepostet habe, ist nicht von mir! Das hab ich aus dem Internet. War nur zur Demonstration des Klicksystems.


    Zischeln tun die Kopfhörer bei mp3 (flac) oder CD gar nix. Nur bei Platten. Das liegt nicht an denen.
    Beide Nadeln haben das Herstellersymbol aufgedruckt. Einerseits das schwarze Dual Quadrat, andererseits den Audio-Technica Kreis.


    Die Dritte im Bunde, die Mutter, zischelt übrigens beidseitig. Hier wieder völlig egal, wie ich irgendwas einstelle.


    Ich denke mittlerweile, ich habe extremes Pech mit den Platten. Die werden auch zurückgehen. Denn alles deutet auf defekte Platten hin.