Neumann KH-420 - zu gut und unkompliziert für den High-Ender

  • In größeren PRO Studios für die Zielgruppe Rock/POP AC/DC findet man zwei Arten von LS in der Abhöre. Was neutrales aber auch echte Kracher wie EV Sentrys, JBLs und alles was mächtig rummst um den Sound den Bands mit Stadionfeeling zu präsentieren. Da wird so richtig Gas gegeben. Pures Adrenalin. Warum einen schönen Abend nach einer Weinschorle nicht mit einer Gin Bowle ausklingen lassen?:)

    So isses, die Frage ist wie soll die Musik beim Hörer klingen. Zum abmischen

    braucht es natürlich was neutrales, zum hören ist das nicht das wichtigste.


    Genau hier zeigt sich die Problematik, kein Lautsprecher kann alles gleich gut,

    je kleiner die Kiste (Volumen und Preis) desto grösser der Kompromiss in eine Richtung.

    In der Liga der angesprochenen JBL kann man sicher damit gut leben, ein

    Aktivböxchen aus dem Studio, sowas hab ich auch hier, wäre mir zum

    Musikhören zu mager.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Es macht sicher einen Unterschied, wo ich höre, im kleinen Arbeitszimmer stehen hinter dem Schreibtisch Yamaha NS-1000M, die Lautsprecher meiner Eltern, ein Andenken, wenn ich an die nicht emotional sehr gebunden wäre, würde ich da gerne einmal aktive Neumänner ausprobieren...


    Die Welten Studio / HiFi zuhause müssen ja nicht zwangsläufig so weit auseinander klaffen, Hauptsache, wir können alle mit Freude Musik hören...


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Hallo Michael,


    so ein Zufall, mit den Yamaha NS-1000 (die mit dem Mahagonifurnier) meiner Eltern habe ich auch eine zeitlang gehört. Tolle Lautsprecher mit einem überragenden Mittel-/Hochtonbereich, aber leider etwas anämischer Basswiedergabe. Und da ich - je nach Gemütslage - gerne öfter mal die Lautsprecher tausche, waren sie mir einfach zu schwer. Die Neumann KH 420 ist nicht nur besser zu tragen (man kann eine Hand in die BR-Öffnung stecken), sondern klingt sogar noch besser.


    Viele Grüße

    Rudolf

  • Genau hier zeigt sich die Problematik, kein Lautsprecher kann alles gleich gut,

    je kleiner die Kiste (Volumen und Preis) desto grösser der Kompromiss in eine Richtung.

    In der Liga der angesprochenen JBL kann man sicher damit gut leben, ein

    Aktivböxchen aus dem Studio, sowas hab ich auch hier, wäre mir zum

    Musikhören zu mager.

    Letztendlich ist es eh vermessen die 40x40m große Bühne eines AC/DC Konzerts im Wohnzimmer zu erwarten...

  • Auch hier sollte man sich bewusst sein, dass es nicht den einen Toningenieur gibt und das Menschen sind. Sprich, was dem einen taugt, findet der andere gruselig. So hat's halt Geithain zum ARD-Studiostandard geschafft und ich weiß, dass das nicht jedem gefällt, um es vorsichtig auszudrücken.

    Grüße

    Chris

    Das ausgesprochen, sollte dir bewußt sein, dass das ein bisschen andere "Menschen" sind, als die die hier diskutieren.


    Toningenieure haben das als Beruf gelernt, was der wesentliche Unterschied ist! Das heißt, dass sie wesentlich bewußter und besser mit dem umgehen können müssen, über das wir hier so rumschwurbeln. Eine gewisse Fähigkeit zu differenzieren und zu relativieren stellt sich dadurch ein - ja, muss es! Der persönliche Geschmack des Tonigenieurs ist idealerweise hinten an, ansonsten ist er ein schlechter seines Fachs! Aber natürlich gibt es, wie in jedem anderen Beruf auch, bessere und schlechtere...


    Ich kenne KEINEN professionellen Ton-Ing., der nicht vergleichend hört! Auch das ist ein wesentlicher Unterschied zu einem Forum, wie diesem. Hier sitzt (fast) jeder vor seiner "Kiste" und ist der Meinung, dass sei der heilige Gral in Brokat!


    Viele, die Werkzeuge für den Ton-Ing. entwickeln, tun dieses anhand von verlässlichen Messdaten und nicht durch monatelange "Hörsessions"!


    Es geht überhaupt nicht um Geschmack!! Es geht um harte Fakten, Lasten- und Pflichtenhefte!! Und natürlich MUSS das Werkzeug dafür so neutral, präzise und fehlerfrei sein, wie irgendwie möglich und vertretbar. Wo wäre sonst die Referenz zu beurteilen, was den KÜNSTLERISCHEN Aspekt von Musik ausmacht. Die Qualität der resultierenden Produkte spiegelt sich natürlich auch in einem gewissen Preis wieder. Dieser rechtfertigt sich aber in der messbaren Performance - auch ein wesentlicher Unterschied zu Consumer-Hi-Fi.

    Dass das später von Equipment, das zum Instrumentenstatus erhoben wird, wieder verbogen wird, steht auf einem anderen Blatt.

  • Viele, die Werkzeuge für den Ton-Ing. entwickeln, tun dieses anhand von verlässlichen Messdaten und nicht durch monatelange "Hörsessions"!


    Es geht überhaupt nicht um Geschmack!! Es geht um harte Fakten, Lasten- und Pflichtenhefte!! Und natürlich MUSS das Werkzeug dafür so neutral, präzise und fehlerfrei sein, wie irgendwie möglich und vertretbar. Wo wäre sonst die Referenz zu beurteilen, was den KÜNSTLERISCHEN Aspekt von Musik ausmacht. Die Qualität der resultierenden Produkte spiegelt sich natürlich auch in einem gewissen Preis wieder. Dieser rechtfertigt sich aber in der messbaren Performance - auch ein wesentlicher Unterschied zu Consumer-Hi-Fi.

    Dass das später von Equipment, das zum Instrumentenstatus erhoben wird, wieder verbogen wird, steht auf einem anderen Blatt.

    Und genau das ist die Meinung von jemand der Messwerte und Linearität zum

    höchsten (einzigen) Ziel ernennt, das sind aber nur Teilbereiche dessen was die

    Reproduktion ausmacht. Hier werden einzelne Punkte zum (Studio-)Fetisch erhoben

    und andere dafür vernachlässigt. Einer JBL oder eben der SARDEC gelingt beides

    mühelos, eine 50L-BR-Kiste kann halt vieles nicht. Mit verbiegen hat das nichts zu

    tun, mit Geschmack auch nicht. Es ist eine Frage der persönlichen Vorlieben.

    Gerade der Erfolg von Hörnern und von Vintage-Komponenten zeigt doch dass

    viele eben ihre Präferenzen anders setzen als ein paar Freaks die leuchtende

    Augen bekommen sobald Studio draufsteht. Jedem so wie er es mag, nach Rom

    führen viele Wege.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Alles schön und gut man muss aber persönliche Klangpreferenz und ein Lautsprecher der extrem akkurat die Aufnahme wiedergibt unterscheiden auch wenn man letzteren persönlich weniger bevorzugen sollte.

    Die JBL 66000 und 4350 mal Außen vorgelassen die laufen ordentlich. Ich meine hätte man in der 66000 ein TAD 3001 eingesetzt ab 700Hz wäre ein zusätzlicher SHT gar nicht nötig gewesen.


    Ich selber habe die Westrex LS/Silbaton auf der High End gehört...ich sage mal sie klingen bei manchen Stücken "interessant" aber sie verfärben nicht unerheblich bei der Wiedergabe. Bei manchen Stücken hört es sich erstmal interessant an bei anderen Stücken wieder nervt es einfach sehr schnell so meine persönliche Bewertung des gehörten Klanges. Das was die Westrex da machen in der Wiedergabe und diese Verfärbungen sind so auf den verwendeten Stücken nicht drauf...

    Die Westrex machen aus der Aufnahme nochmal was anderes eigenes abseits von dem was eigentlich auf der Tonkonserve drauf ist.

    Mal ein wenig auf der High End die Teile hören okay aber so wollte ich nicht ständig hören....denn bei vielen Stücken kann das auch schnell nerven.


    Grüße Truesound

  • Gerade der Erfolg von Hörnern und von Vintage-Komponenten zeigt doch dass

    viele eben ihre Präferenzen anders setzen als ein paar Freaks die leuchtende

    Augen bekommen sobald Studio draufsteht.

    Die einen nennen es "Erfolg", ich würde behaupten es ist nichts anderes als ein Hype!


    Und in welchem Lager es mehr Freaks gibt, möchte ich lieber nicht wissen.


    Ansonsten kannst du ja mal spaßeshalber den Sato-Thread durchlesen. Besonders empfehlenswert sind die Beiträge von Dietmar, dessen Vorgehensweise, Knowhow und die Auswahl der Mittel exemplarisch und gleichzeitig ungewöhnlich sind. Vielleicht kannst du ja herauslesen nach welchen Kriterien vorgegangen wird, und welches Equipment zum Einsatz kommt. Das würde jedem Möchtegern-Vintage-Hype-Horn-Trioden-Hardliner den Herztod bescheren!


    Übrigens, hier geht es gerade eigentlich um einen Studiomonitor...nur mal so. Die geforderte Toleranz mancher Nörgler, wenn es um andere durchs Dorf getriebene Säue geht, ist keine Einbahnstraße!

    Wenigstens kann man bei dem thematisierten Lautsprecher anhand von Fakten debatieren.

  • Ich habe ein Satohorn eher klanglich katastrophal in Erinnerung....

    Die Tiefenstaffelung war nicht gut es war keine Musik hinter den Hörnern...

    Man hätte denken können das die Teile verpolt angeschlossen waren. Die Abbildung und Fokussierung war schlecht, aber eben groß.

    Dynamisch können diese 3/4 Zöller gegen einen O 410/O870 Bass absolut nicht mithalten.Der Tieftonbereich kommt zwar alles recht schnell, aber ohne den mir bekannten Druck bei den gut bekannten Teststücken...

    So war mein Erlebnis mit einem Satohorn.

  • Es geht nicht um ein Sato-Horn, sondern um Dietmars Beiträge in dem Thread.


    Oder, gar nicht so weit in der Vergangenheit - Selbstbau eines Western Electric WE 15 Horns


    Strukturiertes Vorgehen, trotz Vintage-Horn: Treiberauswahl, Messungen, Abstrahlverhalten, Korrektur, Digitaltechnik... kommt mir alles bekannt vor...


    Es ist schon einigermaßen verblüffend, dass nur noch Worte oder Satzteile aus Beiträgen gelesen werden!

  • Alles hat seine Berechtigung, egal, ob nun Studiomonitor oder HiFi-Lautsprecher. Die Auswahl an Lautsprechern auf dem Markt ist so riesig, daß man kaum einen Überblick behalten kann, was es da alles am Markt gibt. Wir haben als Konsument also die Qual der Wahl, jeder kann nach seinem Hörgusto das finden, wonach er sucht. Was der eine nicht mag, mag ein anderer, es ist müßig, sich hier darüber zu streiten, welcher Lautsprecher zu was taugt. Das mag jeder für sich beurteilen nach einer Hörprobe.

  • Dynamisch können diese 3/4 Zöller gegen einen O 410/O870 Bass absolut nicht mithalten.Der Tieftonbereich kommt zwar alles recht schnell, aber ohne den mir bekannten Druck bei den gut bekannten Teststücken...

    Ein 3/4" Mitteltontreiber kann im Bass nicht mit eimem 2*10"-Subwoofer mithalten?

    Das erschüttert mich wirklich! :wacko:

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Ansonsten kannst du ja mal spaßeshalber den Sato-Thread durchlesen. Besonders empfehlenswert sind die Beiträge von Dietmar, dessen Vorgehensweise, Knowhow und die Auswahl der Mittel exemplarisch und gleichzeitig ungewöhnlich sind. Vielleicht kannst du ja herauslesen nach welchen Kriterien vorgegangen wird, und welches Equipment zum Einsatz kommt. Das würde jedem Möchtegern-Vintage-Hype-Horn-Trioden-Hardliner den Herztod bescheren!


    Übrigens, hier geht es gerade eigentlich um einen Studiomonitor...nur mal so. Die geforderte Toleranz mancher Nörgler, wenn es um andere durchs Dorf getriebene Säue geht, ist keine Einbahnstraße!

    Wenigstens kann man bei dem thematisierten Lautsprecher anhand von Fakten debatieren.

    Über Sato und WE15 kannst Du mir nichts erzählen, diese Threads verfolge ich alle sehr

    akribisch da ich selber seit langem an so einer grossen Hornlösung arbeite und dafür gerade

    die Steuerelektronik entwickle, im Prinzip ein Mediacenter ähnlich dem grossen Burmester 111

    aber mit integriertem DVB-S2 für Radio und optional digitaler RIAA-Entzerrung mit umschalbaren

    Kennlinien basierend auf JRiver, das ganze mit 10Kanal-DAC (ESS90xx) direkt per I2S angebunden

    und mit präzisem Masterclock und 8kanaliger Lautstärkeregelung auf Basis des Muses 72320

    und mit genug Resourcen neben einer 4Weg-Aktivweiche auch das komplette Speakermanagement

    (DSP, Delay) z.B. Accourate abzubilden, mit 24/192 auf allen Kanälen. DIeses erachte ich für grosse

    Hörner wie Sato als unverzichtbar. Den Schuh Möchtegern-Vintage-Hype-Horn-Trioden-Hardliner

    brauchst Du mir nicht anziehen, der passt nicht.


    Den Toleranz-Schuh kanns Du Dir anziehen, von allen Hifi-Sekten sind die Studiofetischisten

    die einzigen die gar nichts anderes neben ihrem Zeug gelten lassen. Diese Spezies steht

    dem gemeinen HighEnder der Klang über Musik stellt viel näher als dem Musikhörer der

    sein Equipment passend nach seinen Präferenzen auswählt um dann seine Musik zu hören.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke