Neumann KH-420 - zu gut und unkompliziert für den High-Ender

  • Hallo zusammen,


    mal ne Fachfrage zur KH 420:
    Weiss jemand, was der Drehschalter "Q" bei dem Parametrischen Equalizer genau regelt?
    Gain und Frequency sind ja klar, aber was macht "Q"?
    Leider schweigt sich auch die Bedienungsanleitung darüber aus.
    Vielen Dank schon mal!

    Der Q Faktor bestimmt die Bandbreite, mit der ein Equalizer in den Frequenzbereich eingreift.


    Bspw. 6 dB Anhebung bei 4 kHz kann ja extrem schmalbandig (z.b. 24 dB/ Oktave) erfolgen - ohne 3 kHz und 5 kHz zumindest ein wenig mit anzuheben, oder eben sehr breitbandig (z.b. 3 dB /Oktave). Was sich in der Angabe des Faktors ablesen lässt.


    Ohne diese Funktion (die Regelung der Bandbreite), wäre es kein parametrischer Equalizer.



    Edit: Browserfenster war wohl 5 Tage geöffnet und ich habe die bereits getätigten Antworten nicht gesehen. ^^


    Zu spät...

  • Hallo miteinander,


    ich muss gestehen, ich habe nun nicht die gut 50 Seiten gelesen 🙄


    Wie viel Hörabstand habt ihr zu euren KH 420 so?


    Vielen Dank und viele Grüße


    Stefan

  • Hallo,

    - Sicherlich geht es auch schon ab 1,5-1,8m, dann ist es eher wie Kopfhörer,

    - Idealerweise 2,5-3,5(-4),

    - Und notfalls auch länger, dann werden die Raumreflexionen immer relevanter, auch wenn bei K+H/Neumann die Bündelung zu den größeren LS hin stärker wird, weswegen eigentlich je größer, umso einfacher in schwierige raumakustische Situationen zu integrieren.


    Ich habe aber keine KH420, sondern ihre größere „Tante“ mit 2,75-3,0m.


    Idealerweise in gleichseitigem (nicht nur gleichschenkligem!) Dreieck mit 60° (also +/-30°) und auf Achse, so sind sie abgestimmt.

    Schöne Grüße
    Balázs

  • Das sehe und habe ich auch so schon hören dürfen.


    Ich möchte hinzufügen, dass die Raumakustik bei größeren Abständen nicht entscheidender wird, sondern ein Mangel deutlicher wird.

    60 zu 30 Grad Achse ist ideal.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • was für ein interessanter Diskurs.


    Neumann, der alte und wirklich hoch angesehene Hersteller von tontechnischen Geräten ist in engem Austausch mit den Toningenieuren den Tonmeistern der Schallplatten- und Rundfunk Studios seit vielen Jahrzehnten verbunden. Grade auch das IRT lieferte sicherlich wesentliche Beiträge die in laufende Entwicklungen des Unternehmens einflossen.

    Ingenierstudium und Musikstudium waren die Voraussetzungen.

    Bei Neumann zunächst die Mikofone - aus AEG ausgegründet mit dem CMV 3 (1928 )und dann, noch heute ein Standard, das U47 aus dem Jahr 1949.

    Die Entwicklung ging weiter aber auch in aktuellen Produkten ist der Ursprung, die Genese lebendig.

    Jedes Mikrofon hat Eigenschaften die auf das Signal, die Luftdruckschwankungen die ein Instrument erzeugt „aufgelegt“ werden. Die Aufnahmeleute wissen darum und setzten diese Eigenschaften gezielt ein um den gewünschten „Klang“ eines Musikers aufzunehmen.

    Diese Arbeit verlangt genau arbeitende Tontechnik, Verstärker, Mixer, Lautsprecher und einem Standard entsprechende Regieräume.

    Alle die an und mit diesen Komponenten arbeiten kennen den Klang der vor dem Instrument entsteht und der auch schon Eigenschaften des Aufnahmerraums beinhaltet. Das Original! Auf die Tür und rein in den Regieraum . . .und da wird abgehört, jedes einzelne Mikrofon wird an den gewünschten, jetzt virtuellen Platz gesetzt, entzerrt, gefiltert, etc.

    Dazu braucht es exakte Lautsprecher die in der Lage sind im und mit dem Regieraum eine objektive Beurteilung der einzelnen Schritte, der einzelnen Elemente zu ermöglichen.

    Nur ein paar Meter vom Original getrennt, immer wieder im Aufnahmeraum und Sekunden später in der Tonregie und alle die da arbeiten haben Musik- und Ingenieurwissenschaften studiert, spielen selbst mindestens ein Instrument und sind täglich mit dem Originalklang befasst.

    Warum soll also jene Gruppe von sicherlich Musik liebenden Menschen nicht in der Lage sein den für diese Arbeit erforderlichen Standard für Lautsprecher zu erarbeiten.

    Neumann übernahm die Lautsprechersparte von Klein + Hummel und jene Geräte fanden sich in nahezu allen Aufnahmeräumen der öffentlich rechtlichen. Große Schränke zunächst. OX mit Chassis von Altec und ElectroVoice, Röhrenelektonik.

    Als es dann stereophon wurde kam OY auf den Markt. Ich meine der erste 2 Weg Aktivlautsprecher.

    Ich besitze noch ein paar davon. Sie liefen bis vor 3 Jahren in meinem Büro.

    Klein + Hummel entwickelte, wie auch Neumann in engem Austausch mit den Rundfunkleuten, die Geräte weiter. Neumann übernahm und setzte die sorgfältige Arbeit fort. Auch die Medienlandschaft, die Musik veränderte sich und damit natürlich die Arbeitsgeräte.


    Was tut HiFi? Better than real?

    Womöglich denn es geht ja um Effekte. Klar wollen wir angemacht sein von dem was wir da hören. Ergo Feuer frei! Das ist weder unsinnig noch verwerflich. Nur ist es eben nicht das eigentliche Thema.

    Das war der Tonregielautsprecher. Eine andere Kompetenz und darin bestimmt richtig gut sonst gäbe es ihn nicht tausendfach an den Arbeitsplätzen hochqualifizierter Profis.


    Und -


    an jenen Arbeitsplätzen fanden / finden sich Aktivisten von K+H, von Spendor, von Genelec, von Geithain, Quad ESL und B+W.

    In Mastering Studios finden sich große Systeme von Tannoy, Urei, JBL. Bei frühen Decca Aufnahmen hingen, wie auch bei Rudi van Geldern, Altecs in der Regie . . .


    und nun?


    Bei den einen geht es um die Qualität der Produktion, bei den anderen um das Vergnügen at Home. Bei manche geht es um Musik, bei anderen ist es auch ein Stück Spielplatz und Bastellabor.

    Was ist falsch daran?