Sinn von geschirmten Netzkabeln (mal anders herum)?

  • Hallo in die Runde,
    ich hatte überlegt ob ich auch noch etwas schreibe und ob die Welt meinen Senf nun auch noch braucht.
    OK mein Senf,
    ich habe mehr Respekt vor Netzspannung als vor 400V- eines Röhrengerätes...... Stichwort: Galvanische Trennung!
    Ob einer Kabel selber konfektioniert muß jeder selber endscheiden...
    Wenn sich (wie auf dem Foto oben) ein verlötetes Litzenende aus der Klemmkraft der Verschraubung lockert entsteht ein Übergangswiderstand, und damit proporzional zum fließenden Strom ein Spannungsabfall an eben diesem Widerstand. Leider endsteht an einem solchen Widerstand auch immer Wärme, diese Wärme führt zu weiterer Lockerung der Klemmkraft..... und so weiter.
    Wer schonmal im Elektrikernotdienst gewesen ist wird in alten Mietshäusern auch an den Schraubklemmen der Zählereinheiten fündig, ganze 6² Kupfersteigleiter weggekokelt/geschmolßen....


    Zum eigendlichen Thema: Mir erschließt sich der Sinn einer Schirmung von Netzkabeln nun leider auch überhaupt nicht, ein solide konstruiertes Gerät ist für derartige Einstreuungen gewappnet...
    Wenn wirklich eine beeinträchtigung des Musikhöhrens gegeben ist wäre mein erster Schritt den wahrscheinlich naheliegenden/nahestehenden Störer ausfindig zumachen...
    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Hi Arkadi,
    ich habe ein Kabel namens Dyngen, mit einzeln isolierten Litzen.
    Das habe ich in einem kleinen selbstgebauten Lötbad abisoliert.
    Die wurden dann aber verlötet.
    Die Litzen einzeln mit einem Lackabkratzer (irgendwo habe ich glaube ich einen) abzukratzen ist glaube ich ziemlich mühsam.
    Wie macht man das richtig?


    Tschau,
    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Tja, der Uwe ist (auch aus meiner bitteren erfahrung) ein ganz harter Knochen und guter lehrmeister, mit dem würd ich mich in solchen belangen nicht anlegen wollen.


    Hallo Volkmar,


    gerade was die Sicherheit angeht, sollte man doch sehr sorgfältig sein. Was jeder in seinem stillen Kämmerlein macht ist seine Sache (ich gebe zu ich habe auch schon geschlampert) und die Gefahr, dass etwas passiert ist relativ gering (die Folgen dann aber womöglich katastrophal). Anders sieht esa aber aus, wenn gefährliche Vorschläge im Internet veröffentlich werden. Machen den Vorschlag z.B. 10 Leser nach, verzehnfacht sich das Risiko. Veröffentlich einige Leser den Vorschlag wiederum in Internet, steigt das Risiko noch weiter an.


    Ähnlich ist es mit dem Vorschlag zum Ausphasen oder kurzfristig zur Fehleranalyse eines Brummproblems den Schutzleiter abzukleben. Inzwischen liest man diesen Tipp häufiger mal im Internet. Wenn dann durch diesen Tipp jemand in der Nachbarschaft gestorben ist, ist es doch verständlich, dass man ein „harter Knochen“ wird, wenn man solche Tipps in Foren lesen muss.


    Na da hätte ich für den grossen Meister noch eine echte Herausforderung hier, ein altes Straight-Wire-Netzkabel
    aus den 90ern, triaxialer Aufbau mir lackisolierten Leitern.


    Das ist keine Herausforderung, weil ich so ein Kabel niemals konfektionieren werden, warum auch?


    Zum eigendlichen Thema: Mir erschließt sich der Sinn einer Schirmung von Netzkabeln nun leider auch überhaupt nicht, ein solide konstruiertes Gerät ist für derartige Einstreuungen gewappnet...


    Hallo Tobia,


    der Grund erschließt sich mir auch nicht. Es macht aber wenig Sinn darüber zu diskutieren, weil es verschiedene Meinungen dazu gibt und man nie einen gemeinsamen Nenner finden wird. Also wenn man darüber diskutieren möchte, dann nur, wenn man viel Zeit und lange Weile hat. :D



    Gruß


    Uwe

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe Mettmann ()

  • ich habe ein Kabel namens Dyngen, mit einzeln isolierten Litzen.
    Das habe ich in einem kleinen selbstgebauten Lötbad abisoliert.
    Die wurden dann aber verlötet.
    Die Litzen einzeln mit einem Lackabkratzer (irgendwo habe ich glaube ich einen) abzukratzen ist glaube ich ziemlich mühsam.
    Wie macht man das richtig?


    Das hängt vom Kabel ab, manche haben Lacke die sich beim Löten auflösen. Wo das nicht möglich oder sinnvoll ist weil z.B.
    die Kabel nicht gelötet werdn sollen wie bei besagtem Straight Wire nimmt man Lacklöser. Danach Adernendhülse oder
    Kabelschuh drauf und vercrimpen. Zu Kabeln die eine besondere Konfektionierung erforder gibt es häufig Anleitungen
    vom Hersteller.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Ich benutzte früher ein Oehlbach Referenz als LS-Kabel, dass auch verlackte Litzen hatte. Ich hab' die Verseilung aufgedröselt und den Lack mit einem Acetonbad entfernt. Das dauert ein bisschen und man muss darauf achten, dass die Flüssigkeit durch den Kapillareffekt nicht zu weit in die Isolierung wandert. Es gibt auch mechanische Lackentferner, aber das funktioniert nur, wenn die Litzen nicht zu fein sind.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



    Einmal editiert, zuletzt von Jörg K ()

  • ..erstaunlich, womit man sich zusätzliche Arbeit machen kann...


    Lapp,Bals, 3x1.5 oder für die 3kW Endstufe auch 3x2.5² - und fürs gute Gewissen nen Baumwollschlauch und nen Klappferrit drum :)
    Alles darüberhinaus kann mein mediokres System nicht differenzieren..

  • Wo ist der Kabelschirm anzuschließen bei einem zweipoligen Netzkabel mit Schirm ?

    Sah durch Zufall eine NAD Endstufe "2400", die serienmäßig ohne Schutzleiter ausgeführt ist, und bei dem ein geschirmtes Netzkabel im Zuge einer Modifikation/Reparatur vorgesehen wurde.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Bei zweipoligen Kabeln ist der Schirm der Schutzleiter und wie dieser auf beiden Seiten anzuschliessen, unter Beachtung der Länge.


    Bei festangeschlossenen Zuleitungen die ursprünglich zweipolig waren wird nur im Schuko angeschlossen

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Wo ist der Kabelschirm anzuschließen bei einem zweipoligen Netzkabel mit Schirm ?

    Sah durch Zufall eine NAD Endstufe "2400", die serienmäßig ohne Schutzleiter ausgeführt ist, und bei dem ein geschirmtes Netzkabel im Zuge einer Modifikation/Reparatur vorgesehen wurde.

    Moin,


    immer wieder dankbar das Thema, poppt immer wieder hoch, Murmeltiergrüße.


    Wenn schon unsinnigerweise ein geschirmtes Netzkabel, dann auf Erde legen. Bei einem Gerät ohne Schutzleiter ist dann keine Gefahr, daß die Abschirmung als Antenne auf die Signalmasse wirkt.


    Die Abschirmung könnte der Einstrahlung von elektrischen HF-Feldern entgegenwirken. Ist aber kein Thema, besser verseiltes Kabel nehmen, die wirken gegen magnetische Einkopplungen, aber das ist auch zu bedenken, das Netz ist viel zu niederohmig für Einkopplungen von außen.


    Nach der Theorie der Antennenabstrahlung kommt aus dem Kabel nichts raus, allerdings an schlechten Steckverbindungen kann Schweinkram entstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von keeskopp ()

  • Ich hatte mal ein Kabel wie dieses unter

    https://www.amazon.de/ElekTek-…enfassungen/dp/B08JKGFR55

    jedoch - wie bei normalen Strom- Zuführungskabel auch - mit einem zusätzlichen Außenmantel.

    Das könnte eine gute Lösung für den NAD sein.

    Vielleicht kennt einer ein solches Stromkabel


    P.S.: betr. Schirmung: ich habe noch nie gehört (betreffend Home-Audio), das Kabel die Störfelder erzeugen, geschirmt werden müssen - und wenn geschirmte Versionen eingesetzt wurden, noch nie irgendwelche Vorteile bei Hörtests zu verzeichnen waren.

    Für mich sind generell nur dann Schirmungen notwendig, wenn elektrische Störfelder Auswirkungen haben und fernzuhalten sind - etwa bei hochohmigen Signalleitungen. Lautsprecherkabel passiver Lautsprecher und Stromkabel zählen dazu nicht.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    Einmal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Naja, im Falle von Schaltnetzteilen kann es durchaus Sinn machen. Weniger, daß was einstreuen würde sondern eher um eine Abstrahlung zu verhindern.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • im Falle von Schaltnetzteilen kann es durchaus Sinn machen

    Frühere (konzeptionelle Sache) Exemplare hatten Rückwirkungen ins Netz, aber nicht durch Abstrahlung, sollte eigentlich vorbei sein, Schaltnetzteile sollten aber im Kasten sein.

  • Ich glaube, daß das nicht nur eine Frage des Konzeptes ist sondern auch eine Frage des Preises. Darf ja alles nix mehr kosten heutzutage und wenn man schon den großen und teuren Trafo einsparen will, darf das Drumherum eines Schaltnetzteils halt auch nix kosten, sonst ist nix mehr mit sparen...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Andreas,

    Ein Schaltnetzteil arbeitet nach dem „zerhakprinzip“ d.h. Der Strom wird im nanosekundenbreich zerlegt und dann wieder zugeführt. Dadurch erreicht man einen sehr stabilen und brummfreien Strom. Perfekt für pcs und so. Musikanlagen haben sowas nicht. Die haben einen normalen Trafo für viel amperes.

    Ein 220 Kabel hat keine schirmung. Audio Kabel schon

    Gruß Matze