Flächenstrahler (keine Hybride!) - Vor- und Nachteile

  • Hi,


    kompliziert wird es nur, wenn 10 Köche über 20 Rezepte gleichzeitig reden, statt sich enmal auf Erbsensuppe zu einigen :D


    jauu
    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Ich höre mit Apogee Duetta.
    2-Weg Bändchen/ Magnetostat, Dipolsystem.
    Die haben gerne etwas Platz um sich und erreichen keine extremen Schallpegel, dafür klingen sie ausgewogen, erzeugen eine schöne Raumklangillusion und die Basswiedergabe finde ich aussergewöhnlich gut.
    Ich empfinde nie Lautsprecherklang, das macht süchtig.
    Die Effizienz verlangt nach guten 150-200 Watt und sie sind nicht klein.


    Irgendwann ersetze ich die durch eine Apogee Full Range, welche aber erstmal revidiert sein will.
    Die kann dann auch sehr laut und so. :whistling:

    Gewerblicher Teilnehmer (Nebenbei)

    Mein Stereo ist zweikanalig! Echt!
    Und bitte deute mit deinem Zeigefinger doch mal auf die Stelle, an welcher dir die Aliens das Metallteil reingesteckt haben, welches nicht rauszukriegen ist!

  • Was soll der Quatsch mit der Definition Flächenstrahler?
    Wenn das jeder so machen würde wie Calvin, dann würde man um ein Loch in die Wand zu bohren erst ein Eisenbergwerk aufmachen müssen um das Eisenerz zu gewinnen aus dem später der Bohrer gemacht wird.
    Ich kaufe sowas für meinen Teil im einschlägigen Fachhandel oder Baumarkt.... :rolleyes:
    Darüber hinaus denke ich das jeder der den Threadersteller nicht absichtlich missverstehen will weiß, was dieser mit seiner Eingangsfrage meinte...

    Beste Grüße


    Thomas

  • Also "Quatsch" finde ich das jetzt nicht - wir haben schon vereinfacht. Und Calvin hat ja in seinem früheren post die technischen Unterschiede bereits qualifiziert angesprochen.


    Für mich sind Flächenstrahler Elektrostaten, Magnetostaten und Vollbereichsbändchen wie Apogee. Das Calvin jetzt gefaltete und segmentierte Membranen noch weiter unterscheiden würde, ist doch absolut legitim - da würde ich jedoch vereinfachen.


    Meine positiven Erfahrungen beziehen sich auf kleine Elektrostaten (ESL 57, Audiostatic 100 hatte ich selbst) mittlere und große Apogee und verschiedene Maggies. Das macht schon Spaß! M. E. Durch die gute " Ankoppelung der Flächen an die Raumluft", die großen Flächen regen durch viel Fläche eben viel Luft mühelos an. Ich kann mir denken, dass einige Spezialisten diese Erklärung jetzt technisch "in der Luft zerreißen werden". Aber eigentlich wisst ihr genau was ich meine - zumindest wenn man solche Flächenstrahler hört.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

    Einmal editiert, zuletzt von Doc No ()

  • Wieso Quatsch? Es ist mit Sicherheit von Vorteil, wenn das sauber definiert wird. Da nunmal ein ESEL kein Bändchen oder Magnetostat oder oder oder ist und jedes System seine Vor- und Nachteile hat... auch wenn die Verstärkerfrage ausgeklammert wurde, ist auch hier jedes System differenziert zu betrachten. Allein die Aussage, dass ESL anstrengend sind, zeigt doch, dass mit Pauschalisierungen kein Blumentopf zu gewinnen ist. Hart und anstrengend sollte ein ESL nur klingen, wenn der Amp schon zugeschnürt ist und kaum Luft zum atmen hat :P Wenn ich mich da an die Silberstatics auf der HighEnd erinnere, dann ist da für mich das überragende Prinzip der Folie nicht zu 100% umgesetzt worden, auch wenn da sowas wie ein Bass vorhanden war, der aber dann auf Kosten anderer Bereiche erkauft wurde. Aber das war und ist ja auch ein Vollbereichs ESL.
    Und sicher wird einer der Hauptvorteile von "Flächen" deren starke Richtcharakteristik sein, wodurch die Raumeinflüsse wesentlich stärker ausgeblendet werden als bei herkömmlichen LS.


    Evtl. kann Christoph ja die einzelnen technischen Charakteristika von Magnetostaten, reinen ESL und Bändchen erklären bzw. wo Stolperfallen zu erwarten sind.

    Grüße

    Christopher


    >>Ich habe festgestellt, dass die Datenrate die Qualität von MP3-Musikdateien erheblich beeinflußt.<<

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrishu86 ()

  • Fläche definieren? Was soll denn daran schwierig sein? Länge X Breite! Die Bauern hier in der Umgebung haben davon hektarweise. :)


    Und jetzt im Ernst. Wenn der Themenersteller einen Begriff gewählt hätte in dem Vollbereich und Folie vorkommen, wäre das technisch gesehen vielleicht genauer gewesen, aber ich denke, jeder weis was gemeint war, egal ob plan oder gebogen oder sonstwie. Auf dem Begriff Fläche herumzureiten bringt m.E. nichts.


    Gruß, Jürgen

    Was möglich ist kommt vor.

  • Was soll der Quatsch mit der Definition Flächenstrahler?


    Tach Tom .
    Ich hab Flächenstrahler .
    B200 ohne Schallwand plus Dipol-Magnetostat- HT und 2x15" Bass mit wenig Wand .
    Darf ich mitspielen ?

    Gruß , Dirk.


    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Mitglied, obwohl mich der Verein als solches akzeptiert 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Long John Silver ()


  • Die Vorteile eines Martin Logan Flächenstrahler konnte ich mal auf einer Parallelmesse (von Audioplan selbst veranstaltet) zur High-End in Gravenbruch bei Heusenstamm (um 1990 herum) erleben. Sie fand im Isabella-Hotel in Neu-Isenburg statt. Völlige Losgelöstheit der Musik vom Lautsprecher und eine atemberaubende Natürlichkeit und Räumlichkeit (es wurde mit Jadis-Verstärkerkomponenten vorgeführt).
    Diese Vorteile stellten sich ein durch große Räume, bei dem sowohl der Hörabstand als auch der Abstand zur rückwärtigen Wandfläche groß war.
    In normalen Hörräumen um etwa 20-60 m² kann ich Flächenstrahler generell nicht empfehlen, da sie für Nahfeldanwendungen nicht nur aus meiner Sicht völlig unbrauchbar sind, egal ob mit oder ohne dynamischen Bass für Frequenzen unterh. etwa 200-300 Hz. Hier sollten ausschließlich Lautsprechersysteme in Betracht kommen, die dem Punktstrahlcharakter so nahe wie möglich kommen (d. h. kleine Membran für den mittleren Frequenzbereich und keine Trennfrequenz im Bereich zw. 400 und 12.000 Hz).
    Desweiteren ist zumindest bei der damaligen Ausführung, die ich hörte, ein weiterer gravierender Nachteil zu erwähnen: keine hohe Pegelfestigkeit.
    Mittlerweile soll es aber Flächenstrahler-Ausführungen geben, die so pegelfest sind, das sie im Veranstaltungsbereich einsetzbar sind.
    Kennt jemand sowas ?

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    Einmal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Hi Sören,


    Flächenstrahler sind für mich ungeschlagen bei der Auflösung
    des Mitteltonbereiches.
    Für jemanden, der sich für Stimmen oder historische Aufnahmen,
    die durch die Instrumentierung im Frequenzumfang begrenzt sind,
    interessiert, eine sehr gute Möglichkeit. (vielleicht kann man sich am historischen Kontext der Produktion
    von Flächenstrahlern orientieren).


    Und ja, Flächenstrahler brauchen Platz, nicht nur wegen der Dipol-Charakteristik.
    Ein Flächenstrahler im passenden Raum, richtig positioniert, ist nicht ortbar.
    Dafür sind z.B. die Reflektionen (die sind gewollt) zwischen 4 bis 10 ms mit verantwortlich.


    Daraus ergibt sich eine 'natürliche' Darstellung, die unserer Physiologie sehr entgegenkommt.


    Zur Elektronik will ich mich garnicht äußern, da es viele technische Abhängigkeiten der unterschiedlichen Flächen gibt.


    Mir persönlich gefällt die ESL 57 immer noch, wenn es um die oben beschriebenen Kriterien geht.
    War und ist für mich ein Hörlerninstrument
    Nun hat diese meine Lebensgefährtin vereinnahmt.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hi,


    @Andenauer #45:
    Was war denn daran konkret Quatsch?
    Du hälst es also für illegitim darauf hinzuweisen, das der gewählte Begriff womöglich zu unscharf und unpräzise ist?
    Statt mich dumm und offT von der Seite anzumachen, wäre es hilfreicher und beeindruckender gewesen, Du hättest Deine Definition vorgetragen .. was verstehst Du unter einem Flächenstrahler?
    Wenn z.B. jemand nun behauptete, die Quad 63 oder ihre Nachfolger seien gar keine Flächenstrahler, da durch die elektrische Ansteuerung und die ringförmige Segmentierung der Membran kein vollflächiger, gleichmässiger Antrieb erfolgt ... ist Deine Antwort dann auch: " Gehen sie in den Fachhandel oder Baumarkt"?
    Was sagst Du einem Besitzer einer alten Thorens oder Grundig-Wand, wenn Sie behaupten Sie betreiben Flächenstrahler? ... etwa: "Alles Quatsch?"
    Deine Anwort auf LongJohnSilver´s Frage steht im übrigen auch noch aus. ^^
    Bekommen die alle dann einen dummen unreflektierten Spruch von Dir gesteckt?
    M.W.n hat H.Beveridge von seinen ESL nicht von Flächenstrahlern gesprochen sondern von Zeilenstrahlern.
    Hat der Mann also Quatsch erzählt?
    Nein, natürlich nicht. Er war und bleibt einer der grössten Denker in Sachen ESL, in einem Atemzug mit Peter Walker und James Strickland zu nennen.
    Du hättest Dir offensichtlich gestern besser mal Hitzefrei gegönnt. :whistling:


    AK, Deine Einschätzung bezgl. Raumgrösse, Nahfeld-Konditionen und Abstrahlcharakter teile ich nicht.
    Meiner Erfahrung nach kann man sehr wohl selbst Paneele >>800cm² in Räumen ab 20m² betreiben.
    Ab einer bestimmten Grösse kann es dann halt sein, das sich der Hörer ausschliesslich im Nahfeldbereich des Wandlers aufhält.
    Aber dann ist der Vollbereichswandler sogar im Vorteil gegenüber nicht-koaxial angeordneten Mehrwege-LS.
    Ein Stax-Kopfhörer ist im Grunde eben genau das ... ein Nahbereichs-Flächenstrahler ... funktioniert anerkannter massen gut.
    Und ähnlich dem Kopfhörerklang, dem es durch den hohen Direktschallanteil an ´Bühne´ mangeln kann, wirkt eine grosse Fläche.
    Teils extreme Fokussierung und Ortbarkeit, aber vergleichsweise wenig ´Raum´.
    Insofern stimme ich deiner Forderung nach mehr Hörraumgrösse, bzw. mehr Abstand zum Wandler zu.
    Insbesondere mit den in der Mehrzahl dipolar-zylindrisch abstrahlenden Wandlern sind lange, schlanke Räume mit über 10m Länge sehr gut und gleichmässig beschallbar.
    Andererseits sind zumindest bei ESL -und Magnetostaten dürften da gleich reagieren- gewisse Mindest-Membranflächen nötig, das die Faszination überhaupt erst aufkommt.
    Wobei die mögliche untere Grenzfrequenz und Membranfläche in etwa miteinander korrellieren, sodas man ebenso sagen könnte, das erst Paneele die bis deutlich unter 400Hz spielen ein typisches ESL-Feeling aufkommen lassen.


    Die Aussage je kleiner der Raum desto Punkt teile ich überhaupt nicht.
    Die Punktschallquelle ist ein zunächst theoretisches Ideal das nur unter reflektionsfreien Bedingungen gilt .. diese unscheinbare aber alles entscheidende Randbedingung wird fast immer ´vergessen´.
    Im realen Hörraum mit seinem beträchtlichen, teils sogar dominanten Anteil an Reflektionen sind andere Abstrahlcharakteristika öfter als nur in Ausnahmefällen nicht nachteilig.
    M.M.n ist die zylindrische und auch die dipolar-zylindrische Abstrahlung in vielen Abhörsituationen sogar sehr vorteilhaft.
    Man denke alleine an die regelmäßig sehr starken vertikalen Raummoden im Bereich von 60-80Hz und deren Vielfachen (2,50m Deckenhöhe entsprechen der Halbwellenlänge von 68Hz).


    Die Forderung nach kleiner werdenden Membranflächen lässt sich beim ESL leicht durch elektrische Segmentierung und beim Magnetostaten durch Filterung erfüllen.
    Bezüglich der Pegelfestigkeit wüsste ich nur von Hybrid-Paneelen im ESL-Bereich die die Anforderungen von PA erfüllen könnten.
    Vollbereichler sind hier nicht einsetzbar, sollte es in einem irgendwie praktikablen Rahmen bleiben.
    Magnetostaten sind da sicher etwas unkritischer, ich denke aber, aus Gründen der Effizienz, Kosten und Kompaktheit ist und bleibt der Bassbereich die ausschliessliche Domäne des klassischen dynamischen Lautsprechers.


    Wie bei allen Wandlersystemen ist mehr Membranfläche gut bzgl. der Verzerrungswerte und mehr Hub schlecht bezgl. die Verzerrungswerte.
    Bei Elektrostaten steigen ab ca. +-0,5mm Hub die Verzerrungen sprunghaft an.
    Das betrifft PimalDaumen den Frequenzbereich unter 150Hz.
    Das ist gleichzeitig der Bereich in dem die fliessenden Ströme die Übertrager hoch aussteueren und bis in die Sättigung treiben können .... was zusätzlich den Klirr hoch treibt.
    Um Platz zu schaffen für den nötigen Membranhub müssen die Statoren weiter auseinander gezogen werden.
    Überproportional weit, weil die für einen niedrige untere Grenzfrequenz tiefer abgestimmte Membran gleichzeitig einen stärkeren mechanischen Offset aufweist.
    Zur Kompensation müssen sowohl die elektrische Membran-Vorspannung als auch die Signalspannung deutlich heraufgesetzt werden ... was sich wiederum negativ in vielen Parametern wie Alterung, Betriebssicherheit, Pegelfestigkeit, etc. etc niederschlägt.
    Bei Elektrostaten gibt es für den Frequenzbereich unter 150Hz nicht einen Parameter, der sich nicht deutlich negativ entwickelt.
    Und das betrifft nicht alleine technische Parameter ... Lebendigkeit, Dynamik, Auflösungsvermögen sind nur die prominentesten klanglichen Parameter die leiden.
    Zu allem Überfluss schlägt der akustische Kurzschluss -dem alle offenen, Gehäuse-losen Systeme unterliegen- in die gleiche Kerbe.
    Für einen ~25-30cm breiten Wandler macht er sich bereits unterhalb ~800Hz bemerkbar (theoretisch mit -6dB/oct).
    Was den Bassbereich des Vollbereichswandlers dann nur noch rettet ist die stark ausgeprägte Grundresonanz mit Q-Faktoren >>1 und die generell dröhnfreie Spielweise des Dipols.
    Peter Walker beschreibt die explizite Ausnutzung des hohen Q-Faktors in seinen Abhandlungen über den 57er.
    Die Tendenz zu einem eher weichen One-Note-Bass und Grundtonarmut -ziemlich ausgeprägt bei den älteren Acoustat- ist latent vorhanden und lässt sich konstruktiv und/oder elektronisch nur sehr bedingt zähmen.
    Für Magnetostaten trifft das analog zu, sie sind bezüglich Membranmaterial, deren Einspannung und dem offenen Betrieb ja praktisch gleich.
    Ein dynamischer Bass bekäme unter keinen Umständen das Attribut 1st-class aufgepappt, arbeitete er mit derart hohen Q-Faktoren, selbst dann nicht wenn er als Dipol aufgebaut wäre.
    Es ist eigentlich ein Beweis der überragenden Qualitäten der E- und Magnetostaten, das sie selbst derart abseits ihres optimalen Arbeitsbereiches eingesetzt immer noch ein sehr akzeptables klangliches Ergebnis liefern können.
    Ohne Zweifel aber auch, das die Beschränkung des Arbeitsbereiches auf den für den Wandler optimalen Frequenzbereich Vorteile in technischer wie klanglicher Hinsicht hat.


    jauu
    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Ich finde es interessant wie sich der Kreis schließt. Calvins erster, sehr umfangreicher Beitrag - Flächenstrahler (keine Hybride!) - Vor- und Nachteile - , sagt im wesentlichem eins: Elektrostaten machen Prinzipbedingt keine Partialschwingungen.
    Und meine immer wieder gern wiederholte Aussage: der Mitteltonbereich ist der wichtigste Bereich, unser Gehör ist in diesem Bereich ja auch am emfindlichsten.
    Wenn dieser Bereich so gut wiedergegeben wird, dann nimmt man auch Nachteile in Kauf. Ist natürlich nichts für Yello oder sonstige elektronische Musik, aber gerade für die von Wofgang erwähnte Musikrichtung ein Muß diese mal gehört zu haben.


    Und zum Abschluss wieder die Quad ESL, hat schon fast was von "Und ewig grüßt das Murmeltier". So habe ich es seinerzeit erlebt, wenn Liebhaber klassischer Musik, Schwerpunkt Oper, mit dynamischen Lautsprechern langfristig einfach nicht zufrieden zu stellen waren. Da kam dann irgendwann die Quad ins Spiel. Und wenn dann noch ein Blues-Bassist damit zu begeistern ist, dann spricht das auch dafür, das die von Wolfgang erwähnten Vorteile auch bei anderen Musikrichtungen greifen.


    Die Martin Logan Speaker aus den 80/90ern kenne ich auch als ganz vorzügliche Lautsprecher, welche die "Schwächen" klassischer ESLs nicht aufwiesen. Sie waren dadurch universeller, bzw. für jede Musikrichtung geeignet. Die Homogenität der QUAD ESL erreichten Sie jedoch nicht. Wie es bei den heutigen Modellen aussieht kann ich nicht sagen, habe diese noch nicht gehört.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • [quote='hoerohr','index.php?page=Thread&postID=1576459#post1576459']Und zum Abschluss wieder die Quad ESL, hat schon fast was von "Und ewig grüßt das Murmeltier".


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    Hallo,


    naja, es wird schon seinen Grund haben das diese immer wieder erwähnt wird.



    Gruß
    Thomas

  • Hallo an Alle,
    natürlich hatt das nen Grund...
    Ich höre gerade Van the Man, Re-work the catalogue, "Carrying A Torch" (läuft wirklich gerade im Hintergrund) auf den ESL57. Selbst in meiner Küche hab ich nen wirklich guten natürlichen Klang, die Stimmen sind zum niederknien natürlich und angenehm ohne irgend etwas scharfes oder nerviges.
    Mit der Anschaffung der ESL, vor einiger Zeit habe ich für mich wieder (zu-)hören gelernt(!!), was manchmal auch ein bißchen peinlich ist, da man gelegenlich von Leuten die bei einem ein Interesse für die Thematik Hifi erahnen/erkennen nun Ihre Anlage vorgeführt bekommt die zwar großartig klingt, aber leider.....
    Ich kann einfach diesen aufgeblasenen Sound, den viele schätzen, leider nicht mehr gut anhören...


    Das soll alles bitte nicht als arogant oder schnösselig verstanden werden, ich rede nur von mir und meinen Eindrücken.


    Die Quad´s heißen bei mir nur die Diven, Gracia und Patricia und genau so wenig pflegeleicht sind sie auch im Umgang, äußerst sperrig in jeder Hinsicht...


    Ist alles nur mein Senf, den ich aber gerade mal loswerden mochte, viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Schön, dass es hier voran geht!


    Hat denn einer von Euch schonmal ausgiebig 'normale' (auch überholte) mit QA-Quads verglichen? Letztere sollen strafferen Bass können - trifft das denn auch in der Praxis zu?


    Beste Grüße
    Sören

  • Also dann aber bitte mal konkret ;) :


    Mit welchen Röhrenamps laufen denn Deine Diven, Tobi?


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Hi,


    #54:

    Zitat

    Elektrostaten machen Prinzipbedingt keine Partialschwingungen

    .
    Das war nicht die Essenz meine Aussage.
    Im strengen Wortsinn von Prinzip trifft Partialschwingungsfreiheit weitgehend zu, jedoch nur unter der Einschränkung einer nicht fest eingespannten gestrafften Membran.
    Es gab und gibt m.W.n jedoch keine kommerzielle Realisierung eines nicht-eingespannten, nicht-gestrafften ESLs (oder Magnetostaten) und somit erzeugen die üblichen Wandler in der Praxis sehr wohl eine Grundresonanz und höher-frequente Partialschwingungen.
    In der Theorie könnte solch ein Wandler viele Vorteile aufweisen ... höhere Effizienz/Dynamik, höhere Überschlagssicherheit, Absenz von Grundresonanz und Pratialschwingungen, leichtere Montage, etc... meine eigenen Versuche in diese Richtung zeigten das Fehlen von Resonanzen, jedoch eine deutlich veringerte Effizienz aufgrund der verwendeten Materialien ... es müsste vermutlich mit so exotischen Materialien wie ´Aerogel´ oder sehr speziellen Schäumen gearbeitet werden .... aber das nur nebenbei.


    Der Mitteltonbereich (nehmen wir mal die Dekade von 200Hz bis 2kHz) ist meist sehr sauber im Verhalten, bezgl. Sprungantwort, Amplitudenlinearität und Verzerrungsverhalten.
    Bei letzterem zählen insbesonders sehr niedrige Intermodulationswerte, bedingt durch sehr kleinen Hub.
    Verzerrungswerte von einer Zehnerpotenz unter denen guter dynamischer Treiber sind nicht unrealistisch.
    In diesem Frequenzbereich ist das Antriebs-Masse-Verhältnis deutlich besser als das von dynamischen Treibern ... der Wandler ist kontrollierter ansteuerbar.
    Erst ab etwa 5kHz können sehr kräftige dynamische Hochtöner gleich ziehen und ESLs auch übertreffen.
    Daher macht ein elektrostatischer Hochtöner allein seine Sache auch nicht grundsätzlich besser oder schlechter als ein guter dynamischer Hochtöner.
    Die fehlende Trennstelle zum Mitteltonbereich und die gnadenlose Überlegenheit im oberen Grundton- und im Mitteltonbereich machen einen Grossteil des klanglichen Unterschieds und der Faszination aus.


    Hinzu kommt das zumeist Gehäuse-lose Design, welches frei von kurzzeitigen internen Reflektionen ist.
    Die tauchen in den üblichen geglätteten Messungen aufgrund ihrer Schmalbandigkeit oft nicht auf oder werden nicht als solche interpretiert.
    Das Thema wird auch eher stiefmütterlich behandelt.
    Da werden Treiber sauberst in der Front versenkt und Gehäusekanten grosszügig gerundet, das ja keine Reflektionen und Pseudoschallquellen entstehen und dann findet man hinter dem Mitteltöner ein schnödes eckiges Kämmerlein, welches höchst effektiv und schnellst möglich den rückwärtigen Schallanteil der Membran durch Selbige zurück wirft.
    Scheints glauben manche, das eine undurchsichtige Membran auch akustisch undurchlässig sei ... ein Trugschluss.
    Da wir in den wichtigsten ersten Millisekunden ausschliesslich im Zeitbereich wahrnehmen, verfälscht das Signal ... die Standard-Verfahren zur Amplituden- und Verzerrungsmessung bewerten dagegen eingeschwungene Vorgänge ... die Fehler unterfliegen also den Radar von Standard-Messverfahren und bei der Betrachtung zeitlicher Kurvenverläufe ist die Interpretation des Kurvenverlaufes und die Korrelation zu welcher Ursache schwierig.


    Ich erinner als Paradebeispiel einen Workshop bei dem wir nach kurzem reinhören eine grössere LumenWhite schnellstens wieder in die Abstellkammer schoben.
    Der Mitteltonbereich war eindeutig hörbar durch interne Gehäusereflektionen durch die Membran hindurch versaut .... das Marketing-Geschwurbel ob des Fehlens jeglichen Dämmmaterials in der Box als solches entlarvend.
    Eine kleinere IKON-Akustik -äusserlich und von der Treiberbestückung sehr ähnlich, jedoch klassisch konstruiert- war den Lumens bei weitem überlegen.
    B&W griff das Thema in ihrer Ur-Nautilus ja ebenfalls auf und es prägte dominant das Design und Aussehen.
    Nichtsdestotrotz erreichen auch Treiber mit Membranen aus Keramik, Diamant oder plattgeklopftem Unobtanium nicht das Auflösungsvermögen und die Natürlichkeit eines guten M-Staten geschweige denn eines E-Staten.
    Mir reicht ein einziger Bogenanstrisch eines Streichquartetts um diesen ´Rauschteppich´ um das eigentliche akustische Ereignis bei dynamischen Treibern zu erkennen.
    Das ist wie der Unterschied beim betrachten des nächtlichen Vollmondes in sternenklarer oder diesiger Nacht.
    Der immense Kontrast/Detailreichtum den ein ESL ermöglicht, trägt zu einem beträchtlichen Anteil zum realistischen Eindruck bei, weil er eben nicht durch künstliche Hochtonanhebung vorgespielt ist und damit auf Dauer negativ auffällig wird, sondern tatsächlich vorhanden ist und ganz natürlich eingebunden wirkt.
    In den Veröffentlichungen Mangers ist das als ´Einschwinggeräusch´ bezeichnete Verhalten dynamischer Wandler zentrales wenn auch nicht unumstrittenes Thema.
    Manger versuchte in seinem Design ebenfalls die Anzahl der Energiespeicher zu reduzieren und das Energie-Zeit-Verhalten eines Treibers gehört mittlerweile zu den durchaus üblichen Messverfahren.
    Ich denke, das die Kombination aus vorteilhaftem, breitbandigen Wandlerverhalten und Gehäuselosigkeit -neben dem noch nicht tiefer besprochenen Abstrahlverhalten- die Vorteile dieser Wandler ausmacht.


    jauu
    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

    Einmal editiert, zuletzt von Calvin ()

  • Hallo Doc No,
    die laufen am Sandkasten 303/33 das paßt wie ich finde sehr gut, naja wen wunderst. Die Vor-u. Endstufe hab ich leicht malad gekauft und überholt. Vielleicht bau ich mir, wenn mal wieder etwas Zeit ist (Winterbeschäftigungsloch), zwei Röhrenendstufen alá Quad. Allerdings ist das aktuelle Team für mich echt schon ne Bank, daher ist das zuerst angedachte DIY-Project auch gedanklich wieder in die unbestimmte Ferne gerückt.
    Mein Nickname zielt auf meine lange Beschäftigung im/mit dem Thema Röhrenradio/HF usw, ich habe schon ewig nix mehr in Röhren-NF gebastelt,
    naja das Jahr geht jedesmal schneller um und Plattenhöhren ist nach nem Tag im Baunebengewerbe dann doch oft eher angesagt.....
    Viele Grüße Tobias


    PS: Das gehört hier zwar nicht hin, allerdings ist die 303/33- Kombi echt ne Empfehlung: gebraucht für schmales Geld kaufen, schön in Ruhe reparieren, die Phonostufe läuft mit meinen MM´s sehr gut; Fazit: für überschaubaren Aufwand ne wirklich gute, wertige, klangliche über jeden Zweifel erhabene Kombi, die wirklich jeden LS mit ein bißchen Wirkungsgrad super bedient...

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter