Eure Audiophilsten Schallplatten

  • Liebe Musikgenisser,


    Amerika hat gewählt und auch ich möchte heute ein ganz besonders leckeres Thema anschneiden.. :P


    Sicher habt ihr es auch schon erlebt, es gibt ja so manche Platten in der Sammlung die einfach toll klingen, dann gibts Platten die in sachen timing, Auflösung ect. eigentlich alles richtig machen und fantastisch klingen..tja und dann gibts Schallplatten die, wenn man nur an die denkt, btw sie nur in Händen hält dermassen elektrisieren das die finger automatisch zittrig schon beim auflegen werden..unabhängig von Anlage und genre vorlieben.
    Um solche soll es hier gehen, schwarzes Gold also das den namen eines (des) besten momentan verfügbaren mediums nochmals in schwindelnde höhen katapultiert.
    Ein paar wenige solcher ganz besonderer Scheiben hab ich natürlich auch in meiner bescheidenen Sammlung die momentan etwa 300-400 Remasterte Reissues sowie einige hundert ausgesuchte Japan und Originale umfasst, sicher wenig im vergleich manch sammlers der das mehrfache besitzt, bin aber auch zufrieden mit der momentanen ausbeute.


    So, die erste Sahnescheibe um die es geht ist eine meiner alten japanischen (Promo) Ausgaben von Carly Simon, bewährtes Mainstream also :P
    Ihr in den 70ern erschienenes Album "Boys in the Trees" klingt speziell damit, egal ob über LS oder Röhrenkopfhörer dermassen ultraneutral ausgewogen und ohne irgendeinen Frequenzbereich auch nur ansatzweise überzubetonen mit einem eigentlich eher zurückhaltenden old skool drive, Audiophilem Bass und Ausdrucksstarker Stimme das mir jedesmal die Luft wegbleibt und ich überlege, weshalb es den "rückschritt" CD oder Digitales an sich überhaupt brauchte.


    Gibts bei euch ähnliches?


    viele grüße
    volkmar



    ps..später gibts von mir noch weitere überitisch gut klingende hausmannskost (spezielle Pressungen) von PF, Stones und auch eher unbekanntere sachen.

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Moijn,


    da gibt es natürlich einiges mit üblichen Verdächtigen. Aber unter Berücksichtigung eines inkludierten musikalischen Wertes fällt mir spontan bei "sowas" ein:
    Louis Armstrong & Duke Ellington "Recording together for the first time - The great Reunion" als MFSL 2-155 Do-LP


    Erschienen Juni 1984. Original handelt es sich eigentlich um zwei 1961 auf dem Label Roulette aufgelegte einzelne Alben, die Mofi hier zusammengefasst hat. Was nahe liegt, da die beiden Meister jeweils von demselben kleinen Ensemble (Schlagzeug, Bass, Klarinette, Trombone) unauffällig unterstützt werden, aber jeder kommt hier zum Zuge. Eine angenehme Abwechslung zum sonstigen Big-Band-Sound, und die Truppe spielte die Stücke im Studio mit hörbarer Spielfreude und nahezu perfekt getimt quasi live-on-Tape ein, wodurch sich ein intimes, intensives Klangbild ergibt. Gegenüber den US-Originalen (die auch mal hatte) gewinnt die MFSL enorm im Klangbild, man kann insbesondere Louis mit seinem Reibeisen und der rotzigen Trompete förmlich "wahr"-nehmen.


    Wer es noch genauer wissen will, kann auch bedenkenlos zur CD (24 Bit/96kHz-Remaster Ron McMaster) der EMI (EU) aus dem Jahr 2000 greifen (7243 5 24547 2 3), hier unter dem Titel "The great Summit/The Master Tapes" und erhält auf der Bonus-CD "The Making of the Great Summit" zusätzliche bzw. Alternate-Takes der Session. Klanglich ebenfalls ausgezeichnet.


    Beides (natürlich...) längst vergriffen, aber auf dem Second-Hand-Markt immer wieder mal verfügbar.


    Grüße,
    Reinhard

    "Mein Gehirn braucht kein Blut, es muss nur feucht gehalten werden" Al Bundy/Eine schrecklich nette Familie

  • Die Classic Records Ausgabe!


    Wundert mich nicht, auch viele meiner Classic Records Ausgaben haben denke ich klanglich die Spitze des machbaren erreicht, da wird dannach wohl kaum noch was rankommen.


    viele grüße
    volkmar



    ps..hoffe auch ich hab den Qualitätslevel mit dem begriff "Audiophil" nicht allzu zu hoch angesetzt, zugegeben kann man damit ja eigentlich erstmal wenig anfangen, trotzdem hoffe ich auf noch viele wirklich einmalige Audiophile Perlen bzw. spezielle Pressungen aus unserer Musikgeschichte die gefühlt klanglich auf absehbare zeit alles abräumen was Rang und Namen hat, gut orientieren kann man sich da ja schon in Holgers Absolute Klasse Thread 8)

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Dann könnten auch noch die ins Beuteschema reinpassen:


    Mannheim Steamrollers, die ganze Fresh Aire Serie und davon besonders die Nr 5 mit dem Titel Lumen drauf , sind auch alle noch relativ günstig:
    https://www.discogs.com/de/art…2519-Mannheim-Steamroller


    La Folia De La Spagna:
    https://www.discogs.com/de/Gre…La-Spagna/release/3222162
    (Da aber die Orginalpressung, die 180g Nachpressung kommt da nicht mit)


    Und mein absoluter Favorit ist Carol Kidd (auch Linn/Aloi Records):
    https://www.discogs.com/de/Car…arol-Kidd/release/2782748



    Gruesse
    Rainer

  • ps..hoffe auch ich hab den Qualitätslevel mit dem begriff "Audiophil" nicht allzu zu hoch angesetzt, zugegeben kann man damit ja eigentlich erstmal wenig anfangen...

    Ja, das ist leider so.
    „audiophil“ oder „High End“ sind eigentlich nur Worthülsen die viel oft genutzt werden um Qualitäten vorzutäuschen, die nicht vorhanden sind. Einen hohen Qualitätslevel setzt „audiophil“ keineswegs an. Für mich sind solche Begriffe nur noch ein Warnhinweis und Abschreckung, ungefähr so, wie die Fleischsonderangebote der Werbeblättchen, die am Wochenende im Briefkasten liegen.


    Ich stelle fest, dass beinahe jede Original 120g-Pressung aus den 80er-Jahren, deutlich besser ist, als die audiophilen 180g-Machwerke der Gegenwart (ich bekomme jetzt schon Angst, wenn ich daran denke, dass die Industrie die 180g demnächst durch 200g oder 220g ersetzen wird - noch mehr Wellen in den Platten wird die Folge sein).

    Eine meiner beeindruckendsten Scheiben ist „Savage“ der Eurythmics aus 1987. Die Platte hat einen unglaublichen Rumms stellt von den tiefsten Tiefen bis zu den höchsten Höhen alles sehr präsent dar.

  • moin Franz,


    Was für eine Anlage hast du das du zu so einer pauschalen Aussage kommst?
    Es ist aus meiner Erfahrung so das definitiv nicht alle frühen Pressungen hervorragend gut klingen, genauso wie es bei unseren aktuellen Reissues überragende (die deutliche mehrzahl) und nur mässig gute gibt, mit mässig gut verbinde ich das diese Pressungen mindestens auf gleichem level klingen..wirklich schlechter als ein Original hab ich noch kaum je erlebt, möchte aber betonen das quasi alle alten Pressungen aus den 50,60.70ern, aber auch noch bis in die späten 80er eine ganz besondere Ausstrahlung vermitteln können, hängt sicherlich auch damit zusammen das hier noch keinerlei Digitale zwischenschritte erfolgten.
    Sehr viele dieser alten Pressungen hab ich natürlich ebenso und gerade auch unter denen gibt es einige der klanglich besten, oder auch "Audiophilsten" Pressungen in meiner Sammlung.


    Ob übrigens eine Pressung wellig ist oder weniger..oder gar nicht, hat nichts mit der Klangqualität an sich zu tun, ich Ärger mich da auch manchmal rot wenn manch Platte wellig ankommt aber trotzdem noch einigermassen gut abspielbar ist..richtig ärgerlich wirds nur wenn die sich extrem aufschaukeln und quasi unspielbar werden oder gar Pressfehler haben, davon hatte ich aber bei meinen bis jetzt etwa 300-400 180gr Reissues nur eine handvoll, kleinere tolerierbare fehler hatten aber schon sehr viel mehr, das war früher definitiv besser, aber das leidige thema hatten wir ja schon mal.


    viele grüße
    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Habe die LP "Trio" von Trio einer Wäsche unterzogen. Sogar diese Platte aus dem Jahr 1982 (mit dem "Smash-Hit" Da Da Da ich lieb dich nicht Du liebst mich nicht") bietet eine Aufnahme- und Klangqualität, die man heute mit "audiophil" bezeichnen würde. Hat der Klaus Voormann als Produzent ganze Arbeit geleistet.


    Dass viele originale Platten aus den 60ern, 70ern und 80ern so exzellent klingen, hat meines Erachtens nichts damit zu tun, dass keine digitale Zwischenbearbeitung stattgefunden hat. Ich sehe den Grund darin, dass damals beim Mastering hoch kein Loudness-War ausgefochten wurde. Hier als Beispiel die Dynamikanalyse des angesprochenen Trio-Albums: http://dr.loudness-war.info/album/view/73653

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

    Einmal editiert, zuletzt von Dan_Seweri ()

  • Hallo Volkmar,


    was hat es mit meiner Anlage zu tun? Unterschiede sind auf einer günstigen Anlage ebenso zu erkennen, wie auf einer teuren.


    Also, ich habe in der letzten Zeit, auch hier im Forum, ca. 50 „alte“ Platten gekauft. Meist Rock/Pop der 80er Jahre. Von dieser Sorte Musik hatte ich auch noch einiges rumstehen. Und ich stelle bei der deutlichen Mehrzahl dieser Platten fest, dass sich klasse klingen und auch, dass die Quote von welligen und verzogenen Platten deutlich geringer ist, als bei neuen Scheiben. Aber Du hast Recht, nicht alle dieser Platten sind gut.


    Neue Scheiben sind wohl fast nur noch als 180g-Pressungen erhältlich und bei mir kommen mehr als die Hälfte dieser Platten mit irgendwelche Verformungen an. Zuletzt Lampchop-Flotos (ich hatte sie im Thread hier noch für ihre Qualität gelobt, habe dann aber feststellen müssen, dass die 2.Scheibe konkav/konvex verzogen war und so ging auch diese Scheibe zurück).


    Ja, wenn Du so willst, hat eine Welle in der Platte oft keinen negativen Einfluss auf den Klang. Allerdings gehört ein vernünftiger Zustand der Ware für mich einfach dazu. „Audiophile-180g-High-End-Pressungen in limitierter Sonderauflage“ (gibt es noch andere?) werde ich auch weiterhin nicht akzeptieren, wenn die Nadel eine Berg- und Talfahrt machen muss.


    Mit Platten von z.B. MoFi habe ich bessere Erfahrungen gemacht. Hier hatte nur ca ¹⁄₃ Wellen und der Sound ist im Schnitt deutlich besser, als bei vielen anderen. Mir zeigt das, dass es geht.


    Vielleicht liege ich mit meiner Vermutung, dass aktuelle Platten mit einer viel zu hohen Quote an Mängeln daher kommen auch falsch und es liegt gar nicht an den 180g. Ich weiß es nicht, sehe aber im Gewicht der Scheiben den größten Unterschied zu den 120g-Exemplaren vergangener Zeiten.

  • Ich stelle fest, dass beinahe jede Original 120g-Pressung aus den 80er-Jahren, deutlich besser ist, als die audiophilen 180g-Machwerke der Gegenwart (ich bekomme jetzt schon Angst, wenn ich daran denke, dass die Industrie die 180g demnächst durch 200g oder 220g ersetzen wird - noch mehr Wellen in den Platten wird die Folge sein).


    Dem kann ich ganz und gar nicht zustimmen. Meine Erfahrung ist vielmehr die, dass man da überhaupt keine Pauschalaussage fällen kann. Es gab früher gut und schlecht klingende sowie gut und schlecht hergestellte Schallplatten und heute auch. Das Gewicht einer Schallplatte ist nicht per sé ein Qualitätsmerkmal, weder im positiven noch im negativen. Ich besitze sensationell klingende, extrem dünne und leichte US-Pressungen von Country-Alben und genauso ausgezeichnet klingende 200g Pressungen von neuen Alben. Aber klar, genauso kenne ich auch schlecht hergestellte neue Scheiben, die 180g wiegen.

  • Dem kann ich ganz und gar nicht zustimmen. Meine Erfahrung ist vielmehr die, dass man da überhaupt keine Pauschalaussage fällen kann.

    Ja, habe ich ja schon relativiert.


    Nicht jede alte Scheibe ist besser als jede neue.
    Nur ist die Tendenz für mich ganz eindeutig. So viel Mist, wie bei den aktuellen Neuerscheinugen und Remasters und Reissues, habe ich bei meinen alten Scheiben nie und nimmer gehabt.
    Und auch wenn ich den wirklichen Mist der aktuellen Scheiben weglasse und nur den Durchschnitt betrachte, dann kommen die aktuellen Produkte nicht ran, an die alten.

  • Und schon sind wir wieder :off::D;)


    Als Vorführplatte geeignet für mich die neue Miles Davis "Kind of Blue" (mfsl) , Charles Antolini "Knock Out" (Direct Cut), Duke Ellington "Blues in Orbit" Columbia, ...
    Der Unterschied zwischen richtig gut und gut ist leider schon groß. Die Illusion ist nur bei wenigen Platten perfekt. Und mit diesen kann man auch Zweifler der Schallplatte überzeugen :D

    2 Mal editiert, zuletzt von schwalbe ()

  • Die Audiophilste gibt es für mich nicht, aber angenehm überrascht hat mich die Jazzplatte von STS (AAA-Jubiläumsedition in Krefeld) mit Gretje Kauffeld. Unaufdringlich schön interpretiert sie einige der schönsten Jazzklassiker. Sehr natürlich gehalten. Igitt und das sogar von einem Digitalmaster.... :D ^^

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Die Audiophilste gibt es für mich nicht, aber angenehm überrascht hat mich die Jazzplatte von STS (AAA-Jubiläumsedition in Krefeld) mit Gretje Kauffeld. Unaufdringlich schön interpretiert sie einige der schönsten Jazzklassiker. Sehr natürlich gehalten. Igitt und das sogar von einem Digitalmaster.... :D ^^

    Hallo Andrè,
    unaufdringlich ist vornehm ausgedrückt, mir kommt spontan langweilig in den Sinn :sorry:
    Mit besten Grüßen aus der friesischen Karibik


    Jürgen

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • moin moin,


    um zu hören, wozu eine Vinyl LP im Direktschnitt fähig ist:



    Billy Cobham's Glassmenagerie – Stratus (inak 813): "Drum-Solo Intro / Stratus"


    James Newton Howard & Friends (Sheffield Lab ‎– LAB 23)


    Lincoln Mayorga & Distinguished Colleagues - Volume III (Sheffield Lab ‎– Lab-1):
    Track: A4 „Camarillo“


    Gruß lori