Thorens TD226 Gleichlaufschwankungen

  • Hallo liebe Analogfans
    Ich möchte mich hier an dieser Stelle kurz vorstellen.
    Mein Name ist Albert.
    Ich höre seit etwa 50 Jahren Musik von Schallplatten, mein Plattenspieler TD226,
    begleitet mich seit 20 Jahren und wird es auch weiter tun .
    Leider hat er minimale Gleichlaufschwankungen , die auch durch Lagerölwechsel und
    Riemenwechsel nicht ganz weg sind . Vieleicht kennt jemand von euch eine Möglichkeit
    die mir weiterhelfen könnte . Ich habe im Forum schon etwas gesucht , aber eine definitive Lösung scheint mir nicht dabei zu sein.
    Der Thorens hat links einen Tonarm von SME Serie III mit Ortofon VMS 20 E ,
    und rechts einen Koshin GST 801 , den ich gerne mit unterschiedlichen Tonabnehmern zb. Goldring 1042 oder auch AT 91 bestücke.


    Grüsse an Alle , Albert

    Plattenspieler: Thorens TD226 , Koshin Gst801, SME Serie III mit Ortofon VMS20E MKII
    Tonabnehmer:AT91+EPO-E , AT95E+AT95EX , AT110E , At440MLb , Goldring G1042 , Denon DL110
    Vorverstärker: albs RAM-4

  • Hallo Albert,
    willkommen im Forum!
    Ich hatte bei einem Thorens 320 das gleiche Problem.Der 226 ist ja nun schon ein wenig in die Jahre gekommen,wie mein 320-er auch,und bei ihm half der Austausch eines Potis.
    Du kannst mal bei "Vinylengine"schauen(einfach anmelden),ob Du Dir das Servicemanual herunterladen kannst um das Poti für die Pitchregelung zu finden.Ersatzteilkosten unter 2 Euro,Arbeitszeit 30 min.


    Viele Grüße,
    Jochen74

    Einmal editiert, zuletzt von jochen74 ()

  • Hallo Albert!


    Ich kenne den 226 nicht genau, aber habe nachgelesen, dass er den gleichen Motor wie der 126 III hat, also den Gleichstrommotor. Bei so einem konnte ich vor zwei Jahren das Problem der leichten Schwankungen wie folgt lösen (ich weiss nicht, welcher Schritt ausschlaggebend war):


    1.) Unten aufmachen und mit Pinsel und Dosendruckluft vorsichtig entstauben
    2.) aufgeblähte Kondensatoren tauschen (40V gegen 50V Typen ersetzen, es waren nur zwei Stück, glaube 470pF aufgebläht)
    3.) Motordose mit "Seal&Bond Remover" (von Innotec, ein gutes Mittel zum Lösen von Verharzungen) reinigen (spülen) und anschließend mit etwas Teflon-Spray behandeln (unter den Pulley spühen)
    4.) gleiche Reiningungsbehandlung am Tellerlager, jedoch zusätzlich nach ca. 30 Min. Lauf mit nur Teflon, ein paar Tropfen Öl (Silikonöl 200 aus dem Modellbau)


    Der Dreher läuft seither wie neu.
    Das war sicherlich keine "offizielle" Behandlung, aber genauso gehe ich auch bei anderen Geräten vor. Hat bisher keinen Schaden angerichtet und eigentlich immer gut funktioniert. Sogar die Motordose eines 60er Philips, in die der Riemen hineingeronnen ist (nach dem er sich verflüssigt hatte), konnte ich so wieder wunderbar hinbekommen. Ebenso die Lichtmaschine und den Gebläsemotor meines alten 190er Benz ;)

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • Ach Leute, die Tips sind wirklich alle drollig. Mein Kühlschrank heizt, aber wenn ich das Fenster putze, geht er vielleicht wieder... :D Das ist aber nur auf den ersten Moment scheinbar lustig, leider ist der Ernst, das sich viele mit solcher Vorgehensweise ihren TD126 endgültig vermurksen. Davon mußte ich leider schon einige in meiner Werkstatt sehen :( Das wieder zu richten wird dann teuer.


    Hallo Albert,
    der 226 hat die Steuerung vom TD126 mit Valvomotor, vielleicht gab es anfänglich noch ein paar Modelle mit Pabstmotor. Die Einführung des 226 fiel genau in die Zeit der Umstellung.


    Die Gleichlaufabweichungen rühren von einem angelaufenen Pitchpoti her. Das Lageröl hat darauf keinen Einfluß, es sei denn, das Lager würde trocken laufen. Ein Riemen schon eher, vor allem, wenn er nicht gleichmäßig in seiner Konsistenz ist oder und nicht gleichmäig geschliffen wurde oder einfach durch sein Alter an Spannkraft verloren hat.


    Das Pitchpoti hat durch Oxidation der inneren Schleiferbahn dort einen zusätzlichen Widerstand, der positions- und druckabhängig ist und daher keinen stabilen Einstellwert mehr halten kann. Ich mache da immer eine Radikalkur und baue auf ein 10-Gang-Wendelpoti um. Dieses ist weit weniger empfindlich auf Anlaufen/Oxidation und erlaubt eine sehr feinfühlige Einstellung. Wäre also eine Alternative. Ansonsten müßte man das Originalpoti vorsichtig zerlegen und innen reinigen, insbesondere die Schleiferbahn. Bitte nicht mit Kontaktspray einjauchen, das macht es eher noch schlimmer. In wenigen Fällen kann man noch überlegen, den Dämpfungswiderstand in der Regelung zu ändern, falls es ein auffälliges Regelpumpen gibt.
    Der Motor wird zumeist auch fällig zur Überarbeitung, vor allem was auch das Pulley betrifft. Der verwendete Kunststoff altert leider, in dem er schrumpft. Das macht sich in Verzug und Bruch der Speichen bemerkbar, was dadurch auch ein Schlagen der Messingschwungmasse zur Folge hat, was wieder die Motorlager schneller verschleißen läßt.
    Das sind zwei wesentliche Dinge, die man beim TD126III/226 beachten sollte, macht man da nichts, nähert sich so ein TD126 dem Ende seiner Lebenszeit, denn er macht dann keine Freude mehr.

    Gruß André
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  • 2.) aufgeblähte Kondensatoren tauschen (40V gegen 50V Typen ersetzen, es waren nur zwei Stück, glaube 470pF aufgebläht)


    Ja, die beiden waren bei mir auch überaltert. Ansonsten habe ich bei mir Innenteller, Pulley und Riemen peinlich gereinigt, das hat gereicht. Ich hatte aber auch nur ein leichtes Zappeln, keine hörbaren Schwankungen.

  • Ach Leute, die Tips sind wirklich alle drollig. Mein Kühlschrank heizt, aber wenn ich das Fenster putze, geht er vielleicht wieder... Das ist aber nur auf den ersten Moment scheinbar lustig, leider ist der Ernst, das sich viele mit solcher Vorgehensweise ihren TD126 endgültig vermurksen. Davon mußte ich leider schon einige in meiner Werkstatt sehen Das wieder zu richten wird dann teuer.

    Die Gleichlaufabweichungen rühren von einem angelaufenen Pitchpoti her. Das Lageröl hat darauf keinen Einfluß, es sei denn, das Lager würde trocken laufen. Ein Riemen schon eher, vor allem, wenn er nicht gleichmäßig in seiner Konsistenz ist oder und nicht gleichmäig geschliffen wurde oder einfach durch sein Alter an Spannkraft verloren hat.

    Ganz so "drollig" war mein Schuß ins Dunkle Richtung Pitchpoti doch gar nicht..........................


    Jochen74

  • Es sieht so aus als könnte es das Poti sein .Ich habe es 50mal hin und her gedreht , dann lief er schon deutlich ruhiger.
    Zusammen mit der Reinigung des Tellerlagers sind die Gleichlaufschwankungen zumindest nicht mehr wahrnehmbar .
    Reinigung des Potis nehme ich mir jetzt vor , wenn ich die Zeit dafür habe . Eventuell auch Ersatz wenn ich was passendes finde.
    So macht es wieder Spass ! Ausserdem habe ich heute einen neuen Tonabnehmer ( AT440mlb) bekommen :)
    KLingt gut :D
    Danke Allen für die hilfreichen Tips .
    Jetzt werde ich mir noch ein paar Platten auflegen :thumbup:

    Plattenspieler: Thorens TD226 , Koshin Gst801, SME Serie III mit Ortofon VMS20E MKII
    Tonabnehmer:AT91+EPO-E , AT95E+AT95EX , AT110E , At440MLb , Goldring G1042 , Denon DL110
    Vorverstärker: albs RAM-4

  • Eventuell auch Ersatz wenn ich was passendes finde.

    Achte darauf, das es eine 4mm Achse braucht, ist 1K lin. Sonst ist die Adaption des Stellknopfes auf 6mm etwas aufwändig.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Danke für die Info , das Poti bekomme ich beim Elektroikladen um die Ecke .
    Hier im Forum habe ich gelesen, dass der Riemen, wenn er neu ist immer zu stramm ist .
    Der war zwar schon ein Jahr in Betrieb aber immer noch viel zu stramm .
    Den habe ich dann vorsichtig gedehnt und jetzt habe ich noch etwas mehr Laufruhe.
    Man lernt nie aus :)
    Gruß Albert

    Plattenspieler: Thorens TD226 , Koshin Gst801, SME Serie III mit Ortofon VMS20E MKII
    Tonabnehmer:AT91+EPO-E , AT95E+AT95EX , AT110E , At440MLb , Goldring G1042 , Denon DL110
    Vorverstärker: albs RAM-4