Serienstreuung bei Ortofon 2M Serie

  • Laut Prospekt besitzen die 2M Red und Blue Generatoren einen Gleichstromwiderstand von 1.300 Ohm. Die Generatoren von 2M Bronze und Black haben dagegen mit 1.200 Ohm etwas weniger. Mir ist unlängst ein Ortofon 2M Red in die Finger gekommen, das von den Prospektwerten abweicht. Mein digitales Multimeter zeigt hier einen Widerstand von nur 1160 Ohm auf dem linken und 1170 Ohm auf dem rechten Kanal an. Ist also mein Red Generator in Wahrheit ein Bronze- bzw. Black-Generator? Ist es ein Ausreißer? Oder würfelt Ortofon die Generatoren quasi beliebig zusammen, so dass es beim Kauf eines Red oder Blue quasi Zufall ist, ob man einen Generator mit 1.300 Ohm oder mit 1.200 Ohm geliefert bekommt?


    Frage an die Nutzer von Ortofon 2M Tonabnehmern: Wie ist bei Euch die Serienstreuung? Welche Widerstandswerte haben Eure 2M Generatoren?

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Hat keiner ein Ortofon 2M zum Messen zur Hand?


    Komisch: Wenn es um irgendwelche Klangdiskussionen geht, kennen alle alle Tonabnehmer aus der Praxis und können immer mitreden. Fragt man nach einem Messwert, scheint dies exakt umgekehrt zu sein. 8)

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Das könnte z.B. daran liegen, dass man immer Warnhinweise liest, man soll keinen Multimeter an einen TA halten, da die verwendeten Ströme zur Widerstandsmessung die feinen Spulendrähte beschädigen können ...


    Sebastian

  • Dieser Warnhinweis gehört allerdings in Bezug auf neuzeitliche Digitalmultimeter getrost in den Bereich "Alternative Fakten".

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Wenn du mir sagsts wo genau du die 1300, bzw. 1200 Ohm gemessen hast,
    kann ich das nachher mal an meinem 2M Red prüfen.


    Gruß Lars

    Yamaha PF800 mit Yamaha MC9, Yamaha YP-B4 mit AT120Eb, Yamaha YP-D6 mit AT5V, Thorens TD 145 MKII mit Ortofon FF150 MKII

  • Das Messen ist ganz einfach: Rot und Grün sind die beiden Kontakte (und damit Messstellen) für den rechten Kanal. Blau und Weiß sind für den linken Kanal zuständig.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Sorry bin gestern nicht dazu gekommen, aber habe jetzt mal gemessen.
    Auf beiden Kanälen habe ich 1146 Ohm.
    Wenn das Red mit 1300 Ohm angegeben ist bin ich da schon deutlich drunter.
    Das würde ja deine Theorie bestätigen......



    Gruß Lars



    PS: Ich kenne mich von berufs wegen sehr wohl mit Elektronik aus, aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen einen TA auf "Durchgang" zu prüfen,
    deswegen entschuldige meine laienhafte Frage.

    Yamaha PF800 mit Yamaha MC9, Yamaha YP-B4 mit AT120Eb, Yamaha YP-D6 mit AT5V, Thorens TD 145 MKII mit Ortofon FF150 MKII

    2 Mal editiert, zuletzt von Plattenmaster1982 ()

  • Hallo Lars, danke für Deine Messung! Schon interessant, dass die Ortofon-Produkte so deutlich vom im Prospekt angegebenen Nennwert abweichen. Jetzt wäre ich eigentlich auch neugierig, mal einen Messwert eines Generators vom 2M Black zu bekommen. Hat dies jemand zum Messen zur Hand?


    Auf Durchgang zu messen, mache ich übrigens sehr gerne. So kann man beispielsweise bei Gebrauchtkäufen schon vor dem Montieren feststellen, ob ein Generator in Ordnung ist.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • moin moin


    und klingt das 2m black mit 1200 ohm nun anders als das mit 1100 ohm????


    das dürfte beim hören völlig irrelevant sein.


    da gibt es ganz andere dinge die endscheidener sind.


    und zu den digitalmessgeräten hätten keinen einfluss.........


    hihi


    träum weiter.

  • Welchen dauerhaften Einfluss sollen denn Widerstandsmessungen mit einem digitale Multimeter nach Deiner Meinung auf einen MM Tonabnehmer haben?


    Dass die 100 Ohm Unterschied, die auf dem Papier zwischen dem 2M Black (1.200 Ohm) und dem 2M Red (1.300 Ohm) bestehen, einen großen klanglichen Unterschied machen, glaube ich auch nicht. Sind ja weniger als 10% Unterschied. Auch bei der Induktivität: 700 mH (Red) zu 630 mH (Black).


    Welcher Unterschied aber sehr wohl hörbar ist, ist bei Ortofon der Unterschied zwischen dem OM Generator und dem OM Super: 750 Ohm und 450 mH zu 1000 Ohm und 580 mH. Da liegt das OM Super 30% über den Werten des OM (ohne Super) das hört man. Dieselbe Nadel spielt am OM Generator deutlich weniger voluminös, als wenn man sie ans OM Super ansteckt. Habe ich schon mit einer Nadel 30 und einer Nadel 40 getestet.


    Und jetzt möchte ich mit diesem Thread gerne den Unterschieden bei der 2M Serie auf den Grund gehen. Insgeheim habe ich nämlich die Vermutung, dass Ortofon bei allen 4 Modellen (Red, Blue, Bronze, Black) denselben Generator ausliefert. Vielleicht findet bei den höheren Modellen noch eine gewisse Selektion in Bezug auf Kanalgleichheit und Übersprechen statt? Wer weiß das schon?

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

    Einmal editiert, zuletzt von Dan_Seweri ()

  • Tag,
    die Tests der Stereoplay/AUDIO/Connect liefern gängig Messwerte zur Systemimpedanz als Detail. Daraus (meine Zettelwirtschaft) stammen die nachfolgenden Daten zu:
    -- 2M Red 1380 Ohm / 654 mH
    -- 2M Blue 1370 Ohm / 675 mH
    -- 2M Bronze 1185 Ohm / 560 mH (Ausgabe 4/2011)
    -- 2M Bronze 1235 Ohm / 612 mH (Ausgabe 11/2016
    Zum 2M Black habe ich keine Zettelnotiz.
    Freundlich
    Albus

  • Tag,
    nun denn, Stereoplay 4/2014 (das Internet mit seinen Möglichkeiten als Informationsquelle nutzbar), darin im Sammeltest auch das 2M Black, in Ergänzung folgt hier der dort mitgeteilte Messwert für das Ortofon 2M Black...
    -- Systemimpedanz 1279 Ohm / 570 mH.
    Bitte, und nun der Kommentar?
    Freundlich
    Albus

  • Laut Prospekt besitzen die 2M Red und Blue Generatoren einen Gleichstromwiderstand von 1.300 Ohm. Die Generatoren von 2M Bronze und Black haben dagegen mit 1.200 Ohm etwas weniger. Mir ist unlängst ein Ortofon 2M Red in die Finger gekommen, das von den Prospektwerten abweicht. Mein digitales Multimeter zeigt hier einen Widerstand von nur 1160 Ohm auf dem linken und 1170 Ohm auf dem rechten Kanal an. Ist also mein Red Generator in Wahrheit ein Bronze- bzw. Black-Generator? Ist es ein Ausreißer? Oder würfelt Ortofon die Generatoren quasi beliebig zusammen, so dass es beim Kauf eines Red oder Blue quasi Zufall ist, ob man einen Generator mit 1.300 Ohm oder mit 1.200 Ohm geliefert bekommt?


    Frage an die Nutzer von Ortofon 2M Tonabnehmern: Wie ist bei Euch die Serienstreuung? Welche Widerstandswerte haben Eure 2M Generatoren?

    Hi,


    Du misst mit Gleichspannung den Widerstand. Der Widerstand unter Wechselspannung ist wesentlich komplexer und wird auch ganz anders ermittelt. Dieser Wert nennt sich dann Impedanz. Dadurch weicht der von Dir gemessene Widerstand mit Sicherheit von dem ab, welchen Ortofon im Datenblatt angibt. Ich würde sehr vorsichtig sein den Widerstand mit Gleichspannung zu messen, da nicht wirklich bekannt ist wieviel Spannung Dein Multimeter benutzt um den den Widerstand zu ermitteln. Da kann es schon passieren, dass diese Spulen beschädigt werden. Ausserdem wird beim Anlegen einer Gleichspannung an eine Spule ein Magnetfeld aufgebaut welches mit dem Feld der eingebauten Magneten interagiert.


    Ich rate einfach zur Vorsicht!


    VG


    jokeramik

    Einmal editiert, zuletzt von jokeramik ()

  • Jokeramik, Ortofon gibt in seinen Datenblättern nicht die Impedanz an, sondern den Gleichstromwiderstand. Es steht ausdrücklich dabei: "DC Resistance". Bei allen anderen meinen Ortofons (OM, OM Super) stimmen die real gemessenen Werte sehr genau mit den Prospektwerten überein. Nur eben beim 2M nicht.


    Vielen Dank auch für Deine Tipps zum Thema Widerstandsmessung. Sei versichert, dass ich genau weiß, was ich da mache. In meinem Fall ist damit keinerlei Risiko für Mensch und Material verbunden. Bitte also keine voreilige Panikmache!

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

    Einmal editiert, zuletzt von Dan_Seweri ()

  • mitgeteilte Messwert für das Ortofon 2M Black... -- Systemimpedanz 1279 Ohm / 570 mH.
    Bitte, und nun der Kommentar?


    Kommentar? Aus diesen Werten kann ich mir keinen echten Reim machen. Ganz offensichtlich gehen die Werte bei der 2M Serie wild durcheinander. Umso interessanter wäre es nun, noch mehr Messwerte von real ausgelieferten 2M Systemen zu bekommen.


    Was mich allerdings stutzig macht: Das angeführte Black hat einen höheren Widerstand und damit sicherlich mehr Windungen auf der Spule als die Beitrag #12 genannten Bronze-Systeme - und trotzdem eine geringere Induktivität. Bei konstruktiv identisch aufgebauten Generatoren würde es sich dabei entweder um ein technisches Wunder oder um Mess- bzw. Ablesefehler handeln.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Jokeramik, Ortofon gibt in seinen Datenblättern nicht die Impedanz an, sondern den Gleichstromwiderstand. Es steht ausdrücklich dabei: "DC Resistance". Bei allen anderen meinen Ortofons (OM, OM Super) stimmen die real gemessenen Werte sehr genau mit den Prospektwerten überein. Nur eben beim 2M nicht.


    Vielen Dank auch für Deine Tipps zum Thema Widerstandsmessung. Sei versichert, dass ich genau weiß, was ich da mache. In meinem Fall ist damit keinerlei Risiko für Mensch und Material verbunden. Bitte also keine voreilige Panikmache!

    Wieso Panikmache?? Wieviel Spannung benutzt Dein Multimeter um den Widerstand zu ermitteln? Welches Multimeter benutzt Du?


    VG


    jokeramik

  • Jokeramik, Ortofon gibt in seinen Datenblättern nicht die Impedanz an, sondern den Gleichstromwiderstand. Es steht ausdrücklich dabei: "DC Resistance". Bei allen anderen meinen Ortofons (OM, OM Super) stimmen die real gemessenen Werte sehr genau mit den Prospektwerten überein. Nur eben beim 2M nicht.

    Laut Ortofondatenblatt werden sowohl die Impedance als auch DC-Widerstand mit diesem Wert angegeben. Das ist unklar weil die Impedanz als auch der Gleichstromwirderstand vollkommen verschiedene Dinge sind. Also ist das nicht wirklich verwertbar, wie Du selbst merkst.


    VG


    jokeramik

  • Hi,


    entscheidend scheint sowohl die mechanische Konstruktion als auch die Impedanz (die ja frequenzabhängig ist) zu sein. Insofern ist der reine Gleichstromwiderstand weniger relevant.


    Interessant wäre zu wissen, unter welchen Bedingungen Ortofon die Impedanz- als auch die Induktivitätswerte ermittelt.


    VG


    jokeramik

  • Hallo zusammen!


    Interessant wäre zu wissen, unter welchen Bedingungen Ortofon die Impedanz- als auch die Induktivitätswerte ermittelt.


    Ortofon gibt in seinen Datenblättern nicht die Impedanz an, sondern den Gleichstromwiderstand.


    Und noch ein - wie ich finde sehr gelungener - Kommentar zum Thema Widerstandsmessung bei Tonabnehmern:


    Zitat von wacholder@dual-board.de

    Ein anderes, öfter mal kolportiertes Thema ist "Zerstörung der Tonabnehmerspulen beim Messen".
    Gut - das kann man hinkriegen, wenn man Opas altes Bakelit-Meßgerät mit 333 Ohm / Volt Innenwiderstand nimmt, was von der guten 60V Pertrix Anodenbatterie befeuert wird. Den Stromstoß dürften nur wenige Komponenten des Nach-Röhren-Zeitalters überleben.


    Dan_Seweri: Die Toleranz bei den Systemen finde ich schon bemerkenswert - nicht, dass man Unterschiede hören könnte, aber ich hätte da auf weniger als 10% Variation getippt!


    Gruß Roland