Neuling mit einigen vielen Fragen zu den Feinheiten der Tonarmjustage!

  • Hallo an alle!!
    Kongret habe ich fragen zur Einstellung bei einem Thorens TD160 MK II, den ich letztes Jahr in einer Flohmarkthalle für 10 Euro(!!! freu) erstanden habe. Da leider keine Anleitung dabei war, weiss ich nicht so recht wie ich ihn korrekt einstellen soll. Er hat oben ein
    horizontales Stellrad mit einer Skala von 0-3 oder 4, dann hat er Seitlich ein Stellrad mit 2 Skalen, und das Gegengewicht am Tonarm.
    Wie kann ich nun die Auflagekraft einstellen und wo erfahre ich die korrekten Werte?
    Das würde ich auch gerne generell wissen, woher weiss ich die Auflagewerte für die verschiedenen Plattenspieler?
    Was zeigen mir die beiden Skalen an und was kann ich mit dem hor. Stellrad einstellen??
    Bin gerade dabei mich überhaupt erst mal tiefer mit der Materie zu befassen, obwohl ich schon 4 Plattenspieler 4 alte Verstärker und ca. 700 Platten mein Eigen nenne. Irgendie habe ich bisher alles so
    Pi mal Daumen eingestellt. Aber da tuen sich ja Welten von Wissen auf wenn man mal in die Details geht!!
    Also, ich will das alles wissen, und hoffe auf eure mithilfe!!!
    Ciao Olli

  • Hi Olli,


    Die Einstellung des Tonarms TP16 Mk. III (um den handelt es sich bei einem TD 160 Mk. II) ist eigentlich sehr einfach.


    1.alle Skalen/Stellräder auf Null
    2.das Gegengewicht so lange verschieben, bis der Arm mit montiertem Tonabnehmer in der Schwebe verharrt (ggf. Nadelschutz vom System entfernen, der wiegt ja auch eine Kleinigkeit)
    3.dann am oberen Stellrad die empfohlene Auflagekraft einstellen (hängt vom System ab, welches ist denn eingebaut?).
    4.an dem rechten Stellrad (Antiskating) den gleichen Wert einstellen wie an dem oberen, dabei ist die untere Skala bei normalem, d.h. trockenem Abspielen zuständig, die obere Skala ist für Leute, die „nass fahren“, z.B. mit LencoClean.
    Das runde Symbol steht dabei jeweils für sphärische Nadeln, die Ellipse – natürlich – für elliptische Nadelschliffe.

  • hi Holger,


    (ggf. Nadelschutz vom System entfernen, der wiegt ja auch eine Kleinigkeit)


    Das hielte ich für überhaupt keine gute Idee, wenn man noch nicht so firm ist im Umgang mit Tonabnehmern...
    Die Zahl der ohne Nadelschutz beim Justieren gehimmelten Tonabnehmern dürfte die auf der berühmten Kuhhaut um ein millionenfaches übersteigen...ist Dir wahrscheinlich auch schon passiert, oder? 8)
    Bei den Plattenspielern, um dies hier meistens geht, dürfte sich die Verfälschung des Auflagedrucks durch das fehlende Nadelschutzgewicht in tolerierbaren Grenzen halten...


    gruss frank

  • Hallo!! Erst mal Danke an Holger für die Tips!!
    Das ist genau das was ich wissen wollte!!
    Es ist ein Ortofon HOT System installiert, es hat keine Schutz vorrichtung für die Nadel ! Ich werde das mal versuchen, und dann berichte ich nochmal ob es funktioniert hat.
    Ach ja woher bekomme ich die Auflagewerte für das System???


    MfG Olli :D

  • Hi Frank,


    Zitat

    Die Zahl der ohne Nadelschutz beim Justieren gehimmelten Tonabnehmern dürfte die auf der berühmten Kuhhaut um ein millionenfaches übersteigen...ist Dir wahrscheinlich auch schon passiert, oder?


    Ist mir in der Tat noch nie passiert - ich bin halt vorsichtig ;);) .


    Der Nadelschutz eines DL 103 wiegt z.B. 0,8g, der eines AT 95 E etwas weniger, aber bestimmt noch 0,5g.
    Lass die dran, pendele aus und stelle dann 1,5g Auflagekraft am Thorens-Arm ein, und schon liegst du gewaltig daneben.


    Also lieber beim Einstellen schön vorsichtig, dafür aber hinterher korrekte Werte.

  • bei den Thorens sollte man sich nicht so auf die angezeigten Werte bezüglich Skating und Auflagekraft verlassen. Bei meinem zumindest liegen die in Bezug auf Testschallplatte (überprüfung bei meinem Händler) total daneben.


    Du Holger,
    welche Einstellehren sind empfehlenswert. Und hier die Hauptfrage: gibts da Unterschiede bezüglich Philosophie ??????? Werd mich nämlich demnächst auch tiefer in die Materie zwecks neuem Dreher einarbeiten.

  • Hi Holger,


    ganz Deiner Meinung. Der Nadelschutz hat bei der Justage nichts auf dem System zu suchen. Es sei denn, er ist wie bei einigen alten Shure-oder Donon-Systemen klappbar und somit fest mit dem System verbunden. Ansonsten gilt aber, runter damit. Ich habe in meinen 20 Jahren Justiererei noch nie ein System über den Jordan geschickt. Dies ist mir allerdings zwei Mal beim Reinigen des Plattenspielers passiert ;( - selbst heute graust es mich noch bei dieser Vorstellung, da die beiden Systeme (Lyra Clavis und vdH Black Beauty) nicht gerade zu den günstigen Vertretern ihrer Art zählten. Naja, auch diese Erfahrungen muss man - oder vielmehr ich - wohl machen.


    Gruß,


    Thorsten

  • Hi Holger, hi Thorsten,


    Zitat

    Original von Thorsten Petermann
    Dies ist mir allerdings zwei Mal beim Reinigen des Plattenspielers passiert ;( - selbst heute graust es mich noch bei dieser Vorstellung, da die beiden Systeme (Lyra Clavis und vdH Black Beauty) nicht gerade zu den günstigen Vertretern ihrer Art zählten. Naja, auch diese Erfahrungen muss man - oder vielmehr ich - wohl machen.


    Man muss aber auch sagen, dass gerade bei den vdHs und auch bei Systemen wie dem Sumiko BPS, das ich mal hatte, der Nadelträger auch wunderbar exponiert dasteht und es für viele solche Systeme auch gar keinen Nadelschutz gibt. Ich habe mich immer gefragt, wie man, wenn man solche Tondosen hat, überhaupt ein Sozialleben haben kann - oder lädt man Freunde mit Kindern und Haustieren schon von vorneherein wieder aus :]
    Es gibt auch leider genug Schauergeschichten von Leuten, die irgendwann mit ihren Pullis, Morgenmäntel, etc. an einem solch schönen Widerhaken hängen blieben 8o


    Schöne Grüsse,


    Tom

    ... all I ask of music is that it sounds good.
    (Nick Hornby, 31 songs)

  • Hallo Tom,


    eine ganz gute Lösung bietet hier übrigens Lyra an. Die Lyra Systeme sind als "nackte" Systeme auch gefährdet, werden aber mit einem großen Nadelschutz geliefert, der das ganze System umschließt.. Im Gegensatz zum Nadelschutz der Plastikgehäuse-Grados beispielsweise kann dieser auch von Nicht-Uhrmachern leicht angebracht und wieder entfernt werden. Der Konstukteur bezeichnet das Teil selbst als "abnehmbares Gehäuse", was den Kern der Sache gut trifft. Ein MC-Scheu, oder Benz Glider ist dagegen wie das Sumiko BPS völlig ungeschützt, was besonders bei einem Dreher ohne Abdeckhaube sehr gefährlich ist. Mich macht so was immer leicht neurotisch, da ich schon mal beim Justieren den Nadelträger eines Sumiko BPS gekillt habe.
    Gegen massivere Krafteinwirkung durch unkoordinierte Haustiere oder nicht erzogene Kinder hilft so ein Nadelschutz im Ernstfall aber auch nur bedingt. Da muß man u.U. froh sein, wenn der Dreher auf dem Rack bleibt und die Tonarmlager noch heil sind 8o


    Grüße,


    Manfred

  • Hi Shorty,


    Nimm 3 Testschallplatten und Du bekommst 3 verschiedene Ergebnisse. Ich würde mir da nicht so einen Kopf machen, meist ist die Einstellung okay. Zumindest was die Auflagekraft angeht, stimmen die Werte ziemlich genau (bei mir zuhause, eingestellt am TP 16 Mk. III, überprüft mit einer elektronischen Waage und der Shure SFG-2).
    Was die Einstell-Lehren angeht : da gibt's einige Philosophien. Schön, Stadthaus, Wallytractor. Hier sind auch schon einige Diskussionen gelaufen, suche mal unter den Stichwörtern "Baerwald" oder "Stadthaus" oder "Schön-Schablone", da gibt's einiges zu lesen.

  • Hallo miteinander und allen ein Gutes Neues Jahr. Zur Tonarmjustage hätte ich kurz eine generelle Frage habe mein NAD 533 Plattenspieler mit neuem Tonabnehmer bestücken lassen ( Vinyl ortofon red) Habe bei dem Fachhändler nachgefargt ob der Tonarm nachjustiert wird? Laut Fachhändler ja..aber seit ich den Player zurückhabe und zb. ein bestimmten Titel auf der LP anspielen möchte und den Tonarm nach innen schwenke bleibt er nicht auf der Stelle stehe bzw wenn ich den Tonarm absenke schwenkt er von selber wieder nach aussen zurück. Läßt das auf eine schlechte oder gar keine Justage deuten? Danke für infos

  • Hallo,


    Zitat

    Original von Neil62
    Hallo miteinander und allen ein Gutes Neues Jahr. Zur Tonarmjustage hätte ich kurz eine generelle Frage habe mein NAD 533 Plattenspieler mit neuem Tonabnehmer bestücken lassen ( Vinyl ortofon red) Habe bei dem Fachhändler nachgefargt ob der Tonarm nachjustiert wird? Laut Fachhändler ja..aber seit ich den Player zurückhabe und zb. ein bestimmten Titel auf der LP anspielen möchte und den Tonarm nach innen schwenke bleibt er nicht auf der Stelle stehe bzw wenn ich den Tonarm absenke schwenkt er von selber wieder nach aussen zurück. Läßt das auf eine schlechte oder gar keine Justage deuten? Danke für infos


    ... nein, sondern vielmehr darauf, dass Du die Liftbank mit z.B. etwas Schmirgelpapier aufrauhen oder auch einem feuchten Tuch reinigen solltest ... ;)


    Ach ja, ein frohes und gesundes neues Jahr an Alle!

    Beste Grüße
    Hape

  • Zitat

    Original von Houbi
    Hallo,



    ... nein, sondern vielmehr darauf, dass Du die Liftbank mit z.B. etwas Schmirgelpapier aufrauhen oder auch einem feuchten Tuch reinigen solltest ... ;)


    Ach ja, ein frohes und gesundes neues Jahr an Alle!


    Sorry aber wo befindet sich die Liftbank?

  • Hallo (hast Du bitte auch einen Vornamen?),


    Zitat

    Original von Neil62


    Sorry aber wo befindet sich die Liftbank?


    ... die Liftbank befindet sich unter dem Tonarmrohr und senkt oder hebt das Tonarmrohr, sie wird betätigt über den Lifthebel. Sie ist entweder in Form eines gebogenen Kreisabschnittes oder ist als Gerade ausgeführt ... Meist ist sie mit einen Gummibelag versehen ... den solltest Du bitte säubern oder aufrauhen. Hoffe, Du kommst klar mit meiner Erklärung ...

    Beste Grüße
    Hape

    Einmal editiert, zuletzt von Houbi ()

  • Zitat:
    Original von Neil62
    Hallo miteinander und allen ein Gutes Neues Jahr. Zur Tonarmjustage hätte ich kurz eine generelle Frage habe mein NAD 533 Plattenspieler mit neuem Tonabnehmer bestücken lassen ( Vinyl ortofon red) Habe bei dem Fachhändler nachgefargt ob der Tonarm nachjustiert wird? Laut Fachhändler ja..aber seit ich den Player zurückhabe und zb. ein bestimmten Titel auf der LP anspielen möchte und den Tonarm nach innen schwenke bleibt er nicht auf der Stelle stehe bzw wenn ich den Tonarm absenke schwenkt er von selber wieder nach aussen zurück. Läßt das auf eine schlechte oder gar keine Justage deuten? Danke für infos


    Ich würde eher darauf tippen, dass Deine Antiskatingeinstellung zu hoch eingestellt ist, so dass der Arm zu stark nach außen gezogen wird. Diese sollte maximal so hoch eingestellt sein wie das Auflagegewicht Deines Systems, eher aber etwas geringer. Dein NAD hat doch sicher einen Rega-Arm. Da hat die Liftbank oben eine Gummiauflage, da sollte nichts rutschen.
    Gerald

  • Hallo Gerald,


    deine Feststellung:


    "Da hat die Liftbank oben eine Gummiauflage, da sollte nichts rutschen."


    stimmt so nicht immer.


    Houbi hat da schon genau das Richtige festgestellt. Hier tut Säubern und evtl. leichtes Aufrauhen oft Not.
    Alle meine Tonarme bedürfen an dieser Stelle regelmäßig ein wenig Pflege.


    Jrooß Kalle

    Einmal editiert, zuletzt von Kalle Mk II ()

  • Hallo Gerald,


    Zitat

    Original von Gerald2
    Zitat:
    Original von Neil62
    Hallo miteinander und allen ein Gutes Neues Jahr. Zur Tonarmjustage hätte ich kurz eine generelle Frage habe mein NAD 533 Plattenspieler mit neuem Tonabnehmer bestücken lassen ( Vinyl ortofon red) Habe bei dem Fachhändler nachgefargt ob der Tonarm nachjustiert wird? Laut Fachhändler ja..aber seit ich den Player zurückhabe und zb. ein bestimmten Titel auf der LP anspielen möchte und den Tonarm nach innen schwenke bleibt er nicht auf der Stelle stehe bzw wenn ich den Tonarm absenke schwenkt er von selber wieder nach aussen zurück. Läßt das auf eine schlechte oder gar keine Justage deuten? Danke für infos


    Ich würde eher darauf tippen, dass Deine Antiskatingeinstellung zu hoch eingestellt ist, so dass der Arm zu stark nach außen gezogen wird. Diese sollte maximal so hoch eingestellt sein wie das Auflagegewicht Deines Systems, eher aber etwas geringer. Dein NAD hat doch sicher einen Rega-Arm. Da hat die Liftbank oben eine Gummiauflage, da sollte nichts rutschen.
    Gerald


    ... Neil62 schrieb, das er den Dreher vom Händler eingestellt zurückbekommen hat. Also gehe ich mal davon aus, das die Antiskating über eine entsprechende Testschallplatte korrekt eingestellt wurde. Wenn dem so ist, dann kann es nach meinen Erfahrungen durchaus sein, dass der Arm bei einer z.B. "fettigen" Liftbankauflage, auch wenn diese aus Gummi ist, beim Heben und Senken nach aussen wandert.


    Deshalb möchte ich (bitte nicht persönlich nehmen) Deine Erklärung zur Einstellung der Antiskating zumindest in Frage stellen ...

    Beste Grüße
    Hape

  • Zitat

    Original von Houbi
    Hallo (hast Du bitte auch einen Vornamen?),



    ... die Liftbank befindet sich unter dem Tonarmrohr und senkt oder hebt das Tonarmrohr, sie wird betätigt über den Lifthebel. Sie ist entweder in Form eines gebogenen Kreisabschnittes oder ist als Gerade ausgeführt ... Meist ist sie mit einen Gummibelag versehen ... den solltest Du bitte säubern oder aufrauhen. Hoffe, Du kommst klar mit meiner Erklärung ...


    Danke für die Infos


    Gruß
    Torsten

  • Ich habe selber schon den zweiten Rega-Arm (RB 300) und hatte noch nie Probleme mit der Gummiauflage der Liftbank. Sauber sollte sie natürlich sein. Wenn ich aber den Antiskatingknopf probeweise auf maximal stelle (etwas über 2), so ist die Antiskatingkraft so stark, dass bei ungünstigem Aufsetzen die Nadel über die Platte nach außen rutscht. Bei korrekter Einstellung des Antiskating ist mir das noch nicht passiert.
    Gerald