Thorens TD 124 mit SME Tonarm sucht neues MM-System

  • Hallo und einen schönen Sonntag allerseits!


    Nachdem ich hier keine Beratung für mein Marantz Problem finden konnte versuche
    ich es jetzt mit dem TD 124.


    Das Gerät habe ich im Zustand mint, lediglich verstaubt, zur Jahrtausendwende von
    einem Rundfunkgerätesammlerkollegen gegen 2 alte Sperrmüllradios getauscht.
    Er hatte ihn selbst geschenkt bekommen, hatte aber keine Verwendung im Kohlepott
    dafür. :D
    Welches System verwendet ist kann ich nicht sagen, seit seiner Reinigung steht er gut
    verpackt auf dem Dachboden.
    Ich möchte das Gerät von einem Marantz-Fachmann frisieren lassen, neues Reibrad,
    neue kapazitätsarme Tonarmverdrahtung usw umsetzen.
    Es ist übrigens die Ausführung mit Doppelteller.
    Mechnisch läuft er einwandfrei, trotzdem ist eine Inspektion angesagt.
    Welche Modernisierungsmaßnahmen sind hörbar sinnvoll?


    Mit der Glaubensfrage MM oder MC habe ich mich länger beschäftigt, heute Nacht sogar
    bis 3.00 Uhr.


    Als Protestant habe ich mich gegen den Mainstream für MM entschieden.
    Gründe:
    - einfacher Nadeltausch
    - angeblich plattenschonender (geht vor allem!)


    Die Nachteile die MM-Systeme haben kann man bei einer gute Wahl umgehen.
    Da das Shure V 15 wohl mit seinen Folgevarianten nicht mehr produziert wird,
    wird das NAGAOKA MP 50 empfohlen.
    Wenn ich das richtig interpretiere besitzt es die klanglich gleichen Eigenschaften
    wie ein hochwertiges MC-System.
    Da der Nadeleinschub geschraubt ist soll es sich um ein hochwertiges System
    ohne Wackelei handeln.
    Nun sind die Informationen teilweise über 10 Jahre alt, die Entwicklung voran
    geschritten.
    Unter der Berücksichtigung der Nadelnachgiebigkeit, Compli-Dingens, paßt
    das System zu einem SME Tonarm?
    Gilt dieser als "mittelschwer"?


    Wichtig ist mir ferner das das System bei einem deutschen Händler verfügbar ist.
    Gibt es ähnliche Systeme die heute noch besser sind?
    Welches kapazitätsarmen Kabel werden empfohlen?


    Welchen Schliff soll die Nadel haben? Ich höre auch sehr viel ältere Platten,
    überwiegend Singles, die übrigends auf einem Transrotor mit 1500,- MC-System
    zu meiner Überraschung nur in der Einlaufrille mal kurz knisterten, sonst perfekt
    spielten!
    Allen Unkenrufen und Flohmarktplattengegnern zum Trotz! :thumbup:


    Kommen wir zum Geld, ich habe mir da kein Limit gesetzt, fast keins, wenn
    sich der Preis mit den Ohren begründen läßt.


    Transistortechnisch stehen als Verstärker jeweils ein Sony und ein Marantz
    aus den siebziger Jahren zur Verfügung.
    Röhrentechnisch einen Telefunken S 81 (getunt) und ein Braun CSV 13 mit 4
    Stück EL 84.
    Dieser steht vor einer Totalüberholung!
    Geplant ist der Bau eines Verstärkers mit 4 Stück RL 12 P 35 Wehrmachtsröhren
    in Triodenschaltung und ca. 20-30 Watt Ausgangsleistung.
    Einen hochwertigen Vorverstärker habe ich auch noch irgendwo rummfliegen...... :whistling:


    Jetzt hoffe ich auf Vorschläge.......


    Fernseheumel ;(

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  • Hallo, welcher SME ist es genau?
    Da gibts verschiedene und auch die effektive Masse ist unterschiedlich.Was genau willst du alles tunen? Ich würde nur ein komplettes Service durchführen.
    LG Dieter

    Monohörer

  • Hallo Ratfink,
    Danke für die schnelle Info.
    Den Typ weiß ich nicht, will deshalb auch nicht raten.
    Welche Arbeiten sind denn sinnvoll?
    Die Gummis zwischen den Tellern müßten auch gewechselt werden.
    Erfüllen sicherlich nicht mehr ihre Aufgabe.

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    Einmal editiert, zuletzt von Fernseheumel ()

  • Ich würde jetzt nachdem wie viel du rausholen willst, Motor überholen, Motoraufhängunggummis und Riemen tauschen. Treibrad je nach Zustand, Überholen oder tauschen. Tellerlager, Stufenradlager und Boden des Tellerlagers je nach Bedarf, wobei ich sagen muss, der Boden des Tellerlagers hat sich positiv ausgewirkt.Ich habe meine Teile bei Audio Silente gekauft.

    Monohörer

  • Sind das NOS-Teile oder Nachfertigungen?
    NOS-Gummiteile sind sicherlich nicht der Renner.
    Ich hatte vor vielen Jahren mit einem Experten im Hessischen
    telefoniert, der empfahl noch Bronzelager für den Tonarm.
    Lohnt das?
    Die Firma Google ich mal.
    Gruß nach Österreich, fahre bald wieder hin wenn der Schnee weg ist.... :rolleyes:

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  • Und der Preis, sehe auf der Seite keine Preise, wohl aber die Artikel.

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  • Die Gummiauflagen des Alutellers sind sicher nicht das erste, was gewechselt werden muss (die halten normalerweise problemlos Jahrzenhnte. Ich kenne keine zerbröselten). Fällig sind eher Riemen, Motordämpfler, Reibrad falls verhärtet, die Gummipilze zur Aufhängung in der Zarge und das Öl im Tellerlager. Wenn Du Pech hast Motorlager. Bei den SME30** ist auuserdem oft der Gummidämpfer des Gegengewichts defekt. "Modernisieren" würde ich da bei diesem schönen Gerät nichts, wenn Du es nicht von Deinem "Marantz Speialisten" verbasteln lassen willst. Wenn Du tatsächlich noch etwas verbessern wilst, googel mal nach Swissonor oder Schopper. Da sind mit neuen Tellern, Tellerlagern und noch sehr viel mehr keine Grenzen nach oben gesetzt.


    Die Tonabnehmerempfehlung hängt natürlich vom verwendeten Tonarm ab. Bei einem Series III (erst recht bei den modernen IV und V) passen ganz andere Tonabnehmer als bei einem 3009 oder 3012, die sich wiederum von relativ leichten improved bis zu schweren 12 Zöllern unterscheiden. Wenn Du substanziellen Rat haben möchtest solltest Du das Laufwerk also mal auspacken und zumindest den Tonarm identifizieren oder mal Fotos davon hier einstellen.


    viele Grüße


    Tom

  • Ich möchte das Gerät von einem Marantz-Fachmann frisieren lassen, neues Reibrad,
    neue kapazitätsarme Tonarmverdrahtung usw umsetzen.
    Es ist übrigens die Ausführung mit Doppelteller.


    Bitte nein! Lass den Quatsch mit dem Frisieren. Lass die Tonarmkabel des SME Arms, wie sie sind. Ein neues Reibrad kann man reinbauen, einen neuen Riemen sollte man reinbauen und den Motor des TD 124 sollte man auseinanderbauen und gründlich die Lagerstellen reinigen und danach mit einem geeigneten Sinterlageröl abschmieren. Dann noch den Kondensator am Schalter wechseln und gut ist. Der TD 124 hat immer einen Doppelteller und da sind keine Gummis zwischen, sondern Reibscheiben, die den oberen Aluteller nach dem Auskoppeln vom schweren Subteller blitzschnell auf Speed kommen lassen (Schnellstart für Disko und Rundfunkbetrieb). Das belässt man original so, wie es vorgesehen war. Ein 124er und ein SME 3012 sind von Haus aus top, da muss man nichts dran pimpen, denn die alten Thorens und SME Entwickler wussten genau, was sie damals bauten. Ach ja, Tom hat es oben schon gesagt: Gummidämpfer am SME Arm wechseln, wenn das Armgewicht durchhängt.


    Mein 124er ist auch so original belassen und wurde gerde erst gestern klanglich von Sauron alias Uwe Heckers geadelt ^^ (siehe Nachbarthread Analogforum 2015).


    Vorschlag von mir bezüglich eines MM: Besorg Dir mal ein altes B&O SP 1 für relativ kleines Geld, mach ne neue Nadel rein (die gibt es manchmal noch original zu schnappen) und wundere dich danach nicht über den exzellenten Klang.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

    Einmal editiert, zuletzt von Sansui SR929 ()

  • Korrekt! Mit einer Ausnahme: vom Motorlager würde ich die Finger lassen, wenn er problemlos läuft (never change a running system...) Ein, zwei Tropfen Öl und probieren. Wenn da nichts Geäusche macht oder rumpelt (Teller dunter, Riemen ab, Stethoskop dranhalten) kannst Du mehr kaputtmachen als daß es nutzt. Der Zusammenbau kann etwas frickelig werden. Klar: Kondensator kann man wechseln... Meiner ist noch original


    viele Grüße


    Tom

  • Oops, Ich meinte Thorens-Spezialist, war aber noch gedanklich bei dem ungelösten
    Marantz Problem.
    Da komme ich einfach nicht weiter.
    Ja, werde ihn rauskramen und dann sehen wir in Sachen System weiter.
    Da hier viele Leute schon vieles getestet haben mochte ich gerne von
    diesen Erfahrungen profitieren, eigene teure Experimente vermeiden.


    Fernseheumel

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  • @ Sansui/Andreas,
    Ich lese gerade Bochum, das war mal der Wohnsitz meines TD 124!
    Da stammt er her! 8o


    Fernseheumel ;(

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  • Ich schließe mich meinen beiden Vorredner an.
    Meist braucht man nur den Motor, das Lager und die beweglichen Mechanik-Teile zu Ölen und die Pilze zu erneuern.
    "Verbesserungen" mit Neuteilen bringen wenig. Nur der Wert des Drehers wird gemindert.
    Das SP1 ist ein guter Tipp, habe ich auch auf einem meiner 124er montiert.



    ....Klar: Kondensator kann man wechseln... Meiner ist noch original


    @ Tom...
    dann ist er sehr wahrscheinlich bereits lange durchgeschlagen und nun ohne Funktion.
    Der verbaute Kondensatortyp ist nicht langzeitstabil und vor allem nicht selbst heilend.
    Der kann übelst stinkend mit reichlich Hitzeentwicklung wegrauchen.
    Hier findet sich was zur Thematik.



    Grüße
    Ralf



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/111967/

  • Ja Ralf, die Kondensatoren, gegen den alten Dreck kämpfe ich schon mein ganzes
    Leben, siehe Avatar! :evil:
    Gibt es das SP 1 denn noch neu?
    Irgndwo laß ich mal das trotz kompakter Bauweise das innere eines Systems stark
    verstaubt, man soll nicht glauben was da eindringt.
    Hinzu kommt das sich dort ja auch kleine Gummiteile befinden, nach 20 Jahren sollen
    die auch hart sein!
    Deshalb möchte ich nur Neuteile verwenden.
    Gibt es da seriöse Bezugsquellen?


    Und wackelt da dann bei nachgefertigten Nadeln nicht die Führung.
    Deshalb dachte ich an das Nagaoka.


    Fernseheumel ;(

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    Einmal editiert, zuletzt von Fernseheumel ()

  • Bevor ich meinen TD 124 Motor überholt habe, dachte ich auch er läuft gut, aber jetzt nach einer Überholung ist er innerhalb einer Umdrehung auf Geschwindigkeit und diese ändert sich H auch fast nicht mehr. Nur innerhalb der ersten Minuten tut sich ein wenig bis er auf Temperatur ist. Die Justage des Motors ist zwar fummelig, aber es lohnt sich.

    Monohörer

  • Hallo Fernseheumel,


    das SP1 ist von 1959!
    In dem System/Generator befinden sich keine Gummiteile.
    Die Magnetisierung wird im Laufe eines halben Jahrhunderts etwas nachgelassen haben, aber wer weiß das schon genau?
    System und Nachbau-Nadeln gibt es immer mal wieder für kleines Geld in der Bucht.


    Grüße
    Ralf

  • Es ist eigentlich unglaublich, aber bei vielen Systemen aus den 60er und 70er Jahren wurden sehr hochwertige Gummimischungen verwendet, die resistent gegen Alterung sind. Und deshalb kann man viele dieser Systeme bzw. Abtastnadeln von alten MM Tonabnehmern auch heute noch problemlos verwenden. So z.B. Tonabnehmer von Shure, B+O, Elac etc. Die Dinger klingen auch heute oft immer noch hervorragend. Erst ab den 80ern wurden billigere Gummimischungen verwendet, die aushärteteten. So z.B. bei AKG, Elac etc. Die alten Nadeln dazu kann man heute getrost vergessen, die stecken tw. knüppelhart fest, von elastischer Aufhängung keine Spur mehr. Die ganze Mär von der begrenzten Haltbarkeit von Tonabnehmern ist eine Krux der Moderne ab ca. 1985. Wenn ich da an sauteure Tonabnehmer denke, die nach 5 - 10 Jahren nicht mehr richtig abtasten, da ihre Nadelgummis entweder zu weich (z.B. EMT) oder zu hart geworden sind (z.B. Elac, AKG), denke ich mir: Die armen Schweine, die sich da für teures Geld etwas Tolles geleistet haben. Jetzt ist die Nadelaufhängung verhärtet bzw. zu weich und kaum einer kanns mehr richten. Knete weg, System kaputt..... ;)


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Danke Ralf für den Link, die Bauform kommt mir bekannt vor.
    Ich könnte so ein System sogar in meiner Sammlung haben!
    Über Jahrzehnte habe ich von allen Plattenspielern die mir im
    Sperrmüll begegneten die Tonarme wegen der Systeme angerissen.
    Ich hab sie in einer roten Baumarktkiste gesammelt, das meiste ist ja
    Brot- und Butterware.
    Also Systeme vom Telefunken Party Kofferplattenspieler oder von den
    beigen Einbauplattenspielern in Radio- und Fernsehtruhen und auch
    alles was an Tischplattenspielern im Sperrmüll lag.
    Aufgefallen waren mir Pickering Systeme, den Rest habe ich gar nicht
    genau betrachtet.
    Vorhanden sind auch OMB 5 und OMB 10, hab ich prüfen lassen, die Nadeln
    sind unverbraucht.
    Darüber habe ich noch einen gefühlt ca. 2m hohen Turm aus Plattenspielern,
    die werde ich mal hier vorstellen um zu hören was man als 3.,4., Plattenspieler
    behält und was vertickt.
    Was haltet Ihr von alten Pickerings?


    Fernseheumel ;(

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

    Einmal editiert, zuletzt von Fernseheumel ()

  • Bedenke: Solange Du uns nicht mitteilst, bzw. herausbekommen hast, welcher SME-Tonarm montiert ist, macht meiner Meinung nach jede Diskussion
    hinsichtlich gewünschter Tonabnehmer-Kombination mit dem 124er keinen Sinn !
    Wäre wie die Frage in nem Autoforum: Welchen Keilriemen für einen VW ? :whistling:
    Freundlichst- Frank