Radikale Verkleinerung der Anlage?

  • Hallo,


    ein interessantes Thema.


    Downsizing ist sicherlich nicht einfach und ich denke mal ebenso eine Kunst, wie sich mit schmalem Budget eine gute Anlage zusammenzustellen. Allerdings sollte man sich
    glaube ich, hauptsächlich auch über die eigene Motivation im klaren sein, das wurde hier im Thread ja auch öfter angesprochen: Was gefällt einem zur Zeit am bestehenden Set-Up nicht?.


    Ein Teil unseres schönen Hobbies ist ja nicht nur das Musikhören, sondern auch die Freude an den Geräten, der Umgang damit, die Optik etc.. Wenn mir ein Gerät sehr gut gefällt, ist es mir egal, ob es Testsieger ist, oder nicht, man mag es halt, oder man ist begeistert von der jeweiligen Technik, oder dem Prinzip des jeweiligen Produktes.


    Wo man sich glaube ich nichts vormachen sollte, das sind die Lautsprecher. Da regiert die Physik und da sollte man sehr sorgfältig überlegen, worauf die Wahl dann fällt. Downsizing muss ja auch nicht gleich bedeuten, dass man nur eine Streamingbox über kleine Bluetooth Speaker verwendet.


    Ich kann den Threadersteller allerdings auch verstehen, wenn er einfach die Anlage einschalten möchte und Musik hören möchte, ohne gross irgendetwas grossartig hochzufahren, darauf zu warten, dass Geräte ihre Betriebstemperatur erreicht haben etc.. Das wäre für mich auch nichts. Also eine gewisse praktische Alltagstauglichkeit sollte schon gegeben sein.


    Grüße


    Jörg

  • Was das Wesentliche für einen ist, kann nur er selbst beantworten.


    Moin!


    Man darf sich glücklich schätzen, wenn man die Möglichkeit hatte, vieles im Leben einmal durchzuspielen. Nur so kann man überhaupt ein Gefühl dafür entwickeln, was für einen selbst wesentlich ist.

  • Maxim Biller:


    Zitat

    Wir tun das, was wir tun, aus unserer Biografie heraus.

  • Auf die Gefahr hin, mich hier unbeliebt zu machen:


    Dieser langsam ausufernde Faden scheint mir ein Indiz dafür, wie in unserer bis ans Limit konsumübersättigten Zeit selbst ein Hobby wie genußvolles Musikhören problematisiert wird und seine Unschuld verliert. Luxusprobleme...


    Nix für ungut :P

    Viele Grüße
    Eberhard

    ----------------

    Die Menschen verhalten sich heutzutage auf der Erde wie in einem Spiel, in dem sie die Spielanleitung verloren haben.

    ( Christina von Dreien )

  • Hi Eberhard,


    da könnte etwas Wahres dran sein.

  • Es gehört in dieser Gesellschaft heutzutage zum guten Ton (sich) jeden Rückschritt als "Weiterentwicklung und Reduzierung aufs Wesentliche" zu verkaufen!


    nicht ganz so simpel..
    Das Neue muss unkomfortabler und teurer sein als das Alte, sonst greift diese Logik nicht..
    Vor allem darf das 'verschlanken' nicht dazu führen, das man von irgendwas ausgeschlossen oder abgeschnitten ist :wacko:
    Das ist allerdings auch immer wieder der Knackpunkt- der Mut zur Lücke fehlt..
    downsizing gerne, aber sobald ein neues 'must-have-Format' am digitalen Himmel auftaucht, muss meine Anlage das natürlich auch verlustfrei abspielen können 8)


    Das ist wie mit dem 90sec-Tutorial : 'Entschleunigen, entspannen, Kontemplation' - wer findet den Fehler? :D

    Einmal editiert, zuletzt von raetsken ()

  • Dieser langsam ausufernde Faden scheint mir ein Indiz dafür, wie in unserer bis ans Limit konsumübersättigten Zeit selbst ein Hobby wie genußvolles Musikhören problematisiert wird und seine Unschuld verliert. Luxusprobleme...


    Wer sich noch unbeliebter machen will, kann sogar behaupten: nicht nur dieser Faden, die Existenz dieses Forums schlechterdings an sich.
    Aber wer traut sich sowas: man müsste mit sich selbst ins Gericht gehen.

    schrecklich amüsant, aber...

    13 Mal editiert, zuletzt von audiowala ()

  • Auf die Gefahr hin, mich hier unbeliebt zu machen:


    Dieser langsam ausufernde Faden scheint mir ein Indiz dafür, wie in unserer bis ans Limit konsumübersättigten Zeit selbst ein Hobby wie genußvolles Musikhören problematisiert wird und seine Unschuld verliert. Luxusprobleme...


    Nix für ungut :P


    ist das jetzt schon philosophisch?
    :evil:

  • Jedenfalls deutlich mehr als solche Ergüsse:


    altersschwul
    Als ich mit meiner Prototyperia grandios scheiterte, wurde mir gesagt: Frauen und Schwule wollen die Lautsprecher am liebsten überhaupt nicht sehen... (ich baute damals grosse, optisch auffällige Lspr.)
    Wohnzimmer Beschallung geht heute viel kleiner als damals. Ich produziere Fullrange bis 35 Hz aus 2 Liter Buchböxli, dac, eq, Vollverstärker ist zigarettenschachtelgross und der Pegel reicht mit links bis in die Nachbarswohnung. Zugegebenermassen stehen in meiner Kirche grössere Sachen zum spielen... :rolleyes:


    :wacko:

  • Wo wäre eigendlich das Problem? Plattenspieler, guter Vollverstärker plus gute Lautsprecher. Ist das nicht minimal genug?

    . um zufrieden Musik zu hören
    habe ich sechs Geräte, zwei LS und einen Kopfhörer
    mehr brauch ich nicht
    und weniger will ich nicht

    schöne Grüße
    Ralph

  • Dann hab' ich auch meine Anlage radikal verkleinert. CD-Player und Tuner wurden durch ein SONOS ersetzt, Der Vollverstärker ist nur noch halb so groß und die Lautsprecher passen von der Größe auch besser zum Raum.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Jedenfalls deutlich mehr als solche Ergüsse:



    :wacko:


    war aber nicht MEIN Erguss.
    Ich weiss jetzt zwar nicht, ob du ERGUSS auf die .. Schwulen und Frauen ..beziehst oder auf die 35 Hz aus 2 Liter. Letzteres ist frappant, ersteres war die Aeusserung eines renomierten HiFi Händlers.
    Manchmal werde aber auch ich "philosophisch". Dafür entschuldige ich mich.
    Thomas

  • Mir persönlich ist das auch, zumindest im Moment noch, zu minimalistisch. Ich versuche seit jeher die Baugruppen getrennt zu halten. Phonopre, Vorstufe, Endstufe, Plattenspieler, Radio, CD-Spieler. Der PC hat seine eigene Anlage. Das ist für mich "die Reduktion auf das Wesentliche", zumindest bei den Geräten. Und zudem flexibel.

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Doc No schrieb:

    Es gehört in dieser Gesellschaft heutzutage zum guten Ton (sich) jeden Rückschritt als "Weiterentwicklung und Reduzierung aufs Wesentliche" zu verkaufen!


    Oh No,

    Ob der Schritt, den man gerade macht ein Fort- oder einer Rückschritt ist, ist wohl eine Frage der Perspektive. Ob die Nutzung digitaler Technik und die damit verbundenen Möglichkeiten eher das eine oder das andere ist, ebenso.


    Ich jedenfalls bin froh, dass ich meine CD-(An)-Sammlung auf die Größe einer Zigarettenschachtel schrumpfen konnte - ein Möbel weniger bei mir, verkauft an jemanden, der er es weiter nutzt und nicht durch den Kauf von neuen Möbeln ... aber lassen wir das, ich wollte ja niemandem eine Reduzierung aufs Wesentliche verkaufen, sondern nur sagen, dass ich es auch getan habe. Die Einstein-CD/Vor- End-Kombi mit den Spender SP120 wurde - schon vor mehr als drei Jahren - ersetzt durch eine weniger als halb so große Computer/Wandler/Aktivboxen-Kombi.


    Am analogen Zweig hab ich bisher noch festgehalten. Aber der wird auch bald formatiert: Das Micro Seiko Monster nebst zweiteiliger Phonovorstufe werden sich auch im Sommer eine neue Bleibe suchen müssen. Vielleicht mach ich dann den Rückschritt zum Dual-Plattenspieler oder einem kleinen Project ... für die Handvoll Schallplatten, von denen ich mich dann doch nicht trennen mag.


    Das schreibe ich im übrigen, während von der Festplatte ein postapokalyptischer Science Fiction-Film läuft, in dem der mit allerlei digitalem High-Tech Schnickschnack ausgerüstete Protagonist auf der verseuchten Erde in einer Holzhütte einen Plattenspieler findet, eine Led Zeppelin Platte auflegt und sich entspannt ins Gras fallen lässt um einen Moment der Muße in einer ansonsten desolaten Welt zu genießen - Fortschritt oder Rückschritt? Was soll´s - ist ja auch nur ein Film...


    Muss mir ja auch keiner nachmachen, aber in einem Forum, das sich mit analoger Musik-Reproduktion beschäftigt, während der Rest der Welt über Digitalisierung schwadroniert, einen Satz wie den oben zitierten abzulassen, hat für mich irgendwie was Surreales.


    Hobby is was schönes, wenn man eins hat - Gut Nacht!

    guido

  • Zitat

    ...aber in einem Forum, das sich mit analoger Musik-Reproduktion beschäftigt, während der Rest der Welt über Digitalisierung schwadroniert, einen Satz wie den oben zitierten abzulassen, hat für mich irgendwie was Surreales.


    Surreal also unwirklich erscheint mir eher, wenn ich Musik abspielen will, aber kein Tonträger da ist. ;)


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Timing ist alles.


    Just Listen