Auf meinem Plattenspieler stärkeres knistern und knacken als auf einem anderen

  • Hallo zusammen.


    Und hier die newbie-Frage eines Wiedereinsteigers.


    Ich habe einen alten Saba 900 direktdrive mit einer shure 95. Zu Testzwecken habe ich eine mir sehr gut bekannte Platte bei einem Freund abgespielt und Vergleiche gezogen. Er hat einen thorens scheinbar etwas hochwertiger. Auf meinem spieler höre ich eindeutig mehr Knistergeräusche und auch mal ein Knack. Jeweils wurde die Platte und Nadel vom Staub befreit.
    Meine Vermutung: Einstellungssache!?


    Früher hatte ich einen acustical (kompl. man.) und nass abgespielt. Bei diesem Plattenspieler nie Probleme. Das mit dem nass abspielen will ich eigentlich nicht wieder anfangen. Wo setze ich hier an? In Waage ist das Gerät. Der Tonabnehmer eingestellt (Gewicht).


    Wie geht es nun am Besten weiter?


    Danke schon`mal.


    Gruss,
    Gorden.

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  • Nebengeräusche sind sehr stark vom Schliff der Nadel abhängig.
    Vorausgesetzt, die Einstellung ist identisch, sollte das Tonabnehmersystem Deines Freundes in Deinem Plattenspieler identisch knistern und knastern.
    Ein Freund hatte sich immer gewundert, dass auch alte Platten bei mir deutlich besser (im Sinne von Knacksern) klang als auf seinem ebenso hochwertigen Setup.
    Bis er mein generalüberholtes Scheu Ruby mal testweise bei sich eingebaut hat und dann bei sich den selben Effekt hatte und nun auch ältere Scheiben ungetrübter geniessen konnte.

  • Mal eine kurze Frage Gorden, handelt es sich unabhängig davon, dass es bei deinem Freund nicht knackt, um nass abgespielte Platten? Die müssen dann gewaschen werden.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Mal eine kurze Frage Gorden, handelt es sich unabhängig davon, dass es bei deinem Freund nicht knackt, um nass abgespielte Platten? Die müssen dann gewaschen werden.

    Na, da habe ich mich wohl unglücklich ausgedrückt. Nein. Die Platte ist absolut sauber (gewaschen).

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  • Nebengeräusche sind sehr stark vom Schliff der Nadel abhängig.
    Vorausgesetzt, die Einstellung ist identisch, sollte das Tonabnehmersystem Deines Freundes in Deinem Plattenspieler identisch knistern und knastern.
    Ein Freund hatte sich immer gewundert, dass auch alte Platten bei mir deutlich besser (im Sinne von Knacksern) klang als auf seinem ebenso hochwertigen Setup.
    Bis er mein generalüberholtes Scheu Ruby mal testweise bei sich eingebaut hat und dann bei sich den selben Effekt hatte und nun auch ältere Scheiben ungetrübter geniessen konnte.

    Nun, dass wäre vielleicht eine Möglichkeit. Mein Tonabnehmer hat eine Verschraubung und der andere Spieler glaube ich auch. Müsste nur noch das jeweilige Gewicht angepasst werden!?

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  • Wie Kratzer, Rillen- oder Oberflächengeräusche sich anhören, das hängt von Laufwerk, Arm, Nadel, Nadelschliff und auch Elektronik ab. Wenn sich also die identische Scheibe verschieden anhört, so kann das viele Gründe haben.

    Steve Albini: "I don't use computers to make records. I use tape machines, like nature intended. I use computers for correspondence, arguments, poker and porn."

  • Wie Kratzer, Rillen- oder Oberflächengeräusche sich anhören, das hängt von Laufwerk, Arm, Nadel, Nadelschliff und auch Elektronik ab. Wenn sich also die identische Scheibe verschieden anhört, so kann das viele Gründe haben.

    ok. Kann eine Nadel sich, wenn sie zuvor falsch eingestellt war, falsch "abnutzen" .... bzw. falsch "einschleifen"?

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  • Ja, das kann sie. Wobei eine etwas höhere Auflagekraft weniger problematisch ist, als eine zu niedrige. Ein ungleichmässiges Abnutzen des Schliffes ist meiner Meinung nach abhängig von der generellen Standzeit eines Tonabnehmers. Also wenn eine Nadel nur eine Lebenserwartung von 500 Stnden hat, on denen sie 50 falsch montiert war ist das sicherlich gravierender als bei einem der 2000 Stunden bei korrekter Montage hält.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • ist hier nicht vielleicht auch von elektrostatischem Knistern die Rede? Bei meinem barebone lenco kann es knistern, wenn die Nadel noch nicht einmal aufgesetzt ist. Beim anfassen des Pickups sind schon Funken gesprungen. DDR Spannteppich plus China Kloggs und keine Erdung am Tonarm .
    Thomas

  • Moin Junks!
    Alsp wenn ich das hier so lese, kommt mir der Gedanke an die Nadel (Diamantschliff) auf.


    Bis vor einem Jahr habe ich ein "Denon DL103 R" mit Normalem, ich glaube ellyptischen Diamant benutzt.
    Es waren immer Knackser und Oberflächengeräusche mit an Bord.
    Dann ein tragischer Unfall und das System musste zum Retipping !
    Dabei dachte ich mir, wenn schon, denn schon Shibata drauf.
    Plötzlich war alles schön! Weniger Knackser oder Oberflächengeräusche.
    Könnte das eine Erklärung sein ???
    Vielleicht Nadel (Diamant) nicht mehr so dolle??
    Es grüßt


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • wenn schon, denn schon Shibata drauf.
    Plötzlich war alles schön! Weniger Knackser oder Oberflächengeräusche.
    Könnte das eine Erklärung sein ???



    Selbstverständlich



    Die Shibata-Nadel tastet die Rille auf einer anderen Ebene ab, als die alte Nadel. Dort ist die Schallplatte noch Mint, weil da noch nie eine Nadel abgetastet hat.



    Noch erstaunlicher ist es, wenn man eine alte abgenudelte Schallplatte mal mit einem Shure-System mit Micro-Ridge Schliff abtastet.



    In Zeile A und D ist die Auflagefläche der verschiedenen Schliffe dargestellt, daraus kann man auch folgern, welche Schliffe die Schallplatte am wenigsten abnutzen.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/96921/



    Gruß
    Michael

  • Es kann aber auch an einer zu hohen Eingangskapazitaet der Phonostufe liegen - voellig unabhaengig von der Nadelgeometrie!


    Gruss Stefan

    Malerei verwandelt den Raum in Zeit,
    Musik die Zeit im Raum :)

  • ist hier nicht vielleicht auch von elektrostatischem Knistern die Rede? Bei meinem barebone lenco kann es knistern, wenn die Nadel noch nicht einmal aufgesetzt ist. Beim anfassen des Pickups sind schon Funken gesprungen. DDR Spannteppich plus China Kloggs und keine Erdung am Tonarm .
    Thomas

    Ne, da knistert nix. Definitiv Geräusche der Platte bzw....... des Abnehmers (oder der anderen oben genannten Ursachen).

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  • Habe soeben eine Einstellschablone für mein System erhalten und zu Testzwecken eine anderen Abnehmer mit Nadel zugesagt bekommen. Mal die Auswirkung bzw. Veränderung abwarten.

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  • Es kann aber auch an einer zu hohen Eingangskapazitaet der Phonostufe liegen - voellig unabhaengig von der Nadelgeometrie!


    Gruss Stefan

    Wie kann man das überprüfen? Ich habe den Plattenspieler nicht über den herkömmlichen phone-Eingang angeschlossen, da dieser bei mir nicht mehr vorhanden ist. Hatte mir da so einen "Zwischengerät" gekauft. Hierzu hatte ich in der Vergangenheit mir einige Erfahrungen und Berichte zusammengelesen und war zu dem Schluss gekommen, das dieses eine Alternative sei.

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  • Es kann aber auch an einer zu hohen Eingangskapazitaet der Phonostufe liegen


    Hallo Stefan, kannst du das bitte einmal erklären? Oder meinst du, dass man durch die Präsenzüberhöhung durch den falschen Abschluss die Störungen eher wahrnimmt?

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



    Einmal editiert, zuletzt von Jörg K ()

  • Ganz einfach Joerg: Wenn es nicht nur zischelt sondern gar knistert stimmt grundsaetzlich etwas mit dem Setup nicht - dabei muss es nicht eine defekte Nadel sein. Aber Ferndiagnosen sind schwierig.


    goruhl: Wie lange ist denn Dein Phonokabel zwischen dem Plattenspieler und dem "Zwischengeraet", welches man auch Phonostufe nennt? Welches Typ von Kabel? Handelt es sich um das Originalkabel? Vielleicht veroeffentlichst Du mal ein Photo davon.


    Gruss Stefan

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    Musik die Zeit im Raum :)

  • Noch erstaunlicher ist es, wenn man eine alte abgenudelte Schallplatte mal mit einem Shure-System mit Micro-Ridge Schliff abtastet.


    Hallo,


    ich bitte um nähere Erläuterung. Was ist daran erstaunlich? Das es mehr knistert, oder weniger?


    Danke und Gruß,


    Micha

  • Das es mehr knistert, oder weniger?


    Moin Micha


    Es knistert dann weniger, wenn man ganz viel Glück hat sogar garnicht mehr.


    Als Extrembeispiel sieh dir die Auflagefläche einer Rundnadel an. Das ist nur eine winzige kreisförmige Fläche, auf der nun die gesamte Auflagekraft ruht. Auf der Schräge der Rille nutzt nun nur die Linie ab, auf der dieser Kreis sich bewegt.


    Nach einigen hundert Abspielvorgängen hat sich die Schallplatte auf diese Linie deutlich abgenutzt. Vor allem die hohen Töne haben hörbar gelitten. Nimmst du nun eine Nadel mit sehr großer vertikaler Auflagefläche, also eine van den Hul oder noch besser eine Micro Ridge von Shure, dann tastet diese sowohl ober- als auch unterhalb der bereits abgenutzten Linie ab und mit Glück klingt die Platte wie neu.


    Und natürlich halten Platten, die mit solchen Nadeln abgetastet werden viel länger. Die Auflagekraft des Systems verteilt sich ja auf einer viel größeren Fläche was die Flächenpressung pro mm² deutlich herabsetzt.


    Gruß
    Michael