Quellen zum Erwerb von Masterband Kopien

  • In eltirären Kreisen der superwohlhabenden Extremheiendler ist man selbst mit drei Thorens Reference kein Held mehr, daher wird es dort mehr und mehr Usus, Mastertapekopieen zu hören. Das ist auch die Zielgruppe von Balfinger, die seine Maschinen mit Bargeld aus der Hosentasche heraus bezahlen. Die empfinden diese Preise so, wie wir, wenn das Komma eine Stelle nach links rücken würde.... Klar kostet eine sauber erstellte Bandkopie Geld, zumal in Echtzeit kopiert. Aber mir ist es das Geld nicht wert, wenn da nur Digifiles drauf sind. Das kann man nämlich schon recht automatisiert produzieren, wo man auch mit der Hälfte des Preises immer noch gut Geschäft machen kann.

    Eigentlich ist die Cassette daran schuld, weil die sich so gut massenkopieren ließ, machte sich die Industrie keine Mühe mehr, diese Technik auch bei Tonbändern anzuwenden. Dann wären solche bespielten Tonbänder auch für 50DM zu haben gewesen, aber nicht als 9,5/Viertelspur...sondern HS.

    Gruß André
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  • Wir sollten uns darüber nicht aufregen und uns nicht als Zielgruppe verstehen . Die meisten hier verfügen ja über die erforderlichen Produktionsmittel höchster Güte, die ja nicht mehr so einfach nachwachsen. Ich würde für mich einfach mal behaupten, dass es keinen Masterband Kopierer weltweit gibt der das technisch besser hin bekommt, als ich mit meiner TA. Und da kann nun jeder, der seine Studiomaschine durch Wartung und Einmessung innerhalb der Werksspezifikation betreibt, seine Maschine gleichermaßen hinschreiben. Natürlich habe ich mir anfangs eine Reihe Masterbandkopien gekauft, u.a. die komplette AAA Serie. Inzwischen erstelle ich mir meine MixTapes von HighRes Files selbst und brauche kaum noch etwas zu kaufen. Ein paar dieser teuren Bänder besitze ich und habe diese gegen die gleichen Stücke, die ich selbst von HighRes aufgenommen habe getestet. Im Blindtest kann das niemand auseinanderhalten, wenn das Kauftape gut war, sonst ist die Eigenkopie sogar „gefälliger“, besser als Ausdruck möchte ich vermeiden.

    Gerhard

    AAA Mitglied;

  • Danke für die Einschätzung, Gerhard!


    Ich denke der Begriff "Masterbandkopie" wird unsauber und inflationär gebraucht. Echte Masterbandkopien sind ultra-rar. Dazu zählen wir auch mal direkte Kopien von Erst-Kopien des wirklichen Masterbandes (wie viele Kopiergenerationen ist doch die Frage!?!).


    Ob solche Bänder den Produzenten von sog. Masterbandkopien überhaupt vorliegen ist sehr fraglich.


    Und dann wundert es nicht, wenn es zu dem Ergebnis kommt, das Gerhard beschreibt: Digitalfiles in hoher Qualität (oder mit seiner Nagra in höchster Qualität) aufzeichnen, können wir auch, wie das Tonband-Kettenpaket oft zeigt.


    Ich bin da noch Anfänger, aber es wird.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Was auch gerne vergessen wird: Masterbänder - so sie denn tatsächlich als Kopiervorlage dienen - nutzen ab! Wenn so eins 30 - 40x durchgelaufen ist, nehmen die Höhen ab. Das ist normale Physik des Magnetismus. Daher gehört zu jedem Meßband, was ja auch immer im Original wie ein "Masterband" zu benutzen ist, eine Liste, auf der die Verwendung eingetragen werden muß.

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Als ich anfing, alte Aufnahmen zu vermarkten, waren die alle von digitale Daten erstellt. Und nannte sie deshalb "Master-Bandkopien". :P


    Die neuerdings erstellten analogen Aufnahmen darf ich mit vollem Recht "Masterbandkopen" nennen. Bei mir immer von der Zweiten Generation. Die Original-Aufnahme muss ja geschnitten werden, und wenn das nicht physisch durch anstückeln von Tonband geht, muss von Maschine zu Maschine überspielt und dabei "geschnitten" werden. Das das wunderbar geht, beweisen die Reaktion der Rezensenten auch auf diese Bandkopien.

  • Was auch gerne vergessen wird: Masterbänder - so sie denn tatsächlich als Kopiervorlage dienen - nutzen ab! Wenn so eins 30 - 40x durchgelaufen ist, nehmen die Höhen ab. Das ist normale Physik des Magnetismus.

    Deshalb habe ich von dem eigentlichen "Masterband", also der geschnittenen Version, eine High-Res-Digitalkopie gemacht, mit 192/24.

  • Bei Schallplatten gibt es daher in der Regel auch nur eine Auflage vom Masterbandschnitt. Viele Studios machen dabei heute gleich noch parallel eine Digitalkopie. Von der kann man dann beliebig oft kopieren. Ich will die digitale Studiotechnik auch nicht verteufeln, denn unter dem Strich ist sie höherwertiger und ein echter Fortschritt gegenüber der Analogtechnik. Viele dieser Mastertapes sind heute durch Alterung, auch wenn man sie zwischenzeitlich gar nicht mehr angefasst hat unspielbar geworden, manche können noch durch das Backverfahren und ähnliches wieder spielbar gemacht werden, oft dann nur, um sie noch schnell zu digitalisieren.


    Im Netz wird im Graumarkt auch so einiges als "Mastertapekopie" angeboten, aber keiner weiß, die wievielte Kopie das vom eigentlichen Master ist, so das die Vorteile dann auch dahinschmelzen. Schon nach einigen Kopiergenerationen sind sie nicht mehr besser als eine CD. Ich habe mir mal den Spaß gemacht, von Jürgens AAA-Beitrag mit Gretje Kauffeld, welche er vom STS-Master kopiert hatte, nochmals bei mir zu kopieren und mit meiner LP-Ausgabe (Analogforumsedition) zu vergleichen. Insbesondere die Sybillanten sind beim Original recht fein. Bei meiner Kopie war die LP schon mindestens genauso gut. Der Vorteil des "Masterrecordings" schon verdampft. Am Ende bezahlt man oft viel Geld, ohne aber wirkliche Vorteile hören zu können. Und teuer gehandelte Masterkopieen sollten auch gut dokumentiert sein. Sonst könnte jeder kommen und eine CD-Kopie auf Band teuer feilbieten...

    Gruß André
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  • Ich denke mal vom Original Masterband wird es so gut wie nichts geben, da dies ja auch erst noch bearbeitet wird und erst daraus ein Stereomaster entsteht. Dann wird z.B. für die Schalllplattenproduktion ein Produktionsmaster erstellt (so war es zumindest in Analogzeiten). Vielfach sind also die angebotenen Kopien vom Produktionsmaster (auch da weiß man dann nicht von der wievielten Generation).

    Masterband kaufen ist einfach Vertrauenssache.


    Gruß

    Harald

    MUSIK Hörer

  • Ich denke mal vom Original Masterband wird es so gut wie nichts geben, da dies ja auch erst noch bearbeitet wird und erst daraus ein Stereomaster entsteht.

    Damit es keine Mißverständnisse gibt, ich gehe nicht vom Mehrspurband aus, sondern vom fertigen, freigegeben Stereomaster. Von dem werden dann Productionmaster erstellt. Erwartete man einen "Megahit" und produzierte teurer, hat man gleich parallel mehrere Masterbänder kopiert und auf 1/2". Zudem gibt es "Backup"-Kopieen. Ich habe mindestens zwei Zappa-LPs, die von solchen Backups geschnitten wurden, weil die Originale wohl schon nicht mehr so gut spielbar waren.

    Von Paul McCartney habe ich mir kürzlich die Reissue von "RAM" geholt. Von den EMI-Studios remastert und klingt sehr gut. Ich nehme also an, eine digitale Masterbandkopie, welche noch digital bearbeitet wurde. Ist mir immer noch angenehmer als ein eher "muffiges" Original vom xten Productionmaster. Das geht auch alles recht preisgünstig und bei einem guten Drehersetup ist der Unterschied zum Masterband dann auch nicht mehr so gewaltig, das er die Mehrkosten rechtfertigen würde. Damit muß ich wieder mal eine Lanze für den Massentonträger LP brechen, die trotz ihrer Nachteile eine hohe Wiedergabequalität bietet ohne sich dafür finanziell stark belasten zu müssen.


    BTW. Ich habe beim Kettenpaket bisher noch kein einziges Digitalfile oder CD aufgenommen, nur LPs. Kann aber sein, das sich das beim nächsten Beitrag ausnahmsweise mal ändert.... ;)

    Gruß André
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  • . Bei meiner Kopie war die LP schon mindestens genauso gut.

    Hallo André,


    die LP war/ist in meinen Augen/Ohren klar die bessere Aufnahme.

    Die "Masterband Kopie" ist kalter Kaffee :sorry:


    One my Way AAA.JPG


    one my way AAA Data.JPG


    Ich habe zwar eine spezial Kopie, die ist aber auch nicht besser ;(


    Die Aufnahmen für unser Tonbandkettenpaket habe ich ein wenig aufgebohrt, ist ganz ordentlich geworden 8o


    Mit freundlichem Gruß aus dem Freistaat in der Nordsee


    Jürgen

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • Die Aufnahmen hatten mindestens zwei, wenn nicht drei Sessions. Hier unterschied sich geringfügig die Mikrofonaufstellung und die Aufnahme. Bei den besseren waren die Sybillanten sehr fein, das habe ich auch gleich auf dem STS-Stand in Krefeld hören können. Das ist auf der LP nicht mehr ganz so fein, aber sonst sind die Unterschiede verschwindend gering, das stimmt.

    Gruß André
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  • Dass man von einem wirklichen Masterband der ersten Generation (also dem analogen Downmix eines Mehrspurbandes) eine Kopie kriegt ist wohl extrem unwahrscheinlich. Aber von diesen Masterbändern wurden meines Wissens von den Plattenlabeln Produktionsmasterbänder gezogen, welche dann beispielsweise in den verschiedenen Ländern benutzt wurden, um dort die länderspezifischen Platten herzustellen. Und von den Masterbändern wurden auch "Savety Kopien" oder Archivkopien gezogen.


    Das wäre dann je nach Betrachtungsweise die zweite Generation. Und davon könnte man allenfalls mit viel Glück eine Kopie kriegen, weil es von diesen "Masterbändern" der zweiten Generation in verschiedenen Ländern und Archiven ja einige gegeben haben muss. Sehe ich das so ungefähr richtig?

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Masterbänder mit der Funktion als solche gibt es ja nur noch historisch. Von aktuellen Produktionen werden digitale Master von der DAW z. B. Für die CD, File oder Vinyl Produktion erstellt. Eine gute Quelle für solche Files ist m.E. z. B. Linn Records. Ich habe mir dort schon einige HighRes Files heruntergeladen und Analogkopien erstellt. Das sind m. E. dann echte Masterbänder.

    AAA Mitglied;

  • In den meisten Fällen sicherlich. Denn die originalen Stereomaster gibt man nur selten heraus. Bei Led Zeppelin als Beispiel, lagern sie in einem speziellen, gesicherten Raum, der auch nur wenigen bekannt ist. Und Jimmy Page hat sie sicher nicht um die halbe Welt transportiert, sondern das Re-Mastering fand wohl im selben Gebäude statt. Direkte Kopieen werden wahrscheinlich auch nur geringe Verluste haben. Bei ein oder mehreren Generationen weiter sieht das schon anders aus. Oft beginnen sie etwas harsch zu klingen oder es fehlt einfach an Auflösung, wie ich im Vergleich einer guten Japan-Pressung und Speakers Corner vergleichen konnte. Das Masterrecording von Speakers Corner war deutlich transparenter, auch wenn sie die Japaner mit ihrem Production Master sicherlich auch viel Mühe machten.

    Gruß André
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  • Dass man von einem wirklichen Masterband der ersten Generation (also dem analogen Downmix eines Mehrspurbandes) eine Kopie kriegt ist wohl extrem unwahrscheinlich. Aber von diesen Masterbändern wurden meines Wissens von den Plattenlabeln Produktionsmasterbänder gezogen, welche dann beispielsweise in den verschiedenen Ländern benutzt wurden, um dort die länderspezifischen Platten herzustellen.

    Der Downmix ist der Downmix und kein Master. Das Master enthält die Lautstärkeanpassungen der einzelnen Titel und die beabsichtigten Pausen zwischen den Titeln. Das geht analog nur durch eine neue Kopie.

    Davon wurden dann Kopien gezogen, die man weitergeben konnte.
    Diese Kopien wurden dann für das Zielmedium angepasst, natürlich durch eine weitere Kopie.

    Wenn man die Mehrspuraufnahme nicht mitrechnet, hört man analog aufgenommene Popmusik i.d.R. in der 4. bis 5. Bandgeneration auf der LP.



    Viele Grüße


    528