Welche Jazz LP habt ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Zbigniew Namysłowski ‎– Winobranie

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    Also im Urlaub versuche ich auch immer ein paar Plattenläden zu besuchen. Da wir dieses Jahr in Polen waren, habe ich in Warschau ein paar Interessante Läden entdeckt. Da ich bisher außer Tomasz Stanko und Marcin Wasilewski leider noch kaum Jazz aus Polen kannte, habe ich versucht das Defizit etwas auszugleichen und ein paar schöne LPs gefunden.

    muss ich auch noch...

  • Diese Live-Brubeck ist mir vor Jahren auf einem Musikhörtreffen empfohlen worden (Titel war irgendwie auch Motto des Treffens gewesen ;)) .

    Dave Brubeck ‎– We're All Together Again For The First Time

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    Atlantic, DE 1980 (gemäß LC-Zeichen) Original von 1973.


    Gibt auch eine deutsche Ausgabe von 1973, welche ich damals eigentlich hätte kaufen wollen, aber auf Discogs kennt sich auch nicht jeder mit den Dingen aus (um es mal milde zu sagen).


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    Weil diese Platte am Anfang der zweiten Seite bei Desmonds Alto rechts verzerrt hat, was zunächst nicht zu beseitigen war, habe ich mir noch eine US-Ausgabe geholt.


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    Atlantic, US 1973, Presswell Pressing


    Die deutsche Ausgabe habe ich gestern sehr energisch mit allen meinen Möglichkeiten gewaschen und höre da - die Verzerrung sind bis auf einen minimalen Hauch entfernt! Eine weitere Wäsche wird es wohl vollständig lösen.


    Ich habe eben beide Platten miteinander verglichen. Da es von diesem Titel eine Fülle von verschiedenen Pressungen - selbst im Jahr der ersten Ausgabe- gibt, sind diese beiden allerdings eher zufällig herausgegriffen.

    Der Charakter der beiden Masterings/Umschnitte ist deutlich hörbar unterschiedlich. Anfangs hatte ich die deutsche Pressung für zu dünn im Klang gehalten. Die US klang fülliger, was hier bei der Live-Aufnahme als Vorteil wirkte. Tatsächlich habe ich nun folgenden Eindruck: die deutsche Pressung klingt zwar etwas zurückhaltender, dafür aber räumlich in die Tiefe abbildend, was für die verschiedenen Spielorte passend ist und auch dargestellt wird, und tonal angenehm ausgewogen. Details, Kantenschärfe und Dynamik fehlen nicht. Die Platte kann mit Genuß laut gehört werden.

    Die US Ausgabe "knallt" mehr. Bläser und Schlagzeug werden "heiss" abgebildet, was zuweilen spitz in die Ohren geht. Der Bass ist nicht wummerig, aber die Tonalität hat weniger Mitten als die deutsche. Dadurch erscheinen die beiden Frequenzenden überbetont. Man spürt die Tendenz, die Platte nicht allzu laut anzuhören.


    Interessant auch die Gegenüberstellung der beiden Umschnitte (Breite der Auslaufrille):


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    Mein Fazit: allein schon die klanglichen Unterschiede zwischen den Pressungen können so deutlich und auf grundsätzliche Klangcharakter Einfluss haben, dass manche Massnahmen im Bereich des Setups dagegen irrelevant erscheinen.

    Noch interessanter wird es, wenn man Pressungen aus verschiedenen Jahrzehnten, z.B. 50er und aktuellere vergleicht. Da kommt man dann oft in den Bereich, anders einstellen zu müssen (VTA/SRA).


    Last but not least: ich finde die Performances auf dieser Platte toll!

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • Mahlzeit liebe Jazz-Freunde,


    diese lief gestern Abend/Nacht zum Abschluss...

    Diana Krall: Live In Paris

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/123048/


    https://www.discogs.com/de/Dia…In-Paris/release/13098444


    Und ja, zum Ende hin liefen auch wieder ein paar Tränen - Ihr wisst schon, der Joni Mitchell Song :love::love::love:


    Genau für solche Momente haben wir doch das ganze Geraffel...


    Wünsch Euch einen schönen Sonntag


    Musikalische Grüße

    Tom

    Is that what you wanted, Alfred?

    AAA-Mitglied

  • Mulligan ist immer gut.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • Vielen Dank Claus, für den tollen Tipp :thumbup:, sie dreht auch gerade bei mir.


    Collocutor - Continuation


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    On The Corner, 2020


    Alto Flute: Mike Lesirge, Baritone Saxophone: Tamar Osborn, Bass: Suman Joshi, Bass Clarinet: Tamar Osborn, Co-producer: Sam Jones, Co-producer: Tamar Osborn, Drums: Maurizio Ravalico, Flute: Tamar Osborn, Guitar: Marco Piccioni, Mastered By: Frank Merritt, Recorded By, Mixed By: Sam Jones, Tenor Saxophone: Josephine Davies, Tenor Saxophone: Mike Lesirge, Written-By: Tamar Osborn, Labelcode OTCD8.1 (OTCRLP008), Recorded At Heath Street Baptist Church, Recorded At Lightship95, Mixed At Secretsundaze Studios, Mastered At The Carvery

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


    live hard, drive fast oder anders herum? Egal, lebt Eure Leidenschaften.

    ____________________________

    ... und sie dreht sich doch!

  • Weiterer Vergleich...

    Wayne Shorter ‎– Etcetera

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    Blue Note, US 1980. Die erste Ausgabe der Aufnahme vom 14. Juni 14 1965 im Van Gelder Studio, Englewood Cliffs, New Jersey. "This material is previously unissued in the United States."


    Die zweite Seite enthält für mich durchgehend Gänsehautstücke! Dramatik, Drive und Skalen! 8o


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    Wenn man nur diese Ausgabe kennt, ist schon alles gut (Mix Tony Sestanovich). Aber Tone Poet hat dann diese Wiederauflage rausgebracht.


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    Blue Note, US 2019.


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    Cover und Label haben nicht mit der Originalausgabe zu tun. Es gab 1995 bereits die ersten Reissues mit diesem Layout. Evtl. wurde hier etwas verwendet, was für eine geplante, aber dann doch nicht gemachte Veröffentlichung in den 60ern vorbereitet gewesen war.


    Das Tone Poet Reissue ist sehr gelungen. Es wirkt in allen Disziplinen gesteigert. Das Klangbild ist ausgedehnter, es klingt ausgeleuchteter, es klingt mächtiger. Selbst den Bass - mein großer Kritikpunkt bei rezenten Reissues von alten Jazzscheiben allgemein - hat Kevin Gray sehr angemessen equilized. Überspielung, Remastering, Lack-Schnitt und Pressung.


    Wer die Ausgabe von 1995 verantwortet hat, konnte ich noch nicht klären. Vielleicht waren den Plattenfirmen damals diese Angaben noch nicht wichtig genug bzw. nicht marketing-relevant.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • > Blue Note, US 1980. Die erste Ausgabe der Aufnahme vom 14. Juni 14 1965 im

    > Van Gelder Studio, Englewood Cliffs, New Jersey. "This material is previously

    > unissued in the United States."


    Die Aufnahmen von 1965 sind (bis auf "Toy Tune" auf Seite 1, das durch "The Collector" -- von Herbie Hancock komponiert und 1966 aufgenommen -- ersetzt wurde) erstmalig in Japan erschienen. Auf Blue Note/King Record GXF 3059:


    https://www.discogs.com/Wayne-…Collector/release/1726709


    Viele Grüße


    Joachim

  • Auf Blue Note/King Record GXF 3059

    Sehr interessant. Danke für die Info.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)