Welche Jazz LP habt ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Mingus


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    Ich dachte, ich hätte von der LP eine Deutsche Pressung aus Mitte der Achtziger und habe letzte Woche im MM das neue Reissue aus der Impulse 60 Serie mitgenommen.

    (die hatten 11%, nannte sich Single Day, dachte ich, ihr könnt mich mal, ich nehm trotzdem ˋne LP ;) )


    Zuhause habe ich dann festgestellt, ich hatte die wohl schonmal durch eine alte US Pressung ersetzt. Dann geht die neue halt zurück, ist zum Glück noch eingeschweisst.


    Tolle LP übrigens 8)


    Gruss

    Michael

    I listen econo....

  • Viel Dave Brubeck Quartet hier in letzter Zeit ...

    Das ist der Herdentrieb 😁 und deshalb muss ich unbedingt auch mitmachen. 😄 Mal kurz ernsthaft, ich schätze den Faden hier sehr als Ideengeber, daher mein Dank an alle, die hier mitmachen und mich inspirieren.


    Dave Brubeck Quartet - At Carnegie Hall


    brubeck.jpg


    CBS / Deutscher Schallplattenclub, 1963


    Aufnahmen vom 22. Februar 1963


    All diejenigen, die ein großes Hühnchen mit Brubeck zu rupfen haben, die behaupten, die Band sei nur erfolgreich gewesen, weil sie überwiegend weiß war oder Pop-Jazz spielte oder den Exotica-Wahn bediente, sind eingeladen, all ihre Vorurteile, lauwarmen Argumente und falschen Eindrücke von einem der großen Live-Jazz-Alben der 1960er Jahre hoffnungslos zerfetzen zu lassen.

    Das Dave Brubeck Quartet at Carnegie Hall ist ein Konzert, das die besten Elemente des berühmten Brubeck Quartetts zeigt, das neben Brubecks Klavier auch den Altisten Paul Desmond, den Bassisten Eugene Wright und Joe Morello am Schlagzeug umfasste.

    In dieser Februarnacht im Jahr 1963 - entweder am 21. oder 22. Februar, je nachdem, welcher Seite des Covers man Glauben schenkt - wurde W.C. Handys "St. Louis Blues" eine knorrige rhythmische Bearbeitung zuteil, die er weder in der Basin noch in der Bourbon Street je erlebt hatte. 12 Minuten lang bewegten und verschoben sich die Taktarten im ganzen Stück, während Brubeck und Desmond kontrapunktische Soli und melodische Erfindungen hin und her wechselten.

    Bewegung, und davon reichlich, war die Identität, die dieser alte Nugget annahm, wobei Brubeck sich an Wright orientierte und den Blues in unerhörte harmonische Räume und Intervalle bewegte.

    An einem Punkt, an dem sich der 16/4-Takt in den Vordergrund drängt, macht Desmond einen schnellen Schritt mit einem Skalarintervall an die Spitze des Metrums und hält an. Es ist genug, scheint er zu sagen, dass es auf ein humanes Tempo zurückgebracht wird, bevor es von einer Samba zurück in den Blues schallt, bevor er es ausspult. Und das ist nur der Opener!

    Das Quartett bewegt sich durch all seine Hits und seine neuen Instinkte, die es auf seinen fast sechsjährigen Auslandsreisen gewonnen hat. Mit Stücken wie "Bossa Nova U.S.A" und "Blue Rondo a la Turk" haucht das Quartett seinem Material sowohl melodisch als auch klanglich neues Feuer ein, während andere Standards wie "Pennies from Heaven" durch den intensiven Kontrapunkt, der zwischen Desmond und Brubeck doppelt und sogar dreifach stattfand, buchstäblich harmonisch neu erfunden wurden. Und das ist es, was dieses Set widerspiegelt: Die Brubeck-Band hätte es geliebt, jeden Abend, an dem sie spielte, live aufgenommen zu werden. Sie hassten das Studio, weil es dort nichts gab, mit dem sie konkurrieren konnten, und keine Energie außer ihrer eigenen, aus der sie schöpfen konnten.

    Schauen Sie sich "Eleven Four" an und sehen Sie, wie sich das Publikum in der stickigen alten Carnegie Hall in einen johlenden Mob verwandelt, während Desmond sein Solo zum Besten gibt. Wenn Brubeck Ravel aus seiner Hosentasche holt und Wright ihm entgegenkommt, indem er ihm ein Samba-Tempo vorgibt, weiß das Publikum vielleicht nicht, was es hört, aber es flippt trotzdem aus; es weiß, dass etwas passiert, und es ist genau da, um seine vergangene harmonische Schwelgerei gemischt mit der kontrapunktischen Bop-Syntax von Desmond zu erleben.

    Es ist keine Überraschung, dass "Take Five" das Set abschließt, aber angesichts dessen, was gespielt wurde, ist es fast ein Trost. Es gibt hier weniger Überraschungen, das stimmt, aber das Stück ist ohnehin ein Groover, und dank Wrights Bassspiel im Mittelteil wird es sogar funky.

    Diese LP ist vielleicht das einzige unverzichtbare Live-Album von Brubeck. Während Take Five zu Recht ein Klassiker ist, weil es alles verändert hat, zeigt At Carnegie Hall die Band auf dem Höhepunkt ihrer musikalischen - harmonischen, rhythmischen, melodischen und improvisatorischen - Stärke mit nahezu telepathischer Kommunikation. Es swingt wie eine Mutter und bietet eine völlig neue Dimension für die Definition von "melodischer Improvisation". (allmusic)

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


    live hard, drive fast oder anders herum? Egal, lebt Eure Leidenschaften.

    ____________________________

    ... und sie dreht sich doch!

  • Hallo,


    ich habe gerade ziemlich abgefahrenen Ton im Raum, aber nein, kein wildes Free Getümmel.


    Original Flying Dutchman US Pressung, klingt sehr sehr gut! Warum trägt Joe Beck einen Cowboyhut bei der Session? Und warum klingt die Scheibe auch nach Wüste, Tijuana Vibe sozusagen Calexico Flair 30 Jahre zuvor, Fragen über Fragen, doch hört mal selbst rein, z.B. hier:

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    Richard Davis, Joe Beck, Jack Dejohnette - Song for wounded knee


    VG Alex

  • Hallo,


    ein Stück Musik mag ich noch hören, bevor ich mich zum Abschluß des Abends nach längerer Abwesenheit wieder einem TV Tatort widme und mich darauf freue! Weil ich das Berliner Team gern sehe!

    Aber weiter zum Musikstück, möglicherweise eines der stärksten Jazz Guitar Stücke, welches ich kenne! Pat Martino mit Desperado, animiert durch den Mexico Style der vorherigen Richard Davis Scheibe und das Pat Martino Stück wird neben dem Gitarrenspiel durch ein weiteres Lieblingsinstrument von mir - dem Fender Rhodes - veredelt. Einen Moment....wieviele Lieblingsinstrumente kann ich eigentlich im JAZZ benennen? Hm, darüber muss ich nochmal nachdenken.

    Ach ja, hört mal selbst rein....."aber ich bin nicht Schuld, wenn die Scheibe gleich auf Discogs ausverkauft ist oder ab morgen teurer wird ;)

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    Einen schönen Abend wünscht

    Alex


    PS: Die meinige grüne Zweitpressung klingt auch sehr gut, aufgenommen wurde die Platte von Rudy van Gelder!

  • Pharoah Sanders – Rejoice

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    join us in our tribute to peace and beauty - walk with us, dance with us, sing with us, rejoice with us - join us in peace and love

  • ....heute die Letzte.

    Ok, das war wirklich die 'Letzte', die ich hier im Jazz-Faden gepostet habe... :pinch:


    Viele der echten 'Kenner', haben diesen Faden schon länger verlassen. Warum wohl?


    Hier können absolute 'not knowledgeable' Jazz-Hörer, denke wohl meist auf Empfehlung, was denn sonst, posten und bekommen 'Applaus' von den Homies aus der Seilschaft. Jemand, der sich wirklich Mühe gibt und es aufrichtig und ehrlich hier meint, wird, nun ja, allenfalls akzeptiert... :/


    Es gibt Foren auf dieser Welt und vornehmlich im anglo-amerikanischen Raum, die da völlig anders ticken und da gehöre ich hin...wirklich schade sowas. Aber Shit happens in 'envy plagued' good old Germany... :(


    Trotzdem mein Dank an alle, die mich unterstützt haben... :thumbup:

    Christoph