MC-Übertrager?

  • Hallo Matej,


    es geht darum, daß meine Vorstufe eine einstufige Verstärkung

    für MCs mit 55dB hat.


    Einen MM-Eingang gibt es nicht.


    Da die Phonostufe sehr rauscharm ist, geht das ab etwa 0,3mV sehr

    gut und ab 0,5mV Ausgangsspannung außerordentlich gut.


    Da ich mal sehr leise Tonabnehmer ausprobieren wollte, meine Frage oben.


    Die herkömmlich angebotenen Übertrager fangen ja meist erst bei 1:10 an,

    was dann für den oben erwähnten MC-Eingang deutlich zu laut wäre.


    Bei symmetrisch vs. unsymmetrisch würde ich aus Kompatibilitätsgründen

    unsymmetrisch bevorzugen.

    slàinte mhath


    Peer

  • Hallo RaceDoc,

    ja die Lundahls, darauf würde ich auch verweisen. Unter den Übertragern für Mikrofone gibt es so einige Kandidaten. Da ein dynamisches Mikrofon Prinzipbedingt ja nichts anderes ist als ein MC Tonabnehmer - bewegte Spule - kannst du die bedenkenlos nehmen. Und bei der niedrigen Übersetzung ist die Konstruktion eines breitbandigen Übertragers technisch wesentlich einfacher zu realisieren.


    Einziges Problem: der Abschlusswiderstand rechnet sich aus dem vorhandenem Eingangswiderstand am Preamp und dem Übersetzungsverhältnis. Hat dein Preamp also eine Eingansimpedanz von 100 Ohm, so ergeben sich mit 1:3 ca. 11 Ohm, bei 1:4 sind es nur noch 6 Ohm. Es wäre also notwendig den Eingangswiderstand am Preamp höher zu setzen, 500 Ohm oder gar 1kOhm. Dann ist man wesentlich variabler.


    http://www.lundahl.se/microphone/


    Mein Tip: 1528, 1530, 1550, 1570 (für 1:2)


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Danke Matej und Michael,


    verstehe ich das richtig, daß dann z.B. beim LL1528 mit 1:2,5 folgendes passiert:


    - die MC-Ausgangsspannung wird um den Faktor 2,5 erhöht z.B. von 0,2mV auf 0,5mV


    - die Lastimpedanz geht um den Faktor 0,16 zurück z.B. von 100 Ohm auf 16 Ohm


    Ersteres wäre in meinem Sinne. Letzteres nicht so dramatisch, da ich z.B. am Pre

    auch 319 (=> 51), 449 (=> 71), 637 (=> 102), 1071 (=> 171) oder 10000 (=> 1600) Ohm

    einstellen könnte.


    Der "nackte" Lundahl Übertrager sieht nun optisch und anschlußtechnisch (noch)

    nicht nach "plug and play" aus.


    Was muss man da tun?

    slàinte mhath


    Peer

  • Da mußt du noch ein schönes Gehäuse drumherum basteln.


    Bei symmetrischem Anschluß des Abtasters reicht ein Holzgehäuse, wenn du per Cinch reingehst ist evt. ein schirmendes Metallgehäuse nötig.


    Die Übertrager selbst kannst du entweder auf Lochrasterplatten montieren, oder einfach mit doppelseitigem Klebeband ins Gehäuse montieren.

    Anschlußbeinchen nach oben und einer freien Verdrahtung steht nichts im Weg.


    Oder du hast noch genug Platz für die Übertrager in deiner vorhandenen Vorstufe. Das wäre natürlich am besten, wenn die Übertrager möglichst dicht an der ersten Verstärkerstufe sitzen. Und ein Verbindungskabel und 2 Steckverbinder würden so auch wegfallen.


    Gruß

    Michael

  • Hallo RaceDoc,

    Ausgangsspannung von 0,2 auf 0,5mV - richtig

    Impedanz von 10 auf 16 Ohm - richtig

    Wählbare Impedanz - super, damit einhergehend auch die Möglichkeit einer zusätzlichen, und somit genauen Impedanzanpassung z. B. direkt im Cinchstecker zum Eingang des Preamps


    Was muss man tun? in ein gehäuse packen, dieses am besten noch mit Bitumenmatten innen auskleiden (gibt es bei Conrad, Marke SinusLive), Cinch Ein- und Ausgangsbuchsen, Massebuchse, verdrahten - fertig.


    Das ganze kann dann so aussehen wie auf dem Bild unten.

    Mit dem Unterschied das das Teil auf dem Bild sym. verkabelt ist - XLR statt Cinch - und eine Umschaltoption für die Impedanz besitzt.

  • Noch ein Wort zur Impedanzanpassung.


    Neben der quadratischen Übertragung der Impedanz des angeschlossenen Verstärkers muß bei einem Übertraer wie dem LL1528 auch noch der recht hohe Widerstand der Primärspulen Beachtung finden. Das sind immerhin 42 Ohm pro Spule und wenn du ihn 1:2,5 verschaltest, dann sind das schon 84 Ohm.


    Also bei 100 Ohm am Verstärker werden 16 Ohm übertragen und das System sieht 16 + 84 Ohm = 100 Ohm! :meld:


    Für ein SPU zB. wäre das schon recht viel.


    Deshalb hatte ich auf den LL7902 verwiesen, dessen Einzelspulen nur 28 Ohm haben und die du bei 1:2 auch noch parallel schaltest.


    Gruß

    Michael

  • @Matej

    Danke für das erhellende Bild!


    michael

    Ich kann am Verstärker auch 11, 15, 22, 34, 47, 77, 87 oder 101 Ohm einstellen.

    Das sollte also nicht das Problem sein.


    Dem Bild entnehme ich, daß ich zwei Übertrager in dem Gehäuse frei verdrahten

    soll.

    Wie die Anschlüsse genau verdrahten werden, weiß ich natürlich momentan nicht.


    Ich frage mich aber schon, ob der ganze Aufriss lohnt oder ob ich nicht einfach

    mal das SPU Synergy mit 0,5mV probiere.

    slàinte mhath


    Peer

  • Ich frage mich aber schon, ob der ganze Aufriss lohnt oder ob ich nicht einfach

    mal das SPU Synergy mit 0,5mV probiere.

    Ob es sich lohnt ist mal wieder so eine Frage. Interessant ist es auf jeden Fall. Das Problem dürfte eher sein, das es sich hierbei um eine ziemlich exotische Aufgabe handelt, von der niemand so genau weis wie es ausgeht. Ich bin zwar der Meinung das es einen Versuch Wert ist, aber Glauben heist ja bekanntlich nicht Wissen. Wenn es danebengeht, wirst du den Übertrager auch nicht mehr so schnell los.


    Gruß


    Matej


    PS: Vielleicht wäre der LL7902 doch interessanter. Zum einem ist er nochmals deutlich breitbandiger, was ein besseres Ergebnis verspricht, zum anderen ist er universeller einsetzbar. Letzteres macht ihn dann noch für andere Aufgaben einsetzbar, für den Fall das es nicht gefällt. Un soviel teurer ist der auch nicht.

    Gewerblicher Teilnehmer

    Einmal editiert, zuletzt von hoerohr ()

  • Zum einem ist er nochmals deutlich breitbandiger, was ein besseres Ergebnis verspricht, zum anderen ist er universeller einsetzbar.

    Ja, den kann man immer mal gebrauchen.


    Als Ausgangsübertrager zum Beispiel. Weiter unten sind Meßwerte zu finden, auch eine Darstellung des Rechteckverhaltens bei 100kHz. Daran sieht man schon, daß die Datenblattangaben von Lundahl eher konservativ sind und keinesfalls übertrieben.


    http://www.klaus-boening.de/html/output.html


    Zur Not kaufen die Jungs bei Jeff Rowland diese Übertrager an, die brauchen da immer reichlich von für ihre Criterion-Vorstufe.


    [Blockierte Grafik: http://www.hifishock.org/galleries/electronics/jeff-rowland/preamplifier/criterion-1b-jeff-rowland.jpg]



    Gruß

    Michael