Welche "bezahlbaren" 300B ?

  • Und in den Endstufen kann ich bequem (mit einem Schraubenzieher) den Ruhestrom neu einstellen,

    Wenn es eine sog. Autobias Schaltung ist, regelt sich der Ruhestrom von selbst. Ich favorisiere diese Schaltungsart. Zwar hatte ich an meinen 300B und 211er Verstärkern Miliamperemeter eingebaut, die sollten aber lediglich zeigen, dass die Endröhre ordentlich funktioniert.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ich wollte immer mal einen 300b ausprobieren, hatte mir die Maison de l‘Audiophile Monos ausgeguckt, auch wegen ihrer kolportierten Bezugnahme auf die originale WE-Schaltung, bin aber trotz jahrelanger aktiver Suche, u.a. durch Anzeigengesuche, nie fündig geworden...


    jhr / Joachim: Warst Du zufrieden mit den Monos?


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Das gute an den l'Audiophile 300B waren die Partridge Übertrager, die es heute nicht mehr gibt.

    Ansonsten ist das Gerät höchst fragwürdig zusammengebaut, man könnte es Edelmurks nennen. Von aussen hui, von innen pfui. Das original ist da schon mit mehr Wissen und Erfahrung aufgebaut. Sollte halt lange spielen, da es ja oft Leihgeräte waren für die Kinos.

  • Unabhängig von billig sind die ELROGs hervorragende 300B Derivate, die zudem noch hier gefertigt und vertrieben werden. Allerdings sollte man vorher Thomas Meyer kontaktieren, ob die Röhren elektrisch passen.

    Freundlichst
    Henry

  • So ein paar Minuten Zeit am heiligen Feiertag.

    Wie angedroht noch ein paar Worte zu 300B Röhren.


    Ich habe in den erwähnten Endstufen folgende 300B probiert und teilweise über längere Zeit gehört: Die Reihenfolge gibt gleichzeitig meine Qualitätseinstufung wieder.


    1960er Jahre WE 300B

    1988er WE 300B

    1997er und 1995er Cetron 300B / (gleichauf) EmissionLab Mesh Plate 300B

    1999er WE 300B

    2000er Jahre WE 300B

    Electro Harmonics 300B (2 Paar)

    JJ 300B


    Vaic Valve – nur kurz gehört – passte von den Daten nicht


    Die meisten der Röhren habe ich gleichzeitig gehabt, so dass ich einfach vergleichen konnte.


    Die Reihenfolge ist (leider) gleichzeitig mehr oder weniger eine Preissortierung. Der einzige Ausreißer ist die EML. Dennoch muss ich feststellen, dass ich mit den JJ gut hätte hören können, wenn ich keine anderen 300B gehabt hätte.


    Alles ist wie andere schon schrieben vom Verstärker und der Auslegung abhängig. Die Reihenfolge gilt für meine damaligen Verstärker und meine Lautsprecher. Einiges deckt sich aber mit Aussagen anderer 300B Anwender. Freunde, die bei mir gehört haben sahen die Reihe ähnlich. Die eine oder andere Röhre wurde allenfalls mal einen Platz rauf oder runter eingeschätzt.


    Denkt man über die Reihe nach fällt gleichzeitig auf, je älter desto "besser". Denkt man das weiter sollte man nach 50er Jahre 300B suchen – oder gleich gravierte Basis? Oder doch noch älter (300A). Das hört erst auf wenn man pleite ist. Ist das der Sinn des Ganzen?


    Auch die günstigsten 300B kosten schon etwa 250 - 300 Euro / Paar – für VERSCHLEISSTEILE! Klar kann man argumentieren, dass die alten WE 300B lange halten. Ewig halten aber auch die nicht. Den Ausgangszustand selbst bei einer ungebrauchten Röhre ist fast nicht zu beurteilen. Von Luft ziehen, oder Beschädigungen ganz abgesehen.


    Für den Gegenwert zweier JJ kaufe ich mir heute komplette Endstufen. Die „Klanganpassung“ findet bei mir an anderer Stelle statt.


    Viele Grüße

    Mike

  • Für den Gegenwert zweier JJ kaufe ichmir heute komplette Endstufen. Die „Klanganpassung“ findet beimir an anderer Stelle statt.

    Da hat sich offenbar jemand ideologiebefreit weiter entwickeln oder an neue Gegebenheiten anpassen können.


    Ich finde es immer gut, wenn man noch über den Tellerrand schauen kann. Für manche sind aber schon solche Übungen nicht mehr zu schaffen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Servus Reinhard,

    ich dachte dabei an Peter Sloterdijk's "Üben, üben, üben!"


    Aus seinem Buch Du mußt dein Leben ändern, worin er weltreformatorische Ratschläge erteilt. Sein Duktus ist der des Sehers inmitten von Blinden, der mutig die Furche zum Heil zieht. (frei exzerpiert aus ZON) ;)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo,


    Sehers inmitten von Blinden


    bei Mike Thomas gehe ich davon aus, das er schon eine ganze Menge probiert und besessen hatte. Es ist genau wie bei mir, denn wir gehören inzwischen zu den alten Säcken. Selbstverständlich muß man jedem Jungen zubilligen zu probieren und erforschen. Wie heißt es so schön, Experimente kosten Geld.


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Bei der Reihenfolge bin ich vollständig d'accord.

    Es waren bei mir 1950's originale, die den Benchmark gesetzt haben.

    Leider wieder verkauft, zu einer Zeit, als es diese sporadisch noch gab.

    Danach kamen 90er neue Produktion WE. Jüngere habe ich nicht mehr gehört. Interessant, dass sie noch schlechter geworden sein sollen.

    Cetron waren, ob ihrer Haltbarkeit im Vergleich schon nur noch ein Randthema. Kamen aber an originale bei weitem nicht heran.


    Ich halte es mittlerweile auch für ein Spiel der Oberschicht diese Röhren auszuprobieren.

    Wer für Verschleissteile mehrere tausend ausgeben kann, der sollte auch den Rest auf diesem Niveau betreiben. Eine Investition in andere Konzepte scheint sinnvoller. Auch diese Wege führen sehr weit, oftmals weiter als die einer WE 300B.

  • Hallo,

    jetzt muss ich Mal zu Wort melden,

    Schließlich war ich anscheinend mit meiner doofen Frage der Anlass, dass sich plötzlich hier so viele austauschen.

    Denn seit Dezember war hier kein Post bis ich meine Frage zur JJ 300B stellte.


    Mein Hintergrund,

    Ich habe mir von einem Bekannten einen 15 Jahre alten Prototypen ausgeliehen der so nie in Produktion ging.

    Und das nur deshalb, weil er mich jedesmal darauf ansprach das ich ihn ausprobieren soll.

    Na ja, was soll's, der Verstärker hat mich so dermaßen von den Socken gehauen das ich ihn solange bearbeitete bis er ihn mir verkauft hat.


    Er läuft an Union Max1.

    Teilweise am Plattenspieler Pearaudio mit Grado Reference 2 und EAR Phonobox, Goldnote PH-10 oder digital über Lector digitube s-192.

    Musik, meist Rock, ein bisschen Jazz, ab und zu Klassik wie Bach oder Vivaldi und Singer Songwriter.

    Sowohl ruhige wie auch heftige Musik.


    Weil mein Bekannter sagte, dass die Röhren sehr viel gelaufen sind und schon älter sind, wollte ich mir neue Besorgen.

    Daraufhin gab mir mein Händler diese JJ 300B zum probieren mit.

    3 Tage hab ich ihn jetzt damit laufen lassen.

    Doch damit ist es nicht mehr der Verstärker den ich kennenlernt habe.

    Heute Mittag steckte ich wieder die alten rein und plötzlich war alles wieder da.

    Das Gefühl tanzen zu müssen und nicht mehr still sitzen zu können.

    Gefühl ohne Ende......

    Ein Unterschied wie Tag und Nacht zu den JJ.

    Die JJ gehen zurück.

    Die Original-Röhren die drin sind, sind namenlose Chinaröhren ohne Aufdruck und mit weißem Sockel.

    Die bleiben jetzt erstmal.

    Da dies jedoch auch keine teuren alten WE sind, zeigt es mir, daß es durchaus auch im normalen gängigen Chinaröhren Bereich welche geben wird, die (für mich und in meiner Kette) fantastisch spielen.

    Jetzt muss ich nur noch rausfinden welche 300B da hinkommen.

    Gruß Hans :)