Newbie sucht Röhrenverstärker für Dali Rubicon 6 - könnt ihr mir weiter helfen?

  • Liebe Foristen,


    nachdem ich mittlerweile zwei Baustellen geschlossen habe (Plattenspieler/Lautsprecher) möchte ich zum Abschluss in den nächsten Monaten eventuell noch beim Verstärker nachlegen.



    Mein derzeitiges Equipment:


    - Plattenspieler: Clearaudio Concept mit Satisfy Karden Carbon Tonarm und Ortofon 2M Black Tonabnehmer

    - Lautsprecher: Dali Rubicon 6

    - Verstärker: Marantz PM68 Verstärker

    - Phonvorverstärker: Lehmannaudio Black Cube Statement



    Ja, das war's eigentlich. Ich denke, der Plattenspieler samt Tonarm und Tonabnehmer tut's jetzt. Die Boxen sind gut. Dennoch habe ich das Gefühl dass noch was fehlt. Oftmals berührt mich die Musik nicht ganz, was ich (Laie) jetzt mal dem Verstärker zuschiebe. Ich höre eigentlich nur von Vinyl, habe mir in den letzten Wochen eine kleine, aber feine Sammlung zugelegt.


    Nun denke ich/bilde ich mir ein, dass ein Röhrenverstärker das letzte Bindeglied sein könnte, um den Klang noch wärmer, voller, besser zu machen.


    Ich würde mal sagen, Budget dafür so ca. 2500,- Euro. Die Frage ist, bekommt man für diesen Betrag schon eine Röhrenverstärker, der klanglich meinen PM68 überholt?


    Ich kenne mich in dem Bereich leider wirklich nicht sonderlich gut aus (um nicht zu sagen gar nicht ;)). Das einzige Modell in etwa der Preisregion (sogar bisschen drunter), das ich bisher gefunden habe, ist der Unison Simply Italy. https://www.hifitest.de/test/r…/unison-simply_italy_8661


    Was ist davon zu halten? Wäre das eine Option? Tut's der mit meinen Boxen? Oder gibt es bessere Alternativen?


    Danke für jeden Tipp!

  • Leider kann ich Dich nicht wirklich ansprechen ohne Namen,

    Die Lsp haben 88,5 DB Wirkungsgrad. Ob Du da mit einem Röhren Amp glücklicher wirst, mag ich bezweifeln, liegt aber auch an Deinen Hörgewohnheiten (laut / leise), über die ich nichts weiß.

    Der Unison Simply Italy ist ein toller Amp, aber mit 12 Watt Leistung nicht gerade erste Wahl für einen Lautsprecher mit dem genannten Wirkungsgrad. Mit einer Zu Audio bei 98db Wirkungsgrad, ist das aber ein richtig guter Amp, was Dir natürlich nicht weiter hilft, sorry.

    Auch wage ich mal zu bezweifeln das es umbedingt am Amp liegt, das Dich die Musik nicht "berührt", könnte an vielem liegen, der Aufnahme, der Aufstellung der LSP, der Beschaffenheit des Hörraums, der Sitzposition, der Einstellung das ein Röhren Amp "her muss" usw. usw. nichts für ungut, kenne ich selbst gut genug...


    Gruss

    Martin

  • Hi Martin,


    vielen Dank für Deine Antwort! Schon mal ein erster Schritt. :)

    Na, ich bilde mir eben ein, dass ein Röhrenverstärker das bringen könnte, was ich noch brauche :) Warum auch nicht? Gut, du zählst andere Faktoren auf, aber vielleicht bringt ja ein Röhrenverstärker doch was.


    Aber ich halte mal fest. Der von mir genannte Unison Simply Italy geht nicht mit meinen Boxen (oder nicht sinnvoll). Was dieser Wirkungsgrad und die Zahlen dazu bedeuten, verstehe ich leider nicht. Muss ich mich erst schlau zu machen. Aber mir hilft ja schon mal die Aussage, dass das nicht zusammen funktioniert.


    Ich bin auch offen für Vorschläge zu anderen (Nicht-Röhren-)Verstärkern. Aber auch zu passenden Röhrenverstärkern, wenn es was in besagter Preisklasse gibt. Vielleicht kennt ja jemand zufällig meinen Verstärker oder kann sich darunter was vorstellen. Davon ließe sich ja auch schon mal was ableiten, wie's bzw. womit es besser geht.


    Also danke nochmals für jede Hilfestellung. Ich bin zwar wirklich unwissend in dem Bereich, aber ich hab am Ende auch passable Lautsprecher ausgewählt ;)


    Stefan

  • Wenn dann Gegentaktverstärker mit 6L6 oder EL34 (mehr ist nicht zwangsweise notwendig)

    Sowas wie Pure Sound A30 wäre auch ne gute Idee

    Sicher nicht gut (im Sinne von Kontrolle der Lautsprecher) geht irgendwas aus der Richtung "Single ended"

    Entscheidend ist hierbei der sog. Dämpfungsfaktor


    Musikalität in Analog kostet aber richtig Geld und die ist nicht überall drin wo sie draufsteht. Probier mal nen Denon DL103, das ist ein wichtiger Schritt, experimentiere mit der Aufstellung des Laufwerkes (gut: Holz; schlecht: Glass, Metall, Stein) und benutze eine Wasserwaage


    Gruß, InSch

  • Auch Dir danke vielmals für Deine Tipps! Werde mir den genannten Verstärker mal ankucken!


    Hm, ist denn der Ortofon 2M Black so schlecht? Ich habe viel gutes drüber gelesen und ihn erst vor 2 Wochen drauf machen lassen. Was kann der Denen DL103 besser (obwohl deutlich günstiger)? Liegt's daran, dass der Ortofon ein MM System ist? Den von Dir genannten werde ich mir auch mal auf die Liste setzen, wenn ich meinen Ortofon mal ablösen muss. Kann ich mir eventuell was sparen.


    Aber wichtig wäre mir aktuell der Verstärker. Insofern freue ich mich über den Tipp zum Pure Sound A30.


    P.S. Ja, der Plattenspieler steht auf einer Holzkommode und sollte auch ausgerichtet sein.

  • Wenn ich hier alles schreibe was ich denke gibt es hier ein riesiges Hauen und Stechen. Abgesehen davon das ich Deinen TA (un das ganze Laufwerk) völlig überteuert finde, streiten sich die Gemüter über den "richtigen" Nadelschliff. High-Ender mögen so was scharfen wie an Deinem System, der Hochtonbereich wird dadurch betont, die Nadel in der Rille ist ein mechanisches Filter. Schallplatten sind aber für runde Nadeln normiert, und Rundfunksysteme hatten früher runde Nadeln (SPU Classic A, EMT TSD 15 und Denon DL 103), und wenn man Musikalität bevorzugt ist das the way to go. Das DL-103 hat sicher seine Vor- und Nachteile, aber um Deinen Weg zu finden ist das die Erfahrung die Du machen solltest.


    Mit den Lautsprechern ist es ähnlich: Eine schlanke steife Säule ist etwas anderes als eine Kiste mit dem gleichen Volumen, was das ganze Resonanzverhalten anbelangt. Zwei kleine Tieftöner sind eben nicht wie ein großer, der fängt eher an gerichtet nach vorne zu strahlen und genau das wird als guter Klang wahrgenommen.


    Deine Anlage spiegelt m.E. den derzeitigen Audio Zeitgeist sehr stark wieder. Um zu verstehen was auf Dauer gut funktioniert lohnt es sich zu schauen womit Leute auf Dauer zufrieden Musik hören



    Gruß, InSch

  • Deine Anlage spiegelt m.E. den derzeitigen Audio Zeitgeist sehr stark wieder. Um zu verstehen was auf Dauer gut funktioniert lohnt es sich zu schauen womit Leute auf Dauer zufrieden Musik hören

    Danke Dir nochmals für Deine Einschätzung. Also die Lautsprecher habe ich nach viel Probehören ausgewählt. Insofern wäre es mir heir egal, ob es "zeitgeist" ist oder nicht. Ich bin viel durch die Gegend gefahren und habe viel gehört. Am Ende haben sie mich am meisten überzeugt. Darauf kommt es doch an, oder? Klar kann ich nicht sagen, ob sie mir in 10 Jahren auch noch gefallen, aber warum nicht?


    Beim nächsten Nadelkauf werde ich Deinen Einwand auf jeden Fall berücksichtigen.


    Ich muss jetzt mal die Quintessenz rausholen aus Deinem Beitrag. Du sagst also, dass mit den Rubicon 6 und dem Ortofon 2M Black im Prinzip nie richtig gut Musik gehört werden kann, somit eine Investition in einen andere Verstärker so oder son nichts bringt?

    Das würde mir Geld sparen ;). Weil ich derzeit mit Sicherheit die andere (gerade erst gekauften) Komponenten nicht tauschen würde.


    Danke nochmals für Eure Hilfestellung.

  • Wieso nicht den Marantz in der Kette lassen und dafür den Black Cube mit einer Röhrenphono ersetzen?


    Gruss

    Michael

    Hallo Michael,


    danke für den Vorschlag! Hm, ich wüsste nicht, warum nicht ;)


    Was wäre der Vorteil aus Deiner Sicht, wenn ich diesen Weg gehe? Und hättest Du einen konkreten Röhrenphono, den Du Dir zu meiner Kombination vorstellen könntest? Den Black Cube könnte ich sogar noch einigermaßen gut zurückgeben, da erst kürzlich gekauft. Das wäre das kleinste Problem.


    Ach ja, noch mal eine Dummie Frage: Was hat denn mehr Einfluss auf den Klang, der Vollverstärker (also mein Marantz PM68) oder eben der Phonovorverstärker?

  • Hallo Stefan


    Ich würde der Empfehlung einen "musikalischeren" Tonabnehmer zu versuchen folgen.

    Besorg dir ein oben genanntes DL 103 es wird ein großer Unterschied sein und du kannst dann entscheiden welche Richtung dich mehr berührt, um es mit deinen Worten zu beschreiben. ;)


    Einen neuwertigen Tonabnehmer bekommst du relativ gut wieder an den Mann.

    Dann würd ich mir irgendwann mal Gedanken über den Phonovorverstärker machen.


    Grüße Oliver

  • Du möchtest ein wenig mehr Emotionen und Körper in den Klang bringen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Deine Idee eines Röhrenverstärkers ist mit der Wahl der Lautsprecher nicht gerade einfacher geworden.

    Deshalb der Hinweis auf die Phonostufe.


    Hier gut angesehen wäre z.B. eine Croft RIAA. Ich habe ne Fi Yph (die müsstest,du allerdings in den USA bestellen, mit ca. 1.5 Jahren Wartezeit. Interessant finde ich auch die Tron Convergence.

    Die habe ich jedoch noch nie gehört.


    Gruss

    Michael

    I listen econo....

  • Gute Frage. ich würde aber einen weiteren Tonabnehmerwechsel jetzt erst mal ausschließen wollen, auch wenn ich glaube, dass der genannte deutlich anders und vielleicht für mich besser ist. Mache ich dann, wenn wieder ein Wechsel ansteht. Ich denke, schlecht wird der Black auch nicht sein. Aber klar, ihr habt recht, wenn der andere "musikalischer" ist, dann ist er besser für mich. Ich suche ja genau das, nicht das sterile, sondern das warme, lebendige.


    Lieber würde ich aber jetzt die Spur mit dem Verstärker oder eben anderen Vorverstärker verfolgen. Es sei denn, es melde sich jemand, der einen ca. 3 Wochen alten Ortofon 2M Black sucht ;)


    Die Frage ist halt immer noch, was beeinflusst den Sound mehr, mein Marantz oder ein Phonovorverstärker.

    Und: Was spricht gegen die Dali Rubicon 6?

  • Es geht nicht um die Dali, sondern um die Kombination der Dali mit einem Röhrenamp.

    4 Ohm und 86db Wirkungsgrad sind nicht unbedingt Eckdaten, welche Röhren bevorzugen.


    Gruss

    Michael

    I listen econo....

  • Ah okay, wie oben gesagt, was "Wirkungsgrad" heiß, weiß ich noch nicht. Ich bin aber fleißig am Informieren.


    Okay, d.h. in dem Fall dann Röhren vergessen?

  • Hallo nochmal, muss doch nicht zwangsläufig das Denon sein, gibt ja viele andere die das auch gut können.

    Shakti's AT 33 Vergleich ist auch sehr interessant, aber halt auch teurer.


    Mmn ist der Tonabnehmer schon der gewichtigere Punkt. Aber jedem das seine.

    Den Croft würd ich auch gern mal testen noch lieber den Monk le Petit.


    Beste Grüße Oliver

  • Hi Oliver,


    also ich fasse noch mal zusammen. Dann denkst Du, dass die LS passen, der Verstärker auch, der Phonovorverstärker auch und ich das lassen könnte bzw. mich da eine Änderung (kämen nur die Verstärker in Frage) nicht wirklich weiterbringt.


    Der Fehlkauf war dann der Ortofon 2M Black :(


    Wie gesagt, ich selbst kann/will nicht ausbauen (hab's beim Händler verbauen lassen) und somit will ich das auch erst mal laufen lassen. Klar, 250 für einen Denon zum Testen wäre natürlich relativ wenig Geld. Aber wie gesagt, ich kann den nicht selbst hinmachen und die nächste Frage ist, für wie viel ich den quasi neuwertig wieder verkauft bekomme, so er mich wider erwarten doch nicht überzeugt bzw. den Ortofon in meinen Ohren doch nicht aussticht.


    Echt ärgerlich. Ich habe so viel gutes über den Ortofon gelesen, dass ich als allerletztes daran gedacht hätte, dass der das "Problem" sein könnte. Aber gut, ich bin halt neu dabei.


    Edit: Bin gerade noch auf das hier gestoßen:

    "Das DL103 sollte in einem eher schweren Tonarm eingebaut werden, z.B. einem älteren SME3009/3012. Es kann auch in aktuellen Rega- und Jelco-Tonarmen verwendet werden."


    => Auch da bin ich Newbie, aber mein Carbon Tonarm ist wohl eher nicht so schwer, oder?


    Und: "das Denon DL103 klingt erst an richtig guten Phonostufen spannend! Daher: sparen Sie nicht am Phono-Vorverstärker. Meiden Sie eingebaute MC-Phonoeingänge - die sind qualitativ nur selten angemessen."


    => D.h auch da müsste ich noch nachlegen. Nur der Tonabnehmer würde es also nicht bringen und somit wäre die Investitionssumme natürlich eine höhere.


    Außerdem: " Moderne Tonabnehmer bieten in vielerlei Hinsicht Besseres, aber das DL103 hat immer noch dank seines analogen Charmes viele treue Anhänger."


    Interessant. Man muss es wohl (wie immer eigentlich) selbst hören. Charme klingt ja erst mal ganz gut. Ich höre ja kein Techno oder Hip-Hop oder so was, wo ich harte/scharfe klänge bräuchte.



    2 Mal editiert, zuletzt von zeitlos ()

  • Würde aber dem Ortofon dann schon noch etwas Zeit einräumen.

    Sind die Lautsprecher auch neu?


    Und das Ortofon ist alles andere als schlecht das verstehst du falsch, es ist anders.

    Hab lange Zeit absolut zufrieden mit einem Bronze gehört, das ich damals dem Black vorzog.


    Du könntest nur relativ günstig die für dich richtige Richtung herausfinden, wenn du den Wechsel nicht selber machst dann wirds schwierig.


    Grüße Oliver

    Einmal editiert, zuletzt von Oliversum ()

  • Ja, alles noch relativ neu. Lautsprecher ca. 4 Wochen. Tonabnehmer ca. 2-3 Wochen. Phonovorstufe auch. Nur die Anlage (Marantz) ist alt ;).


    Ja, ich denke, ich verstehe es schon langsam besser, sprich, der andere Tonabnehmer hat Charakter. Prinzipiell suche ich ja so etwas (wobei ich es natürlich erst noch hören muss ;)). Ja, selbst wechseln will ich da eigentlich nichts.


    Zumal ich jetzt eher denke, der wäre sowieso nicht für meinen Tonarm geeignet, oder?

  • Ach ja eine Investition in einen guten Phonovorverstärker ist immer eine absolut gute Entscheidung, aber da würde ich keinen Kompromiss eingehen und mir sehr gut überlegen womit ich sehr sehr lange hören möchte/kann, dafür sollte man schon etwas Geld in die Hand nehmen. Und da ist der Croft denk ich fast ein Schnäppchen das ich blind ordern würde.


    Aber die Entscheidung liegt bei dir.


    Wenn dein Equipment erst wenige Stunden mitsammen musiziert hat dann lass dem ganzen noch etwas Zeit, hilft oft ;)


    Beste Grüße Oliver