Goldring Tonabnehmer an einem TD 160 in der Urversion

  • Ich werde mir in (hoffentlich) absehbarer Zeit einen neuen Tonabnehmer für meinen Thorens TD 160 (Ur-Version) kaufen. Dabei habe ich mich für einen Goldring-Tonabnehmer der 1000er Reihe entschieden. Allerdings habe ich jetzt ein sehr günstiges Eroica gesehen, dass mich auch reizen würde. Von der Compliance ist das allerdings eher ungünstig.


    Ich habe unten die Angaben der Goldring-Tonabnehmer zusammengetragen. Das Elite ist nur aufgeführt, da es hier in der Vergangenheit hieß, es hätte denselben Nadelschliff wie das 1042.


    Eroica: Gyger II (compliance 18)

    Elite: Gyger S (comp. 18)

    1042: Gyger S (comp. 10)

    1022GX: Vital PH (comp. 10)

    1012GX, Gyger II (comp. 10)


    Offenbar den selben Generator verwenden sowohl Transrotor Uccello als Transrotor Uccello Reference, da laut Homepage phonophono die Nadeln der 1000er Reihe hier auch passen.


    Allerdings gibt phonophono die compliance mit 24 an und der Schliff ist Harmonic. Keine Angaben zum „einfachen“ Uccello. Bei fono.de ist es umgekehrt „einfache“ Uccello habe eine compliance von 24 und einen Harmonic Schliff, dagegen keine Werte für das Ucello Reference.


    Kann hier jemand Licht in mein Dunkel bringen? Wie ist der Harmonic Schliff zu bewerten? Haben beide Uccelli tatsächlich dieselben und die genannten Werte?


    Natürlich habe ich schon im Netz recherchiert: Einige bevorzugen das 1022GX gegenüber dem 1042. Letzteres soll auch sehr anspruchsvoll in der Justage sein. Dafür reduziere es in der Wiedergabe Störgeräusche vom Vinyl. Schafft die 1022GX-Nadel dies auch?


    Zur Zeit schwanke ich zwischen dem 1042 und 1022GX. Das Eroica ist nur wegen eines Sonderangebots „auf meinem Schirm“ aufgetaucht. Doch ich denke, dass es wegen der zu hohen compliance nicht passt.


    Gibt es persönliche Erfahrungen mit einem der genannten Tonabnehmer an einem TD 160 mit dem schweren TP 16 (kein mk)?

  • Hallo, Hollinger,

    meines Wissens haben die MMs der1000er Reihe eine höhere Nadelnachgiebigkeit als die MCs Eroica und Elite.

    Als Anhaltspunkt folgende eigene Erfahrungen:

    Ich hatte früher das 1022GX mit Gyger I Schliff. Am Thorens TP90 Arm (etwas schwerer als der Ur-TP16) ging es noch gut. Für den Original-Arm des Lenco L75 dagegen war das Goldring extrem weich, der Wummerbass hätte als Geräuschkulisse in einem billigen Horrorfilm getaugt.

    Das Elite II spielte an einem Ortofon AS212 (ich weiß, dass der Tonarm einige Klassen unter dem Goldring liegt) schön und problemlos.

    Konstantin

    Thorens TD-535, Sumiko MMT.
    Audio Technica AT-OC9XSL und AT-33Mono, Nagaoka MP150, Ortofon MC30super, General Electric VRII.

    SAC gamma, Onkyo, ASW, Sennheiser, Stax

  • Danke für die Antwort!

    meines Wissens haben die MMs der1000er Reihe eine höhere Nadelnachgiebigkeit als die MCs Eroica und Elite.

    Die von mir genannten Werte sind von der Goldring Hompage.

    Als Anhaltspunkt folgende eigene Erfahrungen:

    Ich hatte früher das 1022GX mit Gyger I Schliff. Am Thorens TP90 Arm (etwas schwerer als der Ur-TP16) ging es noch gut.

    Und? Warst Du zufrieden mit dem 1022GX?

  • Ich hatte lange ein 1042 auf einem TP 16 MK2. Das war auch richtig gut.

    Dann mal probeweise an einem schweren Jelco Arm - das ging leider gar nicht.

    (Sansui SR 222 MK V)

    Das war richtig schlimm mit hörbaren Rillengeräuschen.

    Vergleich zum 1022 habe ich leider nicht


    Aktuell läuft übrigens ein Elite 1 am Pioneer PLX 1000. Das ist gut - aber auch recht unspektakulär.


    LG

    uli

    >>:everybody has to sometimes break the rules:<<

  • Danke!

    Ich hatte lange ein 1042 auf einem TP 16 MK2. Das war auch richtig gut.

    Dann mal probeweise an einem schweren Jelco Arm - das ging leider gar nicht.

    (Sansui SR 222 MK V)

    Das war richtig schlimm mit hörbaren Rillengeräuschen.

    Das 1042 soll sehr kritisch in der Justage inkl. des VTA sein - vielleicht war das der Grund für die Rillengeräusche? Gelesen habe ich zumindest bisher beides über das 1042: es ist "forgiving" selbst hinsichtlich kleinerer Fehler der Schallplatte und das Gegenteil, dass jeder kleine Knackser auf der Scheibe "durchhaut".


    Ansonsten liegen mein TP 16 und der TP 16mkii vom Gewicht vergleichsweise weit auseinander.

  • Und? Warst Du zufrieden mit dem 1022GX?

    Hallo,

    das 1022GX war FÜR MICH auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung verglichen mit seinem Vormieter an meinem TP90, dem Ortofon MC-3 Turbo (H.O.-MC mit FineLine-Nadel).

    An einem leichteren, jedoch ebenso guten Tonarm wird es bestimmt eine noch bessere Figur machen.

    Konstantin

    Thorens TD-535, Sumiko MMT.
    Audio Technica AT-OC9XSL und AT-33Mono, Nagaoka MP150, Ortofon MC30super, General Electric VRII.

    SAC gamma, Onkyo, ASW, Sennheiser, Stax

  • Das klingt doch vielversprechend. Ich glaube, auf Vinyl Engine habe ich gelesen, dass einige das 1022GX dem 1042 vorziehen. Wobei bei letzteren nicht immer klar ist, ob solche Aussagen vielleicht dem "Justageproblem" geschuldet sind.

  • Hallo Hollinger,


    ich hatte/habe nacheinander folgende Systeme an folgenden Laufwerken/Tonarmen besessen:

    1. Sumiko Blue Point am RB 303 (Rega Planar 3)

    2. Goldring 1042 am RB 303 (Rega Planar 3) Gyger S-Schliff

    3. Reson Mica (Goldring 1000) am RB 303 (Rega Planar 3) vdH2-Schliff

    4. Uccello Reference (modifiziertes 1042) am RB 808 (Rega RP8) Harmonic Line-Schliff

    Von 1 nach 2 habe ich eine hörbare Reduktion der störenden Rillengeräusche erfahren, nochmals deutlich verstärkt von 3 nach 4 (wobei natürlich auch das "ruhigere" Laufwerk eine Rolle spielt). Aber die Erfahrung ist so einschneidend, dass ich als nunmehr überzeugter Goldring-Fan am Grübeln bin, wohin als nächstes, welche Spielart des Elite als nächstes versuchen, der Harmonic Line-Schliff sollte es nämlich schon sein.

    VTA spielt eigentlich immer eine Rolle, ich habe jetzt Spacer unter dem Tonarm, bei dir sollte das ja eigentlich kein Problem darstellen, das zu justieren, der TD 160 ist in der Hinsicht ja anwenderfreundlicher ;-).


    Grüße, Dieter

  • Danke!


    Ich habe einen (fast?) kompletten Satz derDistanzplättchen und auch unterschiedliche Headshells. Leider fürchte ich, dass meine Thorens-Einstelllehre doch nicht zu dem TP60 passt. Aber ich habe auch einen Schopper Nachbau für den TP 16. Die Justage sollte mit etwas Geduld gelingen.


    Auf jeden Fall freut es mich, von einem Goldring-Fan zu hören.

  • Nach meiner Erfahrung mögen die Goldring der 1000er Reihe keine zu schweren Arme, weswegen mich der Betrieb am TP90 wundert. Bis 12 Gr. ist alles im Lot, darüber verschenkt man m. E. zu viel Pozential des Tonabnehmers. Ich würde für den TP16 nix was anderes in Betracht ziehen.


    Gruß


    Bonzo

  • Warum? Rein rechnerisch ist es ein perfect match!


    Ich frage, weil ich hin und wieder im Netz lese, dass die Nadelnachgiebigkeit der 1000er Reihe eher hoch sei. Tatsächlich liegt sie lt. Goldring bei 10. Vielleicht irrst Du Dich bezüglich der compliance?


    Eigenartiger Weise haben die für Transrotor gebauten Varianten dieser Goldring-Reihe auch eine höhere Nadelnachgiebigkeit, siehe die oben genannten Angaben von phonophono und fono.de. Vielleicht ist das Ursprung von unterschiedlichen Behauptungen der Nadelnachgiebigkeit der 1000er Reihe?

  • Compliance ist nicht gleich Compliance. Die Goldring haben eine recht hohe horizontale Compliance (dynamisch) was bei schwereren Armen dazu führen kann, dass der Abtatster bei Wellen "seitlich" ausweicht. Kann man sogar sehen. Ganz nebenbei ergibt sich rechnerisch eine Resonanzfrequenz mit dem TP16 von 6,5 Hz, was nicht in jedem Fall schlimm sein muss. Das Goldring (hatte 1042 und 1022) büßt in so einer Kombination seinen lockeren Charakter ein, klingt eher angestrengt und gepresst, Details werden überdeckt, der Bass wird hart. Im Arm zwischen 5 - 11 Gr. fühlt es sich dagegen sehr wohl.

  • 6,5Hz ist schon sehr tief, besser deutlich über 10Hz und gut bedaempft.


    Im allgemeinen und aus Erfahrung wähle ich lieber ein etwas zu leichten Arm, das gibt erstens Spielraum, die Resonanzfrequenz runter bringen ist leichter als hoch. Zweitens ist die Verteilung der dynamischen Masse dann besser. Viele TA's sehen lieber Masse im Headshell als verteilt über den ganzen arm.


    ingo

    ... a simple product of sophisticated thinking.

  • Compliance ist nicht gleich Compliance. Die Goldring haben eine recht hohe horizontale Compliance (dynamisch) was bei schwereren Armen dazu führen kann, dass der Abtatster bei Wellen "seitlich" ausweicht.

    Dein Posting irritiert mich. Dass mir das bewusst ist, dass compliance nicht gleich compliance ist,wird doch in meinem Posting (auf das Du Dich beziehst?) deutlich. Immerhin nenne ich dort zwei verschiedene.


    Die dynamische Compliance wird von Goldring mit 10 angegeben. Rechnerisch ergibt das eine Resonanzfrequen von 10Hz.


    Rechne ich dagegen mit einer stat. compliance von 24, dann komme ich auch auf eine Resonanzfrequenz von 6,5Hz.



    seed7

    "aus Erfahrung wähle ich lieber ein etwas zu leichten Arm"

    Danke für den Tipp! Deine Ausführungen machen auch Sinn, doch auf absehbare Zeit bleibt der Ur-TP 16. Ich muss aber gestehen, dass ich es unterschätzt habe, wie sehr mich dieser Arm in der Tonarmwahl einschränkt.


    Mit der Wahl eines 1042 hätte ich, so dachte ich, sehr gut leben können, doch die obigen Ausführungen zur compliance irritieren mich etwas.

  • Dein Posting irritiert mich

    Ok, war nicht wirklich auf Dich gemünzt. Die dyn. Compliance von 10 halte ich für unrealistisch, die 24 für plausibel aufgrund der gemachten Erfahrungen. Vielleicht vertauscht? Hat Nagaoka auch immer gemacht.

  • Ja nee. Simplifiziert gesagt ist die dynamische C. der Wert, wie doll das System einfedert, die statische die dazugehörige Rückstellkraft. Ist an sich umgekehrt reziprok. Also je weicher aufgehängt, um so niedriger die Gegenkraft und andersrum.


    Wenn Du aber unbedingt hören willst, dass das Goldring ganz super zum TP16 passt sag ich nur, probier es aus und komm zu Deinen eigenen Erkenntnissen.

  • [...]Ausführungen zur compliance irritieren mich etwas.[...]


    Dynamische masse und compliance sind nur angaben vom hersteller. Rechnen ist nur der erste schritt. Der naechste schrit ist messen denn erst dann weisst was los ist. Ein guter analoghaendler muesse das fuer dich machen koennen bevor die kaufentscheidung.


    Ich bin kein Thorens kenner, kann also nur fragen: leichteres headshell? Leichteres tonarmrohr? Schwereres und kleineres kontragewicht so dass es naeher am drehpunkt kommt? Sind das moeglichkeiten um die masse herunter zu bekommen?

    ... a simple product of sophisticated thinking.