Netzfilter meine eigenen Erfahrungen

  • ...Ich hab nun meine Stromverbräuche mal ermittelt pro Gerät, was diese im Ruhebereich und unter Last ziehen...

    Hallo Mike,


    ...der Einschaltstrom kann kurzzeitig wesentlich größer sein...


    Hallo Steffen,


    So ein HF-Filter sollte nicht zu sehr überdimensioniert werden, da es zur Entfaltung seiner Wirkung 'arbeiten' muss. Ich kann es gerade nicht fachmännischer ausdrücken

    ...woher hast du denn diese Information?


    Gruß,


    Rainer

  • Also die 550 VA sind doch tatsächlich richtig. Allerdings nicht wegen dem Strom, sondern wegen dem erheblich geringerem Leerlauffaktor der großen Trafos. Das ist sozusagen eine passive Spannungsstabilisierung - ähnliches mache ich bei meinen Endstufen, nur nicht so krass.


    Was die Dimensionierung des TT angeht, so gebe ich zu bedenken, das für Vorstufen andere Regeln gelten als für Endstufen. In Vorstufen findet lediglich eine Spannungsverstärkung statt, die Elektronik läuft somit eher statisch. Bei Röhren- und Transistorgeräten geht dann eh der meiste Strom für eventuellen Class A Betrieb bzw. für die Röhrenheizung. Die Stromschwankungen sind da eher marginal. Anders sieht es bei den Endstufen aus. In dieser letzten Stufe wird der nötige Strom geliefert, und der kann je nach Lautsprecher auch schon mal heftig schwanken. Was somit auch Spannungsschwankungen bedeutet, welche sich dann auch noch auf alle restlichen Komponenten auswirken.


    Mein Lösungsvorschlag würde eher so aussehen:

    entweder ein Trafo von min. 1 kW, besser 1,5 kW. Ein DC Filter davor, drei Ausgänge mit eigener Filterung, zwei für die Endstufen, einer für Signalquellen und Vorverstärker.

    Oder du verzichtest für die Endstufen auf den Trenntrafo, und spendierst den Endstufen lediglich eine eigene DC- und Filter-Einheit (für beide Endstufen zusammen, nicht pro Endstufe!)


    Ansonsten überlege ich gerade ob ich für den DC-Filter nicht endlich mal fertige Platinen machen lasse. Bisher habe ich die immer einzeln "geschnitzt", mittlerweile halte ich die Technik für soweit ausgereift, das man Platinen fertigen kann. Mir schwebt da eine fleixible Lösung vor, mit der Möglichkeit das bis zu 2 kW zu bestücken. Da könnte dann jeder nach eigenem Gutdünken die Platine bestücken.


    Ich rechne das mal durch, mal sehen wo ich preislich lande.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • baltaman genau so hab ich mir meine Vorgehensweise auch zurecht gelegt. 😉


    turnaround0205 laut Thel bin ich nur mit dem 306 im optimalen Bereich, werde den dann auch versuchen. Konfektioniere meine Kabel selbst und bin mit einem 3G1,5 mehr als zufrieden. Verzichte aber auf die Schukos beim Voll- und Phono Verstärker, vergleichbar mit dem WSS Teil.


    Vielen Dank euch

    Beste Grüße

    Oliver

  • So ist es. Um das EMI-306 in Betrieb zu nehmen, braucht man nur einen Schraubendreher für die Anschlussklemmen für L und N.

    Ok, vielleicht auch noch nen Seitenschneider und ne Crimpzange. Ne Abisolierzange ist von Vorteil. Wenn man das Teilchen in ein Metallgehäuse einbauen möchte, muss PE ans Gehäuse. Hierfür hatte ich Hr. Hartwig gebeten, ein Stück Leitung gelb/ grün an das Beinchen der Platine zu löten, da isch gar kein Lötkolben abe.

    Ansonsten habe ich die Anschlüsse an die Kaltgerätekupplung (Eingang) mittels gecrimpter Flachstecker fabriziert und eine Schukosteckdose mit schraubbaren Klemmen genommen. Gibt es auch bei Thel. Schaut Euch doch mal ein paar Bilder über Gurgel des Innenlebens von Mudra und diversen anderen Stromaufbereitern an. Da kann man sich ne Menge abgucken. Interessant ist die 'Netzzentrale' X6000 von Dynavox (z.B. hier: https://www.audiophonics.fr/en…schuko-black-p-10377.html). Unendliche Weiten...


    Fieser-Kardinal

    -> Dynavox wars, das fehlte mir gestern...


    Da wird (auch) nur ein Filter vor den Schukosteckdosen verwendet. Man sieht, dass so ein kommerziell vertriebenes Ding echt kein Hexenwerk ist. Kann man erheblich günstiger und/ oder besser selbst fabrizieren...


    VG

    Steffen

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    Einmal editiert, zuletzt von baltaman () aus folgendem Grund: Typo edit

  • Hallo Rainer,

    habe ich natürlich im Hinterkopf.

    Hallo Matej,

    danke für deine Hinweise. So ein DC Filter ist auf jeden Fall interessant. Stimmt, die Endstufen sollten gemeinsam gefiltert werden, nicht dass es hier ggf. Schwankungen zwischen dem einen oder anderen Filter gibt. Den Trenntrafo für alle Statischen Dinge zu nehmen wäre auch eine gute Idee, so kann der recht unbekümmert arbeiten und hat keine schwankenden Lasten. Grundsätzlich sollte der 650VA doch aber eigentlich auch ausreichen, um alles zu filtern? Bis zu 500W Dauerlast geht, fraglich ist es, wie es bei den Schwankungen aussieht.


    Damit schrumpft die Teileliste schonmal auf max. 2 Thel Filter.

    Viele Grüße,
    Mike

  • Hallo Mike,

    ein RKT arbeitet am linearsten im Bereich von ca. 20% Last. Große RKTs haben eine zunehmend flachere Kurve bezüglich Ausgangsspannung zu hoher Stromentnahme, so das hier der ideale Arbeitsbereich bis hin zu 60-80% geht. Jedoch spielt für Endstufen der Widerstand eine wichtige Rolle, die Dynamik leidet darunter, die Endstufe klingt etwas matt/flau/schwach - oder wie immer man das nennen will. Meine beiden Monos habe ich am 600VA RKT ausprobiert. Schon bei normalen Lautstärken, bei welchen nicht mehr als 50 Watt von beiden zusammen gezogen wurde, war das so.


    Bei so einer Filterung liegt man immer vor der Auswahl des kleinsten Übels. Jeder Filter vor einem Gerät beschneidet auch mehr oder wenig die Dynamik. Und gerade das ist bei Endstufen entscheidend. So habe ich vor den Endstufen lediglich einen einfachen Auth-Filter, aber die 16A Variante (EMZ-516GS), welche für bis zu 4 kW ausgelegt sind. Der kleine 504er Filter (4 A/ 1kW) hat hörbare Dynamikverluste verursacht, wogegen der 516er eine leichte Klanverbesserung brachte, aber keine Dynamikverluste.


    Es kommt mir so vor, als wenn die "fette" Siebung einer Endstufe in diesem Punkt - also das "schlucken" von Störspannungen - bei Endstufen deutlich wirksamer ist als bei Vorstufen. Dies mag daran liegen, das, bedingt durch den höheren Stromfluss, die Siebung an dieser Stelle auch besser ihre "Filterarbeit" verrichtet. Ganz so wie bei den EMZ-Filtern. Deshalb würde ich hier auch die 16A Version bevorzugen.


    Ein DC Filter ist dafür da, um einen RKT vor der Gleichspannung zu verschonen. Dieser reagiert nämlich sehr empfindlich auf Gleichspannung, liegt doch dessen Innenwiderstand bei nahezu 0 Ohm, was den Trafo schnell in die Sättigung fährt (je nach Ausmaß des DC-Anteils).


    Und allein wegen dieser unterschiedlichen Ansprüche, sollte die Netzfilterung auch für Endstufen anders ausgelegt sein als für Vorstufen/Signalquellen. Baut man alles in einer Kiste auf, so kann ein einzelner DC-Filter ausreichen. Kann man problemlos auf bis zu 3-4 kW dimensionieren (kostet nur wenige Euros mehr). Dahinter geht es parallel auf den TT und auf den EMZ-Filter für die Endstufen, hinter dem wiederum zwei Ausgangsdosen geschaltet sind. Inter dem TT kommen die EMZ nach Wahl und die Ausgangsdosen (oder eine Steckdosenleiste).


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Würde das gerät dann in etwa so aussehen?

    Genau so :thumbup:


    Einziges Argument für zwei getrennte DC-Filter: zwei kleinere sind einfacher zu beherschen als ein großer.

    Aber man schaltet ja nie alle Geräte auf einmal ein...


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Steffen und Matej,


    so hatte ich mir das dann auch anhand eurer Anmerkungen gedacht. Danke für die visualisierung. Einzig die Sicherungen fehlen darin noch, aber das versteht sich ja von selbst. ;)


    Nur frage ich mich, warum der DC Filter auf der Rückflussseite (N) sitzt. Ich hätte den an die Phase (L) angeschlossen, damit nichts reinkommt ...


    Viele Grüße,

    Mike

    Viele Grüße,
    Mike

  • Voilà mit Sicherungen (F1 - F4).


    Ich habe mir den Anschluss des DC-Filters in N so erklärt, dass bei unsymmetrischer Netzspannung die 230VAC an L gegenüber 0VAC an N auf der Primärseite des TT anliegen. N ist somit die "Wechselspannungsgrundlage". Hier würde ein DC-Anteil quasi zu einer Niveauverschiebung des (wie auch immer krummbuckligen) Sinus führen.

    Diese Verschiebung eliminiert das DC-Filter.


    Vermutlich kann Matej das profunder erklären...

  • Hallo Andreas,


    mein DC-Filter ist eine private Auftragsarbeit. Als Trenntrafo verwende ich einen NTT-650 von Thel. Das müsste hier aber auch alles auf den paar Seiten stehen...


    VG

    Steffen

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  • Hallo Andreas,

    als Trenntrafo empfehle ich grundsätzlich Ringkerntrafos wegen der deutlich geringeren Verlustleistung. Ein RKT mit 600 VA hat etwa 4 Watt Verlustleistung, ein normaler, Handelsüblicher Eisenkerntrafo liegt hier etwa 40fach höher (also gut 150 Watt)

    Da gibt es einmal den TT von Thel-Audio - http://www.thel-audioworld.de/bauteile/trafos/Trafos.htm

    oder du kannst dir hier einen wickeln lassen - https://www.multi-circuit-boar…rntrafos/teilverguss.html - für die wickelt auch mein hiesiger Hersteller, von dem ich weis das der gut ist.

    Meine Empfehlung bezüglich Ausstattung: Teilverguss, Schirmwicklung, Primärspannung 1x 230 Volt, Sekundärspannung 2x 115 Volt. Mit den 2x 115 Volt hast du die zusätzliche Möglichkeit die Erdung auf die Mittelanzapfung zu legen, und hast somit eine 100%ige Symmetrie der Versorgungsspannung. Damit wird die Phasenlage des angeschlossenen Gerätes egal (Polung des Netzsteckers)


    DC-Filter habe ich noch nirgendwo im Angebot gesehen. Ich habe bis jetzt einige Male diese Teile angefertigt, jedoch immer als Einzelanfertigung, was mir mittlerweile zuviel wird. Weshalb ich jetzt eine Platine entwickelt habe, welche universell einsetzbar ist und sich somit jeder sein Filter selber dimensionieren kann. Von viversen Bastellösungen mit Heiskleber halte ich nicht viel, auch wenn die Teile bei manch einem sehr gut funktionieren. Infos dazu gibt es in den nächsten Tagen.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Das sind dann aber eher 'cost-no-objective' Produkte, oder?


    Das Thema Stromversorgung wird ja im Grunde immer - so auch hier - mehr oder weniger kontrovers diskutiert. Ich finde, man sollte zwischen physikalisch plausiblen Problemen und Lösungsversuchen auf der einen Seite und (für mich) nicht nachvollziehbarem technikfernem Marketing aus der Hand von Werbetextern (ich weiss, wovon ich rede, meine Frau ist bzw. war Werbetexterin und hat in ihrer aktiven Zeit u.a. für einen Lautsprecherhersteller getextet, sehr amüsant...) unterscheiden.


    Vibex, sind das nicht die Jungs mit den 'karbonisierten Elastomeren'? Oder ist das einfach nur schlecht aus dem Englischen übersetzt? However.


    Ich fürchte, dass solche Hersteller und ihre Preispolitik einen nicht unerheblichen Anteil daran haben, dass bestimmte Themen unter dem Generalverdacht stehen, Spinnerei zu sein.

    Ich persönlich habe auch Probleme mit Netzkabeln, bei denen der laufende Meter ähnlich teuer ist, Klanglinsen aus Glas, Headshellaufklebern und BOB-Filtern. Vermutlich bin ich aber bloss voreingenommen.

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  • In einem Testbericht von 6moons zur großen Vibex-Leiste (http://www.6moons.com/audioreviews2/vibex/4.html)


    wird erwähnt, dass dort eine doppelte DC-Filterung (sowohl L als auch N) erfolgt. Das greift ja auch noch mal die Frage von Mike ( Fieser-Kardinal) auf, warum das DC-Filter auf der Seite des Nulleiters und nicht Phase angeschlossen ist.


    hoerohr

    Matej, würde ggf. eine doppelte/ beidseitige DC-Filterung Sinn machen, oder ist das quatsch?


    VG

    Steffen

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  • Hallo zusammen,

    na, das wird ja mittlerweile richtig komplex. Dank Vibex :). Steffen, ich denke du solltest nicht so hart mit denen ins Gericht gehen...


    Zur Frage ob L oder N Leiter: grundsätzlich dürfte das egal, wenn ich in eine Leitung den DC-Filter setze, dann kann ich auf dieser Leitung keine Gleichspannung gegen die andere mehr nachweisen, egal ob L gen N oder N gegen L. Warum ich N geschrieben habe, hat einen ganz einfachen Grund: N ist geerdet, und somit passiert nichts wenn die N Leitung aus irgendeinem Grund das geerdete Gehäuse berührt. Ganz im Gegensatz zu L. Wenn diese Leitung das Gehäuse berührt, dann ergibt das einen Kurzschluss, woraufhin natürlich die Sicherung im Schaltkasten auslöst. Je nachdem wie flott die Sicherung ist, bzw. wie lang und wie dick/dünn die Leitung zum Sicherungskasten ist, kann ein Kurzschluss die Filtereinheit himmeln. Diese Angabe hat also einen rein Sicherheitstechnischen Aspekt, auf welchen ich ganz besonders achte wenn ich hier irgendwelche Empfehlungen bezüglich der Netzspannung schreibe.


    Zuhause nehme ich das nicht so genau, ich verdrahte die Teile ohne die Rücksicht darauf auf welcher Buchse denn nun die Phase liegt. Und so kommt es, das bei mir die Filtereinheit in der L Leitung liegt. So kann es kommen...:wacko:


    Ich muss aber auch zugeben, das ich bei der Gestaltung des Filters ganz besonderen auf die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit wert gelegt habe. Die Grundschaltung ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, diese ist ja schon seit geraumer Zeit im Internet zuhause, und damit für alle zugänglich. Weiter Gedanken dazu blieben erst mal aussen vor.


    Und so kommt es nun zum Thema L oder N, oder gar beide? Letzteres hat mich aufhorchen lassen, denn wie gesagt L oder N kann nicht die eigentliche Frage sein, eine DC-Spannung ist hinter dem zwischen den beiden Polen nicht mehr messbar, egal ob L oder N. Sollte die Schaltung von Vibex also Sinn machen, dann muss es um was anderes gehen. Und so kommen jetzt eventuelle Potentialunterschiede ins Spiel. Man stelle sich folgendes vor - Achtung! Sind nur Gedankenspiele - : filtere ich lediglich eine Leitung, so ist DC zwar entfernt, das Gleichspannungspotential auf der anderen Leitung bleibt jedoch bestehen. Es kann nur nicht abgebaut werden - und wirkt somit weiterhin auf alles was dahinter liegt. Und da das DC-Potential ja nicht stabil ist (es sind permamente Schwankungen sichtbar), könnte ich mir negative Folgen durchaus vorstellen (also hörbare).


    Jedenfalls werde ich das mal ausprobieren. Als erstes folgt ein Test ob L oder N oder egal. Dann wird einfach ein zweites Filter gebaut - mein Aufbau ist ja immer noch frei zugänglich - und gehört (und natürlich auch gemessen!).


    Ich hoffe dann gebt ihr endlich Ruhe... :wacko:


    ... ist aber schön wenn es mal wieder eine Nuss zu knacken gibt... :)


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer