Hallo zusammen
wir sind hier zwar hauptsächlich analog unterwegs, aber vielleicht interessiert ein paar von euch vielleicht mein Digital-Selbstbau-Projekt
Ich möchte mir (in einem 43,5 cm Gehäuse) einen flexiblen Streamer/DAC bauen. Nachdem ich die letzten Jahre viele DACs hatte und mit keinem so richtig glücklich war, hat der Selbstbau letzte Woche begonnen.
Die Vorraussetzungen für mich waren:
- Touchscreen direkt am Gerät
- Direktes Streaming durch das Gerät (ohne AirPlay bzw. PC/MAC/Smartphone als Zuspieler)
- Erweiterbarkeit und Tuning-Möglichkeiten
- Schicke grafische Oberfläche
- 500 Euro Budget (für eine erste lauffähige Version)
Die Schaltzentrale
Als Basis und Schaltzentrale kommt ein Raspberry Pi 3 zum Einsatz. WiFi ist direkt an Board und mit der I2S Schnittstelle kann ich den DAC direkt ansteuern. Der Pi ist mit 35 Euro extrem günstig und wenn das Projekt in die Hose geht, dann kann ich damit auch noch etwas anderes anfangen
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Auch das Touchdisplay ist schnell gefunden, denn das originale Raspberry Pi Display ist mit 80 Euro preislich bezahlbar und die Qualität passt auch. Vor allem ist schön flach und ich kann es später leicht verbauen. Die Auflösung von 800 x 480 Pixel ist kein High-Definition, aber für ein paar Albumcover reicht das allemal.
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Der erste Test
Der Raspberry Pi war schnell am Display verkabelt und alles vorerst provisorisch mit einem Steckernetzteil versorgt. Auf einer Samsung 32GB SHDC Karte installierte ich die Distribution Volumio. Ich werde später noch einige andere Distris wie Rune Audio, Moode Player und den PiCore Player testen. Vorerst funktioniert Volumio aber sehr gut und bietet alle Funktionen die ich brauche. Die WLAN Konfiguration verlief problemlos und mit zwei zusätzlichen Paketen für Spotify und die Touchscreen-Funktion war alles relativ schnell einsatzbereit. Über den Kopfhörerausgang konnte ich sogar schon die ersten Töne an die Vorstufe schicken.
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Der DAC
Jetzt ging meine Suche nach dem DAC-Modul los. Ich durchforstete wahnsinnig viele Seiten im Netz und von HiFi Berry über IQAudio bis zu einigen China-Modulen konnte mich nichts richtig überzeugen. Bei meiner Suche bin ich über einige hochwertige DAC-Module mit ESS9023 oder ESS9018 Chipsatz gestoßen. Einige sollen laut Erfahrungsberichten in Foren ganz gut funktionieren, andere funktionieren wiederum wohl nur auf dem Papier. Mein Favorit war bis dahin der ST4000 DAC mit ESS9018K2M Chipsatz vom französischen Anbieter Audiophonics. Allerdings funktioniert die I2S Ansteuerung sogar laut Hersteller nicht einwandfrei und via HDMI wollte ich die Daten nicht übertragen. Also hieß es weiter suchen… nach einer Zeit stieß ich auf die Soekris R2R DAC Boards aus Dänemark. Alle kleinen DAC-Module sollten bis hierhin lediglich 50-100 Euro kosten. Das Soekris dam1021 Board kostet mit Versand und Steuer stolze 260 Euro. Stromversorgung und weitere Bauteile kommen noch oben drauf. Lange musste ich nicht überlegen und ich habe das Ding einfach bestellt Laut UPS soll das Soekris Board sogar morgen schon da sein. Entschieden habe ich mich für die Version DIY dam1021-05 (0.05% Resistor). Ausschlaggebend waren für mich die extrem guten Erfahrungsberichte, die Tuningmöglichkeit und die frei programmierbaren FPGA Chips auf dem Board und die Möglichkeit eigene Filter einzubinden.
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Die Stromversorgung
Da der Pi, das Display und das DAC-Modul mit 375 Euro ein gutes Loch in die Kasse gehauen haben, machte ich mir Gedanken um eine vorerst günstige Stromversorgung. Das Soekris Board lässt sich sowohl mit AC als auch mit DC füttern und hat bereits eine integrierte Stromversorgung. Es gibt übrigens noch eine OEM Version des Boards (dam1121) ohne integrierte Stromversorgung. Meine Wahl fiel also auf einen Talema Ringkerntrafo mit 2x7V (10VA). Der Talema ist mit 12 Euro recht günstig und laut Handbuch lässt sich einfach ein Ringkerntrafo anschließen und die Kiste soll laufen. Ich hatte zwar erst überlegt einen teureren R-Core Trafo zu nehmen, aber da ich später sowieso ein vernünftiges DC Netzteil integrieren möchte, muss der Talema erstmal reichen. Laut Forenberichten soll die Performance des DAC mit einem guten DC Netzteil aber nochmal deutlich zunehmen. Ein schickes fertiges Netzteil von Thel liegt preislich bei ca. 85 Euro. Im Eigenbau sollte man aber bestimmt mit 30-50 Euro auskommen.
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Ausgänge
Da meine stst Agmen II Vorstufe nur Cinch-Eingänge hat, habe ich vorerst ein paar Neutrik Cinch-Buchsen bei Thomann bestellt. Mit 2,50 Euro pro Stück sind sie günstig und gut. Später lassen sich immer noch teure WBT Buchsen einbauen Als Ausgang werde ich nicht den gepufferten Ausgang (2V RMS, 10 Ohm) verwenden, sondern den RAW Output (1.4V RMS, 625 Ohm). Hier erhoffe ich mir die beste Qualität und vielen Berichten zufolge soll der RAW Output dem Buffered Output überlegen sein. Als Anschlusskabel für die Cinch Buchen habe ich noch einen Meter VIABLUE EPC-2 Silver hier liegen.
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Gehäuse
Ein passendes Gehäuse zu finden war für mich gar nicht so einfach. Bei Amazon wurde ich nicht wirklich fündig und bei eBay waren einige schöne Gehäuse dabei, allerdings mit utopischen Versandkosten. Ich erinnerte mich, dass ich während meiner Suche nach dem DAC-Modul bei Audiophonics über einige schöne Gehäuse gestoßen war. Ich entschied mich relativ für ein Gehäuse vom italienischen Hersteller HIFI 2000. Mit 435mm x 300mm hat das HIFI 2000 3U Chassi genau die Maße meiner Vorstufe und die Dicke Metallfront ist mit 10mm Stärke und 120mm Höhe ideal um das Loch für das Tochscreen Display zu fräsen. Der Preis von 65 Euro klingt fair und ich bin gespannt wie die Qualität sein wird.
Kleinteile
Jetzt fehlen nur noch einige Kleinteile. Da ich sowieso das Gehäuse bei Audiophonics bestellen musste, habe ich direkt Kaltgerätebuchse, Sicherung, Füße und ein paar Kabel zur internen Verkabelung mitbestellt. Alles zusammen nochmal knapp 20 Euro.
Einkaufsliste
Raspberry Pi - 35 €
Display - 80 €
Soekris DAC Board - 260 €
Talema Trafo - 12 €
Gehäuse - 65 €
Kleinteile: ca. 30 €
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Gesamt: 482 €
Der Zusammenbau...
To be Continued