Mark Levinson MLC-1 (Miyabi/Takeda)

  • Guten Tag zuallererst!


    Ich habe zwar schon viele Beiträge und seit einiger Zeit interessiert passiv mitgelesen, habe mich jetzt aber angemeldet, weil mir die eine oder andere Frage unter den Nägeln brennt. Hoffe, ich genieße noch Welpenschutz...In der Suchfunktion habe ich nichts passendes zu meinem Problem gefunden.


    Mir ist ein seltenes Mark Levinson MLC-1 System zugelaufen. So weit ich weiß, ist dies eines der vielen Miyabi-Derivate (Cello, Red Rose, Krell, MFSL), die aus den Händen Haruo Takedas entsprangen.

    Als ich mir das System genauer ansah, musste ich erst mehrmals sehr genau und dann mit Lupenbrille hinschauen, weil ich schier die Nadel nicht mit bloßem Auge erkennen konnte und erstmal meinte, diese würde fehlen. Sie erscheint mir sehr, sehr klein, kleiner als bei bisherigen Systemen, die ich so unter den Augen bekam, bei denen ich zumindest meinte, die Nadel problemlos mit bloßem Auge zu sehen.

    Irre ich, oder ist bei diesem System die Nadel (PA Ogura) wirklich so klein?

    Warum ich frage: Ich möchte sicher sein, daß die Nadel, die mein MLC hat, auch komplett ist und nicht nur der Rest einer ehemaligen und vielleicht abgebrochenen?

    Im Anhang habe ich mal Bilder eingestellt. Leider kommt man mit der Auflösung an die Grenzen meiner Kameraoptik.


    Zum anderen irritiert mich, daß der Nadelträger an der Spitze nicht parallel zur Plattenoberfläche bzw. parallel zum Korpus des TA zu stehen scheint, sondern ca. 30° nach oben. Allerdings federt er ein. Und auf anderen Bildern, die ich Netz von ML, Cello und Red Rose gefunden habe, sieht es ähnlich aus.


    Leider kann ich noch nicht beantworten, wie es klingt, denn es ist erstmal ein Teil des Wiederaufbaus eines neuen Phonozweigs der Anlage. Ich würde gerne schon berichten, muss da aber noch vertrösten. Und ich weiß, daß ich da ein sehr altes System habe, was alle möglichen Überraschungen bieten kann.

    Und noch eine Frage: Im Datenblatt steht, daß man >5 Ohm anschließen kann. Also hat man damit eigentlich alle Freiheiten, oder? Ich lese hier, es gibt Empfehlungen mit 47 kOhm für das Miyabi, aber (außer ausprobieren natürlich), sollte man mit 320 oder 470 nichts falsch machen, oder?


    Herzlichen Dank, hoffe, meine Fragen sind nicht zu doof?!

    Daniel

  • Vielen Dank für die Antwort! Ja, das sieht ähnlich aus. Ist das Dein System? Wenn ja, steht Dein Diamant entspannt (also ohne Auflage auf der Platte) auch etwas nach vorne, also nicht 90° zur Platte, wie man es z.B. auf meinem Foto 5 sehen kann?

    Wäre interessiert an weiteren Infos zu dem System. Das Internet gibt ja nur bedingt etwas preis.

    Wer kann noch etwas dazu sagen? Mit wieviel Ohm sollte man z.B. anschließen?

    Danke

    Daniel

  • Moin,

    ist nicht mein System, hatte es ein paar Wochen ausgeliehen bekommen,

    aber sieht doch alles soweit gut aus bei Dir.

    Um das System auf den Punkt zu bringen, brauchte ich ettliche Stunden.

    Ich hatte damals mit dem Thomas Schmidt von der LP gesprochen,

    der hat ebenso ein System gehabt, er bestättigte, klasse System,

    wenn man es dann endlich richtig eingestellt hat

    Gruß
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von kendumi ()

  • Danke für die Antworten. Das beruhigt mich ungemein! Und nun weiß ich ja, was ich noch vor mir habe...

    Es könnte zusätzlich durchaus noch sein, daß es Alterungserscheinungen hat, die es inzwischen gar nicht mehr an die Leistung früherer Tage herankommen lassen. Spannend!

    Ich fürchte, es wird niemanden mehr geben, der einen Service dafür anbieten kann, nachdem sich "Mr. Miyabi" zur Ruhe gesetzt hat.

    Weiß noch irgendwer irgendwas über das System? So ganz alltäglich ist es ja nicht. Stückzahlen, Baujahr, Anekdoten usw.? Liest Herr Schmidt (lp) hier mit?

    Irgendwelche Tipps zum Abschlußwiderstand?

    Daniel

  • Herr Schmidt liest mit.


    Ich hatte das MLC-1 damals immer mit Übertrager laufen. Ich empfand die Herstellerangabe der Ausgangsspannung als etwas zu optimistisch, ein Übersetzungsverhältnis von 1:20 ist sicherlich nicht falsch.

    Eine MC-Phonostufe darf entsprechend etwas mehr als 60dB verstärken und eine Eingangsimpedanz von 100 Ohm oder sogar darunter anbieten.


    Gruß


    Thomas

  • Ohjeh, das übersteigt jetzt mein Verständnis. Mein Phono-VV hat laut Datemblatt eine "Gesamtverstärkung (inkl. Übertrager)" von 64 dB. Ein Übertragungsverhältnis wird mit 3,54 : 1 angegeben. Und es gibt 6 kleine "Männchen" zum Einstecken zum Anpassen der Impedanz zwischen 100 und 1000 Ohm. Das ist aber das einzige, was ich regulieren kann.

    Gruß

    Daniel

  • Uups. Kann das sein, daß wir grad aneinander vorbeiredeten? Ich habe keinen Übertrager, den Du glaub beschrubst, sondern einen ganz normalen Phono-Pre, der an den Hochpegel des VV angeschlossen wird, ein kleiner Nagra BPS.

  • Sone Sch...KATASTROPHE! Ich Idiot!

    Jetzt brauche ich guten Rat. Mir ist das gute Stück aus der Hand gefallen. Bums! Nadel kaputt. Ich könnte heulen!

    Nun, kennt jemand einen guten Doktor, der sowas richten kann? Vielleicht möglichst in D, zumindest EU. Ich weiß ja nicht mal, ob beim Runterfallen (ca. 20 cm) noch mehr in den Innereien kaputt ging. Wahrscheinlich gibt es Reparaturmöglichkeiten, aber es bleibt dann nicht mehr viel vom Original übrig?

    Ich habe mal bei Black Forest Audio angefragt, weil die ja Miyabi vetrieben. Herr Kühn fragte netterweise direkt in Japan bei Fuuga an, dem Miyabi-Nachfolger, die nichts reparieren, aber ein Fuuga-Austausch anbieten. Wahrscheinlich das günstigste Fuuga, was man neu bekommen kann, aber eben doch weit von meinem Budget entfernt.

    Irgendwie hätte ich gerne das MLC wieder zum Laufen gebracht.

  • Ich hatte das System damals neu bei mir. Geliehen vom DYMA-HiFi-Vertrieb die damals in Deutschland Mark Levinson als erste vertrieben haben. Ich weis noch dass es niederohmig war. Ich hatte es mit dem Cotter Trafo MK2L betrieben, der vor einem Audio Research SP6A hing. "L" für Low", unter 5 Ohm. Aus irgendwelchen Gründen ging das nicht besonders gut. Habe mir damals dann das erste Koetsu Rosewood gekauft dass hier zu haben war.

    Wenn da wirklich ein Ogura Diamant druntergepappt ist würde ich auf jeden Fall versuchen wieder einen (in Japan?) montiert zu bekommen. Ich glaube allerdings nicht dass man den einzeln bekommt, also als Retipping. Ich habe das vor Jahren mal für eines meiner Transfiguration`s versucht, weil die bei Nadelverlust nur Austausch des ganzen Systems anbieten. Bin dann auf van den Hul-Diamant umgestiegen, was prima paßt.


    Grüße aus der Ruhrstadt:)8)

  • wuerde das System zu van den hul schicken, der kennt sich mit solch alten schaetzen am besten aus und eine Reparatur ist deutlich guenstiger, als ein Austausch in Japan.


    gruss

    juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • wuerde das System zu van den hul schicken, der kennt sich mit solch alten schaetzen am besten...

    Irgendwo las ich mal, daß es dann auch im Prinzip ein VdH wird. So in etwa. Nicht ganz falsch?

    Erinnere ich mich richtig, daß sich auch Benz TA anderer Hersteller annimmt?

    Gruß

    Daniel

  • vdh laesst den Generator des Ursystem unangetastet, er ist (zumeist) in der Lage, vdh Nadel und Nadeltraeger anzupassen.

    So bleibt eine System Grundcharakteristik erhalten (auch wenn der Wechsel von Nadel und Nadeltraeger immer einen klanglichen Unterschied mit sich bringt)


    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
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    AAA- Mitglied

  • Hallo Daniel,


    ich kann dir noch http://www.Sound-smith.com in den USA empfehlen, er repariert fast alles und verwendet KEINEN VdH Diamanten, sondern meistens eine eigene Fine Line form, die dem Ogura näher kommt! Auch kannst du bei ihm zwischen verschiedenen Nadelträgermaterialien wählen. In verschiedensten Foren wurde dieser Service schon sehr gelobt, vorlagen versucht er die originale Charakteristik des Systems mittels Schliff und der Masse des Trägers zu erhalten.


    Gruß


    Frank

    "Ich habe schon mehr über High End vergessen als Ihr je darüber lernen könntet!"

    Zitat von: "TOBI ois is Blues"

  • Hallo,


    Irgendwo las ich mal, daß es dann auch im Prinzip ein VdH wird. So in etwa. Nicht ganz falsch?

    Erinnere ich mich richtig, daß sich auch Benz TA anderer Hersteller annimmt?

    Ich wäre da in der Tat vorsichtig! Nichts gegen Herrn van den Hul, aber ich habe mit der damaligen Reparatur meines Goldring Excel leider keine guten Erfahrungen gemacht. Es wurde der originale Alu-Nadelträger gegen einen aus Boron getauscht. Hinterher stimmte die Geometrie des TAs nicht mehr. Der originale Nadelträger hat am Ende einen Knick, den der Boron-Nadelträger leider nicht hatte. Der Tonabnehmer klang am Ende nicht mehr gut und ich habe ihn letztendlich bei Goldring in GB komplett neu aufbauen lassen...