Alter Schwede: Sonab 85 S - Was taugt er?

  • Guten Abend!


    Ich habe damit begonnen, meine Sammlung an geschenkten und im Sperrmüll gefundenen

    Plattenspielern auszusortieren.


    Den Schweden hatte ich vor ein paar Jahren in Stockholm anläßlich eines Fernsehgerätekaufs

    geschenkt bekommen.

    Im Internet findet man keine bewertungen.

    Der J-Tonarm macht konstruktiv keinen guten Eindruck.

    Das System ist billigster japanischer Bauart, No-name System und Abtastnadel

    Darüber hinaus fehlt die Feinregulierung der Geschwindigkeit und die Ant-Skating-Einstellung.

    Kennt jemand das Gerät?


    Vielen Dank!

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Googeln hilft, ein paar Infos zu diesem Spieler gibt es schon im Netz: Der Sonab 85S wurde von Yamaha gebaut und ist im Prinzip ein YP-700. Soo schlecht ist der nicht. Das original eingebaute System war ein mit Sonab gelabeltes, einfaches Audio Technica.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Hallo Andreas,

    Danke für die schnelle Antwort. Diese Info hatte ich auch gefunden, auch soll er

    wohl älter sein als er aussieht.

    Ich dachte das sei 80er Kram.

    Nur wo darf ich bitteschön die Geschwindigkeit regulieren, wo stelle ich Anti-Skating

    ein, soll ja "factory installed" sein?


    Andere Systeme habe ich genug rummliegen, hier weiß nich aber nicht was zum Arm

    paßt.

    Beim jetzigen ist die Nadel verbogen, deshalb hat offensichtlich der Vorbesitzer das

    System im Systemträger etwas verdreht! Das bedeutet das die beiden Schräubchen

    einen unterschiedlichen Abstand zum Ende der Langlöcher haben!

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  • Die Geschwindigkeit lässt sich nicht regulieren, da 50 Hz Synchronmotor. Wie man das AS verstellt, kann ich Dir leider auch nicht sagen. Es ist Jahre her, dass ich einen YP-700 oder sein Sonab Pendant hatte. Eine neue Nadel für das eingebaute System sollte nicht teuer sein, ist halt ein umgelabeltes Audio Technica. Ansonsten probier doch einfach mal Deine Systeme durch. Und die Funktion Anti-Skating halte ich i.d.R. für überbewertet.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Es geht doch bei der Wahl der Systeme immer um das Gewicht des Tonarmes, schwer, mittelschwer, leicht.

    Von den technisch geprüften Systemen könnte ich ein OMB 10 oder etwas von AT einsetzen.

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  • Ich sage immer: Probieren geht über Studieren. Ich würde den Arm auf mittelschwer bis schwer einschätzen. Die Kiste kommt aus den 70ern, da gab es noch keine superleichten Arme.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Ich kann zwar das Gewicht / Auflage entsprechend dem System einstellen,

    leidet aber dann nicht die Platte?

    Mein Gerät hat hat nicht diesen aufwendigen Tonarm wie hier:

    http://www.good-old-hifi.de/yamaha-yp-700/

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  • Selbst bei einem einfachen Tonarm ist mehr Gewicht besser wie weniger!!!

    Die Platte leidet dann weniger, weil er aufgrund des hören Gewichtes besser abtastet.

    Viele Grüsse


    Volker


    --black is no colour, it's a philosophy-- 8)
    --you are lucky, if you live twice.....

  • Also ich wäre aufgrund der höheren Auflage auch von einer höheren Reibung/Abrieb

    ausgegangen.

    Gibt es zu diesem Thema "Aufsätze"?

    Danke zu später Stunde......

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  • Ich bin der Meinung, dass man nach Herstellerangabe einstellen sollte +-0,5g, das dürfte noch vertretbar sein. Aber eher zu viel als zu wenig AK. Wenn die AK zu niedrig ist, kann es zu unkontrollierten Bewegungen der Nadel in der Rille kommen, aber das ist auch vom Nadelschliff und der korrekten Einstellung der Geometrie abhängig. Wenn die AK zu hoch ist, arbeitet der Generator oftmals nicht mehr im optimalen Bereich.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo Jörg!

    Von den Nachteile bei zu niedriger Auflage hab ich schon Mal gelesen,

    das bei zuviel Gewicht der Generator aussetzt, hätte ich nicht gedacht,

    sei denn ich belaste den Tonarm mit einem Sack Zement.


    ich hab zwischenzeitlich die Gewichtseinstellung untersucht.

    In Österreich war mir ja ein gutes Shure M 75 - 6 S in die Hände gefallen.

    werde es wohl montieren.

    Allerdings muß ich zunächst den Netzstecker wechseln, der schwedische

    paßt hier nicht in die Dose.

    Ich hoffe der Riemen ist noch gut.

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  • Vielen Dank!

    Der Teller dreht, auch mit Durchzug (relativ entsprechend der Bauart)

    Dann werde ich mich heute noch um die Einstellung des Überhanges kümmern

    und das Shure installieren.

    Gruß,

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Tag,

    das originale Modell des Sonab 85S ist der Yamaha YP-500 (vom YP-700 durch den Arm unterschieden). Der Tonarm ist sehr schwer, 25 g; die Arm-Balance ist durch ein untergründig massives Gegengewicht am Arm wesentlich bedingt, das einstellbare Gegengewicht oben hat nicht die Hauptmasse. Die Grundeinstellung des Antiskating entspricht einem Rundschliff mit Auflagekraft von 2 g. Einstellbar ist die Skating-Kompensation nur durch einen Eingriff in die interne Grundeinstellung; wie das zu machen ist, wenn für erforderlich gehalten füge ich hinzu, zeigt die Abbildung in dem übersetzten Manual für den baugleichen YP-700, hier verfügbar: https://www.vinylengine.com/library/sonab/85s.shtml

    Bei Wahl eines zur effektiven Masse passenden Tonabnehmers mit ebensolcher AK kann man sich den verändernden Eingriff ersparen. Das originale System CG-7000 (AT-Derivat) passte recht ordentlich.

    Das Shure M75 ist viel zu weich in der Nadelnachgiebigkeit. Sehr gut an der Headshell HS-600S funktionierte das MC Nr. 2 von Ortofon (auch hinsichtlich der Bauhöhe sowie des Befestigungsabstandes). Mir hatte man einst für diesen Arm ein AT20SS aufgedrängt, eine Dummheit der hohen Nadelnachgiebigkeit wegen.

    Der Überhang ist auf 17 mm einzustellen (YP-500 BDA zeigt 11 mm als Überhang, das ist untauglich).

    Freundlich

    Albus

  • Der Plattenteller ist auf eine besondere Weise schraffiert, die vier Felder

    flimmern daher abwechselnd wenn sich der Teller dreht, keineswegs

    entspannend für das Auge.

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Frage zur Pinbelegung:


    Lege ich den Systemträger des Sonab auf den Kopf, Nadel nach oben,

    so lautet die Pin-Belegung von links nach rechts obere Reihe: bl, rt,

    untere Reihe: gn, ws.

    Das Shure-System ist 4-reihig, von oben nach unten: ws, rt, bl, gn.

    Sind die Farben den Kanälen fest zugeordnet, bzw. genormt?

    Im Umkehrschluß kann ich ein unbezeichnetes System ohne Be-

    zeichnung gar nicht anschließen?

    Das Shure hat ja die Kürzel R, RG, L, LG. Das namenlose System

    hat keine Bezeichnungen!

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

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  • Normalerweise sind die Farben fest zugeordnet:


    Rot - Rechts +

    Grün - Rechts -

    Blau - Links -

    Weiss - links +


    Das "G" in den Kürzeln steht für Ground also ist RG = Grün. Ohne Kürzel oder Farben wird's schwierig, aber nicht unmöglich, lediglich das Auffinden der absoluten Phase ist kompliziert.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Danke für die Bestätigung.

    Die Schrauben des Systemträgers sind unterschiedlich lang, ein Zeichen einer

    unfachmännischen Basteltätigkeit!

    Jetzt heißt es Schablone suchen und Überhang einstellen...............................

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Tag,

    zur weiteren Orientierung erwähne ich noch:

    -- Der Preis des zugrundeliegenden originalen Yamaha YP-500 betrug 1971 DM 498; der Sonab 85S bei Yamaha-Händlern einst auf diesem Preisniveau (System dann ein Basisprodukt von Ortofon F15O).

    -- Der Vorbesitzer hatte die Kröpfung des Tonabnehmers sicherlich verändert/vergrößert, die Schrauben dementsprechend verschoben eingesetzt, weil die originalen Geometriedaten schlicht daneben liegen.

    -- Und dann, was die Zugehörigkeit der Anschlussstifte im Tonarm-SME-Bajonett angeht. Hier von vorn hineingesehen: Oben Links L+/Weiß, Oben Rechts R+/Rot, Unten Links LG/Blau, Unten Rechts RG/Grün. Die Anordnung im Headshell-Sockel zwangsläufig gleich.

    Freundlich

    Albus

  • Die Platte leidet dann weniger, weil er aufgrund des hören Gewichtes besser abtastet.

    Das ist so schlicht und ergreifend Dummfug und sollte nicht einfach so verbreitet werden. Ein weich aufgehängtes System am zu schweren Arm kann (muss nicht) der Masse horizontal "ausweichen". Eine ständige Bewegung des Armes sowohl vertikal als auch horizontal sind die Folge- mit guter Abtastung hat das dann nur noch ganz entfernt zu tun..