Grundlegende Frage zu Phonopreamp und Tonabnehmer

  • Und seien wir ehrlich: In der klanglichen Praxis spielt die korrekte Abschlusskapazität von MM-Tonabnehmern keine soo gravierende Rolle.


    Diese Aussage in einem Test eines Phonopreamps ist mir ins Auge gefallen. Stimmt das oder muß die Kapazität des TA und des Phonopres übereinstimmen?

    Was mache ich, wenn die Abschlußkapazität des Preamps nicht aus der Anleitung hervorgeht. Ist sie dann breit gefächert und wirklich irrelevant.


    VG

  • Also ich habe mich noch nie um diese Anpassung gekümmert und immer sehr guten Sound gehabt.


    In meinen Augen völlig überbewertet, die Sache, genau wie das mit der Compliance und "passt nicht zu diesem oder jenen Tonarm" übrigens.

  • Zitat

    Da moderne Verstärker kaum mehr unterscheidbar klingen, falsch angepaßte Tonabnehmersysteme aber große Fehler verursachen, sollten vor allem Verstärker wie der Burmester und der Yamaha [mit kapazitiver und ohmscher Anpassung] in die engste Wahl gezogen werden.

    Quelle: Stereoplay 9/1980


    Hier also ein "Gegenzitat". Der Rat - es sei denn, Du machst den Kierkegaard - ist immerhin gut, benutze ein Gerät mit Anpassungsvariabilität und probiere es selbst aus.

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • Hier sieht man am Beispiel des Shure M97xE den Einfluß der Abschlußkapazität auf den Frequenzgang eines MMs. Natürlich kann je nach Tonabnehmer der Einfluß in seiner Quantität variieren, aber er ist prinzipbedingt immer vorhanden. Ob man 3dB und mehr subjektiv als relavant betrachtet ist natürlich individuell verschieden - objektiv hörbar ist das auf jeden Fall. Zumindest im direkten AB-Vergleich. Einschränkend muß man natürlich dazu sagen, daß der Informationsgehalt oberhalb von ca. 10kHz schon sehr dünn ist und der relevante Unterschied eher der Bereich darunter ist.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Wer mag kann über die Kapazitäts - u. Impedanzanpassung von Tonabnehmern diskutieren bis der Arzt kommt.

    Ich finde diese Diskussion ebenfalls vollkommen überbewertet.

    Ich hatte noch keinen Tonabnehmer der z.B bei 500 Ohm gut klang und bei z.B. 200 Ohm schlecht.

    DIe Aussage "der Tonabnehmer x klingt am besten bei y Ohm" ist nach meiner Erfahrung totaler Unsinn.

    Wenn ich mich schon hinsetze und subtilste Klangunterschiede erhören möchte, dann muss ich feststellen, dass der Tonabnehmer mit der Platte a am besten mit einer Impedanzanpassung von vielleicht 200 Ohm klingt, eine andere Platte aber besser mit 300 Ohm klingt.

    Mach mir da wirklich keinen Kopf mehr, dass Fälle totaler Fehlanpassung vorkommen, steht außer Frage.


    Gruß Micha

  • Hallo!


    Danke für die Antworten. Ich fragte nur, weil ich die ganze Materie etwas besser verstehen will, um dann später, wenn mich Vinyl tatsächlich richtig packen sollte, mich später auch mal über die Einsteigergrenzen hinaus bewegen möchte.

    Zur Zeit höre ich mit einem Pioneer PLX 1000 + Denon DL 110 und einen Musical Fidelity V90 LPS


    VG

  • Ich fragte nur, weil ich die ganze Materie etwas besser verstehen will, um dann später, wenn mich Vinyl tatsächlich richtig packen sollte, mich später auch mal über die Einsteigergrenzen hinaus bewegen möchte.

    Ich sag' das mal so - Wenn du die Möglichkeiten hast, mit der Anpassung das Setup zu optimieren, warum sollst du es nicht tun. Du kannst dir ja auch schnell einen Eindruck verschaffen, ob du Unterschiede hörst. Wenn nicht, freu' dich.

    Es gibt durchaus Tonabnehmer, die auf eine Anpassung, auch in kleinsten Bereichen reagieren, bei anderen ist das nicht sehr ausgeprägt.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • hallo


    leider erlaubt mein Phonopre keinerlei Anpassungsmöglichkeiten. Deswegen kann ich mit diesem Setup nicht optimieren.

    Deshalb habe ich ja den Denon genommen, da der ja diesbezüglich unkritisch sein soll. Ich bin vorerst sehr zufrieden.


    VG

  • Natürlich spielt die kapazitive Anpassung eine Rolle, sogar eine gewichtige!


    Ein MM-Tonabnehmer hat neben dem gegenüber einen MC deutlich höheren Innenwiderstand eine sehr hohe Induktivität (klar, es sind ja Spulen). Diese liegt um die 500mH! Mit der Kabelkapazität und der Eingangskapazität der Phonostufe bildet sich eine mehr oder minder ausgeprägte Hochtonresonanz. Ist die Kapazität zu klein (selten), gibt es einen zum Hochton hin schon sanft abfallenden Frequenzgang - ist sie dagegen zu hoch, was häufiger vorkommt, dann gibt es im Bereich um 10 Kilohertz einen mehr oder weniger dramatischen Peak im Frequenzgangverlauf mit einem darauf folgenden steilen Pegelabfall. Wenn es bei einem ansonsten einwandfreien MM-System zischelig wird, dann ist vermutlich eine zu hohe Gesamtkapazität dafür verantwortlich.


    Gruß


    Thomas

  • @ Thomas aka Fluecht


    Tut mir leid, aber so ziemlich alles was Du in Deinem Post zum besten gibst spricht dafür, dass Du Dich mit dem Thema Kapazität bei MMs bislang lediglich theoretisch aber nicht praktisch auseinandergesetzt hast.

    Einmal editiert, zuletzt von 1/2 Mensch ()

  • Zur Zeit höre ich mit einem Pioneer PLX 1000 + Denon DL 110 und einen Musical Fidelity V90 LPS


    VG

    Sehr, sehr gute Wahl...


    IMG_0372.JPG


    Du kannst sicher mehr Geld ausgeben. Dafür wirst Du sicherlich mehr Bass, Mitten und Höhen bekommen, aber nicht mehr Musik.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    ich habe bei einem kleinen Ortofon die Erfahrung gemacht, dass man jede Kapazitätsänderung deutlich hören konnte. Bei einem ebenfalls preisgünstigen Audio-Technica war es völlig egal.

    Ob das am System liegt, oder den verschiedenen Phonopres kann ich nicht mehr überprüfen, denn ich besitze das besagte Ortofon nicht mehr und auch der damals benutzte Phonopre hat inzwischen den Besitzer gewechselt.


    Gruß

    Rainer

  • ...ich habe bei einem kleinen Ortofon die Erfahrung gemacht, dass man jede Kapazitätsänderung deutlich hören konnte. Bei einem ebenfalls preisgünstigen Audio-Technica war es völlig egal.

    Ob das am System liegt, oder den verschiedenen Phonopres kann ich nicht mehr überprüfen, denn ich besitze das besagte Ortofon nicht mehr und auch der damals benutzte Phonopre hat inzwischen den Besitzer gewechselt.

    Interessant. Allerdings halte ich persönlich Posts, die weder Ross, also Tonabnehmer, noch Reiter, also Pre, nennen für wenig aussagekräftig . Besonders blöd auch, dass alles mittlerweile den Besitzer gewechselt hat. Ich halte das Post deshalb für psychologisch wesentlich interessanter als thematisch. 😉


    Warum zum Teufel werden eigentlich die eingefügten Bilder auf den Kopf gestellt wenn man auf die Lupe geht? 🙄

    • Offizieller Beitrag

    Thomas,


    was soll diese Aussage denn bitte? Unterstellst du mir etwas? Wenn du Psychologe bist und dir nun schlauer vorkommst, was meine Person angeht, bitte. Bevor ich jetzt aber beleidigend werde und mich selber bei der Moderation melden müsste, eine Erläuterung zur Sache von mir.


    Ich will damit sagen, dass pauschale Aussagen wenig hilfreich sind. Ein und dieselbe Person in der selben Kette und mit viel Hörerfahrung kann sowohl konstatieren, dass eine Anpassung nicht nur theoretisch wichtig ist, sondern auch ganz praktisch hörbar ist, als auch sagen: alles nicht so wichtig und überbewertet. Zweite Aussage: was, wenn man später einmal Tonabnehmer und/oder Phonopre wechselt?


    Eine Möglichkeit zur Anpassung ist auf keinen Fall verkehrt und langfristig sinnvoll. Ob und in welchem Maße sich das klanglich bemerkbar macht, kann man ohne konkreten Versuch nicht sagen.


    Gruß

    Rainer

  • Lieber Rainer,


    warum sich so echauffieren? Es geht um die Kapazitätsempfindlichkeit von MM-Tonabnehmern, nicht wahr?

    Ich bin nur verantwortlich für das was ich schreibe, und nicht für das was Du hinein interpretierst.

    Wenn Dich mein Post tatsächlich soweit gebracht hat, dass Du versucht bist beleidigend zu werden, hast Du offensichtlich ein Problem im Umgang mit anderen Meinungen.

    Wenn Du Erfahrungen zum Thema Kapazität gemacht sind diese mbMn nur dann interessant wenn, wie schon gesagt Tonabnehmer und Pre genannt werden. Das ist doch einleuchtend oder?

    • Offizieller Beitrag

    Thomas,


    okay, auch wenn es hier nicht hingehört, aber ich habe keinerlei Probleme mit andern Meinungen, nur mit kryptischen Aussagen, welche mein Posting als psychologisch relevant erachtet. So etwas zu vermuten und dann öffentlich zu schreiben empfinde ich als ... anmaßend und beleidigend. Vielleicht bin ich momentan etwas dünnhäutig, weil sehr im Stress. Sorry, dafür.


    Zur Sache, auch wenn ich es nicht als relevant erachte, weil die möglichen Kombinationen aus Tonabnehmern und Phonopres gegen unendlich gehen und eine zufällige Kombination keine Rückschlüsse auf die Ursache gestattet.

    1: ALBS Ram 4 - Ortofon OM10

    2: Aikido Phono 1+ - AT 5V

    Die ALBS hat ein Freund gekauft, der mir sein OM10 gegeben hatte, weil er dafür einen passenden Phonopre suchte. Deshalb habe ich weder das eine noch das andere hier. Ob die ALBS besonders sensibel ist oder das Ortofon besonders empfindlich reagiert oder andere Systeme dieses Herstellers generell oder nur in bestimmten Kombinationen diese deutlichen Unterschiede aufzeigen, kann ich nicht sagen.

    Dem AT 5V war es an der Aikido völlig wurscht, ob da 0 oder 370 pF dran sind. Ich habe dem AT 5V nun aber eine andere Phonostufe gegönnt und die Aikido nicht mehr im Einsatz (liegt für andere Einsatzzwecke in der Schublade). Deshalb kann ich hier ebenfalls nicht berichten, woran das liegt. Das ist mir aber auch nicht wichtig.

    Was mir wichtig ist und was ich als relevante Aussage bereits geschrieben habe: es gibt Kombinationen, bei denen die Anpassung deutlich nachvollziehbare Unterschiede ergibt und Kombinationen, bei denen nix passiert. Deshalb sollte man ehr auf der flexiblen Seite bleiben. Wenn man aber keine Unterschiede wahrnimmt, bedeutet es noch lange nicht, dass das Thema Anpassung unerheblich ist.


    Gruß

    Rainer