seit meinen studentischen Zeiten im High End Studio begleiten mich die "magischen" Momente mit Koetsu Tonabnehmern. Ich wurde damals in den ruhigen Stunden immer dazu verdonnert, die KundenLaufwerke zur Auslieferung aufzubauen und damals haben wir entweder Grado oder Audio Technica , zumeist OC 7 oder OC 9 , oder Ortofon , zumeist MC 10 oder MC 30 verkauft. Wenn dann mal ein Clearaudio oder ein Koetsu dazwischen rutschte war die Freude gross, aber auch die Überraschung, wie anders es nun klang. Die frühen Clearaudio liebten extrem die Auflösung und die Koetsu klangen im Vergleich erstmal nur dumpf. Hatte man diese aber richtig eingestellt und gab sich und dem System etwas Zeit , dann erschloss sich ein sehr emotionaler Zugang zur Musik. Die Clearaudio gingen meistens an junge reiche Menschen, die Koetsu zumeist an ältere Herren, die sich haeufig auch mit Rotwein oder Whiskey auskannten.
Ich selbst habe mich in der Zwischenzeit immer mal wieder privat an einem Koetsu versucht, zumeist an einem Rosewood, Rosewood Signature, Rosewood Signature Platinum oder einem Black.
Doch irgendwie konnten sich die Systeme bei mir nicht durchsetzen, es wurden dann mal Benz LP oder LP-S, mal wieder ein Colibri oder auch mal ein Lyra.
Mit dem nun bei mir spielenden Laufwerk Micro Seiki SX 8000 MKII und den sehr angenehmen Versuchen mit Ikeda 9TS und Ikeda KAI überkam mich die Versuchung , es mal wieder mit Koetsu zu versuchen.
Doch dieses mal sollte es direkt was "richtiges" sein, dh ein stone body sollte es sein.
Aus meinen Studiozeiten konnte ich mich erinnern, dass die Black und Rosewood zumeist an Menschen mit einem Tonabnehmer gingen , die diese manchmal auch zum retippen brachten.
Die stone bodies hingegen gingen häufig an Sammler, die mehr als ein System, zumeist auch mehr als einen Plattenspieler hatten, somit eher wenig Spielstunden auf einem TA anfielen.
Entsprechend beobachtete ich den Markt, bzw schrieb ich auch den einen oder anderen Bekannten an, ob es ein neuwertiges stone body zu kaufen gäbe.
Plötzlich wurden mir dann 2 Koetsu Onyx Platinum angeboten, so dass ich beide Offerten verfolgte.
Als sich dann ein Anbieter nicht mehr meldete, schlug ich beim anderen zu, so dass bald mein erstes Onyx Platinum bei mir eintraf, gerade mal 200h waren dokumentiert, passte also alles.
Doch dann tauchte der andere Anbieter aus der Urlaubsbedingten Versenkung auf und bot mir ein fast NOS System an, so dass ich auch hier nicht nein sagen konnte.
Nun habe ich also 2 Koetsu Onyx Platinum Systeme zur Verfügung und kann diese wunderbar in unterschiedlichen Armen und Headshells und überhaupt vergleichen.
Zu den Koetsu Systemen passten schon immer sehr gut die Fidelity Research Arme, so habe ich die Onyx im FR64s montiert.
Ein System versuchte ich möglichst nah an der Original Koetsu Klangvorstellung zu montieren. Google zeigte mir einige Bilder der Original Koetsu headshells. Diese ähneln den Jelco headshells sehr, man könnt meinen , dass Jelco hier der OEM ist.
So habe ich die Jelco TK 30 Magnesium/Rosenholz Headshel mit Silber Kabeln für ein Onyx gewaehlt.
Das andere Onyx sollte auf jeden Fall brillanter, klarer und mit mehr punch aufspielen, als wie ich das bei Koetsu sonst gewöhnt war.
So entschied ich mich für ein Yamamoto HS 5 headshell mit Ortofon 800'er versilberter ReinkupferVerkabelung.
Am FR64s ist ansonsten ein HMS Gran Finale Jubilee Kabel montiert.
Die beiden Headshells unterschieden sich um ca 1,5g, was ich durch unterschiedlich lange Yamamoto Titan headshell Schrauben nochmals etwas angleichen konnte. Dieser Unterschied sollte sich nicht weiter in der effektiven Masse des Tonarms niederschlagen.
Die beiden Systeme waren dann, dank der Wechselheadshells , superschnell gewechselt, mit der Auflagekraft liess sich der verbleibende Gewichtsunterschied schnell ausgleichen. Die Auflagekraft war bei beiden ca 1,9g
Der Klangunterschied zwischen beiden Varianten war sehr gross. Spielte das Onyx im Jelco Headshell eher in Richtung des Ikeda Kai mit sehr ruhigem Antritt und satten Klangfarben, spielte das Onyx im Yamamoto Headshell eher in Richtung vdh Colibri mit hoher Auflösung, klaren Konturen und spürbar mehr drive.
So gross hatte ich mir den Unterschied eigentlich nicht vorgestellt.
Ein Wechsel der beiden Systeme in den Headshells zeigte, dass die Unterschiede in der Tat durch die headshells bedingt waren.
Beim zweiten Wechsel montierte ich dann noch die Dereneville headshell mat , welche beiden Kombinationen minimal mehr Kontur bescherte. Der positive Einfluss war wahrnehmbar, die Ikeda Systeme reagierten auf die Dereneville mat aber staerker.
Den Vergleich konnte eich mittlerweile bereits 2 Leuten vorfuehren, die sich immer für die Yamamoto Headshell Variante entschieden.
ich bin mir da noch unschlüssig und habe aktuell primär die Jelco Rosenholz Variante laufen.
Aktuell verwöhne ich mich mit der letzten live Doppel LP von Clannad. Der etwas ruhigere Auftritt dieser Variante lässt mich mehr in der Musik schwelgen und einfach mehr "dabei" sein, Die Yamamoto Variante hat klar mehr Informationen und Dynamik, regt also vielleicht eher zum mittanzen an, auf der anderen Seite kommt man nicht so ins schwelgerische geniessen.
Schwierig und spannend. Noch mag ich mich nicht entscheiden!
auf jeden Fall spielen die beiden Koetsu Onyx Platinum in einem FR64s auf meinem Micro Plattenspieler dynamischer und involvierender, als ich es von Koetsu gewohnt war , uze ich es erwartet hätte.
Einer meiner Besucher hielt das Onyx im Titanium headshell klanglich schon für mein ebenfalls neue vdh Stradivarius. Hätte nie gedacht, dass man ein Koetsu so abstimmen kann, dass es mit einem vdh verwechselbar wird.
Nun habe ich in der Zwischenzeit schon reichlich irischen Witzki getrunken und erfreue mich immer noch an der Doppel LP , so sollte es eigentlich sein, manchmal vergesse ich schon die Platte zu drehen und höre die Seite einfach nochmal.
Langsam fange ich die "Magie" der Koetsu stone body Systeme an zu verstehen!
Gruss
Juergen
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