Was macht den Klang? Oder: Die Macht des Phono Vorverstärkers...

  • Können wir nicht zwei Bereiche aufmachen, einen für "alle Verstärker/CD-Player/Kabel ... klingen oder haben gleich zu klingen" und einen für die "Verstärker/CD-Player/Kabel ... können den den Klang beeinflussen"?

    Dann gibt es diese leidigen Weltbild-Diskussionen nicht mehr.


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Das wäre aber mies, Oder meinst Du Schellackplatten?

    Nein. Ich zitiere mal aus Sound&Recording einen Artikel, den jeder Vinyl-Enthusiast mbMn gelesen haben sollte.

    Zitat

    Das Medium Vinyl

    Rein technisch betrachtet ist das Medium Vinyl alles andere als ideal: ein Rauschabstand von maximal 40 dB, schlechte Kanaltrennung zwischen den beiden Stereokanälen, Störgeräusche, Knackser und Rumpeln, von der Vergänglichkeit durch vielfaches Abspielen ganz zu schweigen. Immerhin − beim Frequenzbereich ist theoretisch eine Wiedergabe bis 100 kHz möglich. Aber der Kernpunkt: Bei Vinyl geht es hauptsächlich um die entstehende Klangveränderung, die das Medium mitbringt, den »Medienbruch«. Warum klingt Vinyl anders als eine CD und anders als das Master, von dem es stammt? Einer der Gründe für die wahrgenommene Wärme, so Mastering-Engineer Bob Katz, sind die »Phasenverschiebungen zwischen den Kanälen, die eine angenehm klingende ›Unschärfe‹ des Stereobilds hinzufügen.

  • @zeitlos

    Mein Rat wäre, dass Du dir Zeit nimmst. Zeit- und vielleicht rastlos wird das vermutlich nichts.

    Du schreibst ja selbst, dass Du deine Komponenten in recht überschaubarer Zeit gekauft hast. Aber irgendwie scheinst Du unzufrieden mit der Zusammenstellung zu sein. Ich denke, gerade bei High End jann man such night alles kaufen. Es kommt ein gutes Stück such auf Hörerfahrung (die braucht halt Zeit) und - vielleicht am Wichtigsten - innere Haltung zum Erreichten an. Ohne ZUFRIEDENHEIT macht Musikhören nämlich keinen Spaß. Stichwort "analytisches Hören". Viele geben in ganz kurzer Zeit ganz viel Geld aus, optimieren, um das Optimum zu erreichen, scheitern vor dem Hintergrund ungeahnter Komplexität und kaufen sich vom Verkaufserlös ihrer Anlage ein Motorrad (oder sonstwas), sprich wenden sich vom Hobby High End ab

    Ich kann sehr das Buch "High End" von Wilfried Kress empfehlen.

    VG

    Steffen

    And if you tolerate this

    then your children will be next


  • Zitat: ein Phono Vorverstärker über 500€ dürfte den Klang nicht verändern, sonst stimmt etwas nicht.


    Lieber Klaus,

    es gibt auch noch weitere Aspekte als die klangbeeinflussende RIAA Kurve.


    Unterschiede gibt es bei:

    Auflösung, Räumlichkeit, Dynamik, Rauschen, Brummanfälligkeit, Bedienung, Techn. Konzept, Langzeittauglichkeit, Qualität der Bauteile incl. Netzteil, Optik usw...


    Die Realität ist leider ganz anders. Die Unterschiede sind sehr groß und das hat nichts mit "sog. sounding" zu tun, was häufig dann angesprochen wurde.

    Wo will man denn neutrale Wiedergabe festmachen.

    Z.B. bei Gerät XY und alles andere ist verkehrt oder eine Abweichung von richtigen Klang??? Nein, das ist viel zu kurz gesprungen.


    Ich habe weit über 10 verschiedene Phono Vorstufen getestet ( von 400€ bis 4500€) und alle klangen unterschiedlich.



    Es geht nichts über Ausprobieren. Mutmaßungen helfen da nicht weiter.


    LG Hubert



    Gruß
    Hubert

  • Ich zitiere mal aus Sound&Recording einen Artikel, den jeder Vinyl-Enthusiast mbMn gelesen haben sollte.

    Ein wirklich interessanter Artikel. Das der Rauschabstand bei Vinyl nur max. 40 dB betragen soll überrascht mich in der Tat. Das die Kanaltrennung nicht so überragend ist kann man ja eher verstehen.

    Mit Rauschen ist ja hier nicht das Widerstandsrauschen gemeint. Ich denke hier geht es um die Schleifgeräusche der Nadel am Vinyl. :/

    mfg klaus

  • Hallo Zeitlos,


    die o.g. Aussage trifft es ziemlich genau.


    Ich weiß, dass du einen großen Wert auf die Optik legst und deshalb gefällt dir auch der Unison Phono Vorverstärker.


    Ich habe schon weit mehr als 10 verschieden Phono Vorverstärker getestet (teilweise über viele Wochen im direkten Vergleich) und jeder klingt anders!


    Die Tendenz teurer ist besser stimmt in sehr vielen Fällen, aber nicht immer.


    z.B. war eine Phono Vorstufe für 2000€ deutlich schlechter als ein gut gemachtes 700€ Exemplar.

    Eine 4.500€ Röhren Phonovorstufe klang super, tolle Dynamik und Klangfarben war aber etwas zu soft für meine Lautsprecher abgestimmt.


    Sehr gut gefallen hat mir z.B. eine SXono (aber die gibt es nur als DIY Projekt)

    Manche Geräte sind leider für mich unerschwinglich. Aber fast jeder hat ja ein preisliches Limit.;(



    Es gibt auch manche Phonovorstufen, die je nach Umfeld extreme Brumm Einstreuung haben, andere dagegen kennen das Problem nicht.


    Das heißt: gut oder schlecht ist auch subjektiv und hängt von der Kette und den eigenen Hörgewohnheiten ab.


    Wie schon geschrieben:

    Zeit lassen und in den eigenen 4 Wänden ausprobieren.

    Den ein oder Anderen Kollegen mal mit Testgerät einladen.;)


    Mit deinem Plattenspieler und dem Ortofon bist du ja recht gut aufgestellt.

    Da geht m.E. noch deutlich mehr.


    Viel Glück bei der Suche / Auswahl.


    LG Hubert



    Gruß
    Hubert

  • Können wir nicht zwei Bereiche aufmachen, einen für "alle Verstärker/CD-Player/Kabel ... klingen oder haben gleich zu klingen" und einen für die "Verstärker/CD-Player/Kabel ... können den den Klang beeinflussen"?

    Dann gibt es diese leidigen Weltbild-Diskussionen nicht mehr.


    Tschau,

    Frank

    Für die erste Riege gibt es doch das Hififorum...

    LG Frédéric


    *Wer die Köchin kennt, braucht nicht zu beten*

  • Mal etwas zum Thema selbst 😁:


    Nur weil der Lehmann die günstigste Komponente in Deinem Setup ist, muss es deshalb lange nicht das schwächste Glied der Kette sein.


    MM-Verstärkung lässt sich mit schon mit relativ geringen Aufwand sehr nahe an das maximal erreichbare bringen.


    Wenn Du mit der Qualität der Wiedergabe nicht zufrieden bist, solltest Du das gesamte Setup inklusive Raum systematisch angehen.


    Geht es Dir weniger um Klangqualität sondern um eine stimmige Optik, die mE auch sehr wichtig ist, ist der UR Phono-Pre wohl alternativlos. Ob er klanglich besser oder nur anders ist kann ich zwar nicht sagen. Ich habe aber aufgrund meiner Erfahrungen mit MM-Pres meine Zweifel, dass damit eine deutliche Verbesserung der Wirdergabequalität zu erreichen ist.

  • Ein wirklich interessanter Artikel. Das der Rauschabstand bei Vinyl nur max. 40 dB betragen soll überrascht mich in der Tat. Das die Kanaltrennung nicht so überragend ist kann man ja eher verstehen.

    Mit Rauschen ist ja hier nicht das Widerstandsrauschen gemeint. Ich denke hier geht es um die Schleifgeräusche der Nadel am Vinyl. :/

    mfg klaus

    Nein Klaus,


    Rauschen ist das, was bei abgehobener Nadel und aufgedrehtem Lautstärkeregler zu hören ist.

    Die Schleifgeräusche der Nadel kann man in einer unmodellierten Rille testen.


    Gruß Hubert



    Gruß
    Hubert

  • es gibt auch noch weitere Aspekte als die klangbeeinflussende RIAA Kurve.


    Unterschiede gibt es bei:

    Auflösung, Räumlichkeit, Dynamik, Rauschen, Brummanfälligkeit, Bedienung, Techn. Konzept, Langzeittauglichkeit, Qualität der Bauteile incl. Netzteil, Optik usw...

    Mit Dynamik (Bereich), Rauschen, Brummanfälligkeit kann ich etwas anfangen.

    Ein Mangel an Auflösung und Räumlichkeit ist mir schon wieder etwas blumig.


    Das technische Konzept und die Qualität der Bauteile sollte schon auf dem aktuellen Stand sein. Die rauscharmen IC für MC Systeme kommen schon hinunter an die physikalische Grenze und kosten keine 10 €. Alles Voraussetzungen für fast ideale Phono Vorverstärker.:)

    Was hindert dann eine Institution wie AUDIO für solche Komponenten Messungen durchzuführen? Die Mittel haben die sicher. Ich meine mich schwach zu erinnern das es das vor zig-Jahren einmal gab. Sind die Unterschiede heute nicht mehr messbar?;)

    mfg klaus

  • Was hindert dann eine Institution wie AUDIO für solche Komponenten Messungen durchzuführen? Die Mittel haben die sicher. Ich meine mich schwach zu erinnern das es das vor zig-Jahren einmal gab. Sind die Unterschiede heute nicht mehr messbar?;)

    mfg klaus

    Messungen kosten Geld und benötigen Manpower.

    Aber wieso messen? Traut ihr euren Ohren nicht mehr? :whistling:


    P.

  • So ganz verstehe ich Dich nicht - Du hast mit viel Aufwand nun eine Anlage die Dir der Max Krieger wohl schon gleich am Anfang nahe gelegt hätte. Hast Du Ihn schon gefragt? Ich glaube er ist z.B. vom MX Vynl sehr begeistert... Ich hab auch die Max 1, den simply Italy, den Vynl und das 2M Black. Klingt toll...

  • Zum Black Cube mit 2M Black ist zu sagen: es geht deutlich besser.

    Das System möchte eine sehr geringe Eingangskapazität sehen, die hat der BC nicht.

    Der Statement klingt im Vergleich zum SE deutlich schlechter.

    Ein MX-Vnyl mit großem Nt klingt im Vergleich zum BC-SE noch mal deutlich besser.


    Der BC ist kein schlechter PP, aber er harmoniert halt nicht optimal mit dem 2M Black


    Das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema. Mein BC- SE hat andere Eingangskapazitäten bekommen.


    Viele Grüße

    Dieter

  • Den MX Vynl hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Man liest überwiegend positives dazu. Herr Krieger hat den wohl auch, was von Vorteil wäre.

    Wie ist er denn im Vergleich zum 834 P einzuschätzen? Der scheint ja ein richtiges "Fabelwesen" zu sein. Man liest so viel gutes darüber. Auch das er einen satten, warmen klang haben soll. Das gefällt mir prinzipiell schon :).


    Danke auch für all die Statements, ich versuche sie alle zu verstehen/einzusortieren. Eventuell ist der Tipp mit dem Warten auch einer, den man beherzigen könnte/sollte... aber der MX Vynl macht mich aktuell an. Preislich wäre er deutlich günstiger als der Unison Phono One. Wenn er klanglich nicht viel schlechter ist, wäre es die bessere Lösung für mich.