DIY Projekt – DD Laufwerk mit Pioneer Motor

  • Moin

    Also erst ölen und dann lackieren ?? Bitte Leute streicht das ganz schnell aus euerem Projekt.

    Wer vorher ölt, bekommt es nie wieder runter oder sagen wir mal raus und man schafft den schlechtesten Untergrund für eine Lackierung.

    Ich schreibe Euch mal wie eine richtige Schleiflacklackierung ausgeführt werden MUSS und glaubt mir, nach 30 Jahren selbständiger Berufserfahrung als Tischlermeister.

    Beispiel für exotische Hölzer:


    1. nach dem letzten Schliff mindestens 150 -180 Korn. Dann die ganze Fläche ausbürsten und mit Lösemittel (Verdünnung Polyurethan) abwischen um die im Holz befindlichen öle auszuwaschen.


    1a. Wer jetzt die " Flammung des Holzes " hervorheben möchte der wendet folgenden Trick an welcher aus der Schellacklackierung kommt. Alkanaewurzel in Terpentinersatz auflösen und dünn auftragen. Aus Alkanae hat man früher roten Lippenstift gemacht.

    Die fachliche Bezeichnung hierfür nennt man "Anfeuern"

    Punkt 1a nur für dunkele bis mittlere Farbtöne verwenden und auch nur dann wenn einem das anfeuern mit Lösemittelhaltige Lack nicht reicht.


    2. Jetzt grundieren wir mit Polyurethan 2K 2-3 mal und zwar ohne Zwischenschliff aber in ganz kurzen abständen, fast nass in nass sonst hält die nächste Schicht nicht.


    3. Am nächsten Tag. Feinschliff mit Korn 320 und entstauben.


    4. Jetzt wird's kriminell aber ohne die nächste Schicht wird's nix bzw nicht auf Dauer

    Zwei Schichten nass in nass mit 3K Polyester.

    Bitte umbedingt die Anweisungen auf dem Lack befolgen.

    zu erst Aktivator in den Stammlack dann erst den Härter sonst gibt es heftige Reaktionen.

    Jetzt hat man ca 15-20 Minuten Zeit das Material aufzubringen, bevor es in der Pistole hart wird

    und diese Zerstören würde. Pistole reinigen mit spezieller Acetonverdünnung.


    5. Am nächsten Tag. Schleifen mit Schleifklotz an ebenen Stellen mit der Hand und nicht mit der Maschine Korn 500 Alle stellen müssen matt werden je besser man schleift, desto besser das Ergebnis. Bögen ohne Schleifklotz und die Hand der Kontur anpassen.


    6. Lackieren mit 2K Polyurethan Brilliantlack 3 - 5 mal nass in Nass Am besten baut man sich eine Hilfskonstruktion damit man das Werkstück während dem lackieren umdrehen kann. Werkstück immer wieder beobachten und wenn es Ansätze zu Läufern gibt umdrehen.

    Ich lackiere immer ein Probestück vertikal mit um die Trocknung zu kontrollieren. wenn ich es mit dem Finger anfasse und der Lack Fäden zieht, die nächste Schicht aufbringen.


    7. Am besten eine Woche trocknen lassen. Schleifen mit 1500 trocken am bestem Ekamant Ekafilm.

    Die komplette Fläche darf dann keine Stellen mehr aufweisen die glänzen.


    8. Schleifen mit Abralon Schleifend Korn 2000 Nass ( Aber bei Holz nicht mit Wasser, sondern mit Petroleum )


    9. Schleifen mit Abralon 4000 wie unter Punkt 8. ( Jetzt glänzt es schon fast )


    10. Polieren mit Poliermaschine ( es gibt günstige 75 mm Maschinen mit Akku ) mit 3M Polierpaste Finesse it und Lammfellscheibe bis alle Schleifriefen beseitigt sind und sich ein " Hochglanz " einstellt.

    Eine perfekte Fläche sieht aus wie die Oberfläche eines Teiches bei Windstille.

    Dann mit einer Autopolitur schützen.


    11. FERTIG


    Wem das zu aufwendig ist der ölt, is auch schön aber dann auch richtig

    Viele machen sich so viel Mühe hier und dann wird an dem eigentlichen Finish gespart.

    Für mich unverständlich.


    Als letztes noch was zu Nitro Lacken: Diese Oberflächenbehandlung ist das allerletzte und billigste.

    Trocknet sehr schnell und man kann auch eine Hochglänzende Oberfläche erzielen, auch mit einem Ballenauftrag. Jedoch ist diese Fläche nur temporär schön und die Poren des Holzes fallen in kurzer Zeit wieder bei und das sieht dann richtig scheisse aus.

    Genauso wie eine Beschichtung mit vielen vielen Schichten Polyurethan wie von vielen Lackhersteller angepriesen. Auch hier nur temporär schön da das Lösemittel sehr lange zum ausdünsten braucht.

    Befallen der Poren ist auch hier dann das Ergebnis.


    Eine Hochglanzoberfläche auf Holz ist und bleibt sehr aufwändig da das Holz den Lack einziehen möchte. Und das verhindert man nur mit Polyester. Und wenn man es richtig nacht, dann brauch es auch nicht mehr runter.


    Gruss aus Oberhausen

  • Anfeuern habe ich schon in einer Werkstatt mit Maggi gesehen...

    Rainer


    Treidler Strom - Fisch Audio Leiste - Puritan Ground - Keces P3 - Furu S022N - Innuos PULSEmini - SolidCore S/PDIF Kabel - Veridian Sirius - Furu 22 XLR - NuPrime STA 9X - Einstein Thrill LS - QA Concept 300 - FE Pagode Sig

  • Jedoch ist diese Fläche nur temporär schön und die Poren des Holzes fallen in kurzer Zeit wieder bei und das sieht dann richtig scheisse aus.

    Da habe ich völlig andere Erfahrungen gemacht.


    Die Lackierung meines Micro mit Nitrozelluloselack ist nun etwas mehr als 6 Jahre her und es ist nicht eine einzige Holzpore wieder eingefallen.

    Wenn man diese alten Lacke mit Sachverstand verarbeitet, passiert das auch nicht.


    Warum ich die modernen Lacke nicht mag, kann man hier nachlesen:


    Micro Seiki BL91L restaurieren


    Als Heimwerker hat man keine Chance das Zeug jemals wieder herunter zu bekommen. Selbst der beauftragte Tischlermeister hat es nicht geschafft, ohne das alte Furnier zu beschädigen.

    Deshalb mußte der Micro auch neu furniert werden.


    Mit den alten Nitrolacken ist das alles kein Problem. Alte Radios der 30er bis 50er Jahre kann man ganz leicht vom Lack befreien und wenn man vorsichtig zu Werke geht, muß man hinterher nicht mal schleifen und den originalen gebeizten Farbton zerstören. Ein neuer Lackaufbau und fertig.


    Gruß

    Michael

  • Hallo in die Runde,

    naja Hochglanzlack spritzen ist schön wenn man eine gute Kabine hat, aber wer hat die schon...

    Bei uns eigentlich nur die Innung....also wenig praxistauglich die Technik...Öl oder Öl-Hartwachs ist halt auch im Hobbybereich gut zu verarbeiten....Nitrolacke sind da sicherlich auch ne gute Idee...

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Bitte vielmals um Entschuldigung, alles quatsch was ich geschrieben habe. ich mache es jetzt auch so. erst fett ölen dann nitro drauf und gut is.

    bin wohl im falschen Forum sorry nochmal.

  • Hallo "Skaladesign",

    ich versteh Deine Post nicht und auf den Bilder kann ich das auch nicht hinreichend erkennen, kläre uns bitte auf.....

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Hallo Tobias

    Ich wollte lediglich mal meine Erfahrungen hier Preisgeben.

    Die letzten beiden Post waren natürlich IRONIE ich habe nur den Emoji nicht gefunden.

    Soll Jeder seine Erfahrungen machen, und wenn man es falsch macht muss man es eben neu machen. Natürlich sollte man es dann richtig falsch machen dann geht der Lack auch leichter wieder runter ;)

    In einem anderen Forum habe ich mal gelesen wie man Holzwürmer bekämpft und ich muss sagen ich war sehr erstaunt wie das so einfach geht. Einfach eine Schale mit Eicheln neben den Schrank stellen und nach wenigen Tagen ist der Holzwurm dahin umgezogen. Zu erkennen an den Löchern des Holzwurmes in den Eicheln. Tatsächlich haben es fast alle in dem Fred ausprobiert und es hat bei fast allen auch geklappt :) Natürlich ist das vollkommener Blödsinn denn die Löcher kommen von dem gemeinen Eichelbohrer der vorher schon in den Eicheln seine Eier abgelegt hat. Jetzt kommen die Eicheln ins warme und die Larve schlüpft, frisst und Bohrt sich durch die Schale.

    Eigentlich sehr lustig aber trotz Aufklärung meinerseits wurde es weiter mit Erfolg in diesem Forum angepriesen und praktiziert.. tja beratungsresistent nennt man das. So viele Dumme schauen auf den Bildschirm so wie ich auch, weil ich dachte als Profi dieses Berufes, mal zu schreiben wie es richtig ist.

    Wer erfolgreich vorher ölt und danach Lack aufbringt ist ein "wahrer Profi" und dem habe ich nichts mehr entgegenzusetzen.

    Das Bild sollte nur Zeigen wie eine polierte Oberfläche aussehen kann welche ich mit meiner Technik geschaffen habe.

    Gruss aus Oberhausen

  • Hallo Skaladesign,

    ja sieht sehr gut aus die Zarge die Du da gemacht hast. Ich habe keinen Zweifel daran das Du hervorragend arbeitest.

    Ich sehe halt die Ausstattung die von Nöten ist und sage Ölt lieber oder gebt es einem Profi.


    Das empfinde ich hier als Schwierigkeit ,als Profi, in solchen Fäden nicht zu überreißen...ich nehme mich selber da nicht aus....Dennoch fühle Dich bitte weiter eingeladen Deine Erfahrungen und Herangehensweisen bzw. Arbeitstechniken hier einfließen zu lassen, vielleicht nur etwas weniger ultimativ/ alternativlos.....?

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Natürlich sieht deine Zarge gut aus keine Frage. Das Macassar ist sogar noch schwer zu beschichten

    da es viele natürliche Inhaltsstoffe besitzt.

    Die Elastizität sämtlicher Nitrolacke nimmt aber mit zunehmender Schichtdicke ab. Darum sollen nicht zu hohe Schichtdicken aufgetragen werden sonst sieht deine Zarge bald so aus wie vorher aber egal.

    Des weiteren sind meine benutzten Lacke auch nicht viel Moderner. Nitro kommt aus den 20er Jahre PUR-Lacke wurden 1935 von BASF entwickelt unter dem Namen DD-Lack.. Desmodur und Desmophen.

    Da Patente auf Desmodur und Desmophen alleine bei dem Hersteller liegen, heisst der Lack PUR-Lack also ein moderner Name für ein altes System.

    Jeder kann ja machen was er will, es ging mir nur darum erst ölen, dann lackieren ist ein NOGO und da bleib ich bei. In modernen Ölen sind sogar manchmal Silikone und das ist ganz ganz schlecht.

    Klavierlack ist eine Königsdisziplin und fast ausschliesslich mit PUR und Polyester auf Klavieren oder auch hochwertigen Lautsprechern wie B&W und Kollegen. Natürlich kann man ein Klavier auch mit Nitro gut aussehen lassen. aber wehe du stellst mal ein Glas ab wo sich Flüssigkeit am Boden befindet, dann gibts einen fetten schönen Ring und den polierst du nicht mal so eben raus.

    Gruss und nix für ungut

  • Ja Tobi ich bin bei Dir was den Aufwand betrifft und ölen hat auch was, ist halt ne andere Haptik und für den Heimwerker einfacher zu bewerkstelligen.

    Ich empfehle hier deshalb mal ein öl mit welchem ihr die besten Ergebnisse erzielt inklusive eines Tricks. Adler Legno öl ...mischt 5% Adler PUR Härter bei und ihr habt ein Top Profi Oel..

    Und der Vorteil des Adler Öls ist ein ganz wichtiger Punkt.

    Die benutzten Lappen entzünden sich nicht selber. Trotzdem würde ich die Lappen immer draussen auf die Leine hängen bis diese Hart sind. Die wenigsten wissen über das Problem der Selbstentzündung bei Ölen meistens weil Sie nicht genau die Beschreibung lesen. Ein Praktikant hätte mal fast meinen Lieferwagen abgefackelt.

    So long und ein frohes Fest

  • Da sich bei meinem DIY Laufwerk einiges verändert hat, greife ich diesen alten Thread noch einmal auf, hier der versprochene Bericht


    Gut zwei Jahre habe ich nun mit meinem Laufwerk Musik genießen können und bin immer noch begeistert. Mittlerweile ist der Schick Tonarm einem Groovemaster II gewichen, aber das war eine andere Baustelle.


    Da das Laufwerk keine Haube hat, ging mir nach einiger Zeit der Staub an der Oberfläche gegen den Strich. Da das Furnier oberflächlich feine Poren aufweist, setzt sich dort immer wieder Staub fest, der die Optik stört und nicht so einfach zu entfernen ist. Mit dem äußeren Erscheinungsbild der Zarge war ich nie ganz zufrieden, mein Traum war immer eine Zarge mit dem Finnisch der Artisan Fidelity Zargen verschiedener Modelle.


    Zumindest von der Form hatte ich die Zarge beim Bau an das Vorbild angelehnt, fehlte nur noch der letzte Schritt, das äußere Gewand. Nach einigem hin und her habe ich mich dazu entschlossen, die gesamte Zarge noch einmal zu überarbeiten. Dafür habe ich mir die folgenden Punkte auf die Liste gesetzt:


    - Deckfurnier entfernen


    - Ober- Unterkante abrunden


    - Einlass für den Motor auffüttern


    - Deckblatt und Flanken neu furnieren


    - Oberfläche lackieren bzw. beschichten


    Wie so oft habe ich während des laufenden Projekts vergessen Fotos für die Dokumentation zu machen.



    Zarge


    Nachdem ich das Deckfurnier mit Ziehklinge und Hobelklinge abgetragen und den Kleber entfernt hatte, wurden die umlaufenden Kanten mit der Oberfräse abgerundet. Anschließend wurde die gesamte Zarge geschliffen.


    Das neue Furnier wurde wie beim ersten Furnieren mit Pattex Kontaktkleber verklebt. Kontaktkleber, da ich so die Rundungen der Zarge problemlos mit Furnier belegen lassen und das Furnier auch auf der Phenolharzoberfläche vom Deckblatt hält.


    Das Motorchassis hatte ich ursprünglich in die Deckplatte eingelassen, der Ausschnitt des Motors bekam ein Inlett aus 5mm HPL und wurde mit Schwarz eingefärbtem Epoxidkleber eingefügt.


    Nach dem Schleifen und Versäubern der Kanten stand die Lackierung bzw. Beschichtung der Zarge auf dem Programm. Da ich nicht über die Räumlichkeiten verfüge, um eine aufwendige Mehrschichtlackierung auf zu bringen, habe ich mich für eine Beschichtung mit Epoxidharz entschieden, wie es z.B. beim Rivertabel gemacht wird.


    Epoxidharz hat mMn. mehrere Vorteile:


    - nahezu geruchsfreie Verarbeitung


    - kann in jedem Raum durchgeführt werden


    - Oberfläche strapazierfähiger als Lack


    - weniger Verunreinigungen beim Auftrag


    Nachteile:


    - das Harz benötigt eine Aushärtungszeit von 7 Tagen und kann erst dann nass geschliffen werden, Trockenschliff ist nach 24 Std. möglich.



    Beschichtung:


    - Grundierung, Auftrag mit Pinsel und spezieller Rolle


    - Schleifen


    - 2mm Epoxidharz Schicht gießen


    - Schleifen


    - 2 Schichten Deckschicht nass in nass mit spezieller Rolle


    - Nassschliff


    - Polieren


    20220708_145042.jpg

    Deckblatt nach der zweiten Beschichtung, geschliffen


    Damit mir beim Beschichten das Harz nicht in die Ausschnitte läuft und sich ein sauberes Bild der Deckplatte ergibt, habe ich die Ausschnitte verschlossen und übergossen, die Ausschnitte werden abschließend freigefräst.


    20220714_140700.jpg

    Nach dem polieren der Zarge, die Ausschnitte können gefräst werden


    Tonarmbasen


    Die Tonarmbasen für das Laufwerk hatte ich zuerst aus Siebdruckplatte angefertigt, wie man in diesem Beitrag sehen kann, die Wahl des Materials fand ich aber nicht optimal. Bronze oder Messing waren mir vor allem durch die Fertigungskosten zu teuer, also musste etwas anderes her das optisch und akustisch geeignet ist. Auf der Suche nach Panzerholz Resten bin ich dann auf Pertinax/Hartpapier gestoßen.


    Base Pertinax


    Pertinax lässt sich wie Panzerholz mit der Oberfräse bearbeiten und hat mMn. sehr gute akustische Eigenschaften. Da ich die Vorlagen aus Multiplex hatte, wurden diese auf Pertinax übertragen, kopiert und gefräst. Um ein einheitliches Bild zu bekommen, wurden die Basen ebenfalls mit Furnier beklebt und mit Harz beschichtet, geschliffen und poliert.


    Nach dem die Ausschnitte für die Basen und den Motor ausgefräst wurden, habe ich das Laufwerk zusammengebaut und es konnte endlich wieder in Betrieb gehen. Hier noch ein paar Eindrücke


    20220716_152852.jpg


    Laufwerk3


    Laufwerk1


    Laufwerk2



    Aufwand und Kosten


    - Zeitaufwand ca. 15Std.


    - Ebenholz Furnier Makassar SaRaiFo 30,- €


    - Pattex Kraftkleber 14,- €


    - Epoxidharz Glasklar 18,- €


    - Zubehör 5,-€


    - Schleifpapier 15,- €


    - Polierpaste/Pad 15,-€



    Wie nicht anders zu erwarten, hat sich die Überarbeitung auch auf den Klang ausgewirkt, das Auge hört doch mit ;) .

    Dateien

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Hi,


    das ist ja wirklich richtig toll geworden! Kannst du vielleicht genaueres verraten wie man das anstellen soll mit dem Epoxidharz? Einfach übergießen und das verteilt sich gleichmäßig, oder gibt es etwas zu beachten? Und du sprichst von Grundierung. Ich habe das nichts glasklares gefunden, hast du da vielleicht eine Empfehlung.

    Gruß Jan-Cedric

  • Hallo Jan-Cedric,


    hier mal die Einzelschritte nach denen ich vorgegangen bin.


    - Vorarbeiten

    Die Zarge wurde bis zu einer Körnung von 400 fein geschliffen, die Oberfläche sollte dabei eine Güte bekommen, wie sie auch für eine Lackierung oder Versiegelung mit Öl oder Wachs Voraussetzung ist. Abschließend das Ganze sorgfältig vom Staub befreien, hierfür habe ich Staubbindetücher (Honigtücher) verwendet.


    Um die Bildung von Luftblasen zu minimieren, sollte Harz und Härter vor dem Mischen im Wasserbad erwärmt werden. Bitte niemals die Oberfläche vor Ablauf der endgültigen Aushärtungszeit von sieben Tagen nass schleifen, beim Kontakt vom Hartz mit Wasser kann es reagieren und die Oberfläche milchig werden, dann war aller umsonst und man fängt von vorne an.


    - Grundierung

    Da offene Holzoberflächen Epoxidharz genauso aufsaugen wie Lack, habe ich die Zarge erst einmal Grundiert. Hierfür bieten die Hersteller eine passende Grundierung an. Nach Rücksprache mit dem Hersteller kann dafür aber genau so gut das Harz verwendet werden.


    Für den Auftrag der Grundierung habe ich eine spezielle Rolle für Epoxidharz verwendet. Das Harz wird hierbei in einer dünnen Schicht gleichmäßig aufgebracht, Luftblasen an der Oberfläche werden mit einem Heißluftföhn entfernt. Nach einer Ablüftzeit von ca. 1-2 Std. (die Oberfläche hat angefangen leicht abzubinden), wird Nass in Nass eine weitere Lage aufgetragen und die Grundierung abgeschlossen.


    Die Rolle kann für die Wiederverwendung mit IPA gereinigt werden. Nach einer Aushärtungszeit von ca. 24 Std. kann die Oberfläche trocken geschliffen und für den nächsten Arbeitsgang vorbereitet werden.


    - Gussschicht

    Auf die Oberfläche habe ich ein Schichtstärke von ca. 3mm aufgebracht, das Harz wird aufgegossen und mit einem Kunststoff oder Silikonspachtel gleichmäßig verteilt. An den Seiten ablaufendes Harz mit der Rolle verteilen bis keine Läufer mehr entstehen. Luftblasen wieder mit dem Heißluftföhn entfernen.


    Im Idealfall nivelliert sich die Oberfläche von selbst, das setzt aber voraus, dass das Werkstück in Waage steht, das Harz die richtige Temperatur hat und der Raum nicht zu kalt ist. Da die Oberfläche nach der Aushärtung aber noch geschliffen wird, lassen sich Unebenheiten noch beheben.


    - Deckschicht

    Vor der Aufbringung der Deckschicht wird die Oberfläche sorgfältig geschliffen und entstaubt. Die Deckschicht wird wie die Grundierung mit der Rolle in zwei Phasen Nass in Nass aufgebracht.


    - Oberflächen Finnisch

    Nach der endgültigen Aushärtungszeit von siegen Tagen wir die Oberfläche für die abschließende Polierung vorbereitet. Trockenschliff bis 800-1000 Körnung, anschließender Nassschliff bis 5000 Körung, um so sauberer die Schleifarbeiten durchgeführt werden, um so schöner sieht die Oberfläche nach dem Polieren aus.


    Abschließend wird die Oberfläche auf Hochglanz poliert, hierfür nutze ich einen 180W Excenterschleifer mit einem 125mm mittelhartem Pad und einer 2200-2800 2in1 Polierpaste, bis die Oberfläche die Güte hat, die ich mir vorstelle.


    Die Oberfläche kann zu guter Letzt mir Hartwachs oder einer Keramikversiegelung versiegelt werden.

    Gruß Martin


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  • Danke an alle für die super Bewertungen. :merci:


    Jetzt kann von mir aus der Herbst mit viel Regen kommen, denn ich freue mich auf die ausgiebigen Hörabende.

    Gruß Martin


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