Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Uiii ...,

    das ist ein sehr heikles Thema. In der Zeit vor 1970 wurde anders interpretiert. Ich nenne es "1960er-Jahre-Klang". Das Label Tacet vermag noch heute solche Aufnahmen feilzubieten. Wohlbemerkt in den 2000er Jahren mit Röhrentechnik aufgenommen. Klingen für mich einige Tacet Aufnahmen "runder", "vollkommender" & "erdiger". Wie aus den 1960er Jahren.

    Ein Opern Tenor sagte mir, das heute eher technischer & kühler gesungen wird. In den 1960er Jahre eher gehaltvoller & wärmer. Weshalb ich z.b. Opern & Arien bis Ende der 1960er Jahre bevorzuge. Mir gefällt die gesangliche Interpretation viel besser.

    Und doch bin ich nicht abgeneigt neuer klassischer Interpretationen. Da habe ich einige zauberhafte "moderne" Interpretationen. Habe in Konzerten sehr vorzügliche Darbietungen genoßen.


    Sonnigst Nadja

  • In der Zeit vor 1970 wurde anders interpretiert.

    Hallo Nadja,


    das darf man wohl so sagen, aber das von Achim geschriebene, würde ich eher auf die Art und Weise wie

    I Musici Vivaldi spielt beziehen. Die Aufnahmen aus dieser Zeit klingen sehr gut und vor allem nach Musik.


    Tacet Aufnahmen

    Von TACET habe ich bestimmt 12 LPs, unter anderem auch die Vier Jahreszeiten mit Daniel Gaede 1. Geige und dem Polish Chamber Philharmonic Orchestra. Allerdings darf ich sagen, die alte Aufnahme, mit I Musici, gefällt mir besser! Klangtechnisch sind die TACET-Platten über jeden Zweifel erhaben.:)


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Vivaldi ist immer wieder schön. Ein Buch mit drei Platten vom List Ferenc Chamber Orchestra Budapest. Digital Recording


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    Meint der Imp

    Gruß Christian


    Hören und hören lassen. Musik ist etwas wunderbares

    Einmal editiert, zuletzt von Imp ()

  • Keinesfalls wollte ich ausdrücken, dass Interpreten "früher" durchgängig "besser" waren.

    Es sind nur Hörerfahrungen, die irgendwann als für mich stimmigste Interpretation verinnerlicht wurden.

    Und mir sind einfach die meisten der Alte-Musik-Ensembles zu verkopft, zu dünn und zu wenig musikalisch. Da geht mit wissenschaftlicher Akribie viel verloren. Aber wie geschrieben: Das ist nur meine ureigene subjektive Einstellung ohne den geringsten Anspruch auf Richtigkeit.

    Mir jedenfalls sind die Vier Jahreszeiten auf modernen Instrumenten wie z.B. bei I Musici oder (leider viel weniger prominent) dem Kölner Kammerorchester lieber.

    Aber das birgt sicher einiges an "Sprengstoff".

    Gruß Achim,

    (dem es sehr gefällt, wenn hier auch mal unterschiedliche Standpunkte diskutiert werden.)

    Bei Fragen nach der Ausstattung halte ich es inzwischen (auch weil sich das ja doch immer mal ändert) wie Rolls Royce in seinen Anfangsjahren auf Fragen nach der PS Zahl seiner Autos: Ausreichend!

  • Die Qualität der Vivaldi-Aufnahmen von I Musici ist natürlich hervorragend (es gibt diese auch als 18 LP Box). Aber auch von Musica Antiqua Köln (mit Reinhard Goebel) gibt es Vivaldi-Aufnahmen, die mir sehr gefallen -- allerdings, so viel ich weiss, keine Aufnahme der 4 Jahreszeiten.


    Viele Grüße


    Joachim


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  • Letztens habe ich mit einem Audio-Freund sehr unterschiedliche Aufnahmen & Interpretationen aus Mitte der 1960er Jahre in Mono gehört.

    Jede der drei Aufnahmen, Beethovens Schicksal, war sowas von unterschiedlich. Das ist echt spannend.

    Deswegen sammel ich alles was ich von "Beethovens Schicksal" bekomme. Noch nie habe ich so gravierende Unterschiede im Stil, im Klang, der Aufnahme & der Interpretation wie bei Beethovens 5. c Moll gehört.

    Bei Bachs "Brandenburgischen" & Vivaldis "Vier Jahreszeiten" ist mehr eine "Homogenität" zu vernehmen.

    Auch heute gibt es Orchester, Ensemble die mit historischen Instrumenten spielen. Das finde ich sehr ergreifend.

    So bei dem Concerto Köln, Bachs Brandenburgische, Berlin Klassik, 2017. Da wurde eigens für diese Aufnahme eine Echoflöte für das vierte Konzert wiederbelebt. Es hat einiges an Zeit gedauert bis ein geeigneter Flötenbauer gefunden werden konnte.


    Bachs Brandenburgische & Beethovens 5. c Moll habe ich von beiden je über 50 Platten. Daher kann ich ganz gut Vergleiche ziehen.


    Sonnigst Nadja

  • Hallo Reinhard,


    genau, das ist die 18 LP Box von Philips.


    Concerto Köln ist ein grösseres Ensemble als es Musica Antiqua Köln war -- aber für die 4 Jahreszeiten hätte die Besetzung von Musica Antiqua wohl auch ausgereicht, vielleicht nicht die anfängliche kammermusikalische aus der Gründungszeit 1978, aber die spätere in den 1980er Jahren.


    Viele Grüße


    Joachim

  • Für Hermann ...

    johann sebastian bach

    brandenurg concertos

    concerto köln


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    Berlin Classics, in co/operation mit dem Deutschlandfunk, 2017.

    Ein "Versuch" an die ursprüngliche Fassung des Werkes zu gelangen.

    Eine sehr schöne Spielweise. Klasse Aufzeichnung, sehr gute Pressqualität. Ohne Fehlpressungen. Recht ordentliches Vinyl.


    "Als Brandenburg Jägerin bin ganz besonders auf der Suche nach Neufassungen."


    Sonnigst Nadja

  • Guten Morgen,

    wegen Konya mein Lohengrin für die Insel. Das Foto ist, meiner Faulheit geschuldet, das Discogs-Foto. Bitte seht mir das nach.


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    (Persönliche Prophezeiung, bei Desinteresse bitte überlesen ;): Mit Piotr Beczala steht der Nachfolger in den Startlöchern. (Die Bayreuther Inszenierung, mit der unglaublichen Farce um seine Verpflichtung, war lächerlich. Die Kostüme und der Telramund eine Zumutung, aber Beczala der stimmlich grandiose Titelheld. Trotzdem ein Bayreuth, wie ich es nie mehr erleben wollte.))


    Ein schönes Wochenende,

    Achim

    Bei Fragen nach der Ausstattung halte ich es inzwischen (auch weil sich das ja doch immer mal ändert) wie Rolls Royce in seinen Anfangsjahren auf Fragen nach der PS Zahl seiner Autos: Ausreichend!

  • Hallo,


    nun von Wagner zu einem anderen Deutschen Komponisten, hier mal wieder "Also sprach Zarathustra" mit dem Los Angeles Philharmonic unter der Leitung des noch jungen Zubin Metha. Es ist eine RI der Jap. Firma King Record.


    Richard Strauss '"Zarathrustra" ist fast ein muss für Audiophile, auch jüngere dürften es faszinierend finden, denn es hat eine mysteriöse Atmosphäre. Dieses kurze symphonische Gedicht ist für manche das "heilige Werk", nachdem sie Kubricks "2001" gesehen haben!


    Nun ist dies eine RI, die Original LP ist eine DECCA, Joachim kann wahrscheinlich etwas darüber berichten.


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    Viele Grüße

    Reinhard

    Einmal editiert, zuletzt von Vincono ()

  • Hallo Reinhard,


    tatsächlich habe ich die Decca-Pressung (SXL 6379) dieser Aufnahme -- und auch SXL 6382 (Strauss, Ein Heldenleben, ebenfalls mit Mehta). Allerdings bin ich kein eifriger Strauss-Hörer, die beiden SXL habe ich bestimmt schon seit 25 Jahren nicht mehr gehört.


    Unter den Kompositionen von Strauss höre ich am liebsten "Till Eulenspiegels lustige Streiche" (die Aufnahme mit Reiner und den Wiener Philharmonikern, Decca-RCA SB 2036) und die "4 letzten Lieder" (mit Schwarzkopf und Szell, Electrola/EMI). Beide Aufnahmen wurden hier schon einmal vorgestellt.


    Oder wie wäre es mit etwas Kammermusik von Strauss? Diese Argo ZRG 792 (im Grunde auch eine Decca) enthält ein Sextett von Strauss.


    Viele Grüße


    Joachim


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  • SXL habe ich bestimmt schon seit 25 Jahren nicht mehr gehört.

    Hallo Joachim,


    eigentlich schade, nun erinnert mich das Sextet from Capriccio, an die Oper Capriccio von Richard Strauss.

    Hier habe ich ein Mono-Album der Columbia mit drei Platten.

    Mitwirkende sind u.a. Elisabeth Schwarzkopf, Eberhard Wächter, Nicolai Gedda, Diedtrich Fischer-Diskau, Christa Ludwig und viele andere.


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    Viele Grüße

    Reinhard

  • Wunderlich


    Fritz Wunderlich singt Lieder von Beethoven, Schubert und Schumann
    Klavier: Hubert Giesen
    DGG MGW 5168 Japan


    Mein Gott, was war der gut !
    Die Platte ist alleine schon wegen Adelaide ein Kauf wert.


    Die Platte gibt es auch als DGG 139 125 - Fritz Wunderlich, Tenor zu kaufen.

    http://www.musik-sammler.de/sammlung/mg1963

    Transrotor Tourbillon, 3x Levar Ultimate Carbon 12", DaVinci, Goldring 2500, EMT HMD Mono, Phonolab Recompizer, Moniphonic, WBE Veracity No.48 MK3, Essence No.880, ML No 512, Vroemen La Diva


  • Mein Gott, was war der gut !

    Dem füge ich nichts hinzu. Bei der Adelaide ist die Gänsehaut immer noch da! Ich habe nur die "normale DGG", aber die 2fach. Eine in Reserve, wegen der Abnutzung ;)


    Schönen Abend,

    Achim

    Bei Fragen nach der Ausstattung halte ich es inzwischen (auch weil sich das ja doch immer mal ändert) wie Rolls Royce in seinen Anfangsjahren auf Fragen nach der PS Zahl seiner Autos: Ausreichend!

  • "normale DGG",

    Hallo Achim,


    die selbstverständlich nicht schlechter sein muß, als die Japan-Ausgabe! Da es hier offensichtlich einige Fans von Fritz Wunderlich gibt, werde ich später wieder einmal das Album

    Die schöne Müllerin auflegen, ebenfalls mit Klavierbegleitung von Hubert Giesen.


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    Fritz Wunderlich starb am 17. September 1966 durch einen tragischen Unfall. Uns allen, die wir ihn schätzen, dürfte das letzte Lied, das er für die Schallplatte sang, "An die Musik"
    als sein Abschied vom Leben gelten.


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Zitat Jürgen Kesting:

    "Diese Grenzen werden schon nicht mehr durch den Vergleich mit anderen Sängern gesetzt, sondern durch die Vorstellung vom Vollkommenen."

    Ein Treppensturz, wohl über die eigenen Schnürsenkel gestolpert. Kurz vor seinem Debüt als Don Ottavio an der Met. Was da noch hätte kommen können...

    Schönen Abend,

    Achim.

    Bei Fragen nach der Ausstattung halte ich es inzwischen (auch weil sich das ja doch immer mal ändert) wie Rolls Royce in seinen Anfangsjahren auf Fragen nach der PS Zahl seiner Autos: Ausreichend!