Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Geschmackssache


    Natürlich Volker, ich kenne diese Aufnahme ebenfalls, außerdem liegt noch eine weitere Gesamtaufnahme von: Mein Vaterland vor, mit der Tschechischen Philharmonie unter der Ltg. von Václav Neumann. Beide, sowohl Kubelik als auch Neumann sind Tschechen, schon deshalb geradezu prädestiniert "ihre" Musik zu spielen.


    Immer wenn man Tschechische Orchester hört, ich kenne drei. Besonders bei Dvoraks, Smetanas oder Janáceks Musik, fällt auf, dass sie das besonders gut spielen können. Gleiches trifft natürlich auf die Orchesterleiter zu.:love:



    Grüße

    Reinhard

  • Danke für die Anregung, mal wieder "le sacre du printemps" mit Karel Ančerl als Dirigenten und dem Tschechischen Philharmonie Orchester von 1963 anzuhören. Für meinen Geschmack eine der besten Interpretationen und Einspielungen, die es gibt. Wurde über die Jahre auch in zig verschiedenen Pressungen verkauft, zuerst auf Supraphon natürlich, der Verlag Bärenreiter hat später für den Westen eine Qualitätspressung (Stereo) rausgebracht, musicaphon BM 30 SL 4309, die habe ich. Unten ein Scan der vermutlichen Erstausgabe mono. Die war mir leider ein wenig zu abgenudelt.

    Wurde später auch nochmal von Supraphon selbst in Stereo u.a. unter der Katalognummer 50487 veröffentlicht.

    Le Sacre Du Printemps (Ancerl) Cover.jpgLe Sacre Du Printemps (Ancerl) Cover Rückseite.jpg


    Viele Grüße - Frank

  • Hallo Frank,


    jetzt habe ich ebenfalls einmal etwas rein Tschechisches auf den Plattenteller gelegt, eine Supraphon-Platte, mit Werken von Janácek, Taras Bulba und Dvorak, das Goldene Spinnrad. Es spielt das Ostrava Janacek Philharmonische Orchester unter der Ltg. von Otakar Trhlik. Man kann sagen, auch unter klanglichen Aspekten, sehr schöne Aufnahme.


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    Grüße

    Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    ...wobei mir nicht klar ist, warum man immer wieder Dvořák und Janáček zusammengepackt hat - nur weil beide Tschechen sind? Wahrscheinlich dachten sie, Janáček ist doch ein bißchen zu modern fürs große Publikum, aber lässt sich zusammen mit Dvořák besser verkaufen. Oder gleich noch die "Moldau" dazu. Sorry, ich unterstelle den Plattenlabels gern solche Motive. Aber Supraphon mag ich ingesamt, sofern man ein gutes Exemplar erwischt, und nur die Analogaufnahmen. Fast alles saubere, gute und "ehrliche" Aufnahmen ohne technische Effekthaschereien.

    Diese hier ebenfalls, qualitativ eindeutig für den Export produziert, wobei ich das Aufnahmedatum nicht finde. Schätzungsweise auch frühe 60er Jahre. Von Janáček sind sinnvollerweise seine beiden sinfonischen Hauptwerke drauf, dirigiert von Karel Ančerl - Supraphon Stereo 50 380. Ob eine Janáček-Interpretation gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen, da verlasse ich mich drauf, dass Ančerl der richtige Dirigent dafür ist.

    Janacek Cover.jpg


    Viele Grüße - Frank

  • Ob eine Janáček-Interpretation gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen, da verlasse ich mich drauf, dass Ančerl der richtige Dirigent dafür ist.

    Meine erste Bekanntschaft mit der Sinfonietta:


    [Zitat amazon.de]

    Aomame ist knapp 30, Geschäftsfrau und auf dem Weg zu einem wichtigen Termin. Zu Beginn von Haruki Murakamis Roman 1Q84 sitzt sie in einem Taxi auf der Tokioter Stadtautobahn im Stau. Im Radio läuft eine Sinfonie, die ihr merkwürdiger Weise bekannt vorkommt[\Ende Zitat]


    Das Buch habe ich mehrfach gelesen, die Sinfonietta dabei und danach sehr oft gehört.

    Merkwürdiger Weise kamen mir Passagen aus dem Buch schon bekannt vor, obwohl ich das Buch noch nicht gelesen hatte. Wird für mich ein ewiges Rätsel bleiben ... :/


    LG Haiko

  • Hallo Frank,


    über diesen Komponisten gäbe es mit Sicherheit ein ganze Menge zu schreiben, aber es ist sicher so wie von Dir mitgeteilt. Innerhalb meiner Sammlung habe ich eine ganze Reihe der Werke von Janácek, diese gehörten einmal einem Rundfunkjournalisten des WDR. Gerade halte ich eine alte Mono-Supraphon in Händen, es ist die Oper Jenufa, bei diesem Album ist außerdem das Libretto der Oper in Englisch und Tschechisch dabei. Weiterhin noch ein Zettel, mit Notizen des Journalisten.


    Allerdings muß ich gestehen, diese Musik noch nie gehört zu haben, wird auch im Konzertbetrieb kaum aufgeführt.:cursing:


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Nur nebenbei: ich habe die Platten, die "Michelangelo-Sinfonie" von Friedrich Schenker, immerhin angehört, tue dies aber in absehbarer Zeit nicht mehr, womit ich das Thema des Threads leicht verfehle. Trotzdem ist es intereressant, was ein nicht kommerzieller VEB in der DDR an neuer Musik produzieren konnte, so die "Nova"-Reihe - und in diesem Fall die Stereo 885274-275 (1985). Von Kurt Masur dirigiert, mit Sprecher, Chören, Orgel und dem Gewandhausorchester üppigst ausgestattet, zweiseitiger ausführlicher Erläuterung auf den Innenseiten des Albums (Do.LP) plus abgedrucktem Text zum Mitlesen oder Nachlesen auf der letzten Seite. Gute Analogaufnahme. Es half alles nichts: dieses Werk wird sich mir nie erschließen. Und ich kann z.B. mit dem "Requiem für einen jungen Dichter" von Bernd Alois Zimmermann durchaus was anfangen. Ok, Schönberg sagte, Kunst sei von Natur aus nicht fürs Volk, wobei das im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstatt politisch äußerst unkorrekt gewesen wäre...


    Eterna Nova Cover.jpg


    Viele Grüße - Frank

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  • Es half alles nichts: dieses Werk wird sich mir nie erschließen.


    Hallo Frank,


    dies geht mir bei den meisten der modernen Avantgardistischen Kompositionen so. Aber jedenfalls ist es ein Mitschmitt der Uraufführung im neuen Gewandhaus.



    Grüße

    Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    ein paar verständliche gibt es für mich schon, sind dann aber eher Avantgarde-Klassiker, sofern man sie so nennen darf. Collagen aus Wort, Musik und Geräuschen sind heute triviales Merkmal ausnahmslos jeden Fernseh- und Radioprogramms (z.B. Trailer oder Jingles, wenn auch sinnbefreit). Noch vor wenigen Jahrzehnten Avantgarde schlechthin - das angesprochene "Requiem für einen jungen Dichter" - DGG 2891 182 (1971) mit meterhoher aufklappbarer Textbeilage. Lingual und letztes größeres Werk des Komponisten, bevor er sich 1970 das Leben nahm.


    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44905078.html


    Zimmermann cover.jpg


    Viele Grüße - Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Bluebox ()

  • Hallo

    Zitat

    Trotzdem ist es intereressant, was ein nicht kommerzieller VEB in der DDR an neuer Musik produzieren konnte


    In den 50er und 60er Jahren wurde auch viel neue Musik bei westlichen kommerziellen Labeln veröffentlicht. Labels wie Columbia, Everest oder Mercury aber auch EMI oder Argo und Lyrita hatten Sonderserien innerhalb ihres Katalogs ( zb. Music Today, Modern American Music Series, Headline ) oder waren sogar Hauptbestandteil des Katalogs ( zb waren unter den ersten 30 Everest Veröffentlichungen 10 Platten deren Komponisten wie zb. Antill, Antheil, Ginastera, Copland, Chavez, Benjamin, Arnold, Villa-Lobos, Milhaud zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch unter den Lebenden weilten und durchaus zur damaligen Zeit als Modern und Zeitgenössisch galten ). Im Vergleich dazu war Eterna eher konservativ eingestellt, ähnlich wie zb RCA im Westen. Ein Ostblocklabel was viel Moderne Musik veröffentlicht hat ist zb. das polnische Muza.

    Gruß,

    Uwe

    Einmal editiert, zuletzt von Talesien ()

  • Da Eterna nicht sehr oft genannt wird, wieder eine Mono-Aufnahme aus dem Jahr 1954. Mit dem Violin-Konzert von Tschaikowski. Die drei berühmten Violin-Konzerte von Beethoven, Brahms und Tschaikowski haben alle die gleiche Tonart gemeinsam, es sind D-dur Konzerte.


    David Oistrach war die Inkarnation des erwachsenen, souverän gestaltenden Meisters, dies ganz besonders für die Russischen Komponisten u.a. auch Schostakowitsch.


    [Blockierte Grafik: https://img.discogs.com/EgvOeU1zjrwgZN5t679sKZeRZps=/fit-in/600x601/filters:strip_icc():format(jpeg):mode_rgb():quality(90)/discogs-images/R-8578587-1464535896-6395.jpeg.jpg]


    Grüße

    Reinhard

  • Hi, Uwe


    Nie gehört von dem Komponisten...

    Wo hast Du die denn aufgetrieben...nur falls es dort mehrere geben sollte8)


    Beste Grüße

    Michael

  • Hi, Heiko

    Meine erste Bekanntschaft mit der Sinfonietta:


    Haruki Murakamis

    es ist ja schon fast ein Stilmittel Murakamis; überall in seinem literarischen Werk gibt es jemand der sich mit Musik und HiFi beschäftigt.

    Im aktuellen Roman tauchen u.a. "Don Giovanni" und Schuberts Streichquartette auf.

    Murakami ist überzeugter Analogie, der Vinyl sammelt, wo immer sich eine Gelegenheit dazu ergibt und wenn die Hauptpersonen seiner Romane oder Erzählungen sich damit beschäftigen ist dies immer sehr kurzweilig. Aber das weisst Du als Leser selbst...:)


    Beste Grüße

    Michael

  • Heute Tschaikowsky Tag


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/118535/

    Nicht so rund wie die 2 anderen großen Ballett-Suiten.

    Meine Platten kommen aus der Lenox Library in Massachusetts, scheinen nie gespielt worden zu sein



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/118536/

    Sehr schwungvoll gespielt. Würde ich ja fast den Wiener Philharmonikern zuordnen :love:

    Etwas kurios: Seiten 1+4 sind Wide-Band, 2+3 Narrow-Band.


    Gruß

    Matthias

  • Hi,

    Etwas kurios: Seiten 1+4 sind Wide-Band, 2+3 Narrow-Band.

    schöne Ausgaben, ich liebe diese alten Cover Motive.

    Ich würde einmal vermuten, da hat jemand vor Dir einfach die Platten ausgetauscht...


    Beste Grüße

    Michael

  • Hallo,


    Columbia hat viel Neue Musik veröffentlicht, von den 50er zu Mono Zeiten bis in die 80er, die Aniara ist mir vor jahren mal aufgefallen und stand ewig auf meiner Liste bis ich sie mal als Orginal 6 Eye Stereo erwischt habe, ich glaube die habe ich aus Dänemark.

    Hier nun eine sehr frühe und wohl bekanntere Columbia, man beachte den Dirigenten, der damals noch relativ unbekannte Carlos Surinach.


    George Antheil

    Gruß,

    Uwe

  • und die kommt heut abend noch auf den Dreher, die 3. Everest Klassikveröffentlichung, soviel Mut muss man sich mal vorstellen, ein brandneues Label in den USA bringt 1958, nur 8 Jahre nach der Uraufführung einen australischen Komponisten mit einem Ballet das den Ureinwohnern gewidmet ist auf den Markt, zu der Zeit gab es in den Südstaaten noch getrennte Busabteile für Weiße und Schwarze, 1957, ein Jahr zuvor, gab es den Einsatz der Nationalgarde in der Little Rock High School !


    John Antill


    das ist eine Erstpressung im Dowel Cover ( Silverback Eischub mit dem Holzstab an der Seite )


    1. Label

    Gruß,

    Uwe