Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Was man auf den frühen Cover erkennen kann, schon in den 50er hat "er" entschieden , welche Portraits von ihm auf der Lp erscheinen.

    Ah, mit Elisabeth Schwarzkopf. Ich glaube, da hat noch deren Ehemann und Produzenten-Legende Walter Legge entschieden, was und in welcher Form auf Platte kommt. Bei Legge, der Karajan gleich nach dem Krieg unter Vertrag nahm, lernte dieser so nebenbei erst das Handwerk des kommerziellen Musikgeschäfts.


    Viele Grüße - Frank


    ps.: bei Legge entdeckte Karajan wohl auch seine Liebe zur Schallplatte. Denn, bis zu seiner Entnazifizierung durte er zwar nicht auftreten, aber Legge erkannte sofort: keiner hatte verboten, dass Karajan Schallplatten aufnehmen durfte...

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  • Ich hatte vorhin die 5.Beethoven aufliegen. Neben meinen Favoriten E.Kleiber/C.Kleiber /Leinsdorf/Furtwängler, gefällt mir diese Einspielung (der alten Schule) ebenfalls.

    Was man auf den frühen Cover erkennen kann, schon in den 50er hat "er" entschieden , welche Portraits von ihm auf der Lp erscheinen.


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    Hallo Marc,


    Wahrscheinlich spielte das Philharmonia dabei einfach den genialen Beethoven ihres Chefdirigenten Klemperer 8o (Sorry:S)

  • Hallo Matthias,


    bei den großen Beethoven Dirigenten hatte ich natürlich Klemperer vergessen. ;)


    Vielleicht war es ähnlich wie bei den Berliner, da hatte Karajan ab '54 auch einige Zeit Arbeit bis er

    den Furtwängler Klang weg hatte. :huh:


    Grüsse .... Marc

    Grüsse ..... Marc

  • Hallo Frank,


    Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass er schon damals seine Bilder freigegeben hat, oder auch nicht.


    Im Bezug auf das Dreamteam Legge/Schwarzkopf kann ich das Buch von Suvi Grubb (Nachfolger von Legge) wärmsten empfehlen. Amüsant zu lesen und mit herrlichen Anekdoten gespickt.


    Suvi Grubb - Kann der Partitur lesen ? fragte Otto Klemperer


    Vielleicht hast Du es ja schon....


    Grüsse ... Marc

    Grüsse ..... Marc

  • Im Bezug auf das Dreamteam Legge/Schwarzkopf kann ich das Buch von Suvi Grubb (Nachfolger von Legge) wärmsten empfehlen. Amüsant zu lesen und mit herrlichen Anekdoten gespickt.

    Kenne ich noch nicht, Danke für den Tipp. Gelesen habe ich u.a. den "Mythos vom Maestro" von Norman Lebrecht, ebenso lesenswert wie sein noch bekannteres Buch "Ausgespielt" - Aufstieg und Fall der Klassikindustrie mit den "100 Meisterwerken" der Schallplattenproduktion und den "20 Aufnahmen, die nie hätten gemachten werden sollen" im Anhang.


    Viele Grüße - Frank

  • "Ausgespielt" - Aufstieg und Fall der Klassikindustrie mit den "100 Meisterwerken"

    Und dieses kenne ich noch nicht. Werde mal Ausschau halten.....

    Einen Faden der die Musikliteratur als Thema hat, fände ich auch sehr interessant. Oder gibt es da

    schon was?

    Grüsse ..... Marc

  • Einen Faden der die Musikliteratur als Thema hat, fände ich auch sehr interessant. Oder gibt es da schon was?

    Hallo Marc,


    ist mir nicht bekannt, ich halte aber auch nichts davon jedes Kleinthema abzuspalten. Es regt sich inzwischen ja keiner mehr darüber auf, wenn ein paar Zeilen geschrieben werden, auch wenn es direkt nichts mit der jüngsten Platte zu tun hat, die man aufgelegt hat.


    Viele Grüße - Frank


    ps.: ein tolles nicht akademisches Lesebuch ist noch "The Rest is Noise" von Alex Ross - für die modernen Klassiker.


    The Rest ist Noise.jpg

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  • Damit ich aber auch was an Platten beitrage, hier noch ein Beispiel für eine tontechnisch richtig gute Ausgabe der Dt. Grammophon, die heute bei mir läuft (musikalisch hatten wir die schon mal). Neutraler Klang ohne irgendeine besondere Betonung, es geht wirklich nur um die Musik, von der man alle Facetten hört, nichts geht unter - so soll es sein. Ich will ja nicht ständig von der Tontechnik gut oder schlecht abgelenkt werden, sondern Musik hören.

    Katalognmummer 2711 014 - 4LP-Box von 1974 und meinerseits von Reinhard übernommen, der sie loswerden wollte...


    Viele Grüße - Frank


    Schönberg cover.jpg

  • Hallo


    Eigentlich wollte ich jetzt die Klavierkonzerte von Joseph Haydn mit Arturo Benedetti Michelangeli, dem Zürcher Kammerorchester unter Edmond de Stoutz auflegen.


    https://www.discogs.com/de/Hay…konzerte-/release/4646552


    Heute habe ich aber beim Zahnarzt eine Wurzelbehandlung über mich ergehen lassen müssen und es klingt total dumpf und stumpf wie in Watte gepackt........ :| Ein Fiepen im Ohr kommt noch dazu.....


    So macht Musikhören keinen Spaß....


    Also nach 5 Minuten die Anlage wieder abgestellt und ich hoffe, daß es morgen wieder besser ist.......


    Gruß

  • So macht Musikhören keinen Spaß....


    Also nach 5 Minuten die Anlage wieder abgestellt und ich hoffe, daß es morgen wieder besser ist.......


    Gruß

    Oje.... Wurzelbehandlung ist schon übel.....

    da hilft nur ein Daumen nach oben:thumbup: und morgen macht das bestimmt alles wieder Spaß.


    Gute Besserung und Grüsse.... Marc

    Grüsse ..... Marc

  • Von mir auch gute Besserung Eugen.


    Bei mir geht es weiter mit den Brandenburgischen und Concentus Musicus

    Einfach frisch wie Harnoncourt hier interpretiert. Fliessend, durchsichtig und stimmig.

    Die alten Instrumente haben nun mal ganz spezielle schöne Klangfarben und sind wunderbar aufgenommen. Meine Lieblingseinspielung.


    R-5543249-1416181784-1821.jpeg.jpg

    Viele Grüsse


    Volker


    --black is no colour, it's a philosophy-- 8)
    --you are lucky, if you live twice.....

  • Ludwig van Beethovens 7. Symphonie, insbesondere das Allegretto, gehört für mich zu den größten musikalischen Errungenschaften der Menschheitsgeschichte.

    Hat es Claudio Abbado mit den Wienern geschafft diesem Werk zu seiner wahren Größe zu verhelfen? Ich meine zweifellos: Ja.

    Er dirigiert die Wiener etwas zurückhaltender als z.B. Solti 1959 oder Carlos Kleiber beide ebenfalls in Wien. Er lässt das Orchester in den ersten drei Sätzen tiefer atmen, zieht die Crescendi ein wenig langsamer an was der 7. mbMn sehr gut tut. Lediglich im letzten Satz lässt er die Wiener zu einem furiosen Finale sozusagen von der Leine und stellt sich mit dieser Einspielung in eine Reihe mit den besten wie Otto Klemperer, Herbert von Karajan (1977), Colin Davis und George Szell.

    Aufnahmetechnisch ist ebenfalls kein Makel zu finden: Man bekommt beste Decca-Sophien-Saal-Qualität.


    Beethoven*, Vienna Philharmonic*, Claudio Abbado ‎– Symphony No 7 / Prometheus Overture


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    Viele Grüße

    Thomas

  • Hartmann – Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks, Rafael Kubelik ‎–Symphonien Nr. 4 & Nr. 8

    Karl-Amadeus Hartman (1905 - 1963) wird von einigen auch als der letzte große Symphoniker bezeichnet. Betrachtet man sein Œuvre ist dies durchaus nachvollziehbar, allein der musikalische Stellenwert gemessen an der Popularität der Werke kann kaum mit den ebenfalls so genannten Bruckner oder Mahler mithalten. Die hier vom BRSO unter Raphael Kubelik eingespielten Symphonien 4 und 8 sind soetwas wie die Endpunkte der beiden Schaffensphasen Hartmanns.

    Die 4. schließt die erste expressive, die 8. die neoklassizistische Werkphase ab. Mir persönlich gefällt die virtuos und abwechslungsreich Instrumentierte 4. besser ohne die 8. dadurch zurücksetzen zu wollen. Die 8., die 1962 unter Raphael Kubelik uraufgeführt wurde, bildete den unfreiwilligen Endpunkt durch den viel zu frühen Tod Hartmanns 1963 mit nur 58 Jahren.

    Die besondere Zuneigung Kubeliks zum Werk Hartmanns spürt man sowohl bei der 4. als auch bei der 8.. Er spornt das BRSO in beiden Symphonien zu Höchstleistungen an. Das Orchester ist stets hellwach, impulsiv-beweglich und instrumental-virtuos in der 4. und homogen-gefühlvoll bei der 8..

    Und auch aufnahmetechnisch ist diese Einspielung herausragend gut. Offensichtlich ließ sich das DG-Produktionsteam Weber/Wildhagen ebenfalls zur Höchstleistung anspornen.


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    Viele Grüße

    Thomas

  • Wagner, Birgit Nilsson ⋅ Gré Brouwenstijn ⋅ Rita Gorr ⋅ Jon Vickers ⋅ George London ⋅ David Ward / London Symphony Orchestra Conducted By Erich Leinsdorf ‎– Die Walküre

    Diese Studio-Aufnahme aus der Walthamstow Hall in London, gefällt mir interpretatorisch sehr gut. Warum? Leinsdorf gelingt es das Werk von dem üblichen emotional-belastenden Übertreibungen zu befreien ohne belanglos zu wirken.

    Das Orchester (LSO) und die ausgezeichneten Solisten gehen diesen Weg entschieden mit.

    Aufnahmetechnisch hinterlässt diese Einspielung auf mich einen etwas zwiespältigen Eindruck. Der Abstand der Mics zu den Solisten ist nicht immer optimal. Der Versuch einer natürlichen Räumlichkeit scheitert teilweise am zu großen Abstand zu den Mics und der daraus resultierenden Halligkeit des Klangbildes.


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    Viele Grüße

    Thomas