Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Peter Tschaikowsky, Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan ‎– Symphonie Nr. 5 E-moll, Op.64

    Label: Deutsche Grammophon ‎– 139 018 SLPM

    Released: 1973
    Engineer [Toningenieur] – Günter Hermanns

    Production Manager [Produktion] – Otto Gerdes

    Recording Supervisor [Aufnahmeleiter] – Otto Ernst Wohlert


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    .Bei London und natürlich Wien als Aufnahmeort ging es mir vor allem darum, dass die DGG-Techniker das Leningrader Orchester nicht in Berlin in ihrer gewohnten Aufnahmeumgebung aufzeichnen, ausgiebig proben und ausprobieren konnten. Ansonsten - Geschmackssache.


    Viele Grüße - Frank

    Folglich müsste dann die beste der vier HvK/BPO-Einspielungen von 73 deutlich besser klingen? 😁

    Viele Grüße

    Thomas

  • "Das Lied von der Erde" hat Fischer-Dieskau als Bariton im Lauf seiner Karriere ein paarmal aufgenommen. Nicht ganz so berühmt wie die späteren Aufnahmen mit Krips und Bernstein ist diese Version von 1959 (Platte erschien 1960) zusammen mit Paul Kletztki und dem Philharmonia Orcherstra in sehr gutem frühem Stereo. Kletzki nimmt als Dirigent den Liedern, aber eben nur ein wenig, die Senitmentalität, die etwa ein Bernstein dem "Lied von der Erde" später gab - und hier passt diese Nuance an Nüchternheit ganz einfach, weil sie nur dem Musikfluss dient. Denn, natürlich braucht "Das Lied von der Erde" wie alle große Musik auch die ganz großen Gefühle von Trunkenheit, Schmerz, Liebe und Leidenschaft. Was bliebe denn sonst noch übrig?

    Die deutsche Electrola-Pressung (STE 91049/50 S, ASDW 9014/9015) erschien mit schönem Begleitheft in einem stabilen 2LP-Schuber, wobei man tatsächlich nur drei Plattenseiten benötigte, eine Seite rillenlos ließ. Die entsprechende UK-Pressungen sind ASD 351 & ASD 352.


    Viele Grüße - Frank


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    Einmal editiert, zuletzt von Bluebox ()

  • Hallo Frank,


    ich habe lediglich die Decca-Aufnahme mit Fischer-Dieskau + James King (Tenor), dem VPO und dem Zuckerbäcker Bernstein -- dann muss ich mich einmal nach der Aufnahme mit Kletzki umschauen!


    Zu der gestrigen Diskussion: lt. Internetrecherche spielen die meisten russischen Dirigenten den letzten Satz der 6. Sinf. von Tschakowski in ca. 9 Minuten (ausser Svetlanov, der mit 13 Minuten langsamer ist), aber Bernstein dehnt das Ganze auf 17 Minuten aus. Es hängt ja oft davon ab mit welcher Interpretation man "aufgewachsen ist" (also ein Werk kennen gelernt hat). Das war aber bei Dir nicht etwa Bernstein? Dann wäre klar, dass die Mrawinskij Einspielungen Dir zu hektisch ist. Bei den Beethoven Sinfonien mit dem Gewandhaus Orch. sind mir die Tempi von Masur gegenüber Konwitschny viel zu schnell (das wurde hier auch schon besprochen). Für mich sind die Tempi von Konwitschny bei Sinfonien immer "richtig" -- leider hat er scheinbar keine der Tschaikowski Sinfonien aufgenommen.


    Nach Erhalt der 6. Sinfonie mit Mrawinskij werde ich diese mit meinen anderen Aufnahmen der 6. vergleichen (das sind nicht so viele, da ich Tschaikowski Sinfonien nur selten höre): (i) mit Martinon / VPO (Decca), (ii) Muti / PO (EMI) und (iii) Matacic / Czech PO (eine alte Supraphon von 1960).


    Viele Grüße,


    Joachim

  • Moin Frank,


    ist Dir diese Aufnahme mit Fritz Wunderlich, Tenor und Christa Ludwig Mezzosopran bekannt?


    Mahler hatte ja, aber das weißt Du, aus der Chinesischen Lyrik ein Gedicht ausgewählt, dass diese Zeilen enthält.


    "Das Firmament blaut ewig und die Erde wird lange fest stehn und aufblühn im Lenz. Du aber, Mensch, wie lange lebst denn Du?"


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    Viele Grüße

    Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    Für mich ist das eine Jahrhundertaufnahme. Ich liebe (fast) alle Klemperer Aufnahmen, hier kommt noch der wunderschöne Tenor Fritz Wunderlich dazu. Und Christa Ludwig, klasse. Diese Aufnahme gehört meines Erachtens in jede Klassiksammlung!


    Zu Fischer-Dieskau: ich kann leider gar nichts mit ihm anfangen, er wirkt mir sehr oft zu aufgesetzt, zu künstlich, ohne Leben im Gesang. Ich finde, die Gefühle in Oper und Gesang müssen sich in der Stimme wiederspiegeln. Und das vermisse ich bei ihm sehr.


    Grüße

    Matthias

  • Hallo Matthias,


    unter den (beide 1967 erschienenen) Aufnahmen mit Klemperer, Wunderlich et al. bzw. mit Bernstein, Fischer-Dieskau et al. finde ich die mit Klemperer ebenfalls besser (auch klanglich ist die Bernstein als wideband SET 331 gegenüber der EMI Originalpressung SAN 179 nicht so überragend):


    http://www.discogs.com/Mahler-…ra-Das-Li/release/5247511


    http://www.discogs.com/de/Mahl…-Der-Erde/release/4601458


    Aber nicht alles von Fischer-Dieskau finde ich so schlecht. Z.B. die Lieder eines fahrenden Gesellen (unter Kubelik oder auch die frühere Aufnahme mit Furtwängler) sind mit Gefühl und Drama gesungen (meiner Meinung nach):

    http://www.discogs.com/de/Gust…-Rundfunks-/master/492065


    Viele Grüße,


    Joachim

  • ich habe lediglich die Decca-Aufnahme mit Fischer-Dieskau + James King (Tenor), dem VPO und dem Zuckerbäcker Bernstein -- dann muss ich mich einmal nach der Aufnahme mit Kletzki umschauen!

    Hallo Joachim,


    die Kletzki-Aufnahmen gibt es als preisgünstige EMI-Pressung auf nur einer LP. Da kann man für ein paar Euro zumindest entscheiden, ob einem die Einspielung mehr Geld wert ist, eventuell für die ASDs. Ich höre Tschaikowsky-Symphonien auch nicht oft. Am besten gefällt mir eine gar nicht weiter bekannte Aufnahme von 1991 aus der Frankfurter Alten Oper, die unser Reinhard vielleicht sogar live gehört hat, und zwar mit Oleg Caetani als Dirigent des Frankfurter Operhaus- und Museumsorchester - siehe Scan unten - leider nur als CD. Ich halte nichts von digitalen Aufnahmen auf Schallplatte.

    Wie erwähnt, mein Höreindruck der Mrawinsky-Aufnahmen von 1960 ist nun mal so, dass sie mir nicht wirklich zusagen (eine Meinung, die ich aber nie anderen aufdrängen würde). Der renommierte englische Musikkritiker Norman Lebrecht hat übrigens die Monoaufnahmen mit Mrwawinsky und der Leningrader Philharmonie von 1956 in seine "100 Meisterwerke" aufgenommen, nicht die späteren Stereoaufnahmen, die ihm auch weniger gefielen. Sanderling dirigierte damals die 4. Symphonie, Mrawinsky übernahm die 5. und 6. Symphonie. Leider kenne ich diese Aufnahmen nicht, aber Lebrecht bezeichnet das Finale der Pathétique schlichtweg als "herzzerreißend" und meinte: "derartiges war noch nie auf Schallplatte zu hören gewesen". Das kann man teilen oder nicht - Musik hört man nun einmal sehr subjektiv.

    Den Beethoven-Zyklus von Konwitschny finde ich ebenfalls hervorragend. Man hört die Symphonien und kommt gar nicht auf den Gedanken, dass man dies auch anders spielen könnte. Natürlich besitze ich die Platten, und ich habe mir sogar die digitalen Kopien davon besorgt. Das Label "Berlin Classics" hat viele der Eterna-Aufnahmen noch einmal sorgfältig und auf dem Stand der heutigen Technik digitalisiert.


    Viele Grüße - Frank


    Reinhard - die Aufnahme mit Fritz Wunderlich und Christa Ludwig kenne ich leider nicht, dafür aber noch einige andere. Phantastisch ist die mit Jessye Norman, Colin Davis und dem LSO von 1981. Eine der wenigen Digitalaufnahmen auf Platte, die ich besitze, aber leider eine frühe Digitalaufnahme, die halt nicht so gut klingt wie es heute möglich wäre...


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  • Hallo Frank,


    danke für die Tipps! Ich höre eine digitale Aufnahme auch sehr gerne auf CD, das hat den Vorteil, dass man ohne Plattenumdrehen eine Sinfonie auch beim Kochen oder Arbeiten anhören kann.


    Ist dies die Mono-Aufnahme von 1956 (erschienen 1957)?


    http://www.discogs.com/Peter-Tschaikowsky-Jewgenij-Mrawinskij-Leningrader-Philharmonie-Sinfonie-Nr-6-H-moll-Op-74-Pathétiq/master/730264


    Von den Tempi (mit 9:39 im letzten Satz) ist das ähnlich zu der späteren Einspielung. Diese Mono-LP werde ich mir besorgen -- als DG oder als Eterna 820 023. Diese frühen Eterna wurden entweder von DG oder von Supraphon gepresst -- bei einer DG-Aufnahme sicher von DG. Die finde ich hier vor Ort bestimmt für 1 Euro. (Ähnlich war es bei DG-Eterna Pressungen von eigentlich recht seltenen DG Aufnahmen mit dem Cellisten Enrico Mainardi).


    Viele Grüße,


    Joachim

  • Hallo,


    Joachim - ja, das ist eine der Platten.


    Reinhard - genau, Fontana, diese Wundertüte von Label, hat ja viele Eterna-Aufnahmen "umgerubelt".


    Auch nicht zu verachten ist diese Aufnahme (siehe unten) mit Solti, Minton, Kollo und dem Chicago SO aus dem Jahr 1972 - obwohl ich bei Solti immer skeptisch bin, weil er nach seinem Wagner-Erfolg den gesamten Klassik-Katalog rauf und runter aufgenommen hat und - nach meiner Meinung! - vieles nur mit dem Label Decca-ffss verkauft hat. Aber diese Einspielung ist schon sehr sorgfältig produziert, allerdings ist es schon länger her, dass ich die Platte letztmals aufgelegt habe, sodaß ich nicht ins Detail gehen kann.


    Viele Grüße - Frank


    Mahler - Lied von der Erde - Solti Cover (2).jpg

  • Reinhard


    Hatten wir nicht die Konwitschny / Gewandhaus Orch. Einspielungen der Beethoven Sinfonien hier bereits ausgiebig diskutiert? Es gibt die frühen Pressungen mit der Stereo-Raute und später die Schwarzlabel Pressungen in einer Eterna-Box, s.u. (oder als Fontana Lizenzausgabe).


    -- Joachim


    konw-box.jpg

  • Hatten wir nicht die Konwitschny / Gewandhaus Orch. Einspielungen der Beethoven Sinfonien hier bereits ausgiebig diskutiert?

    Richtig, das wurde hier schon ausgiebig diskutiert, insbesondere unter dem Aspekt, dass die frühen Stereo-Pressungen sehr selten geworden sind. Ich hatte vor kurzem mal ein paar davon in der Hand, war aber sinnlos, da völlig verschlissen, insbesondere üble Kratzer.


    Viele Grüße - Frank

  • Diese Mono-LP werde ich mir besorgen -- als DG oder als Eterna 820 023. Diese frühen Eterna wurden entweder von DG oder von Supraphon gepresst -- bei einer DG-Aufnahme sicher von DG. Die finde ich hier vor Ort bestimmt für 1 Euro. (Ähnlich war es bei DG-Eterna Pressungen von eigentlich recht seltenen DG Aufnahmen mit dem Cellisten Enrico Mainardi).

    Hallo Joachim,


    ich würde nach Dt. Grammophon suchen. Die dürften 1956 nach DIN vorverzerrt sein, wenn Du Glück hast bereits RIAA. Aber DIN mono geht schon mal mit einem RIAA Phonoteil, insbesondere wenn Du Regler für Bass und Höhen nutzt. Bei Ostblock-Platten mono vor 1960 sollte man da schon vorsichtiger sein. Wenn die nach alten CIR-Standard vorverzerrt sind, könntest Du die Platten wahrscheinlich mit RIAA nicht richtig anhören.


    Viele Grüße - Frank

  • Zu der gestrigen Diskussion: lt. Internetrecherche spielen die meisten russischen Dirigenten den letzten Satz der 6. Sinf. von Tschakowski in ca. 9 Minuten (ausser Svetlanov, der mit 13 Minuten langsamer ist), aber Bernstein dehnt das Ganze auf 17 Minuten aus.

    9 min vs 17 min sind schon extrem. Aber Lenny war ja für seine extremen Tempi bekannt.

    Viele Grüße

    Thomas

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