Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Ich habe etliche Aufnahmen des Sibelius Violinkonzertes und habe es zugegebenermassen lediglich verwendet um die Technik diverser Geiger zu vergleichen, musikalische finde ich das Werk uninteressant bis etwas nervig (vor allem der überdrehte 3. Satz).


    Unter den Aufnahmen um 1959/1960 herum habe ich die von Tossi Spivakovsky (von 1960 bei Everest, als 1964 britische World Record Club Pressung), die von Ruggiero Ricci (von 1959 bei Decca, als 1959er London blueback) und die von Jascha Heifetz (von 1960 bei RCA als frühe shaded dog) -- das wäre auch meine Rangfolge unter diesen 3 Geigern.


    http://www.discogs.com/de/Sibe…o-Tapiola/release/8781938


    http://www.discogs.com/Sibeliu…ncolique/release/10334424


    http://www.discogs.com/de/Sibe…nor-Op-47/release/1513782


    -- Joachim

  • Hallo,


    Thomas, genauso habe ich es auch gelesen. Ich wollte nur Kund tun, welche mein Favorit für dieses Violinkonzert ist.


    Dabei muss ich gestehen, das meine Musikanlage in den letzten zwei Monaten aus verschiedenen Gründen nicht einmal an war.

    Trotzdem lese ich gern hier bei Zeiten mit und erfreue mich über das was ihr hört und das was ihr dazu schreibt. Ob es persönliche Einschätzungen sind oder Hintergrundwissen ist das sicherlich für das Forum selbst sehr wertschöpfend und wissensschöpfend ist.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Rachmaninoff: Rhapsody on a Theme of Paganini. Falla: Nights in the Garden of Spain. Rubinstein , Reiner/CSO (Rachmaninoff), Jorda/San Fancisco SO (Falla)


    Label: RCA Victor ‎– LSC-2430

    Series: Living Stereo

    Country: US

    Released: 1960


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    Das Highlight auf LSC-2430 ist eindeutig Arthur Rubinsteins Rachmaninoff. Zu allem Überfluss ist der „Rest“ dieser Einspielung so gut, dass dieses Album für mich so etwas unverzichtbar ist. Eine ganz große LSC.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Saint-Saëns / Franck - Rubinstein, Wallenstein, Symphony Of The Air ‎– Concerto No. 2 / Symphonic Variations

    Label: RCA Victor Red Seal ‎– LSC-2234
    Series: Living Stereo –
    Country: US

    Released: 1958


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    Arthur Rubinstein war wohl einer der begabtesten Pianisten überhaupt. Seine technischen Fähigkeiten sind bis heute unübertroffen, seine Chopin-Interpretationen legendär.

    Er war ein herausragender Solist und Kammermusiker. Im Bereich der Klavierkonzerte sieht es etwas anders aus. Er brilliert da wo er seine überragende Technik einsetzen kann wie auf LSC-2234. Ansonsten kommt er, zumindest für meinen Geschmack, zu routiniert-sachlich rüber, fast so als würde er sich bei den Notentexten von Mozart oder Beethoven langweilen. Egal. LSC-2234 ist ein wunderbares Album, das in keiner Klassiksammlung fehlen sollte. Punkt.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Frederick Fennell, Eastman-Rochester Pops – Hi-Fi A La Espaňola And Popovers

    Label: Mercury Living Presence ‎– SR90144,
    Format: Vinyl, LP, Limited Edition, Remastered, Reissue, 180gr

    Country: Europe
    Released: 2016


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    Gerade Alben deren Originalausgaben sich eher schlecht verkauft haben werden gerne zu gesuchten Sammlerobjekten. Im Falle der LSC, SXL und SR regelmäßig weniger wegen des Programms und/oder der Interpretation sondern natürlich wegen der klanglichen Meriten. So auch SR-90144. Das, wie beim Albumtitel zu erwarten, folkloristische Programm ist durchaus unterhaltsam. Es klappert und rumst regelmäßig munter, zur Freude der Aufnahmetechniker und der Aficionados der Ergebnisse derselben.

    Originale bewegen sich aktuell so um die 400€, was Opportunisten wie mich wenig juckt als es ein ausgezeichnetes Reissue von SR-90144 für schmale 20€ gibt.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Minneapolis Symphony Orchestra, University Of Minnesota Brass Band, Tchaikovsky ‎– 1812 Festival Overture Op. 49 / Capriccio Italien

    Label: Mercury ‎– 4783825
    Series: Mercury Living Presence – SR 90054
    Format: Vinyl, LP, Stereo, Limited Edition, Reissue, Remastered, 180gr

    Country: Europe
    Released: 2012


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    SR-90054 mag alles mögliche sein, eines ist dieses Album bestimmt nicht: selten. Das sieht man auch an den Preisen. Bei den auf Discogs aktuell zahlreichen Angeboten findet man auf der ersten Seite keines dessen Preis zweistellig (!) wäre. Warum also dann 24€ für ein RI zahlen wenn man ein Original, den Versand berücksichtigt, für das gleiche Geld bekommt? Ganz einfach: Es geht mMn klanglich nichts über frisches Vinyl.

    Wer sich den ultimativen Rumms geben will holt sich zusätzlich noch eine MG, die es mittlerweie auch als RI gibt. Wer auf die Kanone verzichten kann und klanglich eine noch bessere Einspielung möchte, greift zu LSC-2241.

    Eigentlich braucht man alle Drei: SR, MG und LSC. SR-90054 schon allein wegen dem Report zur Aufnahme der Kanone, der Story mit dem Oiltank und der Aufnahme von Glocke/Glockenspiel auf der 2. Seite.

    Viele Grüße

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Deep Groove ()

  • Vor einigen Jahren hatte ich einige hundert Klassik-Platten übernommen, seither lagerten diese verpackt in der Garage. Nach und nach habe ich jedoch angefangen mir die eine oder andere zu Gemüte zu führen. Heute nun habe ich mir diese DLP von Eurodisc herausgenommen. Es ist eine Aufnahme des 5. Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau im Jahr 1974. Das besondere daran ist für mich, dass ich alle Teilnehmer schon Live erleben konnte. Der Cellist Boris Pergamentschikow ist nun leider schon verstorben. Eine weitere Besonderheit bei diesem Doppel-Album ist die Tatsache, dass die Liner-Notes von Karl Breh stammen.


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    Viele Grüße

    Reinhard

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    Klassische Rockmusik, rockige Klassik!

    Eine Neuerfindung der Vier Jahreszeiten von Vivaldi ...

    Es gibt eine unglaublich tolle elektronische Version von Thomas Willbrand, "The Electric V." Vivaldis Vier Jahreszeiten.


    Als ich das erste mal Max Richters Recomposed Vivaldi, The Four Seasons via CD hörte, dachte ich, das ist eine neue elektronische Version.

    Denkste, das ist eine neue klassische Interpretation. Die fesselt, einem ergreift, in seinem Banne zieht. Mit Suchtcharakter ... Grenzen zwischen klassischer & elektronischer Musik werden unbewußt auflöst. Es gibt Momente, wo mich die klassischen Instrumente an ihre elektronischen Kollegen erinnern. Das ist einfach genial zelebriert. Klaus Schulze & Kollegen laßen grüßen ...


    Ich fragte mich, gibt es dieses musikalische Dynamit als Vinyl? JA, zweimal 180g & sie topt klanglich die CD bei weitem. Ein Sturm braust durch den Hörsaal. Ein böses-freundlich grummelndes, baßiges Gewitter ... Es bezirrst, es berauscht, es grummelt, es liebkost. Es ist wie eine leidenschaftliche Nacht voller Liebe, Hingabe & Santfheiterkeit ...


    Das Rega Exact kann sich bei diesem Werk nach Herzenslust austoben. Mein Gott ... wie himmlich ...

    Mich hat bereits die CD Version hypnotisiert, doch das Vinyl, es ist klanglich, wie musikalisch eine meiner besten Platten. Nichts knistert, nichts schnallzt.


    Die Plattenhülle ist sehr liebevoll, teils verspielt, gestaltet.


    Hier stimmt einfach alles!


    Sonnigst Nadja

  • Reiner, Chicago Symphony Orchestra, Tchaikovsky, Mendelssohn, Liszt, Brahms ‎–1812 Overture · Fingal's Cave Overture · Mephisto Waltz · Tragic Overture

    Label: Classic Records ‎– LSC-2241, RCA Victor Red Seal ‎– LSC-2241
    Series: Living Stereo

    Country: US


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    LSC-2241 hatte ich bereits bei Doratis 1812 Overture erwähnt. Dieses Album enthält die beste 1812-Aufnahme, die ich kenne. Kunzel-Telarc mag klangtechnisch in Teilen beeindruckender sein, aber sicherlich nicht musikalisch. Und was braucht man Kanonen, wenn man ein Orchester hat, das diese so nebenbei mitliefert. Das Album mag eine Aneinanderreihung von Showpieces sein. Aber was für eine, am besten man wählt einen Sitzplatz mit Anschnallmöglichkeit, lässt die Nadel in die Einlaufrille sinken und legt den Gurt. 😁

    Preislich als Original mittlerweile nicht mehr so abgehoben, allerdings gerade in gutem Zustand selten, und dann auch recht teuer. Gut wenn man ein CR-Reissue im Regal stehen hat.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Moin,


    gerade auf dem Plattenteller...


    Hans Werner Henze, Sinfonien 1-5, Berliner Philharmoniker, Hans Werner Henze, DGG 410937-1


    Henze hat zehn Sinfonien komponiert.

    Diese von ihm selbst dirigierten Aufnahmen stammen von 1963, seine späteren Sinfonien 6-10 sind alle später, in den Jahren zwischen 1969 und 2000, uraufgeführt worden, was ein Hinweis darauf sein könnte, weswegen die DGG lediglich die Sinfonien 1-5 in diese Collectors Series aufgenommen hat. Vielleicht aber wollte man dem Hörer auch nur zu viel Henze auf einmal ersparen...8)

    Verantwortlicher Aufnahmeleiter war übrigens Günter Hermanns


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    Beste Grüße

    Michael

  • Dvořák / Bruch - London Symphony Orchestra, János Starker, Antal Dorati ‎– Violoncello Concerto / Kol Nidrei

    Label: Mercury ‎– 4783828, Decca ‎– 4783828
    Series: Mercury Living Presence – SR90303
    Format: Vinyl, LP, Album, Stereo, Limited Edition, Reissue, Remastered, 180gr

    Country: Europe
    Released: 2012

    Recorded Juli 1962 at Wembley Town Hall, London.
    Part of the Limited Edition Mercury Living Presence Box Set Reissue, 180 Gram audiophile Vinyl.


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    Bei der zur Verfügung stehenden Auswahl an hervorragenden Einspielungen von Dvoraks CC - Karajan/Rostroprovich, Szell/Fournier, Schiff/Davis, DuPre/Celibidache - um nur einige zu nennen, fragt man sich, ob man SR-90303 tatsächlich braucht. Sicher nicht als Original, das in NM meist mehrere 100€ kostet. Interpretatorisch mit zügig-flüssigen Tempi und im Vergleich zur Referenz Karajan/Rostrprovich mit etwas reduzierter Lyrik und mehr orchestraler Wucht, durchaus interessant.

    Klanglich mMn die beste Aufnahme von den weiter oben genannten. Wobei der Abstand insbesondere zu den DDG-Einspielungen kleiner sind wie man vermuten könnte. Das hier auf dem Teller liegende Album ist Teil der blauen RI-Box und ist qualitativ erste Sahne. Einzig die fehlende Laminierung der Cover könnte man bemäkeln. Wahrscheinlich aber gerade mal genauso lange bis man die Platte aufgelegt hat, und die ersten Töne aus den Lautsprechern kommen.

    Viele Grüße

    Thomas

  • SR-90303 tatsächlich braucht. Sicher nicht als Original,

    Hallo Thomas,


    brauchen natürlich nicht, aber trotzdem sehr schön. Ich habe ebenfalls "nur" diese reissue, aber daran gibt es absolut nichts auszusetzen. Bevor ich mir eine überteuerte, unter Umständen nicht mehr einwandfreie Original-Ausgabe besorge, dann doch besser, solch eine sehr gut gemachte, Nachpressung!


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Henryk Szeryng, Brahms, London Symphony, Antal Dorati ‎– Violin Concerto

    Label: Mercury ‎– 4783829, Decca ‎– 4783829

    Series: Mercury Living Presence – SR90303

    Format: Vinyl, LP, Album, Stereo, Limited Edition, Reissue, Remastered, 180gr

    Country: Europe

    Released: 2012

    Recorded Juli 1962 at Wembley Town Hall, London.

    Part of the Limited Edition Mercury Living Presence Box Set Reissue, 180 Gram audiophile Vinyl.


    analog-forum.de/wbboard/cms/index.php?attachment/66278/


    Beim Brahms VC ist Auswahl an ausgezeichneten Aufnahmen sicherlich noch größer. Warum dann eine alte Mercury von 1962?

    Diese Interpretation hat genauso viel orchestrale Wucht wie Feingefühl. Henrik Szeryngs Ton ist so rein wie makellos, aufnahmetechnisch durch die nahezu perfekte Proportion von Solist und Orchester unterstützt. Oder anders gesagt: Ein Album zum Niederknien.

    Viele Grüße

    Thomas