Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Diese LP der DG aus dem Jahr 1973 enthält das 2. Streichquartett von György Ligeti (und andere Werke des Komponisten), gespielt von dem in New York gegründeten LaSalle-Quartett. Das LaSalle-Qt. ist der Widmungsträger des 2. Streichqts. und hat dieses in Baden-Baden 1969 uraufgeführt.


    -- Joachim



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  • Mit hypnotischem Chor - zumindest stellenweise - irgendwo zwischen Ligeti und Philip Glass angesiedelt ist John Adams Harmonium von 1984. Zum Glück noch analog aufgenommen, im renommierten Ludwigsburger Tonstudio Bauer sauber abgemischt, und mit der ECM New Series als qualitativ gute Pressung unters Volk gebracht. Edo de Waart dirigiert das San Franzisco SO, Vance Georg den Chor.

    ECM 1277 - 821465-1.


    Viele Grüße - Frank


    ps.: Mit dem Film "2001 -Odyssee im Weltraum" haben vermutlich einige von uns erstmals Ligeti gehört. Ich glaube, unser nächstgelegenes Kleinstadtkino war zu dieser Zeit noch mit der üblichen Siemens Klangfilm-Anlage bestückt, jedenfalls sind mir vor allem die Winnetou-Melodien (Orchester Martin Böttcher) bis heute in bester Erinnerung und haben mein Gefühl fürs Hifi mitgeprägt (auch wenn Kino-Sound natürlich was anderes als Hifi ist).


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  • Hallo Frank,


    mit finanziellen Forderungen bzgl. der Verwendung seiner Atmosphères in 2001 soll Ligeti bei Stanley Kubrick abgeblitzt sein (der Filmverlag meinte nur, dass Ligeti froh sein solle, dass er durch die nicht autorisierte Verwendung seiner Komposition in den USA bekannt geworden sei ...).


    Ausser der obigen LP mit dem 2. Streichquartett kann ich noch die folgende Aufnahme von Kammermusik von György Ligeti mit der London Sinfonietta unter David Atherton (Teldec 1976, oder auch als Decca HEAD 12 erschienen) empfehlen.


    -- Joachim




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  • Moin,


    Honegger habe ich schon ewig nicht mehr gehört...werde ich jetzt nachholen, dank der Anregung von Frank.:)


    Arthur Honegger, Sinfonie Nr. 2 für Streicher/Sinfonie Nr. 5 Di tre re. Tschechische Philharmonie, Serge Baudo

    Supraphon 62736


    Zur fünften Sinfonie schreibt Hanspeter Krellmann: der Beiname "di tre re" des Werkes

    "(...)spielt auf die Abschlußnote d an, mit der die Pauke jeden der drei Sätze beendet.(...) In dieser fünften Sinfonie, die Ausdruck einer betäubenden Resignation ist, manifestiert sich Honeggers Lage als eines in die geistige Vereinsamung Getriebenen kurz vor seinem Ende noch einmal auf tragische Weise.(...)


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    Beste Grüße

    Michael

  • Moin,


    "Im Gegensatz zur landläufigen Meinung über die "leichtherzige" Attitüde der Gruppe liebte zumindest einer der "Six", Arthur Honegger, jene schwere religiöse Musik, die seine Freunde, wie Cocteau behauptete, hinter sich lassen wollten." Benjamin Ivy.


    Mit "Six" spielt Ivy auf die "Groupe de Six" an, eine Gruppe von Komponisten auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, zu der neben Arthur Honegger, Germaine Tailleferre, Georges Auric, Lois Durey, Darius Milhaud und Francis Poulenc gehörten.


    gerade läuft:


    Arthur Honegger, Le Roi David/Maurice Ravel, Shéhérazade/Deux Mélodies Hébraïques

    L´Orchestre de la Suisse Romande, Ernest Ansermet, London STS 15155/6


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    Dramatischer Psalm in 3 Teilen oder nach Honegger, eine Psalm Sinfonie in 3 Teilen zum Text des Dichters René Morax.


    Beste Grüße

    Michael

  • Sheherazade von Ravel hat Ansermet in der Victoria Hall in Genf zweimal aufgenommen:


    1954 (in Mono und Stereo) mit der Sängerin Suzanne Danco: zunächst nur als Mono-LP LXT 5031 erschienen, erst 1970 als Stereo-Pressung GOS 602/3 (und auch als London STS)


    1963 mit Regine Crespin auf Decca SXL 6081.


    Und Le Roi David von Honegger wurde 1956 aufgenommen und ist zunächst auch als Mono-Pressung erschienen: auf 2 Platten, LXT 5321 und LXT 5322, eine enthält noch auf einer Seite "Die Geschichte vom Soldaten" von Igor Strawinski. Erst viel später wieder Stereo-Pressungen -- aber in einer anderen Kombination (mit Ravel statt Strawinski). Die Mono-Ausgabe LXT 5321 und LXT 5322 ist in Discogs nicht erfasst.



    -- Joachim




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  • Mit hypnotischem Chor - zumindest stellenweise - irgendwo zwischen Ligeti und Philip Glass angesiedelt ist John Adams Harmonium von 1984

    John Adams, einer meiner Lieblingskomponisten seit seiner Zeit als Artist in Residence bei den Berliner Philharmonikern.

    Ich wusste bisher nicht, dass es auch LPs von ihm gibt. Vielen Dank für den Tipp!


    LG Haiko

  • "Erwartung" ist ein musikalisches Monodram von Arnold Schönberg (komponiert 1909, in der Phase des Hochexpressionismus, also vor dem Spätexpressionismus und der Zwölftonmusik). Ich habe eine Mono-Einspielung (Wergo WER 50001, 1963) dieses Monodrams mit Hermann Scherchen, der Nordwestdeutschen Philharmonie und der Sopranistin Helga Pilarczyk, die eine Spezialistin für die Musik der Wiener Schule zu sein scheint -- sie singt auch auf einer Mercury-LP der Lulu von Alban Berg unter Antal Dorati (die ich auch empfehlen kann) und in einer Aufnahme von Pierrot Lunaire von Schönberg unter Pierre Boulez.


    -- Joachim



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  • Moins, ich bin auch mal wieder hier ...

    Ein Freund hat mich mit leckeren Vinylitäten versorgt.

    Seit gestern weihe ich meine Okki Nokki & seit heute das neue Nagaoka 30 ein.

    Es ist mehr als ein Dutzend Klassik Scheiben die ich putze, als auch ohrral genieße.


    Besonders zauberhaft finde ich EUROPA Klassik Platten. Die sind Klanglich, wie musikalisch immer wieder ein Hochgenuß. Egal ob Mono oder Stereo.


    Sonnigst Nadja


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    Das Philharmonische Orchester - Dirigent: Rudolph Jones

    Europa - E-120 - Mono


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    Welch Ohrenweide. Europa Klassik 114007.8 - Stereo

    Ich baue mir seit geraumer eine kleine Sammlung Russischer Komponisten auf.

  • Tolles Stück, habe das zweimal als Chorsänger mit aufgeführt.

    Es gibt von dem Stück zwei Fassungen, eine mit Sinfonieorchester und eine mit kleiner Instrumentalbesetzung. Um welche Fassung handelt es sich hierbei?

    Gruß Stephan


    Strom macht klein, schwarz und häßlich.

  • Tolles Stück, habe das zweimal als Chorsänger mit aufgeführt.

    Es gibt von dem Stück zwei Fassungen, eine mit Sinfonieorchester und eine mit kleiner Instrumentalbesetzung. Um welche Fassung handelt es sich hierbei?

    Es handelt sich bei dieser Aufnahme um die Orchesterfassung -- in dem vorliegenden Fall mit dem L'Orchestre de la Suisse Romande (siehe Rückseite des Plattencovers der Mono-Pressung).


    -- Joachim




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  • Besonders zauberhaft finde ich EUROPA Klassik Platten. Die sind Klanglich, wie musikalisch immer wieder ein Hochgenuß. Egal ob Mono oder Stereo.


    Sonnigst Nadja

    Interessanter Tipp! Ich habe die EUROPA Klassik-LPs in den 2nd-Handläden immer stehen lassen, wegen der günstigen Preise dachte ich, dass es sich um Lizenzausgaben von Aufnahmen anderer Plattenfirmen handelt. (Der Dirigent Horst Stein hat z.B. etliche LPs bei Eterna und Decca aufgenommen). Aber da habe ich mich geirrt ...


    Scheinbar ist das EUROPA Plattenlabel aus der "Miller International Schallplatten GmbH" (aus Hamburg) hervorgegangen und war überwiegend ein Label für Hörspielaufnahmen, die in den 1970er Jahren zu je 5 DM pro LP (statt des damals üblichen Preises von 25 DM) verkauft wurden. Hier findet man eine Label-Übersicht der EUROPA (allerdings nicht der EUROPA Klassik) LPs:


    https://www.europa-vinyl.de/specials/label-übersicht


    Künftig werde ich die EUROPA Klassik-LPs in den Plattenläden einmal genauer anschauen (und auch einmal anhören).


    -- Joachim

  • Die 2 Seiten auf Discogs mit EUROPA Klassik LPs hatte ich auch schon angeschaut -- viele Einträge sind mit "unbekanntem Veröffentlichungsdatum", die übrigen alle aus den 1970ern. Bei einem so kleinen Katalog macht es Sinn mit Rundfunkanstalten zu kooperieren und sich in deren Archiven zu bedienen -- dann benötigt man keine umfangreiche Aufnahmetechnik und Tonmeister für Orchesteraufnahmen. Hörspiele kann man bestimmt mit einer Low-Budget-Ausrüstung aufnehmen.


    Der Gründer der Vorgängerfirma von EUROPA, der "Miller International Schallplatten GmbH" war ein US-Amerikaner, David L. Miller, der in Hamburg gelebt hat. Siehe:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Europa_(Label)


    Viele Grüße,


    Joachim

  • Wie ich meine ein phantastisches Dirigat des noch jüngeren Bernstein von 1967 mit den New Yorker Philharmonikern plus Solisten - von Béla Bartók das Konzert für zwei Klaviere, Schlagzeug und Orchester sowie die Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta. Hier passt für meinen Geschmack die Emotionalität Bernsteins zum Werk wie der Deckel auf den Topf. Und Bernstein lässt die Solisten an Klavier, Pauken und Schlagzeug "arbeiten", als sei er der Mephisto am Pult und sie seine Unterteufel an den Instrumenten. Gelungen, sofern man dergleichen und Bernstein überhaupt gerne hört. CBS - S 72543


    Viele Grüße - Frank


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