Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Hallo Nadja,


    auf dieser Seite von TACET steht etwas Hintergrundinformation zu der Zeit von Andreas Spreer als Tonmeister von Intercord:


    http://www.tacet.de/main/seite…e=spreer.php&layout=tacet


    Intercord war ja -- wie jetzt TACET -- ebenfalls in Stuttgart beheimatet, Spreer musste also nicht einmal umziehen ....


    Viele Grüße


    Joachim

  • Danke Joachim für den Wink!


    "Selbst zum Firmensitz verlegen sind die Schwaben zu geizig."


    Sonnigst Nadja

  • Freut mich Joachim!

    natürlich waren wir damals recht jung und haben ziemlich viel, als "audiophile Michels" gekauft. Heute kennt man die Situation etwas besser und kann sich ggf. von diesen "audiophilen Michels" Platten trennen. ^^ Man könnte sie genauso gut verschenken, denn beonders begehrt sind sie nicht!


    Viele Grüße

    Reinhard

    Lieber Reinhard,


    in England gibt es einige Händler, die Schallplatten kommissarisch verkaufen. Als Käufer hat man bei diesen Händlern den Vorteil, dass sie die angebotenen Platten kritischer bewerten (da es nicht ihre eigenen Platten sind und sie kein Risiko eingehen, sie würden ihren Ruf schädigen, wenn sie defekte Platten anbieten), und dem Verkäufer ist der Verkaufspreis und wie viele Prozent davon an den Händler gehen vorab bekannt.


    Meine Lyritas habe ich vor langer Zeit für wenig Geld gekauft -- derzeit kostet eine Lyrita bei den o.g. Händlern zwischen 5 und 125 Pfund (die "Brot-und-Butter" Lyrita so knapp unter 10 Pfund). Falls Du tatsächlich etliche Lyritas in einem guten Zustand hast, dann könntest Du so noch etwas Geld für diese erhalten.


    Mein musikalischer Geschmack hat sich auch schon geändert, dann habe ich die Platten einfach verschenkt (aber niemals verkauft) -- und gelegentlich hatte ich bei Umzügen unter Zeitdruck auch schon Platten in der gelben Tonne entsorgt (z.B. eine frühe Pressung von The dark side of the moon, von Pink Floyd, die ich als Schüler gekauft hatte ..).


    -- Joachim

  • Moin,


    ohne die entsprechende Anlage (Lautsprecher) hätte ich nie zur Klassik gefunden. Das wird zwar außer mir niemanden interessieren, aber ich schreibe es trotzdem.

    Die entsprechende Platte dazu war diese hier.


    Moussorgsky-Rimsky-Korsakov: Night on a bald mountain

    Moussorgsky-Ravel: Pictures at an exhibition

    The Cleveland Orchestra, Lorin Maazel, Telarc 10042


    Meine erste, mit eigenem Geld bezahlte Klassik-LP, mein Einstieg in das Hören klassischer Musik sozusagen.

    Davor hatte ich mich immer wieder an den üblichen Verdächtigen versucht, auch mit einer anderen Einspielung der „Bilder einer Ausstellung“, aber der Funke wollte nicht überspringen.


    Mit dem passenden Lautsprecher(Elektrostat), sowie dieser Aufnahme, ging dann die Sonne auf.

    Da war ich 18 Jahre alt.


    DSC_0514.jpg


    Beste Grüße

    Michael

  • Danke Michael.


    du sprichst mir aus der Seele, so ging es mir auch.

    Erst die richtige Anlage, läßt den Vorhang zur klassischen Wunderweltt öffnen.


    Sonnigst Nadja

  • in England gibt es einige Händler, die Schallplatten kommissarisch verkaufen.

    Lieber Joachim,


    sehr schöner Bericht! Jedoch möchte ich anmerken, dass ich nie gebrauchte Platten kaufen mußte. Meine LPs sind neu gekauft. Die Lyritas hatte ich in den 1980er Jahren bei Saturn-Hansa in Frankfurt gekauft, sie waren etwas teurer als andere Klassik-LPs, der VK lag seinerzeit bei DM 26,90

    siehe Bild. Wenn ich in ansehbarer Zeit meine Sammlung auflöse, dann werde ich nur komplett an einen Händler verkaufen, denn Einzelverkäufe machen zuviel Arbeit.


    K800_IMG_3387.JPG






    Viele Grüße

    Reinhard

  • Für die SRCS 116 will einer dieser britischen Händler aktuell 37 Pfund ...


    Wie gesagt, ich selbst habe noch nie Platten verkauft und habe auch nicht vor dies in der Zukunft zu tun -- hoffentlich finde ich (nach einem künftigen etwaigen Hörsturz) jemanden, dem ich meine Sammlung schenken kann (der sie nicht weiter verkauft). Meine Lyritas habe ich überwiegend in England entweder gebraucht (im M oder NM Zustand) oder als NOS bzw. Neuware gekauft.


    Bei ganzen Sammlungen drücken die Händler den Einkaufspreis, da oft 90 Prozent der Platten aus der Sicht eines Händlers völlig uninteressant sind (und nur sein Lager füllen). Andererseits hat einer der erwähnten britischen Händler auf Kommissionsbasis die ganze Plattensammlung eines ehemaligen Decca-Mitarbeiters verkauft.


    -- Joachim

  • Moin,


    da Krzysztof Penderecki erst relativ spät und auch nur sehr selten als Dirigent in Erscheinung getreten ist, gibt diese Box mit Werken, die zwischen 1959 und 1972 komponiert worden sind, einen interessanten Einblick. Mit Aufnahmen, entstanden zwischen dem 24. April und 1. Mai 1972, stellt sich Penderecki erstmals als Schallplattendirigent vor.


    Penderecki dirigiert Penderecki, Polnisches Radio - Symphonie - Orchester, EMI 1C193-02386/87


    DSC_0484.jpg


    Beste Grüße

    Michael

  • Krzysztof Penderecki hat in der folgenden Aufnahme von 1981 sein erstes (und zum damaligen Zeitpunkt einziges) Violinkonzert dirigiert -- mit dem Geiger Konstanty Andrzej Kulka und dem Polnischen Radiosinfonieorchester (Polskie Nagrania Muza SX 1840). Dieses 1. Violinkonzert wurde 1977 von Isaak Stern uraufgeführt (das 2. Violinkonzert von 1995 hat er Anne Sophie Mutter gewidmet). Das Cover meines Exemplars dieser LP ist weniger zerfleddert als in dem Foto unten, das ich auf Discogs gefunden habe ...


    -- Joachim



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  • Mir gefallen die Aufnahmen des TACET-Labels von Andreas Spreer ebenfalls -- und auch die Klassikeinspielungen der Intercord Tonträger GmbH, die Andreas Spreer dort als Tonmeister aufgenommen hat (Intercord wurde 1994 an die EMI verkauft).


    Z.B. die Klaviertrios von Ravel und Debussy mit dem Abegg Trio (Intercord INT 160.866) -- das TACET-Label hat die CD-Version dieser Intercord-Aufnahme im Programm.


    -- Joachim

    Korrektur: zwar war Andreas Spreer von 1981 bis 1989 Tonmeister bei Intercord und hat danach die Aufnahmen des Abegg Trios aus dem Intercord-Archiv auf seinem TACET Label als CDs herausgebracht -- die Klaviertrios von Ravel und Debussy (Intercord LP INT 160.866) wurden jedoch von dem Ex Libris Verlag, Zürich, in der Kirche Blumenstein (BE) im Oktober 1987 aufgenommen. Die Aufnahmeleitung hatte der Tonmeister Prof. Jakob Stämpfli. (Laut Angaben auf der Rückseite der Intercord LP von 1990.)


    1988 ist die Aufnahme bei Ex Libris, Zürich, als CD erschienen, später 1998 bei TACET (CD Kat.nr. TACET 75).


    -- Joachim



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  • Hallo,


    heute diese hier gehört:


    IMG_0095.JPG


    Das ist die NusknackerSuite; warum hier das Bild immer wieder beschnitten wird...😪???


    180g, physisch und interpretatorisch TOPP.


    LG aus B

    Peter

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • ... die Platte kam mir doch bekannt vor ... :):


    Arnold: English, Scottish & Cornish Dances

    Arnold, LPO


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    Lyrita UK RM Nimbus pressing 1984


    Das war die erste Lyrita Platte, die Harry Pearson in seine Super Disc List aufgenommen hat. Sein Kurzkommentar ist in TAS 29, Seite 119 zu finden. Im Lauf der Jahre wurden noch andere Lyrita Platten rezensiert. Arthur B. Lintgen schrieb in TAS 57, Seite 128, Anfang 1989:


    Image234.jpg


    ... ob die Nimbus Pressungen "besser" waren als die Deccas sei mal dahingestellt - auf jeden Fall wurde anderes Mastering Equipment verwandt und auch die Vinylzusammensetzung war unterschiedlich.

  • Die Lyritas wurden bis 1979 von Decca hergestellt (bei orchestraler Musik waren auch Tonmeister von Decca an den Aufnahmen beteiligt). Der Besitzer von Lyrita, Richard Itter, hat die Platten dann ab 1980 (als Decca in Holland seine LPs pressen liess, jedoch noch selbst in England gemastered hat) von Nimbus und anderen Firmen (darunter auch EMI) herstellen lassen.


    Von SRCS 109 (erschienen 1979) gibt es noch Decca-Pressungen, diese erkennt man an den üblichen Symbolen von Decca im Bereich der Auslaufrillen (mein Exemplar hat auf Seite 1 in der 6-Uhr Position ZLY-5217-1A und ein "U" (des BUCKINGHAM codes) auf der 3-Uhr Position, und auf Seite 2 steht ZLY-5218-1A und ein "I").


    Die Nimbus Pressungen erkennt man auch sehr leicht: NIMBUS ist im Bereich der Auslaufrillen eingestanzt. Andere Pressungen haben "handschriftliche Symbole" im Bereich der Auslaufrillen (im Gegensatz zu den "maschinenschriftlichen" von Decca und Nimbus). Ich finde, dass alle Pressungen sehr gut klingen.


    -- Joachim

  • Hallo

    Die Aufnahmeleitung hatte der Tonmeister Prof. Jakob Stämpfli. (Laut Angaben auf der Rückseite der Intercord LP von 1990.)





    Er hat auch Tonaufnahmen für das Schweizer Label Claves gemacht, die durchweg hervorragend sind.


    Sehr empfehlen kann ich die Claves D 234 mit der Camerata Bern und Jörg Ewald Dähler, wo das schöne Konzert f-moll für Cembalo und Streichorchester von Wilhelm Friedemann Bach enthalten ist, dazu noch Werke von Albinoni, Vivaldi und Ricciotti. Die Aufnahme ist von 1970, Herr Stämpfli hat also schon über einen langen Zeitraum Aufnahmen gemacht.


    Gruß von eugen

  • Jakob Stämpfli war auch Sänger (Bassist), seine erste Aufnahme als Sänger ist eine Erato LP von 1962 mit Kantaten von Bach:


    http://www.discogs.com/artist/890924-Prof-Jakob-Stämpfli


    Als Tonmeister war er (lt. Discogs) ab 1969 an 98 Aufnahmen beteiligt:


    http://www.discogs.com/artist/890924-Prof-Jakob-Stämpfli?filter_anv=0&subtype=Technical&type=Credits


    Die LPs von Claves gefallen mir auch.


    -- Joachim

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    Von SRCS 109 (erschienen 1979) gibt es noch Decca-Pressungen, diese erkennt man an den üblichen Symbolen von Decca im Bereich der Auslaufrillen (mein Exemplar hat auf Seite 1 in der 6-Uhr Position ZLY-5217-1A und ein "U" (des BUCKINGHAM codes) auf der 3-Uhr Position, und auf Seite 2 steht ZLY-5218-1A und ein "I").


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    Ergänzung: ZLY-5217-1A bedeutet, dass die Lackfolien von dem Decca-Ingenieur


    A = Guy Fletcher


    geschnitten wurden. Der Tonmeister der Aufnahme war John Dunkerley (ebenfalls Decca), der Produzent war James Walker.


    -- Joachim