Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/132343/


    Louis Spohr: Klarinettenkonzerte Nr.1 & 4 (120 g)

    Zitat

    H. Arnold im Musikmarkt 12 / 84: "Fazit: Ein musikalisches Ereignis, das auch von der Technik adäquat eingefangen wurde. Das Album ist ein Muß für jeden Schallplattensammler."

    Für viele die Referenz-Aufnahme schlechthin, zudem auch klanglich auf der Höhe. 8)


    Vor kurzem noch als DoLP < 10,00 € bei jpc.

    Freundlichst
    Pepino

  • Berliner Philharmonikern von 1969.

    Hallo Frank,


    bitte vergiss nicht, diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 1969. Es wundert mich daher nicht, außerdem ist es durchaus nicht so, dass nur die Amerikaner oder die Engländer sehr gute Aufnahmen machen konnten!;)


    Viele Grüße

    Reinhard

  • außerdem ist es durchaus nicht so, dass nur die Amerikaner oder die Engländer sehr gute Aufnahmen machen konnten!;)

    Hallo Reinhard,


    klar, das wollte ich mit der Platte u.a. belegen. Der Punkt, an dem ffss oder Living Stereo stellenweise zumindest beeindruckender waren sind auch nicht die Aufnahmen, sondern der Plattenschnitt. Das kann man heute mit den neueren Digitalisierungen der analogen Bändern sehr gut vergleichen. Und wenn man sich im Lauf der Jahre aus der riesigen Masse an Platten der Deutschen Grammophon die technisch herausragenden rausgepickt hat, dann fällt der Vergleich schon ganz anders aus. Hinzu kommt: aufs Repertoire bezogen hat RCA Living Stereo nicht so sehr viel zu bieten, Living Presence schon gar nicht, Decca etwas mehr - aber keiner soviel wie eben die Dt. Grammophon, samt den herausragenden Musikern.

    Trotzdem noch eine CBS, und zwar die Aufnahmen vom Eröffnungskonzert der Frankfurter Alten Oper 1981 mit Mahlers 8. Symphonie. Die Platten hatten als Album nicht ganz den Verkaufsrfolg, den man sich wohl erhoffte, dabei war sogar CBS eingestiegen. Das Erlebnis von "1000 Stimmen" lässt sich vielleicht auch nicht wirklich auf einer Schallplatte reproduzieren. Trotzdem beeindruckend, auch wenn es musikalisch bessere Einspielungen geben mag. Tontechnisch sehr gut (neutral). Der Faulheit wegen - nachtstehend ein Scan der Besetzung.

    CBS 79238.


    Mahler 8 Frankfurt Alte Oper Cover (3).jpgMahler 8 Frankfurt Alte Oper Cover.jpgMahler 8 Frankfurt Alte Oper Cover (2).jpg

  • ps.: es waren oft solche Kleinigkeiten, die bei der Dt. Grammophon manchmal für die Tonqualität auf Vinyl nicht unbedingt vorteilhaft waren: obwohl ich die Signature-Serie als Reissues schätze, hätte z.B. das 4. Klavierkonzert von Beethoven auf zwei Plattenseiten gepresst sicherlich etwas mehr Frequenzumfang und Volumen erlaubt. Es ist eine musikalisch hervorragende Leistung mit Wilhelm Kempff, Ferdinand Leitner und den Berliner Philharmonikern, zu der man nicht unbedingt noch das Klavierkonzert von Schumann hätte hinzupacken müssen, da kommt dann auch die Füllschrift an ihre Grenzen. Und das hatten sie schon bei der SLPM getan, dort wurde das 4. Klavierkonzert und das 2. Klavierkonzert von Beethoven mit Wilhelm Kempff auf eine Platte gequetscht.


    Viele Grüße - Frank


    Wilhelm Kempff Signature Cover.jpg

  • Erlebnis von "1000 Stimmen"

    Hallo Frank,


    in diesem Konzert waren wir ebenfalls, natürlich sind es keine Tausend-Stimmen, aber wohlweislich hast Du es auch so geschrieben. Diese Platte habe ich nicht, jedoch eine Live-Aufnahme aus der Alten Oper, Frankfurt ist schon sehr gut!


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Natalija Gutman

    Kammerorchester des Moskauer Konservatoriums

    Boccherini - Vivaldi - Tartini

    "Der Rezensent bildet sich ein. bisher schon eine recht beachtliche Reihe von Meistercellisten sehr bewußt und kritisch gehört zu haben - bis vor einer Stunde hat er sich sogar noch eingebildet, in jungen Jahren dieses Instrument selbst recht leidlich beherrscht zu haben. Aber seit er diese Aufnahme gehört hat, scheint alles wie weggefegt. Das Cellospiel von Natalia Gutman ist von einer so souveränen, einer so unbedingten technischen und künstlerischen Überlegenheit, dabei von einer künstlerischen Zurückhaltung und Noblesse, daß man nach einmaligem Anhören einfach nicht daran glauben mag. daß jemand diese technisch fast durchgängig schwierigen Stücke so makellos und zugleich noch tonschön und bis in die letzte Schwingung hinein sauber, mit einem klaren, gleichmäßig ruhigen Bogenstrich und federnder Eleganz zu spielen vermag, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt!"
    Diese Rezension stammt aus einem alten Fono-Forum Heft. Jedenfalls kann ich dem uneingeschränkt zustimmen.


    K800_IMG_4018.JPG


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    K800_IMG_4021.JPG


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Und noch zwei Platten der Dt. Grammophon, die ich musikalisch für überragend halte, sofern man den Frühromantiker Schubert mag: seine wichtigsten Symphonien dirigiert von Karl Böhm, gespielt von den Berliner Philharmonikern. Die "große" C-dur stammt aus dem Jahr 1963, die 5. und 8. Symphonie wurde 1966 aufgenommen, beide in der Berliner Jesus-Christus-Kirche. Wunderbar warme, seidige Aufnahmen.

    Alternative: Carlos Kleiber für die "Unvollendete" und eben Karajan, wobei für meinen Geschmack keiner dieser beiden Schubert mit der Selbstverständlichkeit spielt, die man bei Böhm hört. Karajan und Kleiber sowieso sind wahrscheinlich einen ganzen Tick akzentuierter und ausgefeilter als Böhm - da kommt es eben drauf an, was man als Hörer bevorzugt. Ich für meinen Teil in diesem Fall eindeutig Böhm.

    SLPM 138877 & SLPM 139162


    Schubert 9 Böhm Cover.jpgSchubert 5 & 8 Böhm Cover.jpgKleiber - Schubert 3 & 8 Cover.jpg


    ps.: die 8. und 9. Symphonie mit Karajan und den Berliner Philharmonikern erschien übrigens digital in neuer Abmischung und neuem Remastering in beeindruckender Tonqualität 2007 in der Karajan-Box "Master Recordings". Die 9. Symphonie mit Karajan besitze ich als Platte aus der Serie "100 Meisterwerke", außerdem aus der Signature-Serie. Ein Vergleich war aufschlußreich und ging bei mir (natürlich) zu Gunsten der LPs aus, obwohl man auf Vinyl tatsächlich nicht soviel hört wie auf dieser neuesten digitalen Veröffentlichung. Von Schallplatte klingt es für mich einfach angenehmer, aber ich würde bei dieser Aufnahme keinem widersprechen, der die CD bevorzugt, insbesondere über Kopfhörer.


    https://www.deutschegrammophon.com/de/cat/4777155?


    Schubert 9 Karjan Cover.jpg

  • Wie ich meine, tontechnisch eine der gelungenen "Phase4"-Abmischungen der Decca: La Boutique Fatansique und die Suite Rossiniana - die Hommage Ottorino Respighis an Gioachino Rossini. Auch musikalisch gut, weil Antal Dorati und das Royal PO die beiden Stücke so spielen, als würden sie nur einem Zweck dienen: bester Unterhaltung. Was will man mehr?

    PFS 4407 (1977)


    Viele Grüße - Frank


    Respighi - Phase4 Cover.jpg

  • Hallo Frank,


    von den PFS-Decca habe ich nur zwei Exemplare -- als Alternative habe ich eine Einspielung von La Boutique Fantasque mit "Bumm Bumm Schorschi" (Solti) statt Dorati, als Decca SDD Zweitpressung von 1965 (die SXL ist 1958 erschienen).


    Viele Grüße


    Joachim


    boutique.jpgboutique2.jpg

  • Hallo Reinhard,


    das ist eine verbreitete Beschreibung des Interpretationsstils von Solti bei einigen seiner Aufnahmen (allerdings ist das auch etwas fies, er hat ja auch andere, sehr gute, Aufnahmen gemacht ...).


    Viele Grüße


    Joachim

  • Hallo Joachim,


    "Bumm Bumm Schorschi" hat schon was. Man muss sich seine Aufnahmen einmal in langweiligem, magerem Hifi anhören, etwa auf den DMM-Pressungen der deutschen Decca, also ohne ffss und spektakulärem Plattenschnitt. Wenn als einziges, das einen beeindrucken könnte, die musikalische Leistung übrig bleibt.


    Viele Grüße - Frank

  • die musikalische Leistung übrig bleibt.

    Hallo Frank,


    ganz genau! Fragt man nach den grundlegenden Merkmalen von Soltis musizieren, erscheinen diese in solchen Phänomenen wie metrischer und rhytmischer Präzision, Brillianz, klarer Phrasierung, Prägnanz und rapiden Tempi.


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Hallo Frank und Reinhard,


    die frühen Aufnahmen von Solti mit den Wiener Philharmonikern (VPO) gefallen mir in der Regel viel besser als die späteren, etwa die mit dem Chicago Symphony Orchestra (CSO) -- z.B. die 5. Sinf. von Beethoven mit dem VPO (erschienen als SXL 2124, aber auch sehr gut als Hungaroton Reissue) finde ich sehr viel besser als die Aufnahme mit dem CSO von 1975 (SXL 6762). Auch die Aufnahmen der Wagner Opern mit dem VPO aus den späten 1950er Jahren sind gut, z.B. das Rheingold (SXL 2101-3), obwohl ich presönlich nicht viel Wagner höre. Und die Bartok Aufnahmen mit dem LSO (SXL 6111 und SXL 6212). Aber für keine Komposition ist Solti mein Lieblingsdirigent, und die späten Beethoven Aufnahmen mit dem CSO finde ich ziemlich unerträglich (da ist wirklich Bumm-Bumm-Schorschi am Pult, so etwas lieben wohl die Autoren der TAS-Liste, die 9. Sinf. mit dem CSO ist in der TAS-Liste aufgeführt).


    Viele Grüße


    Joachim