Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Meine alte Philips-Pressung mit dem Original-Cover klingt dynamischer und bietet Donnerhall im Raum. Aber die 4,99 habe ich gerne nur für das schöne Cover bezahlt, wobei Mastering und Klang sich wirklich nicht verstecken müssen - auch absolut.

    Freundlichst
    Roberto

  • Die Symphonie Espagnol von Edouard Lalo mit Leonid Kogan ist 1960 als britische Columbia SAX 2329 erschienen -- und ca. 3 Jahre später als "Clubauflage" WRC ST 562 (die Mono-Auflage T 562 ist bereits 1961 erschienen). Wenn man mit dem weniger schönen Cover der WRC (gegenüber der SAX) leben kann -- die Pressmatrizen unterscheiden sich wohl kaum -- dann spart man viel Geld (ich habe mein m- Exemplar für 10 Euro bekommen).

    Ergänzung zu den Matrixnummern: die beiden Seiten der SAX 2329 haben (z.B.) die Nummern YAX 305-1 und 306-3, meine ST 562 hat die Nummern SW 8600-1 und SW 8601-1 (es gibt aber australische WRC der Kogan/Lalo mit YAX Matrizen). Die SW Matrizen wurden aber ebenfalls von der EMI hergestellt, und bereits kurz nach dem Erscheinen der Erstpressung von SAX 2329.


    -- Joachim

  • Haydn ist eigentlich nicht so meines. Ich meine hier wie bei Vivaldi alles würde gleich klingen.

    oha...gewagte Aussage, vor allem was Vivaldi angeht8o

    Musikmaschinen: Pro-Ject Xtension 10 / Benz ACE SL, MuFi MX-Vinyl, Sony CDP-XA555ES+Breeze Audio DAC, MuFi M5si, Visaton Atlantis MKII mit Weichen von "Kalle MKII" - Dauertinnitus wegen Rock`n Roll^^

  • Ich weiss. Empfinde ich aber so oder noch so. Es gibt auch Leute für denen ist Blues immer das gleiche. Habe es so in Worte gefasst.. Mir fehlen da die wirklichen erkennbaren Unterschiede in den verschiedenen Werken.

  • Die Barock Komponisten waren halt Vielschreiber, die gelegentlich Kompositionen wieder verwendet haben (nicht nur Vivaldi sondern auch Bach). Und Haydn hat natürlich sehr viele Sinfonien komponiert -- obwohl ich noch nicht alle von diesen angehört habe, sind viele für mich interessant und deutlich unterscheidbar. Am liebsten höre ich die Streichquartette von Haydn (z.B. die 6 „Erdödy-Quartette“ op. 76 und unter diesen insbesondere das Quinten-Quartett).


    Alles eine Frage der persönlichen Vorlieben ...


    -- Joachim

  • Für unsere Ohren klingt diese Musik "immer gleich", aber dies tut sie eigentlich nicht. Was uns als immer gleich vorkommen mag, ist der damalige Stil zu komponieren, der bekanntlich Weltsicht widerspiegelt. Popmusik klingt eigentlich auch immer gleich, oder Bartoks Musik usw. Erst eine eingehende Beschäftigung oder gar das Selbermusizieren erschließt die Unterschiede, Entwicklungen innerhalb des Oeuvre oder einer Epoche. Ändert sich die Weltsicht dann spiegelt sich das irgendwann in der Kunst wider, eine andere Epoche beginnt (auch erst immer Nachhinein erkennbar). Und dann klingt die Musik auch anders. Barock - Klassik - Romantik ... die Unterschiede sind gravierend und doch lebt das Alte im Neuen fort. Nur Kunst, die das Vorhergehende integriert und gleichzeitig weiterentwickelt oder Neues bringt, besteht ganz im Wagnerischen Sinne wenn er Hans Sachs im Finale der "Meistersinger von Nürnberg" sein Credo verkünden lässt:

    "Verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir ihre Kunst..." So hat jede Epoche und ihre Vertreter etwas zu bieten.


    Gruß

    Frank

  • ...es geht auch um Nuancen, die größer wahrgenommen werden je tiefer wir uns mit der Materie beschäftigen, bzw. je mehr diese als "Normalität" um uns herum ist... jemand der viel Barockmusik hört empfindet diese als deutlich vielfältiger und zueinander unterschiedlich als jemand der dies nur ab und zu tut. Ein Musiker der Barockmusik spielt zB. empfindet sicherlich Vivaldi und Bach als gegenüberliegende Eckpunkte eines riesen Universums...während sie für Blues Fans sehr ähnlich klingen....so ist es mit Vielem - krasses Beispiel: wir tendieren zu der Ansicht, dass für uns Chinesen sich recht ähnlich sehen und mitteleuropäische "Bleichgesichter" sehr unterschiedlich aussehen...während es Menschen aus China genau andersrum geht...;)

    Musikmaschinen: Pro-Ject Xtension 10 / Benz ACE SL, MuFi MX-Vinyl, Sony CDP-XA555ES+Breeze Audio DAC, MuFi M5si, Visaton Atlantis MKII mit Weichen von "Kalle MKII" - Dauertinnitus wegen Rock`n Roll^^

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    Mussorgsky / Ravel "Bilder einer Ausstellung",Fritz Reiner , 200gr Ausgabe


    Dynamische Aufnahme, die Freude macht. Man weiß nicht was

    genialer ist: Mussorgskis Komposition oder Ravels Orchesterfassung. Bei jedem Hören gibt es Neues zu entdecken. Manchmal rätsel ich welches Instrument eigentlich spielt, oder es mutet gerade so an, als sei ein Synthesizer dabei....natürlich nicht. Es ist einfach großartig wie Ravel diese Klänge hinbekommt. Klangmischungen nennt man dies wohl, die geschickte Kombination von Instrumenten, die dann auch noch Obertontechnisch selektiert sind. Dies hat er dann beim "Bolero" noch einmal gemacht, vortrefflich.

    Die Interpretation von Fritz Reiner bzw. die Abmischung ist über weiter Strecken sehr gelungen. Bei "Bydlo" fehlen mir im Ostinato beim Mittelteil die Pauken. Da warte ich immer darauf.

    Und bei "Das Großes Tor von Kiew" gefallen am Ende die Glockenschläge besser als hier die Becken oder der Gong. Ansonsten schöne Aufnahme, die Blechbläser strahlen, Schlaginstrumente bei "Die Hütte der Babajaga" donnern....

    Die Scheibe lohnt sich.


    Gruß

    Frank

  • Hier ist die erste LP der Pianistin Dinorah Varsi (1939 in Montevideo geboren und 2013 in Berlin gestoren), 1968 bei Philips erschienen. (Bisher kannte ich nur ihre LP mit Arthur Grumiaux, 1974 bei Philips erschienen).


    Viele Grüße


    Joachim


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  • Hier noch die oben erwähnte Aufnahme von Dinorah Varsi mit Arthur Grumiaux aus La Chaux-de-Fonds (Schweiz) -- eine Kooperation der Philips mit dem belgischen Klassiklabel "Musique en Wallonie" (von beiden Firmen zeitgleich 1974 auf LP veröffentlicht).


    Viele Grüße


    Joachim


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  • Nochmal zu Raritäten und kompositorischen Edelsteinen

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    «Es hätt e Bur e Töchterli» - wäre nicht auf Beethoven gekommen. Die auf LP selten zu hörende Berner Pianistin präsentiert hier Raritäten aus der Schweiz dreier bekannter Komponisten wirklich "voller impulsiver Inspiration und mit gestalterischer Phantasie". Jecklin 229

  • Dann passt ja gerade die Dame die bei mir heute den musikalischen Abschluss bildet.

    Maria Tipo, mit eine ihrer Paradedisziplinen, den Scarlatti Sonaten.

    Die Aufnahme ist von 1976, klingt ganz ordentlich und gefällt durch ihre Spielfreude und Leichtigkeit.

    Dischi Ricordi RCL-27009


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    Grüsse ..... Marc

  • Nun auch von mir, eine kaum bekannte Georgische Pianistin

    Elisso Wirssaladse. Sie spielt u. a. das Klavierkonzert Nr. 18, KV 456, von Mozart, mit dem Leningrader Kammerorchester. In den vergangenen Tagen hatte ich verschiedene Versionen dieses Konzerts aufgelegt, nun kann ich sagen, diese Version mit der Pianistin Wirssaladse gefällt mir ausgesprochen gut. Ihr Nuancenreiches Mozartspiel wirkt schlicht , besitzt Ernst und Dramatik, allerdings nicht romantisch ausufernd. sondern im klassischen Rahmen. Weiterhin kann man der Aufnahmetechnik höchstes Lob aussprechen, der Tonregisseur war Gerhardt Zess, wahrscheinlich ein ETERNA-Techniker?


    Viele Grüße

    Reinhard


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