Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Der Jahreszeit angemessen: Arthur Honegger´s "Cantate de Noel" beschreibt die biblische Weihnachtsgeschichte. Im mittleren Teil werden Melodien bekannter Weihnachtslieder aufgegriffen. Trotz Dissonanzen am Anfang und Schluss ein Werk voller Spannung, die sich immer wieder in vertrauteren Harmonien löst. Hier gepaart mit der Sinfonie für Streicher, der 2. Sinfonie, die Paul Sacher anlässlich des 10. Jahrestags des Baseler Kammerorchesters in Auftrag gab. Die LP bereitet (mir ;)) viel Hörvergnügen, nicht nur aufgrund der bekannt guten Aufnahmequalität vieler früher Decca-Produktionen.

    LG, Tom

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    Danke für den Tipp. Da fällt mir wieder ein: warum lasse ich im Sommer auf Flohmärkten und im Second Hand Plattenläden Weihnachtsplatten einfach stehen. 😕

  • Mit dem Stehenlassen von "Weihnachtsplatten" geht es mir ähnlich, daher ist SXL 6003 die Ansermet-Aufnahme mit Werken von Honegger, die in meiner Sammlung fehlt (somit fehlt leider auch die 2. Sinfonie). Die Sinfonien 3+4 hat Ansermet 1968 aufgenommen, das war seine letzte Aufnahme (im Februar 1969 ist Ansermet gestorben), erschienen als Decca SXL 6394 und als London CS 6616 (unten das Cover der CS 6616).


    Viele Grüße


    Joachim


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    Franz Schubert, 5. und 9. Sinfonie.

    Digital, DMM, 1985

    Staatskapelle Berlin, Ottmar Suitner


    Absolut gelungen. Das Ensemble spielt wie aus einem Guss.

    Da wird nichts übertrieben, weder Tempi noch Dynamik. Sicher auch

    ein Verdienst Suitners. Auch der Klang kann sich hören lassen, die

    Holzbläserpassagen im 1. Satz sind klar zu hören und zu unterscheiden.

    Sehr gute Tonregie. Es finden sich keine Angaben auf dem Cover dazu.

    Gemeinschaftsproduktion mit Columbia und Nippon Records. Wahrscheinlich

    deshalb.


    Gruß

    Frank

  • Hallo,


    Die Aufnahmen Ansermet's von Honegger sind allesamt sehr hörensswert, in meiner Sammlung steht die Christmas Cantata als London OS Version;


    OS 25320


    Im amerikanischen London Katalog wurden Aufnahmen mit Gesang ( bis auf wenige Ausnahmen ) der OS Reihe zugeordnet, die CS Reihe blieb orchestraler Musik vorbehalten.

    Die Aufnahme der 3. und 4. Sym. liegt mir als Decca SXL vor, vor allem die 4. Sym. höre ich sehr gerne;


    SXL 6394


    Eine der wenigen London CS Veröffentlichungen mit Gesang ist die großartige Aufnahme vom Dreispitz mit Ansermet und der wundervollen Teresa Berganza.


    CS 6224

    Gruß,

    Uwe

  • Original Signaturen?

    LG Herbert



    Das Knistern der Platte wird durch Filterwirkung im Ohr des Analoghörers durch die Psyche nicht verarbeitet! Im Umkehrschluß...das fehlende Knistern der Digitaltechnik wird als Negativsignal wahrgenommen.X(

  • Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša:
    Smetana - Má vlast

    Seit einer Woche „schleiche“ ich schon um diese Box herum, welche mir mein lieber Hifi-Freund maldix freundlicherweise ausgeliehen hat.


    Nach der Einstimmung auf Klassik am frühen Morgen und ein paar Jazz-Scheiben „zwischendurch“ ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, mich der Ausgabe 0267 der auf 1111 Ausgaben limitierten Vinylbox zu widmen:


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    https://www.discogs.com/de/Smetana-Bamberger-Symphoniker-Jakub-Hrůša-Má-vlast/release/15825137


    Jakub Hrusa dirigiert die Bamberger Symphoniker.

    Aufgezeichnet im Direktschnittverfahren in der Konzerthalle Bamberg, Joseph-Keilberth-Saal 25./26. Juli 2019

    Müsste man diese Veröffentlichung mit einem Wort beschreiben, so wäre „monumental“ wohl das einzig angebrachte. Bedrich Smetanas Meisterwerk „Mein Vaterland“, gespielt von einem der besten Orchester Europas, geleitet von Star-Dirigent Jakob Hrusa und im Direktschnitt-Verfahren aufgenommen so entstand diese 3LP-Box, die eine völlig einzigartige Hörerfahrung bietet.

    Bedrich Smetana (1824-1884) gilt neben Antonin Dvorak als der bedeutendste tschechische Komponist. Mit seinem Zyklus „Mein Vaterland“ ist er in die Musikgeschichte eingegangen. Das umfangreiche Werk besteht aus sechs symphonischen Dichtungen, denen auf dieser Veröffentlichung je eine LP-Seite zusteht. Am berühmtesten ist zweifellos die zweite Dichtung „Die Moldau“, deren Thema zu den großen Ohrwürmern der Orchestermusik zählt. Smetanas Intention, mythische, geschichtliche und naturbezogene Bilder entstehen zu lassen, wird diese mehr als außergewöhnliche Aufnahme voll gerecht. Wer bei geschlossenen Augen diese Platten hört, wird förmlich mitgerissen von dem lebhaften Orchesterklang.

    Die Spannung, die die Bamberger Symphoniker hier erzeugen, geht mit Sicherheit auch auf die besondere Aufnahmesituation zurück. Beim Direct-To-Disc-Verfahren wird das Signal der Mikrophone (in diesem Fall nur vier Stück, doch sie bilden den Klang des Orchesters in aller Tiefe ab) direkt auf die Lackplatte geschnitten ohne Möglichkeit, im Nachhinein noch etwas zu verändern.


    Dank dieser wahrhaftig „direkten“ Aufnahme bei 45rpm entsteht eine atemberaubende Tonqualität, die dem Konzerterlebnis so nahekommt, wie es nur irgend möglich ist. Toningenieur Rainer Maillard von den „Emil Berliner Studios“ hat hervorragende Arbeit geleistet: vom ersten Harfenklang bis zum heroischen Schluss hat man das Gefühl, in der ersten Reihe zu sitzen und einen ganz besonderen Konzertabend mitzuerleben. Jede feine Nuance des Klangs wird genau abgebildet und doch verschmilzt alles zu einem vollen, runden und strahlenden Klangkörper.


    Selbstverständlich kommt diese akustische Offenbarung auf hochwertigem 180g-Vinyl und ist mit einem üppigen Booklet ausgestattet. Genießer klassischer Musik sollten nicht lange zögern, denn die Box ist handsigniert und auf 1111 Stück limitiert.

    Diese Aufnahme wird ausschließlich auf Vinyl veröffentlicht.“



    Die Röhren des Solaris sind auf Betriebstemperatur und der Stax liegt bereit - Ich freue mich wirklich sehr drauf... :saint:


    Musikalische Grüße

    Tom

    Is that what you wanted, Alfred?

    AAA-Mitglied

  • Hier die 1. Sinfonie (op. 21) von Beethoven mit dem Dirigenten Hermann Scherchen und dem Orchester der Wiener Staatsoper (eine Mono-Aufnahme der Westminster vom November 1954, hier ein Reissue der Artone Gramofoonplaten, Niederlande, aus den 1960er Jahren).


    Viele Grüße


    Joachim


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  • Hallo,

    gespielt von einem der besten Orchester Europas, geleitet von Star-Dirigent Jakob Hrusa

    Ganz so hoch möchte ich nicht greifen, sicher sind die Bamberger ein sehr gutes Orchester, ob Husa schon als Star-Dirigent bezeichnet werden kann, ist ebenfalls etwas zweifelhaft.


    Man sollte auch z.B eine ältere Aufnahme der Tschechischen Philharmonie als Vergleich heranziehen. An Klangschönheit sind mir die Wiener Philharmoniker, das Concertgebouw-Orchester oder die Staatskapelle Dresden lieber. In Sachen Feinschattierung sind Hrusa und die Bamberger dazu bestimmt eine moderne Alternative.


    Trotzdem viel Spaß mit dieser Direktschnitt-Aufnahme!


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Box wirklich erstklassig

    Hallo Tom,


    vielen Dank für diesen Hinweis.

    Allerdings habe ich auch schon vernommen, dass die Pressung nicht ganz so toll sein soll.


    (eine Mono-Aufnahme der Westminster vom November 1954

    Hallo Joachim,


    Danke für die Erinnerung, bevor das Beethoven-Jahr zu Ende ist. Nun habe ich mir ebenfalls ein Mono-Aufnahme mit den Sinfonien Nr. 1 und 2, aus der Bruno Walter-Edition herausgesucht. Es ist eine Pressung von Pallas, ganz wunderbar! Siehe auch was Bruno Walter hierzu gesagt hatte.

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    Viele Grüße

    Reinhard

  • Keine LP heute, aber bitte ich nachzusehen. Aber trotzdem ein herausragendes Beispiel an Gesangskunst, im wahrsten Sinn des Wortes


    Michael Spyres aus Bizet, Die Perlenfischer: Je crois entendre


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    Für manchen ist das Stück sicher etwas ausgelutscht. Oder zu dramatisch. Ich finde es einfach nur fantastisch gesungen von Michael Spyres. Meiner Meinung nach kommt kein anderer Sänger da heran, auch kein Jussi Björling (mein Lieblingstenor), kein Nicolai Gedda, kein Alfredo Kraus....

    Aber es ist komisch. Ich habe mir danach noch einiges von Michael Spyres angehört, alles sehr gut, aber nichts erreicht diese Tiefe wie bei dieser Arie. Wirkt wie für ihn geschrieben.


    Gruß,

    Matthias

    Einmal editiert, zuletzt von Matthias S. ()

  • Zur Smetana Aufnahme, ich kenne viele Ausgaben von Mein Vaterland, bzw. das war neben den 9 Sinfonien Von Beethoven, der kleinen Nachtmusik und Schumanns Dichterliebe mit Fritz Wunderlich, meine ersten Schallplatten und der Einstieg in die Klassik,


    Smetana hatte mich sehr begeistert und das hat auch angehalten.


    Ich finde die Aufnahme der Bamberger ist schon sehr gut gemacht. Über die Art der Interpretation kann man sichtlich reden. Sie ist sehr klar und meines Erachtens mit viel Fokus auf Präzision eingespielt, Sie wirkt vielleicht aus diesem Grund etwas „nüchterner“ als ältere Aufnahmen. Mir gefällt aber dieser Ansatz nach mehrmaligem Hören sehr gut, da dadurch dass langsamere Passagen nicht schleppend wirken, kommt die Aufnahme „modern“ dynamisch rüber. Die Aufnahme in dieser Form und Aufmachung war und ist mit den Preis jedenfalls wert.

    :) qui est de audiendi, salutat :saint: