Welche Klassik-LP habt Ihr das letzte Mal aufgelegt?

  • Igor Strawinsky / Serge Prokofieff – Maurizio Pollini – »Pétrouchka« / Sonate Nr. 7 Op.


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    Wenn man Daniil Trifonovs „Petroushka“ gehört hat tut man sich möglicherweise mit anderen Interpretationen schwer. Auch mit Pollinis: Die unglaubliche Wucht die dem Notentext innewohnt erscheint irgendwie „verklimpert“. Dafür hat mir der Prokovieff Gänsehaut geschenkt.

    Viele Grüße

    Thomas

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  • Oder reifen lassen bis ich diese doch "verstehe" und höre. :)

    Manche warten bis heute auf diese Reife. Ich z.B. auf die Wagner-Reife. Mit Bach z.B. komme ich dagegen von Jugend an gut klar. Man ist gewiss nicht "unreif", wenn einem bestimmte Komponisten nicht so gut eingehen. Sondern wie beim Essensgeschmack ist das eben sehr individuell. BG Konrad

  • Franz Liszt – Klaviersonate H-moll, Venezia E Napoli, Mephisto Walzer • Lazar Berman


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    Manchmal ist es wohl besser weniger über Werke zu lesen und mehr zu hören. Von Liszts Sonate H-Moll gibt es unzählige Einspielungen unterschiedlichster Qualität und ich hatte irgendwie nie das gute Gefühl, dass die Aufnahme, die ich gerade höre die „richtige“ ist. Sei‘s drum. Berman gefällt mir gerade ganz gut…

    Viele Grüße

    Thomas

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  • Falls Du mich meinst: Ich lese manchmal über Werke, seltener über bestimmte Interpretationen. Da schlägt leider gern mal die persönliche Vorliebe des Rezensenten zu sehr durch. Kritiker sind eine besondere Zunft. Man darf schon lesen was sie schreiben, sollte es jedoch nicht überschätzen oder gar dem eigenen Empfinden überordnen. BG Konrad

  • Manche warten bis heute auf diese Reife. Ich z.B. auf die Wagner-Reife…..

    moin,

    wenn ich vielleicht als Jungspund diesbezüglich einen dezenten Hinweis geben darf, empfehle ich zum Einstieg den “Ring ohne Worte” oder wenn es weniger dramatisch sein soll das “Siegfried-Idyll”.


    Beste Grüße lori

  • Hallo

    Deshalb als Empfehlung: Robin Ticciati mit dem Scottish Chamber Orchestra auf Linn.


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    Danke für den Tip.

    Ich habe früher die Komplett-Einspielung von Günther Wand und dem NDRSO sowie die vierte Sinfonie mit Carlos Kleiber gehört. Das war kein richtiger Genuss, nach 2 Sätzen brauchte ich oft eine Pause, mir war das zu anstrengend.

    Ich wollte hier nicht zu sehr auf meine Befindlichkeiten hinweisen... :sorry: ;)

    Es gibt ja viele Hörer, die Brahms und Bruckner lieben.


    Gruß von Eugen

  • Beethoven — Sonaten Pathétique, Mondschein/Moonlight • Emil Gilels


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    Was mich bei den Einspielungen der DG für Piano solo immer wieder überrascht ist weniger, dass die Interpreten wie hier Emil Gilels makellose Interpretationen abliefern, sondern wie gut ausbalanciert die Aufnahmen sind. Hat man bei Decca et al. nicht selten das Gefühl eher im Piano zu sitzen, sitzt man bei der DG meist da wo man gerne sitzen möchte: In der 1. Reihe ca. 5m von Pianist und Instrument entfernt.


    Viele Grüße

    Thomas

  • Für CPE Bach muss ich nicht das Medium wechseln. Es gibt nämlich sehr schöne Einspielungen sogar in historisch informierter Aufführungspraxis auf LP!

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    Liebe Grüße

    Sebastian

  • Gerade eben lief Igor Stravinskys „Le Sacre du Printemps“, wieder mit den Duisburger Philharmonikern und ihrem ehemaligen Chefdirigenten Jonathan Darlington.


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    Auch wieder eine tolle Acousence-Aufnahme mit einem sehr ausführlichen Booklet zum Werk, dem Komponisten, den Künstlern und auch zur verwendeten Technik.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Manche warten bis heute auf diese Reife. Ich z.B. auf die Wagner-Reife. Mit Bach z.B. komme ich dagegen von Jugend an gut klar. Man ist gewiss nicht "unreif", wenn einem bestimmte Komponisten nicht so gut eingehen. Sondern wie beim Essensgeschmack ist das eben sehr individuell. BG Konrad

    Das mit der musikalisch "intellektuellen" Reife ist nicht von der Hand zu weisen. Ich habe bis jenseits der 50 gebraucht, um mit Wagner klar zu kommen, dann aber intensiv und mit viel Freude an der Musik. Bei Mahler warte ich noch darauf....

    Das Schöne am Hobby ist eben genau das. Holst mag ich schon länger.

    Eben gehört:


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    Lyrica, 1970

  • Hallo

    Das mit der musikalisch "intellektuellen" Reife ist nicht von der Hand zu weisen. Ich habe bis jenseits der 50 gebraucht, um mit Wagner klar zu kommen, dann aber intensiv und mit viel Freude an der Musik. Bei Mahler warte ich noch darauf....

    Gustav Mahler habe ich früher mit Barbirolli, Solti, Kubelik und Haitink gehört und irgendwann dann gar nicht mehr.

    Erst mit Pierre Boulez (leider nur auf CD und teilweise SACD) konnte ich dann wieder in Ruhe Mahler hören und verstehen (soweit das als Nichtmusiker möglich ist) und auch genießen.

    Momentan kommt so langsam noch Claudio Abbado dazu....


    Gruß von Eugen

  • Hi, ich glaube nicht, dass das Alter da eine grundlegende Rolle spielt. Wenn eine grundlegende Neigung nicht angelegt ist, kann sich da auch im Alter nichts fortentwickeln - und eine intuitive Abneigung wird sich im Alter auch nicht in Begeisterung umwandeln können. Erarbeiten im Sinne von intensiver intellektueller Bemühung hat mir da nicht weitergeholfen. Ich vergleiche es nochmal mit dem Essensgeschmack. Z.B. so alt kann ich gar nicht werden, dass ich einmal Kümmel gern essen würde. BG Konrad

  • Hi, ich glaube nicht, dass das Alter da eine grundlegende Rolle spielt.


    Konrad,


    bei mir schon. Mein Lebensweg durch die Genres, Kurzfassung:


    Musikalische Sozialisation mit dem Aufkommen der Beatles, Stones usw.

    Spiel in der Schülerband Anfang Sechziger. Elektrobass und Sologitarre.


    Dann die ganze Pop-Arä durchgemacht mit großer Plattensammlung.

    80'er ging mein Interesse mehr in Richtung Jazz, Besuch von Jazzclubs, Bars usw.


    Nullerjahre begann das stärkere Interesse für 'Neue Musik' d.h. Zeitgenössische Komposition. Das beschäftigt mich am intensivsten und da habe ich auch einige Kontakte zu Protagonisten, gab Hauskonzerte bei uns, usw.


    Klassik war irgendwo immer der Hintergrund, schon im Musikunterricht im Internat, verstärkt sich gerade wieder. Bin da aber kein Experte, kann auch keine Noten lesen. Meine Frau weiß mehr darüber, singt in Chören und spielt Piano. Hat es von Kindesbeinen an gelernt.


    Zwischendurch übte ich auch mal an der klassischen Gitarre oder nahm Jazz-Unterricht, das zählt allerdings weniger zu meinen Begabungen. Ist auch schon länger her.


    Pop ist schon lange und vollständig von mir abgefallen, mag ich heute nichts mehr davon hören, Jazz eigentlich auch, mit Ausnahmen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

    Einmal editiert, zuletzt von schnupperabo ()

  • Moin liebe Klassikfroinde,

    in einem anderen Faden hatte ich eine Umfrage zum Thema: RE: MFSL / MoFi-Gate - wie beeinflusst das Euer Kaufverhalten? gestartet. Bislang finde ich das Ergebnis sehr spannend. Falls Ihr noch nicht mitgemacht habt, bitte ich Euch darum, dazu einfach auf den Link oben klicken, danke.


    Gustav Mahler, Georg Solti, London Symphonie Orchestra - Symphonie Nr. 1


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    Decca, 1964 / Speakers Corner, 2002


    "Was ist das für eine Welt, welche solche Klänge und Gestalten als Widerbild auswirft?" fragte Mahler sich im Rückblick auf seine erste Symphonie und lieferte in seiner Musik die Antwort darauf. Was zunächst wie "Frühling ohne Ende" klingt, pervertiert zur irrealen Collage. Wie trügerisch ist doch die Idylle, die der fahrende Geselle durchwandert? Ferne Fanfaren, schleichende Melodien und fremdartige Kuckucksrufe stören das Bild von der in sich ruhenden Natur, bis sich mühevoll das frohe Liedthema in den Vordergrund drängt. Doch vergänglich ist auch dieser Friede. Der Wanderer gerät ins Laufen, wird zum Gejagten in einer Welt, die sich ihm widersetzt. Diese Symphonik schildert und beschreibt nicht, sondern liefert das ästhetische Gegenbild zur Realität.

    Im Hinblick auf die Wiederentdeckung Mahlers und der damit verbundenen Neueinspielungen seiner Werke, gebührt dieser frühen DECCA-Aufnahme höchste Anerkennung. Beste Qualität der Interpretation ist bei dieser Schallplatte ebenso selbstverständlich wie Wohlklang und Transparenz. Wer diese Aufnahme der "Titan-Symphonie" besitzt, braucht keine weitere und wird sich zu Recht fragen, "was ist das für eine Platte, welche solche Klänge...?" (unbek.)

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


    live hard, drive fast oder anders herum? Egal, lebt Eure Leidenschaften.

    ____________________________

    ... und sie dreht sich doch!

  • Moin,


    heute Cello, schöner musikalischer Fluss durch die Röhren, spannungsvoll und dramatisch aufgeladen. :)


    Lori loricraft hatte mich darauf gebracht, nachdem er dieser Tage das Konzert in der Elphi gehört hat. Ob ich es auch schon mal Live irgendwo gehört habe? Wahrscheinlich schon, aber ich könnte auch gern mal wieder...


    Evtl. habe ich noch eine andere Aufnahme auf Vinyl, habe ich aber noch nicht gefunden.


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    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • moin,

    Grieg Sonate in c-moll für Violine und Klavier, benötigt werden sechs Schellack+Plattenseiten, aber die Interpreten tragen berühmte Namen


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  • Anton Bruckner – Symphonie No. 8 • Herbert Von Karajan / Berliner Philharmoniker


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    Die Einspielung von 1976 ist die zweite von drei Aufnahmen von Bruckners 8., die HvK eingespielt hat. Meist werden die 58er und die 88er mit dem VPO auf den Bruckner-Olymp gehoben. Zu recht? Ich denke alle drei sind grandiose Einspielungen mit individuellen Stärken. Mir gefällt eigentlich die hier gezeigte am besten, weil sie in meinen Ohren am ausgewogensten klingt.

    Viele Grüße

    Thomas