Highend RIAA Entzerrvorverstärker zum Nachbauen

  • MM RIAA-Entzerrvorverstärker

    Hier stelle ich euch meinen Entzerrvorverstärker nach RIAA vor. Es ist für MM Systeme ausgelegt. Angefangen hat alles mit einem Schallplattenspieler, dem Phillips AF 977. Dann kam ein Luxusgerät Luxman PD 277 dazu. Mein interner Phonovorverstärker hat mich da nicht mehr überzeugt und ich wie bei allem das Optimum und volle Kontrolle herausholen wollte, habe ich mich selbst an eine Schaltung gesetzt. Da ich viel mit Elektronikentwicklung zu tun habe war es kein größeres Problem, sondern eine schöne Herausforderung. Ich stelle hier den Schaltplan vor und erkläre die Funktionsweise. Eine Bauteileliste gibt es mit allen Bestellnummern. Ein Nachbau ist somit erlaubt und erwünscht!


    Ziel war es ein perfektes Design das den Klang nicht verfärbt, es soll einfach nur verstärken und die "Linie geradebiegen2. Benutzt habe ich deswegen nur die besten Komponenten, sprich hochwertige WIMA Polypropylen Kondensatoren, die minimalsten Verzerrungen aufweisen. Bei dem einzigen Elko, habe ich einen von Elna, bekannt für extrem gute Elkos, genommen. Also von den Komponenten her ist das Gerät auf dem Nevou von hochgradig teuren Kaufprodukten. Zudem wurden 0,1% Widerstände verwendet, denn jede Abweichung verbiegt den Frequenzgang enorm. Eine Simulation zeigte das in den Frequenzbestimmenden Bauteilen, sich jegliche Abweichung ziemlich nennenswert im Frequenzgang äußert.


    Gefordert war das die Eingangskapazität umschaltbar ist, für verschiedene Tonabnehmer. Dafür habe ich zwei DIP-Schalter vorgesehen. Die gewählten Kapazitäten decken alle möglichen Tonabnehmer ab, im individualfall kann man andere einlöten.


    Außerdem habe ich mich entschieden das Gerät mit zwei 9V Blockbatterien zu betreiben da dies eine konstante Spannungsversorgung bereitstellt. Damit entfällt jeglicher brumm und Restwelligkeit der Versorgungsspannung. Per AC Adapter lässt sich das Ganze aber auch betreiben. Ist ein Netzteil angeschlossen, werden die NiMH Akkus aufgeladen. Der Strom wurde so niedrig gewählt das man es am Netzteil hängen lassen kann ohne Gefahr zu laufen die Akkus zu überladen, denn bei 1/10 C der Akku Kapazität wird der überschüssige (Lade)Strom nahezu ohne den Akku zu schädigen in Wärme umgewandelt. (Ahja ich verzichte bei diesem Bericht alles mit Zitaten zu hinterlegen :))


    Kleine Einführung zur RIAA Schneidekennlinie

    Beim schneiden der Musik auf die Schallplatte werden die hohen Frequenzen angehoben und die Tiefen abgesenkt um jeweils 20dB. Also benutzt man keinen nach RIAA entzerrenden Vorverstärker äußert sich das in kaum vorhandenem Bass und überspitzten höhen. Die Kennlinie entsteht nach dem eine Filter mit diesen Eckdaten erstellt wird: 50 Hz mit der Zeitkonstante τ = 3180 µs, ein Tiefpass bei 500,5 Hz mit der Zeitkonstante τ = 318 µs und ein Hochpass bei 2122 Hz mit der Zeitkonstante τ = 75 µs.

    So sieht die Schneidekennlinie aus:

    riaa.png

    Also braucht man zum Abspielen einer Schallplatte ein Filter der eine Kennlinie genau andersherum hat. Also TP, HP und TP mit den jeweiligen Zeitkonstanten.

    Wenn wir dieses Signal durch unsere Schaltung jagen muss im hörbaren Bereich eine glatte Linie herauskommen, dann arbeitet der Filter richtig.

    Das sieht man an der Simulation im zweiten Bild:

    filter.png

    Das ist auch der Frequenzgang der ganzen Schaltung.

    Zusätzlich wurde ein sogenannter Rumpelfilter eingebaut, dies sieht man im unteren Frequenzbereich. Dieser lässt sich auch durch einen Schalter ausschalten.


    Spannungsversorgung

    spannung.png


    Hier braucht man einen Wechselspannungsadapter von 15-20V (Kein DC!) Die Wechselspannung wird durch die Dioden gleichgerichtet, somit lassen sich zwei akkus aufladen. Diesen Trick habe ich mir von O2 KHV von nwavguy abgeschaut. Den Ladestrom bestimmen R19 und R18. (ggf. an eure Kapazität anpassen!) Eine Status LED D1 ist auch verbaut. Diese kann natürlich weggelassen werden, falls man den Entzerrvorverstärker in einem Gehäuse mit einem VV einbauen will. Außerdem sind auf der Platine Kontakte um eine gleichgerichtete, und gefilterte symmetrische Spannung direkt anzuschließen, das macht man wenn die Platine in einen VV eingebaut werden soll der schon eine Spannung hat. Der Anschluss ist mit P1 auf der Platine gekennzeichnet.

    Hier sieht man das übliche wie zwei Linearregler , die Spannung wird durch Stützkondensatoren gepuffert um auch bei Netzteilbetrieb eine saubere Spannung zu haben. Es wurde auch auf EMV Maßnahmen eingegangen, man sieht hier zwei Supressordioden D3 und D4 die bei einer Überspannung, hier 33V leiten. Das heißt es ist gegen Blitzschläge oder Elektrostatische Entladungen durch berühren der Außenkontakte gesichert.


    Schaltung

    Als Schaltungsbasis habe ich mich nach langen hin und her simulieren auf ein bewährtes Design festgelegt, wo die RIAA Kennline im Rückkopplungspfad des Operationsverstärker zurechtgebogen wird. Die Schaltung gibt es zum Beispiel in dieser Application Note: "AN142 Audio circuits using the NE5532/3/4"

    Natürlich mit einigen Anpassungen:

    schaltung.png

    Man sieht hier einen Kanal. C3 und R1 ist der 20Hz Rumpelfilter, der sich durch den Dip-Schalter deaktivieren lässt. R9, R11 und C15 ist ein Filter der alles hochfrequente dämpft, bei 62khz, somit wird auch ein Schwingen verhindert. Ansonsten ist der Rest selbsterklärend.


    BOM

    Wie man sieht belaufen sich die Materialkosten auf ~30€. An die Kritiker wie das mit 1000€ Geräten mithalten soll? Rechnet Entwicklungskosten, Vermarktungskosten etc. dazu, dann seid ihr bei den 1k€.

    Ich habe mich beim OPV für den NE5532 entschieden, ja es gibt deutlich bessere, auf den ersten Blick! Ihr dürft keinesfalls nur das Spannungsrauschen betrachten, sondern unbedingt auch das Stromrauschen. Denn dieses ist sehr viel höher bei OPV die kleines Spannungsrauschen haben. In dieser Applikation eignet sich der NE5532 hervorragend und ihr hört kein rauschen!

    bom3.jpg


    Bestückungsplan/Aufbau

    bestueckung.jpg


    So hier noch ein paar Bilder meines Aufbaus. Das Gehäuse ist noch nicht ganz fertig es fehlt noch eine Bohrung für den Masseanschluss. Er kommt auf die Seite der Ein- und Ausgänge. An der Beschriftung des Gehäuses wird auch noch gearbeitet. Den Knopf habe ich zwischenzeitlich durch einen Schwarzen ausgetauscht. Sieht schicker aus.

    1.jpg 2.jpg

    3.jpg 4.jpg


    So entschuldigt meine Rechtschreibfehler, habe es auf die schnelle mal hingetippt. Dann auf eine sachliche Diskussion. :)

    Falls euch die Lust packt das Projekt nachzubauen, hätte ich noch fertige Platinen übrig, einfach eine PN schreiben. Zudem gebe ich euch dann eine PDF mit allen Schaltplänen, Bestückungsplan etc. dazu.

    Der Nachbau geschieht auf eigene Gefahr, und sollte nur von erfahrenen Leuten durchgeführt werden, ich übernehme keine Haftung an Personen- oder Sachschäden!

  • Hallo npn,


    Das ist ein tolles Projekt, welches ich nach der LiTe gerne auch nachbauen würde.

    Was würdest Du denn für zwei Platinen incl. Versand nehmen?


    Gruß

    Herbert


    PS. verrätst Du uns noch deinen richtigen Vornahmen?



  • Diese RIAA bräuchte aber noch einen griffigen Namen! Sowas entsprechend der "Konkurrenz" z. B. wie LITE oder Phonomopped.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Danke für die Blumen, über einen Namen können wir gerne Diskutieren, her mit den Vorschlägen.

    Mein Name ist Eugen, ich würde mich übrigens über Bauberichte und Klangeindrücke freuen!

  • Hallo Eugen,


    :thumbup::thumbup::thumbup:


    Das mit den 9 Volt Blockbatterien ist wirklich das beste was man machen kann.

    Mein MM-Vorverstärker läuft auch mit +-18 Volt (2×9Volt in Reihe je Verstärker)


    Gruß

    Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von Bwenry ()

  • Super Idee,


    Das würde ich gerne mal nachbauen.

    Wie sieht es mit dem Gehäuse aus?

    Bohren und Beschriftung aufbringen könnte ich selbst.


    Viele Grüße aus dem weißen Hamburg

    Dieter

  • Das Gehäuse ist ein von Fischer und ist gut bei Reichelt zu bekommen. Aber kannst natürlich jedes andere nehmen, es sind auch Befestigungensbohrungrn vorhanden falls man die Platine irgendwo festschrauben will.


    Wie beschriftest du das Gehäuse? Bei der mechanischen Bearbeitung bin ich leider nicht so gut ausgestattet.


    Schreib mir noch eine PN mit deiner Adresse, ich schicke dir meine paypal email.


    Gruß

  • Zudem wurden 0,1% Widerstände verwendet, denn jede Abweichung verbiegt den Frequenzgang enorm.

    Die Kapazitäten des RIAA - Filters haben aber bestenfalls +/- 2,5% Toleranz. Wie hast Du dies denn berücksichtigt?


    Ich sehe gerade, den NE5532 betreibst Du ohne Abblockkondensatoren?

    mfg Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von KlaRa5 ()

  • Abblockkondensatoren sind da, der Ausschnitt der Schaltung zeigt den opv Nummer 2, es sind ja 2 Opv in einem Gehäuse aber nur einmal sind ja die Versorgungspin herausgeführt. umständlich zuberklären, aber ihr wisst was ich meine :D


    Bezüglich der Tolleranzen, ich schaue heute Abend ob ich die Simulation schnell machen kann, aber wenn der kondensator um 2,5% daneben ist, und der widerstand auch um 1% abweicht, ist die gesamte Abweichung nochmals größer.

  • Die Kapazitäten des RIAA - Filters haben aber bestenfalls +/- 2,5% Toleranz. Wie hast Du dies denn berücksichtigt?


    Ich sehe gerade, den NE5532 betreibst Du ohne Abblockkondensatoren?

    mfg Klaus

    Okay habe mal nachgeschaut - die Widerstandsänderung von 1% und auch die 2.5% änderung der Kapazität spielt eigentlich keine Rolle, der Frequenzgang verbiegt sich um 0,05dB, also verschwindend klein.


    Ich habe die 0.1% Widerstände genommen weil ich bei den 1% nie zwei gleiche Werte gefunden habe, und die ziemlich stark gestreut sind. Kann man mal zuhause selbst ausprobieren, nimmt mal 10 Widerstände und misst aus wie viel selbe Werte ihr findet. Ich kann mich wieder ganz gut dran erinnern, den damals habe ich eine Diskussion dazu gelesen wie die Widerstände von den Herstellern abgepackt werden, die 0,1%igen werden ausgemessen und teurer verkauft, der Rest der in der Spezifikation ist kommt zu den 1%igen.

  • die Widerstandsänderung von 1% und auch die 2.5% änderung

    Man spricht vereinfacht von 1% und 2,5% Toleranz. Es sind aber genauer gesagt +/-1% und +/-2,5% Toleranz. Genügend genaue Widerstände sind bezahlbar. Aber es genügt im Grunde genommen auch ein Multimeter mit entsprechender Grundgenauigkeit.


    Für meinen RIAA-Vorverstärker habe SMD-Widerstände eingesetzt. Ich habe auf Temperaturstabilität geachtet und 50ppm Typen verwendet. Davon hole ich in der Regel 100 Stück je Typ um den Rabatt auszuschöpfen und kann dann aber genügend genaue Exemplare heraussuchen.


    Bei den Kondensatoren des RIAA-Filters sieht es etwas anders aus. Die messe ich auch aus und ergänze eine zu geringe Kapazität mit kleineren Werten durch Parallelschaltung. Schlecht ist es, wenn die Kapazität etwas zu groß ist. Eine Serienschaltung würde dann eine ziemlich große Kapazität erfordern. Zum Glück kam das bisher nicht vor.


    mfg klaus

  • Hallo Eugen,


    Die Gehäusebeschriftung würde ich lasern oder bei Alu besser gravieren und auslegen, je nachdem wie schön es werden soll.


    Viele Grüße

    Dieter


    PS. Über Bestellung entscheide ich bis Weihnachten!



  • Ich habe die 0.1% Widerstände genommen weil ich bei den 1% nie zwei gleiche Werte gefunden habe, und die ziemlich stark gestreut sind.

    Ich habe mir vorhin einen Schwung chinesischer 1% Metallfilm R vorgenommen. Die Toleranzen betrugen bei 20 vermessenen Exemplaren zwischen +/-0,08 und 0,6%. Man sollte das nicht überbewerten, denn auch mit ganz normalen 1% Widerständen wird man die Kurve perfekt genug einhalten können. Die Masse der japanischen Großseriengeräte erreicht mit unselektierten Standardbauteilen in vielen Fällen eine Abweichung von unter +/- 0,5 dB, oft sogar +/- 0,2 dB, also bereits perfekt.


    Gruß

    Hartmut

    Einmal editiert, zuletzt von Pelzer ()

  • Ich habe mir vorhin einen Schwung chinesischer 1% Metallfilm R vorgenommen. Die Toleranzen betrugen bei 20 vermessenen Exemplaren zwischen +/-0,08 und 0,6%. Man sollte das nicht überbewerten, denn auch mit ganz normalen 1% Widerständen wird man die Kurve perfekt genug einhalten können. Die Masse der japanischen Großseriengeräte erreicht mit unselektierten Standardbauteilen in vielen Fällen eine Abweichung von unter +/- 0,5 dB, oft sogar +/- 0,2 dB, also bereits perfekt.

    Mit einer Bauteil - Toleranz von max. +/-1% liegt man was die Abweichung vom Pegel-Verlauf der RIAA Kurve unter +/- 0,5 dB, oft sogar +/- 0,2 dB. Ich habe das selber noch nicht nachgeprüft. Es deckt sich aber mit entsprechendem Angaben zu meinem RIAA-Phonovorverstärker mit dem LT1115 von Linear Technology.


    Man darf aber hierbei die Kapazitäten nicht vergessen. Hier muß man dann auch unter +/-1% Toleranz bleiben!:)


    Desweiteren sollte man noch einen Aspekt berücksichtigen. Sollte man beim Ausmessen der Bauteile nicht ganz den optimalen Wert erreichen, so sollte man versuchen diese Abweichung in beiden Stereokanälen gleich groß zu halten. Auf diese Weise hat man dann zumindest keine Phasen- und somit Laufzeitunterschiede.


    Phasen- oder Gruppenlaufzeitunterschiede würden sich störend auf das räumliche Hören auswirken. Die Frage wäre nur, wie empfindlich ist hier das Ohr, bzw. Gehirn?:/ Man denke an eine Fledermaus, die sich im Dunkeln orientieren kann.;)

    mfg klaus

  • bei Post 5 unter

    http://www.diyaudio.com/forums…d-pre-denon-dl-103-a.html

    findet man auch eine Version mit dem NE5534 (Musical Fidelity, "The Preamp") - eine Entwicklung von Tim de Paravicini. Hier wurde der integrierte Differenzverstärker im NE5534 ersetzt durch einen externen Doppeltransistor mit dem MAT02.

    Das einzige was ich da finde ist auf Page 3.


    [Blockierte Grafik: http://www.diyaudio.com/forums/attachments/analogue-source/148710d1259689169-head-pre-denon-dl-103-a-hiraga4-2-1-jpg]Das ist schon eine anspruchsvolle Differenzstufe. So etwas in der Art wird der NE5534 ebenfalls als Eingangsstufe haben.


    Die Eingangsstufe allein bringt aber nicht die hohe Openloop-Verstärkung eines NE5534 & Co. Da folgt noch etwas. Und erst die Gegenkopplung einer Openloop-Verstärkung sorgt für einen richtig niedrigen Klirrfaktor.


    Wie gesagt, diese Differenzstufe ist anspruchsvoll. Wer damit experimentieren möchte der braucht schon ein paar gute Meßgeräte. Ein Oszi mit FFT ist da Pflicht. Und den Tietze-Schenk sollte man auch kennen.


    Mit dem NE553x, LT1115 & Co kommt man da schneller und sicherer zum Ziel.


    mfg Klaus

  • Ich habe mir vorhin einen Schwung chinesischer 1% Metallfilm R vorgenommen. Die Toleranzen betrugen bei 20 vermessenen Exemplaren zwischen +/-0,08 und 0,6%. Man sollte das nicht überbewerten, denn auch mit ganz normalen 1% Widerständen wird man die Kurve perfekt genug einhalten können. Die Masse der japanischen Großseriengeräte erreicht mit unselektierten Standardbauteilen in vielen Fällen eine Abweichung von unter +/- 0,5 dB, oft sogar +/- 0,2 dB, also bereits perfekt.


    Gruß

    Hartmut

    Ja da stimme ich dir vollkommen zu, aber ich konnte in meiner Tüte Reichelt Widerstände keine Werte nah beieinander finden. Und die 1% Serie hat hat einen Temperaturkoeffizient von 50 die 0.1% nur die hälfte. Wenn man schon bastelt, kann man sich auch was gönnen und gleich zum besseren greifen.

    Desweiteren sollte man noch einen Aspekt berücksichtigen. Sollte man beim Ausmessen der Bauteile nicht ganz den optimalen Wert erreichen, so sollte man versuchen diese Abweichung in beiden Stereokanälen gleich groß zu halten. Auf diese Weise hat man dann zumindest keine Phasen- und somit Laufzeitunterschiede.


    Phasen- oder Gruppenlaufzeitunterschiede würden sich störend auf das räumliche Hören auswirken. Die Frage wäre nur, wie empfindlich ist hier das Ohr, bzw. Gehirn?:/ Man denke an eine Fledermaus, die sich im Dunkeln orientieren kann.;)

    mfg klaus

    Ich denke das ist den meisten klar dass man den rechten und Linken Kanal möglichst gleich aufbaut.

    Bezüglich der Phase, da habe ich mal was interessantes gelesen das es wirklich geschulte Ohren gibt, die um 90° Verschobene Phase heraushöhten können.


    Wie gesagt, diese Differenzstufe ist anspruchsvoll. Wer damit experimentieren möchte der braucht schon ein paar gute Meßgeräte. Ein Oszi mit FFT ist da Pflicht. Und den Tietze-Schenk sollte man auch kennen.

    Der gute alte Tietze-Schenk, hab ich viel mit gekämpft im Studium. Du bringst es aber auf den Punkt, ich bin der Meinung das man Diskret nicht so einfach so gute Ergebnisse hinbekommt als mit einem OPV. Nimmt man den uralt TL072, der ist schon vielen diskret aufgebauten Schaltungen überlegen.

  • Hi,

    Das Bild der Hiraga Stufe stellt keinen Differenzverstärker im klassischen Sinn dar ..... und anspruchsvoll ..... naja? .....smart, pfiffig ohne Frage ... aber anspruchsvoll? Echt jetzt?

    Das ist eine Basisschaltung die auf eine gefaltete Kaskode arbeitet ... T4 und T3 und die Stromquelle T1 mit ihrem Sourcewidestand (oft zu sehen ohne den Stromquellen-JFET T1 .... nur mit Widerstand) .... der Rest dient dem Biasing und zum Aufhübschen ;)

    Das einzige Pflichtinstrument das benötigt wird so eine einfache Schaltung ans Laufen zu kriegen ist ein anständiges Multimeter.

    Ein analoges Oszi wäre schón, ein DSO (welches eine FFT ermöglichte) schon Luxus, jedoch keinesfalls Pflicht .... nebenbei ... wer eine einfache Grundschaltung nicht erkennt oder versteht, der wird ein DSO auch nicht beherrschen un misst in erster Linie Mist. :whistling:

    Der NE5534 dagegen weist -wie die überwiegende Mehrheit aller OPAs- eine ganz klassische Differenz-Eingangsstufe mit Bias-Stromquelle und Kollektor-Lastwiderständen auf.

    Jene Widerstände sind zwecks Offsetkorrektur nach aussen geführt.

    Die internen Eingangstransistoren lassen sich quasi stilllegen und durch äussere Beschaltung ersetzen um z.B. günstigere Rauschwerte zu erzielen.

    Eine recht häufig in japanischen Verstärkern Anfang der 80er zu findende Technik .... heutzutage durch verbesserte Fertigung von OPAs aber weitgehend verschwunden.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer