Manger 103 Bassabteil aktivieren

  • - Verkleinern des Innenvolumens hebt die Abstimmfrequenz und damit auch den für Weichenkonstruktionen interessanten -3db Punkt an, so ein implementierter Styroporblock verkleinert tatsächlich das wirksame Gasvolumen ... ach was?

    ... eben, und das wirkt sich bei einem Coax leider verschieden auf die beiden schwingenden Membranen uas. Damit ändert sich die Charakteritik des KEF´s

    - Durch Verschließen des Bassreflexrohres verändert man die Steilheit des Hochpassfilters .... tatsächlich?

    Nicht nur, wenn Du mal alle Formeln durchrechnest.



    Warum denke ich immer an die Muppetshow? Die zwei älteren Herren oben :)


    Okay, ich denke, ich habt Eure HiFi-Analogfolklore und ich meine Ruhe,


    :24: Kermit

  • Hallo,


    es geht weiter, denn mir ist eine:

    lab_gruppen_ipd_2400

    ...zugelaufen.


    Schönes Ding - ich muß nun immer grinsen was ich da für ein Geschütz aufgefahren habe, um am Ende bei gehobener Zimmerlautstärke dezente Bassunterstützung zu haben.


    Aber die Ausstattung des Gerätes halte ich für ideal - 2 paramtrische EQ mit je 10 Bändern pro Kanal (1x in und 1x out) , Hoch- oder Tiefpass mit wählbarer Filtercharakteristik und wählbarer Steilheit und alles bleibt immer phasenrichtig.


    Alles intuitiv bedienbar, auch direkt am Gerät - was schön ist, denn mein Läppi is grade Platt!


    Was habe ich bislang gemacht?


    Einfach mal nen 50 Hz Tiefpass eingestellt - nach gehör 12 db Linkwitz-Riley (!?) gewählt. Irgendwas dickte bei Trip Hop noch brumselig auf also bei der Bekannten Raummode @ 38 Hz nen schmalbandigen EQ mit -6 db gesetzt, dann nochmal das Ganze nach Gehör eingepegelt und gut is!


    Zeitaufwand bislang 20 Minuten und das Ergebnis ist schonmal sehr gefällig.

    Später möchte ich die Sache in jedem Falle noch druckvoller abstimmen, aber nix is schlimmer als ein nicht perfekt spielender Sub, der auch noch laut wummert.

    Zur Zeit ergänzen die beiden Mangers meine LS 50 recht unauffällig nach unten und sorgen als augenfälligsten Effekt erst mal für ne viiiiel bessere Räumlichkeit.

    Grundsätzlich scheint das neue Bassabteil auch klanglich mitzuhalten, die Performance mit den "dahingewürfelten" Parametern ist schon sehr OK - bin gespannt was da noch kommt, wenn ich mal gemessen habe.


    Und wo ist der Haken? Rischdisch - den muß es ja geben und in diesem Falle isses der Lüfter des Amp , der ohne Not ab und an mal anspringt und mir dann zu laut ist. Gibt es auch extra leise Lüfter für 1 HE Gehäuse? Oder fällt euch ne andere Lösung ein?



    Grüssle Henner

  • Hallo Henner,

    mach doch einmal ein Foto von innen, vielleicht ist ein passiver Kühlkörper eine Alternative zum Luftquirl. Bei Klasse D steigt oft ohne rechte Belastung die Temperatur an, dein Sub ist zu leise;). Schön, wenn es funktioniert.

    Nach meinem Empfinden ist die Einstellung richtig, bei der man den Sub nicht hört, aber es sofort auffällt, wenn er ausgeschaltet ist.

    Ich empfinde es als sehr zufriedenstellend, wenn man die oft sehr interessanten Basslinien nicht nur ahnt, sondern einfach hört.

    Viel Spaß damit!

    Gruß Kalle

  • Hallo,


    mindestens eine Frage hätte ich da noch.


    Es gibt in der BDA so ne Art "Signallaufdiagram" und das schaut je Kanal folgender Maßen aus:


    Input Levels > Input EQ > Input delay > X-Over > Output Levels > Output EQ > Output Delay > Limiter > Amplifier


    Man hat also vor und nach der Weiche (die angeblich immer Phasenneutral regelt) die Möglichkeit einen EQ einzusetzen und die Laufzeiten anzupassen.


    Warum dieses und wann nutze ich was davon?

  • ....Input Levels > Input EQ > Input delay > X-Over > Output Levels > Output EQ > Output Delay > Limiter > Amplifier


    Man hat also vor und nach der Weiche (die angeblich immer Phasenneutral regelt) die Möglichkeit einen EQ einzusetzen und die Laufzeiten anzupassen.


    Warum dieses und wann nutze ich was davon?

    Hallo!


    zunächst einige Bemerkungen:


    - Die beschriebene Funktionsabfolge ist in PA Weichen seit Jahrzehnten Standard.

    - In solchen Weichen wird nichts "geregelt", es gibt weder Sensoren noch Gegenkopplungen dafür, hier haben wir es mit Steuerungen und Einstellungen zu tun. Das Phasenverhalten wird durch die Einstellungen der analogen (Filter-)Funktionen definiert.

    - Was der Begriff Phasenneutral beschreiben soll erschließt sich mir nicht, dieser ist technisch meines Wissens nach nicht definiert. Es gibt z.B. Phasenlinearität, die aber mir IIR Weichen wie Deiner nur schwer zu erreichen ist.


    Zur Frage der Benutzung:


    Man stelle sich eine Bühnenumgebung mit großem Auditorium vor, wo mehrere Bassteile und Tops aufgestellt werden, eventuell weitere Lautsprecher im Raum platziert sind um weiter hinten liegende Plätze zu beschallen. In solchen Fällen sind dann mehr als nur ein PA Verstärker im Einsatz.


    - Input Level wird gebraucht um die Kanäle und ggf. mehrere Gruppen auf korrekte/gewünschte/gleiche Lautstärke einzustellen

    - Die Input EQs sind für die Über-Alles-Tonalität zuständig, auch um ggf. Raummoden weniger anzuregen bzw. unterschiedliche Lautsprecher tonal anzugleichen oder Raummoden zu behandeln.

    - Input Delay wird z.B. gebraucht um die Laufzeiteffekte (durch die Schallgeschwindigkeit) im Raum bei mehreren Lautsprechergruppen oder durch Aufstellungsuntgerschiede zu minimieren.

    - x-Over bildet die Trennung z.B. zwischen Bassboxen und Mittel-Hochton-Tops

    - Output EQs stimmen die jeweiligen wege tonal ab, ggf. sind sie als Kerbfilter für Rückkopplungsdämpfung einsetzbar.

    - Output Delay gleicht gegebenenfalls Laufzeitunterschiede von Bass- und Top-Teilen zu den Hörern aus.

    - Limiter sind dazu da, Übersteuerung der Lautsprecher, deren Zerstörung und die Zuhörer vor Gehörschäden zu bewahren.


    Die obige Beschreibung zeigt auf, dass nicht alle Einstellmöglichkeiten für das HiFi Hören zu Hause nötig oder relevant sind, und ganz nebenbei wie komplex gute PA Einstellung ist!


    Beispiel aus meiner HiFi Praxis:

    Ich aktivierte vor Jahr und Tag ein Paar B&W N804 mit einer Sony SRP-F300 3-Weg-IIR-PA/Studio-Weiche.

    - Beide Boxen hatten schon gleiche Empfindlichkeit, so dass Input Level nicht verstellt wurde

    - Input EQs wurden zur li/re Über-Alles-Tonalitätangleichgung am Hörplatz benutzt und zur Einstellung meines präferierten tonalen Gesamtklangbildes

    - Nachdem beide LS akribisch auf gleichen Hörplatzabstand aufgestellt waren, brauchte ich Input Delay nicht, das blieb ausgeschaltet

    - Mit x-over definierte ich die Übergänge neu (Frequenz und Charakteristik) und optimierte das Verhalten (Linearität und horizontale Abstrahlung) im Übregangsbereich

    - Output EQs benutzte ich zur individuellen Chassisverhaltenslinearisierung und -angleichung

    - Output Delay brachte jeweils links und rechts die drei Wege auf gleichzeitiges Startverhalten (Gesamtsprungantwortoptimierung)

    - Die Limiter habe ich ausgeschaltet gelassen.


    Die gezeigte Funktionsreihenfolge entspricht NICHT der sinnvollen Einsatzreihenfolge! Ich habe im Beispiel mit den Chassisfrequenzgangoptimierung begonnen (und sie nicht mehr verändert), dann die Weiche drübergelegt (viele verschiedene probiert und vermessen), dann die Output Delays für optimales Sprungantwortverhalten eingestellt und letztlich mit den Input EQs meine Tonalitätspräferenzen hergestellt und grobe Raummoden behandelt.


    Hoping-this-helps,

    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Was der Begriff Phasenneutral beschreiben soll erschließt sich mir nicht

    Ich hatte mir zusammen gereimt, daß Filter von Frequenzweichen ja immer eine Verschiebung der Phasenlage mit sich bringen. Je größer die Flankensteilheit, um so größer der Phasenfehler zwischen den getrennten Kanälen.

    Ich hatte mir gedacht, daß man evtl. jedem Filter ein entsprechendes Delay zugeordnet hat?


    Ansonsten vielen Dank für deine umfangreiche Hilfe. Wenn mein Läppi wieder funzt und ich zum messen komme, werde ich es einfach mal mit der Vorgehensweise versuchen...



    Grüssle Henner