Hilfe bei DIY Tonarm

  • Hallo,

    ich bin gerade dabei einen 12" Tonarm zu bauen. Der ursprüngliche Plan war eine komplette Neukonstruktion eines Unipivots. Nachdem ich aber in meiner Restekiste einen komplett demontierbaren Tonarm von einem alten AKAI Spieler gefunden habe (Bild 1), will ich diesen als Basis nehmen und nur das Tonarmrohr neu bauen.


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/117408/


    Meine Berechnung der Tonarmlänge und -kröpfung (basierend auf dem Jelco 750L) seht Ihr im 2. Bild. Die effektive Länge des Tonarms beträgt 305 mm, der Kröpfungswinkel 19 Grad. Dazu meine 1. Frage:


    Die Position der "Tonarmbiegung" und des entsprechenden Winkels (a) spielt doch in diesem Falle dann keine Rolle und kann frei gewäht werden?


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/117409/


    Weiterhin wäre das Gewicht und Material des Rohrs von Bedeutung: Ich habe hier sowohl ein Rohr aus Alu als auch eines aus Messing mit jeweils 10 mm Aussen- und 1 mm Innendurchmesser. Optisch schöner bzw. passender wäre natürlich das Alurohr, aber reicht das Gewicht? Das Tonarmrohr aus Messing würde letztendlich 55 gr (!) wiegen, das aus Aluminium käme auf 18,5 gr und wäre damit nur ca. 2 gr schwerer als das originale. Es wäre natürlich auch möglich, ein Messingrohr mit 0.5 mm Wandstärker zu nehmen. Aber wenn ich das richtig überschlage würde auch dies dann ~ 30 gr wiegen. Gibt es eigentlich generell eine Empfehlung zum Material des Rohrs?



    Danke und viele Grüsse


    Harald

  • Hi,

    ein schweres rohr birngt eine hohe eff. Masse. Wenn die zu hoch wird findest du keinen passenden Tonabnehmer oder schränkst du dich in der auswahl stark ein.

    Schwerer machen kann man den Arm z.b. mit einem schweren Heashell oder Distanzplätchen.

    Aber leichter machen ist oft nicht so leicht. Alu reicht vom gewicht aus, Messing dürfte zu schwer

    werden .Zu dünn sollte es nicht werden wegen schwingung und so. Generell empfehlen kann ich nichts, da hat jeder seine vorlieben. Schau dich einfach mal

    um was die gängigen Tonarmhersteller verwenden.Dort machen Alu, Holz und Carbon das rennen.

    Aus erfahrung kann ich sagen das beim ersten Tonarm immer irgendetwas schief geht,

    der zweite wird besser ;)

    Mfg Thomas

  • Moin,


    hohe Stefigkeit reicht man ALU-Titan Legierung(Titan Ti Al 5 Sn 2)bei reduzierter Masse.Noch Leichter wird es MgLi Magnesium-Lithium Legierungen ca 55% der obrigen Masse.

    Kröpfung erleidigt man am besten am Kopfstück vorne,Langloch einfügen und Headshellplättchen fertigen.

    Mittels einer Schraube ist dann die Kröpfung frei wählbar.

    [Blockierte Grafik: http://www.wittmann-hifi.de/hifi/images/schroeder/Schroder_Nummer_2_Headshell_klein.jpg]


    Gruß

    Stephan

    P.S Rohre findet man hauptsächlich bei Rahmenbaufirmen als Tip...

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

  • Hallo Stephan und Thomas,

    vielen Dank für Eure Antworten. Es sieht so aus, dass beide genannten Rohre (Alu und Messing) bereits vorhanden sind. Eure Kommentare bestärken mich in der Entscheidung für das Alurohr. Ich hatte mir auch bereits gedacht, dass eine geringere Wandstärke aufgrund möglicher Resonanzen weniger empfehlenswert ist. Vor allem, da ich wenig Möglichkeiten sehe das Armrohr weiter zu dämpfen. Evt. mit Schrumpfschlauch aussen, aber neben der schiachen Optik weiss ich auch nicht, ob es überhaupt etwas bringen würde!


    Aus erfahrung kann ich sagen das beim ersten Tonarm immer irgendetwas schief geht,

    der zweite wird besser

    Ich habe zum Glück einen erfahrenen Schrauber an meiner Seite! Von der technischen Seite mache ich mir eigentlich keine Dedanken! :) Ob es nahcher klingt, ist da schon eine andere Frage...


    Weiss noch jemand was zur o.g. Geometrie zu sagen? Stimmt das so, oder steckt noch irgendwo ein Denkfehler?


    LG

    Harald

  • Hi,

    wo man genau die Kröpfung macht ist nicht so wichtig.

    Wenn du aber am Tonarmlager nicht die gleiche Kröpfung hast

    verändert sich der Azimuth bei der auf und ab bewegung.

    die alten Sme Arme machen das auch so und sie sind trotzdem gut.

    Mfg Thomas

  • Das ist ein interessanter Einwurf! War mir so noch nicht klar, obwohl mir die doppelte Biegung bei vielen Tonarmen natürlich schon aufgefallen ist! Aber wie Du schon sagst, der SME 3012 - den ich mir auch angeschaut habe - hat das nicht und daher dachte ich es passt.

    Es geht aber prinzipiell darum, dass Tonarmlager und Tonabnehmer im rechten Winkel zueinander stehen, richtig? Bei meinem Jelco und dem Akito ist dies auch so, beim AS212 nicht so ganz.


    Ich habe mal die obige Zeichnung entsprechend angepasst. Ist das korrekt? In blau ist die gedachte "Achse" des Lagers eingezeichnet.


    Original:


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/117458/


    Geometrie angepasst:


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/117459/

  • wenn ich mein Programm für Schablonen anwerfe kommt das heraus

    bei Löfgren A +IEC Norm also eher 17 Grad Kröpfung..

    Danke!

    Laut der Seite Schiller-Phono beträgt die effektive Länge des 3012 von SME 308.8 mm und der Kröpfungswinkel 17.6 Grad. Vielleicht orientiere ich mich auch daran. Den Arc Template Generator gibt es wohl leider nur für Windows, muss mal sehen, wo ich einen entsprechenden Rechner auftreiben kann. :D


    LG

    Harald

  • Moin,


    denk was aus an Länge schreib mir eine PN ich spiele dann alle Varianten für dich durch

    ist doch Klacks für das Programm.

    Mit SME 3012 Maßen wäre ich vorsichtig da scheiden sich die Geister bei vielen Versionen

    des Armes.;)


    Gruß

    Stephan

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

  • Zitat

    Es geht aber prinzipiell darum, dass Tonarmlager und Tonabnehmer im rechten Winkel zueinander stehen, richtig? Bei meinem Jelco und dem Akito ist dies auch so, beim AS212 nicht so ganz.


    Wie gesagt beim Sme 3012 funktioniert es auch

    darüber würd ich mir wenig gedanken machen.

    Der Winkel sollte annähernd gleich seien

    Das mit der S Form hat aber wenig mit der Kröpfung zu tun

    sondern eher um die Schwingungen im Rohr zu verändern.

  • Moin,


    eher mit der Lateralbalance auf das Lager(Gewichtsverteilung)deshalb ist der

    Auflagegewichtsausleger SME verschiebbar in der Horizontalen ..sorry für Klugscheißmodus.

    Wenn man beim SME die Lagerbrücke entfernt,einen Faden um das Gewichtsgestänge schlauft

    und vorsichtig anhebt sieht man ganz schnell ob die Balance stimmt oder er sich verdreht.


    Gruß

    Stephan

    P.S deshalb ist es keine schlechte Idee Lager und Kröpfung gleichzusetzen.

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

  • Hi,


    Du magst vielleicht mal auf meiner Websch schauen unter Projects\Phono\TheKiller 12" Tonarm.

    Ist mein selbstgebauter Arm ..... ganz ähnlich Deinem Projekt unter weiterverwertung eines vorhandenen Lagers.

    Vielleicht ist die eine oder ander Anregung für Dich dabei.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • HI,


    nun, ursprümglich hatte ich auch nicht so viel mehr geplant, als ein Armrohr dan zu stricken.

    Erst durch ein fast schon 'forderndes Angebot' meines lieben Helferleins kam dann ein Detail nach dem Anderen hinzu .... bis ich irgendwann so bei mir dachte "Das wird langsam eine echte Killer-ApplIkation" .... womit dann ein Name geboren war .... was dann in dem zugehörgen Thread zu Kommentaren führte, die ... nun ja :wacko:

    Andererseits kam ja die Hilfe auch aus dem Forum ... da kann man ein Paar faule Erbsen im Gemüse locker verschmerzen.

    Anyway ... vielleicht hast oder bekommst Du ja auch ähnliche Unterstützung .... dann wird so ein Projekt gsnz schnell was erwachsenes.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer