Seltsames Phänomen in meiner Verstärkerkette

  • Vielleicht hätte jemand eine Idee, was das sein könnte?


    Ich habe folgendes Phänomen an meiner Verstärkerkette: Schalte ich alles ein, also PhonoPre (Croft RIAA R), Vorstufe (Croft Micro 25R) und die beiden Endstufen (Croft Series 7R Monos) und höre mir das Rauschen an, so habe ich manchmal den Eindruck, es hört sich an eine Einstreuung. Aber gaaaaanz leise und nicht störend Es viel mir nur auf, weil ich direkt mit dem Ohr neben dem linken Hochtöner war.


    Wenn das der Fall ist, spielt die Anlage einfach nur ÜBER!!! Es ist so, als ob die Anlage plötzlich 5mal so hoch auflöst, brutal viele kleine Details sind da, alles klingt einfach nur deutlicher, präziser, vielfach deutlich besser aufgelöst.


    Die Platten, welche ich wirklich gut kenne klingen echt toll, ich bin sowas von begeistert. Dieser Zustand bleibt allerdings nicht lange, hält vielleicht eine Stunde, so ca. dann beginnt die Anlage, ohne dass ich sie ausschalte, wieder so zu spielen wie sonst auch. Dann ist sie wieder auf dem mir bekannten guten Level. Klingt zwar immer noch toll, aber längst nicht so wie wenn dieses Phänomen auftritt.


    Angefangen hat es, bzw. mir ist es aufgefallen als ich in der Vorstufe die Verstärkerröhre, eine ECC99 von JJ durch eine 12BH7A von Hammond (NOS) ersetzt habe. PIN Belegung ist identisch, die 12BH7A benötigt sogar weniger Heizstrom als die ECC99. Ich vermutete, dass die Röhre eine anderen Arbeitspunkt hat, aber dass sich dieser während des Laufs ändert, ist doch sehr komisch.

    Ich hatte auch gedacht, das könnte vielleicht an der Betriebstemperatur der Röhren liegen, aber dann müsste man das ja reproduzieren können wenn die Röhren noch nicht warm sind bzw, wenn die Anlage kalt ist müsste sie ja immer so laufen.


    Ich habe im PhonoPre auch eine ECC82 durch eine 12BH7A getauscht, aber das ist schon ewig her, die höhere Heizspannung ist auch kein Problem. Die Anlage hat auch da klar besser gespielt, aber immer gleich und nicht so ein sprunghaftes Verhalten wie jetzt.


    Die Mono Endstufen habe ich jetzt erstmal nicht im Fokus, weil dass gleich beide so komisch laufen wäre schon seltsam. Das Phänomen ist immer auf beiden Kanälen präsent, aber irgendwoher muss es doch kommen. Es kommt aber auf immer zufällig, ich wüsste auch nicht, wie ich das reproduzieren soll ...


    Ich hätte gerne dieses Phänomen allerdings gerne dauerhaft. :)


    Viele Grüße,

    Mike

    Viele Grüße,
    Mike

  • Als Ergänzung, dieses Phänomen ist mir bei zwei 12BH7A Röhren passiert, ich hatte eine andere eingesetzt, weil ich dachte die Röhre wäre beschädigt.


    Erste Röhre, bei der mir das aufgefallen ist: 12BH7A RCA NOS. Zweite getauschte Röhre, die auch nun drin ist: 12BH7A Hammond NOS.


    Wie gesagt, es tritt höchst sporadisch auf und ich hab keine Ahnung, wie ich das reproduzieren könnte.



    Grüße,

    Mike

    Viele Grüße,
    Mike

  • Hallo Mike!


    Also ich bin nicht der größte Experte von Röhren, jedoch meine ich, dass das Austauschen wie du es gemacht hast, nicht so einfach möglich ist.

    Es kann sein, dass es zu einer erhöhten Belastung der Geräte kommt und diese einfach irgendwann den Geist aufgeben.

    Soweit ich mir die Datenblätter angesehen habe, sind diese Röhren untereinander nicht kompatibel.


    Ich kann z. B. bei meinen Endstufen jeweils 2 6SN7 verwenden, also auch CV1988, aber die Verwendung von CV181 ist zwar bedingt möglich, jedoch belastet es den Trafo wohl so stark, dass ich ein Defekt aus sehr verständlichen Gründen vermeinden möchte.


    Und du machst im Prinzip das Gleiche. Eine ECC82 mit einer 12HB7 zu ersetzen ist schon mutig. Auf die Idee würde ich nicht kommen, außer der Hersteller lässt dir diese Option.

  • aber mikes kette läuft doch klanglich zur höchstform auf wie er schreibt und nicht in richtung grütze/überlastung. das widerspricht deinen zweifeln doch total.

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Ich habe den Hersteller persönlich gefragt ob dies möglich ist und habe eine positive Antwort erhalten. Der verbaute Trafo ist ausreichend dimensioniert und hat genug Reserven. Diesen Tausch habe ich schon lange hinter mir und noch nie ein Problem damit gehabt.


    Es gibt im Forum auch noch weitere, die diesen Tausch gemacht haben und ebenfalls kein Problem haben.


    Die 12BH7A ist Pin Kompatibel, diese erfordert einen höheren Heizstrom. Den kann der Trafo liefern.


    Wie gesagt, es ist mir erstmalig aufgefallen, als ich die ECC99 in der Vorstufe (anderes Gerät!) gegen eine 12BH7 getauscht habe. Die dort serienmäßige ECC99 benötigt sogar mehr Heizstrom als die 12BH7A, ergo entlaste ich damit sogar den Trafo...

    Viele Grüße,
    Mike

  • Ich habe mittlerweile Rückantwort von Glenn Croft bekommen. Er meint, es könnte zwei Ursachen haben: Zum einen Spannungsschwankungen im Stromnetz, zum anderen Raumtemperatur und Raumfeuchte, da sie den Klang des TA beeinflussen können.


    Der Raum wird durch ein Termostat meiner Meinung nach relativ konstant gehalten. Wir lassen den Unsinn mit Raumtemperaturabsenkung usw. Luftfeuchte ist auch recht konstant, zumindest über meist zwischen 50 und 60% laut Messgerät. Temperatur ist zwischen 20 und 21 Grad Celsius.


    Was mich ggf. gerade beschäftigt ist die Frage, ob der Tonabnehmer ggf. korrekt abgeschlossen ist, sprich, ob die laut Datenblatt geforderten 150-200pF auch eingehalten werden.


    Ich könnte mir vorstellen, dass es hier ggf. im Kabel ein Problem gibt. Aber dass dieses sich dann während des Abspielens ändert, ist mir ein Rätsel, ggf. durch das bewegen des Tonarms und der damit einhergehenden Bewegung des Kabels?

    Viele Grüße,
    Mike

  • Puuhhh, schwer zu sagen. Das war als ich die Röhre getauscht hatte, dazu muss ich PhonoPre abbauen, also alles abstecken. War so gegen nachmittag, denke ich, letzte Woche irgendwann am Werktag.

    Viele Grüße,
    Mike

  • würde ganz stark auf die Röhre tippen, tausche diese doch mal wieder, vll läßt es sich reproduzieren? Vll mal andere Röhren probieren und dann diese wieder rein...

  • Das Phänomen hatte ich mit zwei der 12BH7A in der Vorstufe erlebt. Ich frage mich, ob das die richtige Lösung ist, denn die Vorstufe soll ja nur verstärken. Und die verstärkt, was geliefert wird und fügt keine deutlichst bessere Auflösung hinzu. Denn diese entsteht denke ich bereits am TA und im Phono-Pre durch die jeweilige Entzerrung.

    Viele Grüße,
    Mike

    Einmal editiert, zuletzt von Fieser-Kardinal ()

  • Hallo Mike

    Ich hab den Netzfilter Thread und deine Videos gesehen. Dort hattest Du einen russischen Radiosender im Stromnetz. Röhren sind meiner Erfahrung nach auch empfindlich auf Radiowellen, hatte mal bei meiner Vorstufe (AR SP9) den Phonoeingang falsch abgestimmt, da hörte ich auch Radiosender, jedoch aus den Lautsprechern.

    Vielleicht hast Du solche Interferenzen, die nur sporadisch auftreten. Ist nur so eine Idee, bin nicht der Spezialist….


    Grüsse Alessandro

  • Möglich ist das sicherlich. Aber zumindest vom Stromnetz kommt nix mehr rein, da steckt die Isotek Leiste drin. Inwieweit die Röhren noch von außen beeinflusst werden können kann ich nicht sagen.


    Ich schätze das aber recht gering ein, da die ganzen Röhren komplett in dicken Metallgehäuse liegen und das Gehäuse immer geerdet ist.


    Was halt bauartbedingt erreichbar wäre für Einstreuungen sind die Kabel am TA und der TA selbst. Vom Tonarm aus geht das Kabel in den Phono-Pre und diese Strecke ist nicht geschirmt, zumindest sieht das nicht danach aus.


    Wenn die Anlage über spielt habe ich den Eindruck, dass die Mitten besser betont sind bzw lauter werden und der Bass dagegen abnimmt. Wenn sie normal spielt, sind die Mitten etwas leiser, folglich viele Details weniger gut hörbar und der Bass dann dafür lauter.


    Wie äußert sich denn der Klang, wenn die Kapazität des Kabels nicht mehr stimmt?

    Viele Grüße,
    Mike

  • Bzgl. der Kapazität noch eine Frage, wie wird diese Berechnet? Addition der Einzelteile? Also Kapazität TA, Kap. Kabel + Kap. des PhonoPre?


    Dann könnte ja auch der PhonoPre reinspielen, wenn sich dessen Kapazität irgendwie verändert, z.B. durch die andere Röhre und diese dann je nach Betriebstemperatur eine andere Kapazität aufweist ... *grübel*

    Viele Grüße,
    Mike

  • Dein Rechenbeispiel ist korrekt. Wenn die Kapazität zu hoch ist, macht sich das durch eine Überbetonung im Bereich zwischen 10 und 15kHz bemerkbar.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Mike, was passiert, wenn Du eine alternative Quelle nutzt? Ist der Effekt also immer noch der gleiche, wenn Du den PhonoPre auslässt? Wenn ja, dann kannst Du den PhonoPre ausschließen.


    Ist der Effekt erst da, seit Du die neue Steckerleiste verwendest? In welcher Reihenfolge sind die Geräte in der Leiste eingesteckt? Monos, Pre, PhonoPre, Scheibendreher? Was passiert, wenn Du eine andere Leiste verwendest?


    Das wären zumindest mal meine ersten Schritte um die Ursache einzugrenzen.


    Greetz

    Gerry

    Amps Audionet, LFD + CD-Player Marantz - Dreher Rega - Pre SXono - TA Benz / Denon - PWM PRC4 - Tapedeck Onkyo / Revox / Akai - Speaker SF - KHV was mit Röhren - KH Sennheiser / Denon / + weitere - Hörfutter (teilweise erfasst): MacGerry@Discogs

  • Hallo Gerry,


    Kurz zu deinen Fragen:


    Mit einer anderen Quelle habe ich auch andere Höreindrücke, schwer das zu vergleichen, da ich ja das gleiche Stück in einer anderen Quali vorliegen hab (z.B. Streaming).


    Bzgl. des Auftretens, ich hatte die Röhre in der Vorstufe zeitgleich mit der Leiste getauscht, daher kann ich nicht genau sagen ob es mit oder ohne der Leiste ebenfalls auftritt. Ich baue aber die Leiste mal raus.


    Durch die Sternförmige Verkabelung sollen ja alle Abnehmer gleich weit weg sein. Derzeit ist es aber so eingestellt Netzkabel -> Leiste -> PhonoPre -> Vorstufe -> Mono 1 -> Mono 2 -> NT Plattenspieler.

    Viele Grüße,
    Mike

  • Ich habe eben nochmal die Vorstufe aufgeschraubt und reingeschaut, dabei ist mir folgendes aufgefallen und ich denke, damit habe ich auch den Übeltäter gefunden:


    bauteilschaden.jpg

    (Drauf klicken, und auf Originalgröße anzeigen lassen, dann ist es sehr groß)


    Bei den Drähten, welche aus den schwarzen Bauteilen (ich tippe auf Radialelkos) da rauskommen ist so rotbraunes Zeugs dran. Ich schätze, dass die geplatzt sind.


    Diese Bauteile hängen in der Spannungsversorgung der anderen Röhren, sodass sich ein wechselnder Arbeitspunkt der Röhren erklären könnte, demzufolge eben auch auf beiden Kanälen auftretend und nicht nur einzeln.


    Nun denn, dann nehme ich mal wieder Kontakt zum Hersteller auf.

    Viele Grüße,
    Mike