Klingt irgendwie matt. Was denn da los? :(

  • Hallo Analog-Fans,

    ich benötige nun wohl doch mal den Rat eines oder mehrerer Fachmanns/Männer/Frauen.


    In den letzten Jahren habe ich Stück für Stück mein Hifi-Hobby verfolgt und bin nun endlich zufrieden ( vorerst ;) ) was die Komponenten angeht.

    Aktuell und in näherer Zukunft betreibe ich SL RG10 mk4 Ref., SL Der CDP Stand 2014, Audiophil Speakers Cantata Mk2, SL Netzleiste/Stromkonverter (der 5er) und BluesLine Kabel. Das soweit zur Einstimmung.


    Nun mein Problem:

    Ich habe mir endlich auch einen „angemessen“ Dreher besorgt der meinen Thorens Td 190 mit om10 System ersetzen und mich klanglich einen (großen) Schritt nach vorn bringen sollte.

    Jetzt steht hier also ein Zet 1 mit Tr 800s und ucello System und konstant eins Netzteil. Da Ich ein Freund von gebrauchten Geräten bin (ich bin der Meinung, dass solche Geräte durchaus für längeren Gebrauch gebaut wurden und daher auch noch nach ein paar Jahren zuverlässig laufen <sollten>) habe ich einen wenig bespielten Zet 1 ergattert und das zu einem guten Preis. Soweit alles gut.

    Also alles aufgebaut, ausgerichtet und Überhang etc nochmal kontrolliert und Ohren auf.

    Im Grunde bin ich mit dem Klang auch ganz zufrieden, allerdings stellte sich beim direkten Vergleich der beiden Dreher (der SL hat 2 Phonoeingänge was einen direkten Vergleich vereinfacht), dass beim TD 190 einfach mehr von allem da war. Mehr/präsentere Höhen, mehr Punch, Drive und sogar mehr DB ( ca 4db mehr bei gleicher Einstellung als beim Zet 1 ).

    Kann mir vielleicht jemand sagen was da los ist? Der TR sollte den TD190 doch locker an die Wand spielen.

    Schonmal vielen Dank für eure Hilfe.

    Bg Ralf

  • Kann mir vielleicht jemand sagen was da los ist? Der TR sollte den TD190 doch locker an die Wand spielen.

    Und warum sollte er das tun? 95 % des klanglichen Ergebnisses sind auf das Tonabnehmersystem zuruckzuführen. Mit dem Tausch des Drehers alleine sind nicht automatisch hörbare Verbesserungen verbunden.

  • Hallo Ralf und herzlich willkommen.

    Was mir hier als erstes einfällt ist der Tausch der Tonabnehmer. Schraube doch mal das OM 10 unter den TR und das Uccello unter den TD. Du wirst dann zwar 4dB mehr beim TR haben, aber vielleicht passt das Matching besser. Es ist bei Plattenspielern immer die Kombination Arm-System, welches passen sollte. Dann kommt noch der Klangcharakter des Drehers hinzu. Vielleicht passt es andersherum einfach besser. Ein TD190 hat genauso seine Qualitäten wie ein Zet1. Von besser oder schlechter würde ich hier nicht sprechen eher von anders. Für besser müsste doch noch mehr Geld in ein neues System investiert werden.

  • Jörg K


    Er wundert sich doch, dass der Thorens mit Einsteigersystem besser klingt als der Bohrturm mit teurem Goldring System. Wenn also beim Goldring keine Fehlanpassung vorliegt, scheint das OM 10 wohl so schlecht nicht zu sein...

  • Erstmal danke für die schnellen Antworten!


    Yougi: weil nach meinem Verständnis ein Dreher der ~3000€-Klasse einem für 400€ dann doch überlegen sein sollte. Und weil ein Masselaufwerk (egal welcher Marke) mit 24kg vielleicht dann doch souveräner als ein 0815 Elektromarkt-Dreher spielen müsste.

    Und weil, nach allem was ich so gehört/gelesen habe, der Klang maßgeblich vom Dreher selbst beeinflusst wird, unabhängig von TA/Arm.


    Dachte ich zumindest...


    schwalbe: soweit ich weiß, sollte das om 10 eher nicht am 800s laufen. Das wird für sehr leichte-leichte Tonarme empfohlen und der Tr arm ist ja dann doch am Ende von mittelschwer. (18gr. Eff. Maße ohne System)


    Mich wundert auch der dB-Unterschied da das om10 ja 2,5mv weniger Ausgangsspannung hat...


    Und dass das ucello aus vielen Gründen nicht optimal zum Arm passt, ist ja bekannt.

    Trotzdem sollte diese Kombi m.E. dem 190er überlegen sein und nicht nur anders sonder besser klingen. Bessere Bühne, Stimmwiedergabe, Ortbarkeit usw. Einfach klarer spielen.


    Das Problem ist ja auch, dass ich 50km entfernt von einem hifi-laden wohne, hier mit meinem Hobby recht allein auf weiter Flur bin und mir nicht mal eben zum ausprobieren ein anders System besorgen kann.

    Mit einem At33, quintet blue, Sumiko evo3 oder dl103, benz ace... wird sich klanglich bestimmt was tun. Allerdings nützt mir das alles nichts, wenn beim TR ggf. generell etwas nicht stimmt.

    Ich wüsste aber absolut nicht, was das sein sollte. Er spielt und klingt ja gut. Und ein Defekt oder eine total falsche Einstellung hätte sich ja bemerkbar gemacht...

    Ich bin da wirklich etwas ratlos.

  • Hallo,

    es ist sehr wahrscheinlich, dass es eine Fehlanpassung ist. Das Ortofon kommt mit Abschlußkapazitäten von 200pF bis 500pF zurecht. Das neue Goldring erwartet 150pF bis 200pF.

    Hat der Verstärker einen Standard MM-Eingang, sind hier schon 220pF verbaut dann noch ein Kabel mit hoher Kapazität ca. 100pF dann ist man schon bei 320pF und das würde den Effekt zumindest erklären.

  • Moin,

    hat der SL RG10 denn zwei getrennte Phono-Zweige? Oder ist das Phono-Buchsenpaar nicht ein MM und ein MC Eingang? Nach deiner Beschreibung würde ich vermuten, das du das Ucello an einen MC Eingang angeschlossen hast. Steck mal den TR an den Eingang, den jetzt der TD190 belegt.


    Gruß,

    Uli

  • Der SL hat 2 getrennte Eingänge und einen Schalter für mm/mc. Angeschlossen ist alles richtig :) (aber wäre natürlich ein möglicher Fehler gewesen)

    Ich habe auch die Anschlüsse getauscht mit dem selben Ergebnis...

    Das mit der Abschlusskapazität klingt recht einleuchtend. Leider bin ich noch nicht sooo weit in die Materie vertieft als dass ich darauf gekommen wäre :( (bin froh, das mit der Tonarmresonanzfrequenz einigermaßen zu durchschauen ;) )

    Also wird es wohl doch bald auf ein MC hinauslaufen müssen um das Potential ausreizen zu können...

    Mit diesem Hobby werd ich wohl nie fertig... 😩 Aber das ist ja auch irgendwie der Sinn der Sache 😂

  • Erstmal vielen Dank für eure Hinweise und den Kapazitäts-Tip.


    Falls jemand noch eine andere Idee hat oder einen Vorschlag wie ich aus dem vorhandenen ucello das Beste herausholen kann (am vorhandenen Phonoeingang des rg10) wäre ich über weitere Tips sehr erfreut.

    Bg Ralf

  • Ich würde den Tipp von Schwalbe mit dem tauschen der Ta's auf jeden Fall einmal probieren.

    Natürlich nicht als Dauer Lösung ...

    Die Headshell Stecker am System sind alle am richtigen Platz?


    Das Ucello ist doch eigentlich ein 1042? Da sollte selbst bei (leicht) falscher Kapazität noch ein qualitativer Unterschied zum OM 10 sein - schon alleine auf Grund des Nadelschliffes.


    Hast Du Infos wie lange das Ucello beim Vorbesitzer schon gelaufen ist?


    LG

    Uli

    >>:everybody has to sometimes break the rules:<<

  • Hallo Ralf


    Bitte lass nicht außer Acht das es einen Grundcharakter ( Hausklang ) von Tonabnehmer gibt, mit denen man nicht so warm wird


    Geht mir mit Goldring/Grado so


    Gruß

    Mike

  • Hallo Uli,

    Das ucello ist ein goldring g1000 aber selbst das sollte eigentlich dem om 10 überlegen sein. Die Stecker sind auch alle korrekt.

    Laut Vorbesitzer ca. 20h also rechne ich mal mit eher 50-100h.

    Falls es also eine Einspielzeit gibt die zur klanglichen Verbesserung führt, müsste diese schon erreicht sein.


    BG Ralf

  • Die Headshell Stecker am System sind alle am richtigen Platz?

    Ja, da würde ich auch mal drauf schauen. Blau und grün sind schnell mal verwechselt, gerade in der dunklen Jahreszeit, wo schon früh das elektrische Licht nachhelfen muß.

    Außerdem würde ich prüfen, ob der Nadeleinschub richtig sitzt. Kam wohl auch schon ab und zu mal vor und könnte das auch erklären.

    Übrigens (@ seb) muß ein MC-Eingang nicht unbedingt übersteuern wenn da ein MM dran hängt. Ein MM ist sehr hochohmig (DC-Widerstand alleine oft schon >>1kOhm und da kommt noch ein hoher Blindwiderstand mit steigender Frequenz dazu -> Spuleninduktivität ist bei MM irgendwo zwischen 300 und 900 mH!!). Wenn das dann mit 100 Ohm abgeschlossen wird, kannst Du Dir ausrechnen, wieviel Prozent der eigentlichen Ausgangsspannung an Innenwiderstand nebst Induktivität hängen bleibt und welch kümmerlicher Rest da dann überhaupt noch am Phonopre ankommt. Da könnte dann durchaus der eingangs geschilderte Klangeindruck dabei rauskommen. Das erklärt dann nur nicht, warum das OM 10 am gleichen Eingang einwandfrei arbeitet...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Also der Dreher wurde beim Vorbesitzer von dem hifi-Studio aufgebaut bei dem er auch erworben wurde. Habe aber trotzdem nochmal alles geprüft und alle Verbindung sind korrekt. Nadeleinschub sitzt nur der Nadelträger ist im ganzen nicht 100% gerade. Wenn man von vorn-oben schaut, zeigt er etwas zur Mitte hin.

    Könnte das ggf auch an einer verschmutzten Nadel liegen? Der Dreher war zwar neuwertig aber ziemlich verstaubt und so wie ich die Patina deute, wurde wohl auch im Wohnzimmer geraucht. Musste mir schon Mühe geben den wieder blank zu bekommen und so eine Staub/Qualmmischung ist ja recht hartnäckig...

  • Dreck kann schon was ausmachen ...

    Ein Grund mehr die TA's mal zu tauschen ;)

    Einfach um die Kontakte mal mechanisch zu beanspruchen.


    Den TR hattest Du an beiden Phono Eingängen probiert oder?

    Ein Eingang der Jahre lang nicht Benutzt wurde kann auch schon mal Probleme machen.


    LG

    Uli

    >>:everybody has to sometimes break the rules:<<