Schaltplan für DIY Röhrenkopfhörerverstärker gesucht

  • Hallo Thomas,

    Letztlich habe ich aber dann doch "Standard" (Widap 160055) bestellt da ich noch diverse andere Teile gebraucht habe. Diese Drahtwiderstände im Gehäuse halten 25 Watt aus und sind bis 550V geignet. Isolationswiderstand min. 10GOhm. Da sollte dann nichts mehr warm werden :)

    Handelt es sich dabei um Drahtwiderstände die sich an das Gehäuse schrauben lassen? Sind solche Widerstände an das Gehäuse geschraubt, wird tatsächlich wenig warm, da sich die Energie verteilt. Ansonsten wird es trotzdem warm. 2W sind 2W.


    Oder die verteilst die Wärme auf Eisen ;)

    Zum Beispiel auf eine Anodendrossel. Der eventuelle geringere RDC kann der Siebwiderstand dann ausgleichen. Oder gleich einen Übertrager? Bei Reinhöfer gäbe es einen Kopfhörerübertrager mit 6K8.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Martin,


    war ein paar Tage abstinent, deswegen die späte Antwort.


    Ja, es sind Drahtwiderstände im Alugehäuse. Mit 25 Watt Belastbarkeit sicherlich mit "Kanonen auf Spatzen geschossen", aber dafür wird jetzt nichts mehr warm.


    Im Moment werde ich die Schaltung so lassen, und erst mal wieder Musik damit hören.


    Alles in Allem kann ich sagen, dass die C3M durchaus im KHV dienen kann. Ob als OTL oder mit Übertrager (wie von dir vorgeschlagen) sollte beides seine Berechtigung haben.


    Eine Anodendrossel hätte im jetztigen Gehäuse keinen Platz mehr. Sollte ich ihn nocheinmal aufbauen, werde ich das aber berücksichtigen. Auch das Thema "Übertrager" werde ich dann nochmal überdenken. Somit würden sich bei mehreren Sekundärabgriffen letztlich auch diverse Kopfhörer anschliessen lassen.


    Abschliessend noch ein paar Bilder. Sicher noch nicht "perfekt", aber funktionell. Der zweite Trafo deswegen, da der Welter NT nur 14Volt auf der Sekundärseite hat.


    IMG_20190519_131447.jpg


    IMG_20190519_131403.jpg


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich habe diesen Beitrag entdekt und glaube, daß sich in Deiner Kalkulation ein Fehler

    eingeschlichen hat. Die "Loadline" in der Software-Darstellung bezieht sich auf eine

    Primärbelastung mit einem AÜ von 3,2:1. d.h. die C3m sieht in diesem Fall etwa 6k als Last.

    Da Du aber keinen AÜ verwendest, sondern mit dem KH an die Anode gehst, verlangst Du

    von der C3m im Wechselspannungsbereich an einer Last von 6k//600R=545R zu arbeiten.

    Das ist schon ziemlich viel für diese Röhre. Um die tatsächlichen Verhältnisse abzubilden

    müsstest Du durch den Arbeitspunkt eine Widerstandslinie von 545 Ohm einzeichnen - dann

    kannst Du den tatsächlichen Klirr sehen - und aber auch, ob die Röhre ab einer bestimmten

    Leistung zu sehr belastet wird (über 5W).


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Hallo Björn,


    danke für deinen Beitrag.


    Wie gesagt bin ich jetzt nicht der große Röhrenpabst. Die Schaltung wurde ja weitestgehend von Heinrich Siemens KHV mit einer C3G übernommen. Dort sieht die Anode wechselspannungsmäßig auch "nur" ca. 550 Ohm. Er schreibt sogar dass er die Schaltung mit KH's von 32 Ohm betrieben hat.


    Bislang konnte auch keine nennenswerten Verzerrungen bei voll aufgedrehtem Poti feststellen.


    Anodenstrom und Gittervorspannung passen eigentlich gut. Konnte ich auch messtechnisch verifizieren.


    Kannst du bitte mal ein entsprechendes Diagramm einstellen? Stehe da gerade auf dem Schlauch ?(


    Gruß und Danke im Voraus


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich stimme mit Björn überein und hatte ja schon weiter vorne die C3g als besser geeignete Röhre genannt . Die max Anodenverlustleistung wird bei Dir auch mit der C3m nicht überschritten und es kommt ja immer drauf an wie weit Du die Röhre aussteuerst um den nötigen Pegel in deinen KH zu erreichen.

    Schade das die "neuere" C3m nicht mehr Pin kompatibel zur C3g ist , sonst hätte ich Dir gerne 2 C3g ausgeliehen , damit Du testen kannst ob die es besser macht.


    gruss

    juergen

  • Hallo Jürgen,


    im Umkehrschluss heisst dies doch dass es hier um eine Glaubensfrage geht. Beide Röhren werden in Triodenschaltung betrieben. Ich hatte die C3G in der Schaltung nach H. Siemens als Referenz genommen und lediglich die "Arbeitswerte" auf die C3M umgemünzt.


    ich stimme mit Björn überein und hatte ja schon weiter vorne die C3g als besser geeignete Röhre genannt . Die max Anodenverlustleistung wird bei Dir auch mit der C3m nicht überschritten und es kommt ja immer drauf an wie weit Du die Röhre aussteuerst um den nötigen Pegel in deinen KH zu erreichen.


    Soll heissen, dass wenn ich die C3M im "Rahmen betreibe" alles in Ordnung ist!?

    Aussteuern tue ich die Röhre so, dass es "sauber klingt" ohne zu übertreiben, wobei ich mit der Lautstärke fast auf Anschlag bin.


    Alle bislang gehörten Aufnahmen klangen authentisch und brachten keine unharmonischen Verzerrungen zu Tage. Der Pegel am KH ist für mich "ausreichend" und als ehemaliger Gitarrist (Rock/Blues) kann ich durchaus sagen wann es "zerrt".


    Ich stimme zu, dass die elektrische Anpassung mit einem AÜ sicher optimaler wäre. Aber solange ich die Röhren innerhalb der Spezifikation betreibe sollte doch das Konzept auch mit der C3M aufgehen, oder?


    Deshalb auch die Frage von einem Noob nach der Kennlinie mit den 550 Ohm, welche Björn in die Diskussion eingebracht hatte.


    A guat's Nächtle allerseits :)


    Thomas

  • Moin Thomas,

    ich habe einach in einem Kennlinienfeld rumgemalt, wie ich es gelernt habe:

    ">analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/127821/

    Du kannst sehen, daß bei dem von Dir gewählten Arbeitspunkt die Verzerrungen

    aufgrund der Kennlinienkrümmung schon stark werden. Zusätzlich könnest Du bei

    größeren Lautstärken die maximale Leistung überschreiten (Ug<5,5V).

    weiter links habe ich einfach einen alternativen Arbeitspunkt eingezeichnet.

    Hier werden die Verzerrungen kleiner (Kennlinien noch relativ gerade) und die

    Aussteuer-Reserve (Pmax) wird größer. Dafür musst Du nur den Rk auf 82 Ohm verkleinern.:)


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Ach ja - eine Kleinigkeit noch: in den C3m-Datenblättern wird empfohlen G2 und G3 mit der Anode zu verbinden - ich mache es immer so und ich kann es nur empfehlen.

    Björn

    AAA-Mitglied

  • Hallo Björn,


    hast du bei den Kennlinien den Ri der C3m als Triode berücksichtigt? Den Rout C3m=Ri//Ra. Ri wird im Simulator mit 2K7 (was mir etwas wenig erscheint) angegeben. Rout also etwa 2K. Mit 600R belastet sicherlich nicht ideal. Die C3g wäre besser.


    Viele Grüße,

    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von MartinR ()

  • Hi Martin,

    der Ri wird im Siemens-Datenblatt mit 2,5kOhm angegeben. In dem von mir vorgeschlagenen AP liegt er bei 2kOhm.Den Ri habe ich wegen der Vereinfachung nicht mit reingenommen...sonst wird es noch

    komplizierter...mir ging es bei meinem Einwand darum, die tatsächliche Last für die C3m darzustellen,

    die ohne AÜ viel geringer ist (ca. 550 Ohm), als sie sein sollte (mind. 4kOhm = 2xRi).

    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Servus zusammen,


    durch eure Ausführungen ist mir wieder bewusst geworden, das mir noch viel Know-How fehlt um auf eurem Level mithalten zu können. Aber, ich gebe mir Mühe und sehe es als Ansporn :)


    Ach ja - eine Kleinigkeit noch: in den C3m-Datenblättern wird empfohlen G2 und G3 mit der Anode zu verbinden - ich mache es immer so und ich kann es nur empfehlen.

    Björn


    Im Augenblick habe ich g3 mit an der Kathode liegen, so wie H. Siemens das in seinem KHV verschalten hat. Wenn man die Datenblätter richtig liest, dann hätte ich auch selbst darauf kommen können. Steht ja auch immer wieder vermerkt ...... :wacko:


    Muss mich unbedingt mehr mit den Datenblättern und Diagrammen befassen.


    Langsam fällt der Groschen aber und ich muss mich an der Stelle wieder bei Euch bedanken!


    Werde natürlich weiter berichten und Euch mit Fragen löchern 8)


    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,


    bei den meissten Pentoden wird bei Triodenschaltung g3 mit der Kathode verbunden , so sollte es bei der C3g auch sein , bei der C3m empfehlen die Datenblätter jedoch die Verbindung mit der Anode.

    Bei vielen Pentoden hat man ja auch gar keine Wahl , das Bremsgitter g3 ist intern mit der Kathode verbunden.


    gruss

    juergen

  • Achso noch Nachtrag,


    was den Klirrfaktor angeht stimme ich mit Björn völlig überein , eine Übelast der Anode wird es allerding nicht geben.


    gruss

    juergen

  • Moin moin,


    bei Pentoden liegt das Bremsgitter (g3) räumlich zwischen Anode und Schirmgitter (g2).

    Im Sinne der Spannungsfestigkeit gehört das Bremsgitter in Triodenschaltung mit der Anode verbunden.

    Und da das Bremsgitter recht grob gewickelt ist, ist dessen Steuerwirkung minimal, evtl. 2%. Geht also in den natürlichen Toleranzen unter.


    Gruß,

    Frank

  • Hi Jürgen,


    freut mich, dass du auch noch im Boot bist :) Dass das Bremsgitter bei der C3M mit auf die Kathode muss hat mich zunächst auch verwirrt. Da Björn aber auf Erfahrungen diesbezüglich zurückgreifen kann und man immer wieder vom "Trioden Mod" liest anscheinend nicht unüblich.

    Frank hat es dann noch konkretisiert. Danke!


    Eine Frage geht mir noch im Kopf herum. Wenn wir den AP nun soweit verschieben um eine bessere Linearität und weniger Verzerrungen zu bekommen, steigt der Anodenstrom ja fast auf das Doppelte. Bedeutet auch, dass die Verustleistung am Ra zunimmt.


    Wirkt sich der höhere (Ruhe) Strom nicht negativ auf die Lebensdauer aus?


    Gruß Thomas

  • Hallo Frank,


    es gibt etliche Röhren bei denen g3 intern mit der Katode verbunden ist z.B. EL156 (fällt mir grad ein weil ich damit bastel) und das obwohl der Hersteller den Triodenbetrieb vorgesehen hat und auch in den Datenblättern Arbeitspunkte dafür zu finden sind.

    Bei der C3g steht in den Datenblättern sogar g3=0V also nicht mal mit der Katode verbunden, die ja meisst positives Potential besitzt. Hab noch nicht herausgefunden was es damit auf sich hat und obs einen Unterschied macht oder nicht .


    gruss

    juergen

  • hat sich alles ein wenig überschgnitten ,


    warum im Datenblatt bei einigen Röhren empfohlen wird g3 mit der Anode oder bei anderen Typen mit der Katode zu verbinden, weiss sicher nur der Hersteller der Röhre.

    Mit Spannungsfestigkeit hat das sicher nichts zu tun , warum sollte eine Röhre im Pentodenbetrieb eine höhere Spannungsfestigkeit zwischen den Gittern/Anode haben als im Triodenbetrieb ?


    Zu deiner Frage :
    Die Verlustleistung an der Röhre ändert sich nur wenig. Der Strom steigt zwar im geänderten Arbeitspunkt , aber dadurch sinkt ja auch die effektive Anodenspannung (Spannungsabfall am Anodenwiderstand wird grösser)

    Der Anodenstrom und somit in Triodenschaltung gleich Katodenstrom wäre mir mit fast 30mA allerdings eindeutig zu hoch.

    Ich würde an Deiner Stelle alles so lassen wie es ist , da Du ja mit dem Ergebniss zufrieden bist



    gruss

    juergen

  • Zitat: "Der Anodenstrom und somit in Triodenschaltung gleich Katodenstrom wäre mir mit fast 30mA allerdings eindeutig zu hoch"


    Die Befürchtung hatte ich eben auch, obwohl es der geringste Aufwand wäre.


    Ich denke ich sehe mich wirklich nach den Reinhöfer AÜ's um. Das Gehäuse und der Aufbau waren eh provisorisch. Also werde ich noch ein paar Euro investieren und es bei Zeiten nochmal angehen.


    :24:


    Thomas

  • Moin,

    der maximale Katodenstrom wird mit 30mA (im Arbeitspunkt) angegeben.

    In dem von mir vorgeschlagenen AP ist er aber noch darunter - also keine

    Sorge - die(se) Röhre macht es ohne Murren mit. Ich habe mehrere hunderte

    davon - also habe ich damit schon Einiges angestellt, was grenzwertig ist. :)


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied