Vinyl Digitalisieren

  • Hey, beschäftigt sich hier jemand im Forum auch noch mit dem Thema Digitalisieren von Schallplatten ?


    Ich tue dass und digitalisiere meine Schätze schon seit längerer Zeit mit folgendem Equipment:


    Plattenwäsche, dann:

    Colibri xgp lw Tonabnehmer

    Musical Fidelity MX Vnyl per cinch zum

    Furutech ADL GT A/D Wandler per

    USB Kabel Audioquest zum

    Windows 7 PC und Aufnahmesoftware Audacity in 24 Bit/192 Khz


    Die Ergebnisse empfinde ich als extrem gut. Abgespielt ebenfalls über den PC/Furutech oder über Festplatte an Cambridge 752 BD Multiformatspieler sind meines Erachtens die Files Klanglich kaum vom Vinyl Original zu unterscheiden.


    Ich sehe für mich praktische Vorteile in


    a) Schonung des wertvollen Vinyls

    b) Klanglich überzeugend, entsprechende Kauf-CD´s oder Kauf Files oder Downloads klingen schlechter

    c) Files können auch woanders abgespielt werden, z.b. mobile Player plus Kopfhöhrer, im Auto

    d) unproblematischer und schneller Zugriff


    Das ganze kostet aber relativ viel Zeit, Pro LP von der Wäsche bis zur Erstellung der Einzeltracks vergeht min. eine Stunde.


    Gelegentlich rippe ich auch für Freunde Ihre Schätze, denen der Plattenspieler abhanden gekommen ist oder die Ihre wertvollsten Vinylschätze auch digital gesichert haben wollen und erstellen denen dann eine CD oder besser Hochbitfiles auf USB Stick.


    Gibt's hier weitere Vinyldigitalisierer, die ggf. an einem weiteren Austausch interessiert sind ?

  • Hallo,


    ich digitaliere ebenfalls meine Platten.


    Plattenspieler: Wechselweise 1 Technics SL 1200 Mk. II und 1 Technics SL1210 Mk. II

    Tonabnehmer: Je nach Klangtendenz der Platte, z. B. Ortofon Cadenza Black oder Audio Technica ART9 (ausgeglichene Platten), Ortofon Cadenza Bronze oder Ortofon Valencia (helle Platten), Lyra Delos oder Ortofon MC Jubilee (dunkle Platten)

    Phono Pre: Jeweils Creek Wyndsor (1 im MC-Modus, 1 im MM-Modus mit Übertrager Luhndahl LL1681)

    Verstärker: AV-Receiver Denon AVR 3311, pure direct Modus

    A/D Konverter: Tascam UH-7000 (vom Cinch-Ausgang des AVR in Klinkeneingang des Tascam), 24 Bit, 96 khz.

    Per USB auf einen älteren Laptop.

    Aufnahmesoftware: Audacity

    Fertige Aufnahme per WLAN auf Desktop-PC. Dort Weiterbearbeitung (z. B. Entknacken mit Software Click Repair und Manuell mit der Reparieren-Funktion von Audacity, Normalisieren, Export der einzelnen Lieder als Flac 24 Bit, 96 khz, Taggen mit Software MP3- Tag).

    Zum Schluss werden die fertig bearbeiteten Lieder auf einer NAS gespeichert. Dort lauft ein Squeezebox Server.


    Die Prozedur ist sehr zeitaufwendig. Klangunterschiede von Flacs zur Platte kann ich nicht feststellen.


    Die Wiedergabe erfolgt mit einer Logitech Squeezebox Touch, per Koaxialkabel digital an AVR, D/A-Wandlung durch AVR. Bedienung und Steuerung mach ich mit einem Tablet und der App Squeeze Ctrl. Das ist sehr komfortabel.


    Grüße

    Gunter

  • Hi,


    also ich digitalisiere heute nicht mehr, da mir die Zeit und eine Plattenreinigung mit einer Plawama fehlt. Ich finde, daß eine gerreinigte Platte eigentlich Grundvorraussetzung für`s digitalisieren ist.


    Bis 2014 nutzte ich einen Technics 1210 mit Ortofon Rondo Bronze. Das Ganze lief über einen alten Harman PM 665VXI und ging dann mit einer RME Hammerfall in den PC und wurde über Audacity aufgenommen.

    Ich habe die original Dateien grundsätzlich nie bearbeitet, da man da sehr schnell mehr kaputt machen kann. Aufnahmeformat war immer 24bit/192Khz, wobei ich die 192Khz immer als unwichtig empfand. Da hätten auch 48Khz gerreicht. Wichtig waren mir immer nur die 24bit und das Format mußte zuerst verlustfrei sein.

    Gemacht hab ich das für`s Auto und daheim, wenn ich mal keine Lust auf Vinyl hatte.

    Aber das Ganze ist halt sehr zeitintensiv.

    Einen Unterschied Original zur Kopie konnte ich nicht mal mit einem guten Kopfhörer feststellen.

    Wenn ich nur an meine ersten Digitalisierungen ende der 90er denke mit Laptop Toshiba Pentium 166MMX und Standardsoundkarte, waren die Späteren Aufnahmen doch "leicht" besser:)


    Gruß

    Heiko

  • Hallo,

    Bei mir vom Michell Orbe zu Musical Fidelity MX Vynl.

    Vom symmetrischen Ausgang direkt in den Apogee Element 24 Wandler,

    welcher an einem Mac Mini hängt.

    Aufgenommen wird über Sound Studio in 24/96kHz.

    Dann noch bei Bedarf mit Click Repair drüber,

    abgespeichert als ALAC., fertig :)

    Was übrigens super beim MX Vynl ist, dass man gleichzeitig hören (Chinch)

    und Aufnehmen kann (symmetrisch), wie in guten alten Zeiten mit Kassette...

    lg

    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von _Tom_ ()

  • Hallo Basstrombone, ich digitalisiere heute noch gelegentlich. Der Zeitaufwand ist doch erheblich, wenn auch die Ergebnisse sich hören lassen können. Austausch darüber gern.

    Heute geht es vom TB-Ausgang meines AVM PA 3.2 analog in eine externe Soundkarte Creative Soundblaster x fi hd und von dort digital in den USB-Eingang meines PC. Aufnahme und Bearbeitung mit Wavepurity Professional. Abspeicherung auf NAS oder auf externer 2,5 Zoll Festplatte. Ich habe früher alle möglichen Lösungen durchprobiert, optimal war eigentlich ein Behringer DA/AD Ultramatch Pro. Leider funktioniert das nicht mehr, weil der Behringer keinen USB Ausgang hat und mein aktueller PC keinen optischen Digitaleingang. BG Konrad

  • Habe ich auch schon x-mal gemacht, klar mit viel Zeit.

    Vom Clearaudio übers Phonompped in den Tascam UH-7000 und dann ins Macbook.

    Da ich regelmäßig daraus CDs mache, reichen 16 Bit, 44,1 kHz.

    Im Mac aber mit professioneller Software (Spark XL Professional, bald Wavelab) „declicked“, absolut unhörbar, auch bei schwierigstem Tonmaterial.

  • Ich habe mich mit dem Thema schon beschäftigt. Bin aber im Moment etwas am Rätseln, was mich die ganze Ausstattung dafür kostet. Habe ihr da so einen kleinen Nennwerte, damit ich weiß, in welchen Bereichen ich mich da bewege?

  • Ach, Gott, kommt drauf an...!

    Ich habe ein ganzes (kleines) Tonstudio dafür, da fällt das nebenbei ab.


    Wenn du die Posts beachtest: Die Audacity-Software kann im PC oder MAC die Aufnahme machen*, die ist kostenlos; ein gutes Signal ist Vorraussetzung, also guter Plattenspieler/System, dann gutes Interface zwischen Phono-Pre und Computer (vielleicht ab 250,-€, je nach Anspruch auch mehr. Das erwähnte Tascam UH-7000 kostet etwa 450,-€ und ist sehr gut.).


    Wenn du direkt aus dem PC/MAC abspielen willst und kannst, wärst du damit fertig.


    * natürlich damit auch noch Trackmarker setzten, ein-/ausblenden, etc. Aber nach der Arbeit hast du ja nicht gefragt8)

  • Hallo Dominik, wenn ich mal voraussetze, dass eine ordentliche Anlage und ein ordentlicher PC vorhanden sind, kostet es zunächst nicht mehr als ein Verbindungskabel zwischen dem Tonbandausgang der Anlage und dem line in Eingang des PC. Damit lassen sich schon recht gute Ergebnisse erzielen und man kann ausprobieren, ob man Gefallen am Digitalisieren findet. Software: Audacity gibt es gratis. BG Konrad

  • Moin zusammen


    Respekt - Hier werden größtenteils amtliche AD Wandler genannt!


    Das ganze PC Geraffel ist IMHO um einiges komplexer - was Klangeinflüsse angeht - als an wir uns analog schon gewöhnt haben;)


    Ich digitalisiere seit Jahren auf 48 kHz 24 Bit no- bis low-budget, bin ausreichend zufrieden, fast alles vom "Flohmarkt":


    DIY HTPC auf Hush Business ATX PC Basis:


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/56730/


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/56731/


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/56729/


    Asus M2N68-VM

    AMD 4850e - 2x 2,5 GHz

    2GB Ram 800

    SSD

    LynxOne

    Windows XP

    Audacity ASIO (speziell ;) )


    Alles hier auch als Inspiration für Nachahmer gedacht wg Geiz, Ökobilanz usw. ;) ...

  • Hallo Leute,


    ich interessiere mich auch für Phono-Digitalisierung, allerdings wäre meine Hauptanwendung (neben gelegentlichen LP Aufnahmen) die Phono A/D Wandlung für meine DSP gesteuerten Aktivlautsprecher.


    Zur Zeit ist das noch nicht wirklich high-endig gelöst, denn ich habe noch keinen dedizierten 24Bit/96kHz A/D Wandler, sondern benutze den ADC-Teil eines alten Sony-MDS-JA555ES zur Wandlung nach 16Bit/44,1kHz SPDIF. Das hört sich zwar schon gut an, könnte aber "der Flaschenhals" sein - ich bin irgendwie überzeugt: Das muss besser gehen. Das SPDIF Signal wird zur Wiedergabe koaxial zum DSP DAC geleitet und für PC Aufnahmen per Toslink zu einem Mutec MC-1.2 SPDIF/Toslink->USB Wandler. Das Abspielen der Aufnahmen erfolgt dann wieder über USB->SPDIF Wandlung im MC-1.2 und Weiterleitung per AES3 zum DSP DAC.


    Ich weis noch nicht ob oder was ich beitragen kann, werde den Thread aber interessiert verfolgen, evtl. Fragen stellen und bei Interesse über meine Verbessungsversuche und -ergebnisse berichten.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Mein Weg war vom Plattenspieler in einen MC-Übertrager und dann (ohne Phono) in den Mikrofoneingang eines RME Fireface. RIAA-Entzerrung per Software durch Pure Vinyl auf dem MAC. Damit kann man auch sehr schön die Klangunterschiede verschiedener Tonabnehmer aufzeichnen.


    Die Zeit dafür kann ich aber z. Zt. nicht mehr aufbringen!


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Ebenso unkonventionell wie interessant. Das Fireface ist für die Aufgabe eigentlich deutlich überqualifiziert und hat tausende Möglichkeiten, die man beim Digitalisieren von Schallplatten nicht braucht. Wenn aber der A/D Wandler gut ist, ist das auch egal. BG Konrad

  • Interessant was da an Technik eingesetzt wird:)
    Bei mir käme aber kein PC auch nur in die nähe meiner Hauptanlage,

    aus klanglichen gründen.


    Ich nehme gelegentlich auch mit Begeisterung auf die beiden alten Medien DAT (Digital Audio Tape) und CD auf, klangliche unterschiede zur Plattenwiedergabe gegenüber Digitalaufnahme sind klitzeklein bis kaum/nicht vorhanden.

    Der Aufwand ist aber wie schon erwähnt erheblich, aber es lohnt sich.

    Allerdings kommt keine meiner Digitalen Analogaufnahmen trotz überlegener Dynamik (auf dem Papier) klanglich in die nähe meiner Bandmaschine, die klingt noch einen tick wärmer und natürlicher, vielleicht auch Geschmackssache.



      

    Einen Unterschied Original zur Kopie konnte ich nicht mal mit einem guten Kopfhörer feststellen.

    Doch, es gibt schon minimale unterschiede in der Tonalität und der Natürlichkeit.

    Die sind aber so gering das sie eigentlich vernachlässigbar sind, mit einem Top Kopfhörer aber wie gesagt hörbar wenn man die Aufnahme und Original Platte direkt vergleicht, wird aber mit den neuen hochauflösenden Medien sicher noch besser8)

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • RIAA-Entzerrung per Software durch Pure Vinyl auf dem MAC. Damit kann man auch sehr schön die Klangunterschiede verschiedener Tonabnehmer aufzeichnen.


    Die Zeit dafür kann ich aber z. Zt. nicht mehr aufbringen!


    Grüße von Doc No

    Hallo Doc No,


    Nur mal Interesse halber,

    wäre es ggf. auch möglich den PC als RIAA Verstärker zu nutzen. Hast Du das schon mal versucht.


    Gruß

    Bernd

  • Hallo Volkmar:

    Ich könnte verstehen, wenn jemand ausschließlich mit analogen Komponenten arbeiten möchte und dass Du andere Aufnahmegeräte bevorzugst. Wenn wir aber mal Digital zulassen, sprechen klangliche Gründe m.E. nicht grundsätzlich gegen den Einsatz eines PC in der Nähe einer Anlage.

    BG Konrad

  • Hey, hier hat sich ja ne Menge getan...schon mal danke für eure Erfahrungsberichte......ich fass mal versuchsweise ein Resumee


    1) Von vielen wird vor Aufnahme eine Plattenwäsche durchgeführt bzw. als wichtig erachtet

    2) Die digitalen Ergebnisse sind entweder den Originalplatten klanglich gleich oder nur minimal unterscheidbar

    3) Man kann aujch schon mit geringem Geldaufwand loslegen, sofern ein PC vorhanden ist. Man braucht lediglich eine Verbindung von der Anlage (z,b, Tapeout oder direkt von der Phonostufe zum Analogeingang der Soundkarte.) Audacity als Freeware. So hab ichs früher auch gemacht.

    4) Hier sind aber auch deutlich bessere A/D Wandler am Start

    5) Exoten wie DAT oder Bandmaschine sind auch am Start.


    Mich würde gerne noch intersssieren, wie ihr das mit dem Aussteuern macht, denn ich habe keine Lust, jede Platte einzeln auszusteuern.


    Ich mach es deshalb so:

    Ich hab grundsätzlich in der Aufnahmesoftware einen fixen Wert eingestellt, nämlich den, der sich bei der von mir von der bisher lautesten und dymamischten Pladde (Michael Jackson BAD) ergab.


    Zwar sind dann leiser aufgenommene Platten auch in der Aufnahme relativ leise, jedoch ergibt sich bei 24/192 genug Dynmaikreserve.


    Ich normalisiere aber auch nicht auf Maximalpegel, denn durch mein Verfahren des Null-Nachbearbeitens, bilde ich ja die Lautstärkewirklichkeit der Schallplatten ab.


    Das einzige was ich nachbearbeite sind heftige Knackser, die schneide ich schlichtweg raus....

  • Hallo Volkmar:

    Ich könnte verstehen, wenn jemand ausschließlich mit analogen Komponenten arbeiten möchte und dass Du andere Aufnahmegeräte bevorzugst. Wenn wir aber mal Digital zulassen, sprechen klangliche Gründe m.E. nicht grundsätzlich gegen den Einsatz eines PC in der Nähe einer Anlage.

    BG Konrad

    Hallo Konrad,


    Stimmt schon, aber da gehts ausschliesslich um meine Erfahrungen mit Digitalem und den daraus resultierenden langen Signalwegen in deren Elektronik.

    Ich praktiziere und verfolge aus positiver praktischer Erfahrung wenn möglich immer den kürzesten Signalweg.

    Die Theorie vom "Stückchen Draht" als bester Signalübertragungsweg steht hier im krassen verhältniss zur Technik des PC mit seinen unendlich langen, weitverzweigten Signalwegen, zig Chips, unendlich vielen Übergangswiederständen, Billigbauteilen ect.


    Trotzdem begeistere ich mich (mit mehr oder weniger kleinen abstrichen) für meine eigenen Digitalen Aufnahmen.

    Eigentlich ein Wiederspruch. aber ich habe wie gesagt meine zweifel.

    Und deshalb auch meine (vielleicht unbegründete) kritik zum PC in der HiFi Anlage, das hat halt für mich nichts aber auch gar nichts mit der reine lehre zu tun.


    ..aber vielleicht gibts ja schon den puristischen High End PC:)



    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)