Hallo zusammen,
da dieses Thema im Thread "Netzfilter meine eigenen Erfahrungen" - Netzfilter meine eigenen Erfahrungen - Überhand genommen hat und mittlerweile das Thema dominiert, habe ich mich entschlossen einen eigenen Thread dafür zu erstellen. Hoffe das ist im Sinne der Allgemeinheit.
Als erstes habe ich unten eine Bild angehängt, welches ein generelles Konzept einer solchen Einheit darstellt. Dieses Konzept möchte ich weitestgehend variabel gestalten damit sich eine jeder eine für seine Bedürfnisse geeignete Filtereinheit massschneidern kann.
Ein zentrales Thema für so ein Projekt ist immer auch das Gehäuse. Mir schwebt da eine Lösung vor, welche alle notwendigen Ausbrüche und Bohrungen enthält, so das ein Aufbau ziemlich einfach von statten geht. Das schränkt die Auswahl der einzelnen Module natürlich etwas ein, was aber zu verschmerzen ist. Bei allen Modulen sind Vorschläge von eurer Seite gern gesehen, und ich denke man wird sich da einigen können.
Ich beschreibe jetzt einfach mal die einzelnen Module, und führe die geforderten Eigenschaften "von-bis" auf:
1. C14 Eingangsmodul: hier habe ich auf ein Modul von Schurter zurückgegriffen, es beinhaltet neben der C14 Buchse noch einen Sicherungshalter und einen 2-poligen Wippschalter. Somit ist der Schalter auf der Rückseite angebracht, was ich eh für Sinnvoll halte, denn die Zentrale sollte so wenig wie möglich Ausgeschaltet werden. Keinesfalls sollte es als zentraler Ein- und Ausschalter für die gesamte Anlage "missbraucht" werden. Kosten etwa 10,- €, Monatge Snap-in, Schaltvermögen 10A
2. DC-Filtermodul: hier habe ich meinen eigenen Entwurf angedacht. Es ist erst mal nur eine Universalplatine (Kosten abhängig von der Nachfrage, Zielpreis etwa 10,- €) welche professionel von einer Firma in Deutschland erstellt wird, mit 70um Leiterbahnstärke. Auch hier hat jeder die Dimensionierung nach eigenem Bedarf in seiner Hand - von 500 Watt bis 2,5 kW. Kosten für die zusätzlichen Bauteile - zwischen 20,- und 50,- €.
3. Schutztrafo: Ringkern mit einer Leistung von 300 - 600 VA, eventuell auch führ bis zu 1.000 VA. Gedacht ist dieser Störschutztrafo zur Versorgung von Vorverstärkern und Signalquellen, welche in der Regel nicht mehr ziehen als 20 VA. Somit ist ein 600VA Trafo soweit überdimensioniert, das ein Dynamikeinbruch bei den angeschlossenen Geräten nicht zu befürchten ist. In vielen Fällen kann ein 300 VA Trafo schon ausreichen. Ein größerer Trafo beansprucht auch mehr Platz, was zwangsweise auch ein größeres Gehäuse nach sich zieht.
Benötigt wird eine Ausgangsspannung von 2x 115 Volt AC, eine Schirmwicklung ist sehr empfehlenswert, für manch einen kann auch ein 2x 115 Volt Eingang sinnvoll sein. Zu den möglichen Modellen kommen wir später, es gibt mehrere Anbieter in unterschiedlichen Preisklassen und Qualitäten, welche sich zum Teil drastisch im Preis unterscheiden. Auch hier soll jeder die Möglicjkeit seiner eigenen Auswahl haben, oder eben meiner Empfehlung - oder der anderer - folgen.
4. EMI-Filter: neben den zur Zeit heiß diskutierten Filter von Thel-Audio gibt es noch andere Anbieter. Allen Gemein ist, das man diese gezielt einsetzen sollte, und die Vorgehensweise "viel hilft viel" auch ein Schuss nach hinten sein kann. Bei Geräten, welche bereits einen Filter integriert haben, reicht oftmals schon ein Klappferrit in der Nähe des Netzeinganges. Die tieferfrequenten Störungen übernimmt eh der Störschutztrafo. Dagegen ist der Whest Audio Phono Preamp, welchen ich bisher schon zweimal hier hatte, ohne EMI-Filter aufgebaut. Diesem würde ein solche Filtereinheit garantiert gut tun. Ob und wieviele Filter jemand verbaut hängt also auch wieder von dessen Gerätekonfiguration ab. Wer unsicher ist hat aber auch jederzeit die Möglichkeit ein Filter (oder mehrere) nachzurüsten. Ein Filter vor dem Trafo macht meiner Ansicht nach wenig Sinn, hat der Trafo selbst schon eine bessere Wirkung als jeder EMI-Filter.
5. Verdrahtung: die gezeigte Verdrahtung hat einen gefilterten Ausgang vor dem Störschutztrafo, drei gefilterte und zwei ungefilterte Ausgänge. Hier hat wieder jeder völlig freie Hand wie und wo er was anschliesst, gefiltert oder nicht. Das geplante Gehäuse verfügt über die Möglichkeit bis zu 6 Schuko-Anbaudosen zu montieren. Die Ausbrüche werden so gestalltet, das den endgültigen Ausbruch jeder kinderleicht selbst vornehmen kann. So können auch nur zwei Dosen montiert werden, ohne das dann überflüssige Löcher das Bild stören.
Der Ausgang vor dem Trafo ist für stärkere Verbraucher gedacht - Vollverstärker, Receiver, Endstufen - also Verbraucher welche den Trafo soweit belasten würden, das sich dessen Widerstand eher negativ bemerkbar macht. Ein guter EMI-Filter und ein DC-Filter können schon eine ganze Menge bewirken. Ein Filter hinter dem Trafo kann dagegen gezielt für digitale Gerätschaften und/oder solche Verbraucher sinnvoll sein, welche mit einem Schaltnetzteil ausgerüstet sind. Dabei geht es primär darum, das die Störungen nicht in den Versorgungskreis des Störschutztrafos gelangen, und somit wieder andere Gerätschaften stören. Deshalb gehört auch ein Ferritring zwischen Trafo und EMI-Filter, und das möglichst nah am Eingang des Filters.
Was noch folgt:
- eine Beschreibung der einzelnen Module im Detail. Es werden ausschließlich Module empfohlen, welche VDE-Zertifiziert sind. Datenblätter sind jederzeit zu bekommen, und werden von mir in einer PDF-Datei gesammelt zum Download bereitgestellt.
- eine Anleitung für den Zusammenbau, mit entsprechenden Hinweisen bezüglich der gesetzlichen Anforderungen. Das wird etwas dauern, muss ich das doch mit einem hiesigem Fachbetrieb entsprechend abstimmen. Kritikpunkte, Ratschläge und Empfehlungen der Fachleute im Forum berücksichtige ich gerne. Was habe ich als Kind schon immer gehört? "du kannst zwar alles essen, aber du kannst nicht alles wissen" - ich bin also keineswegs Kritikresistent...
- ein Entwurf für das Gehäuse. Dieses kann ich hier problemlos bauen lassen. Ich kann zwar noch nicht sagen was es kosten wird - ich muss dem Hersteller ja erst mal ein 3-D Model vorlegen - aber aus Erfahrung kann ich sagen das man mit 10 St. schon unter 50,- € kommen kann. Wenn es mehr werden, umso besser für alle. Gefertigt wird es aus 2 mm Blech (üblich sind 1,5 mm, aber der Trafo...), Laserschnitt, dann gebogen. Deckel bekommt eine schwarze Pulverbeschichtung in Feinstruktur.
Das wars fürs erste.
Gruß
Matej