eine Frequenz setzt nach meinem Verständnis immer eine Bewegung voraus, ein statischer Zustand schließt aber per Definition eine Bewegung aus...
Die korrekte, vollständige Formulierung wäre gewesen, dass die statische Compliance (etwas) größer als die dynamische Compliance bei 10Hz ist.
Erst bei der Bewegung der Nadel muss nicht nur Kraft entgegen der Federkraft aufgewendet werden, sondern auch gegen die Reibung des Dämpfungsgummis. Dadurch brauche ich bei der dynamischen Compliance mehr Kraft für die gleiche Auslenkung.
Wogegen "reibt" der "Dämpfungs"-Gummi denn? Hier geht es ja um innere Reibung, die eben genau zur Viskoelastizität gehört.
Eine Abhängigkeit von der Frequenz, wie immer wieder behauptet , aber nie mit Quellen belegt wird, ist mir nach wie vor ein völliges Rätsel. Wenn die dynamische Compliance bei 100 Hz gegenüber (was jetzt?) 10Hz bereits um ein vielfaches größer ist, wie verhält es ich dann bei 1000Hz oder 10kHz ...? da geht mir gedanklich sehr schnell die zur Verfügung stehende Auflagekraft aus...
Zu dem Thema findet man halt wenig (genauer: nichts) in der Audio-"Fach"-Presse. Mehr findet man heute z.B. da, wo sich mit Schwingungsdämpfung beschäftigt wird. Nur als Beispiel eine Dissertation:
http://www.fzd.tu-darmstadt.de…2_Stretz_Dissertation.pdf
Seite 35, Abb. 3.8., "Frequenz- und Amplitudenabhängigkeit von Elastomerlagereigenschaften"
Mit der kleinen Auflagekraft, mit der man z.B. 50µm bei 100Hz abtasten kann, kann man in der Regel ein TA-System auch nicht betreiben. Bei hohen Frequenzen kommt dann noch die Kraft dazu, die zum Beschleunigen der effektiven Nadelmasse benötigt wird.
...und wie zum Teufel misst Denon eine dynamische Compliance-Kraft bei 100 Hz?
Die einzige mir bekannte Methode ist, bei bekannten Massen durch Ermittlung der Resonanzfrequenz die Compliance zu berechnen.
In dem sie die minimale Auflagekraft bestimmen, die zum Abtasten einer 100Hz Seitenschrift mit z.B. 50µm Amplitude benötigt wird und die von mir genannte Formel anwenden. Aus dem Kopf könnte ich die Ullstein Hifi Test LP nennen, die einen entsprechenden Track hat und im Text die Methode und die genannte Formel dazu nennt.
wo ist denn in dieser Formel die Frequenz?, wenn sie eine Rolle spielt muss sie auch in der betreffenden Formel ein Faktor sein...
In die Formel wird die frequenzabhängige dynamische Compliance C_dyn für die abgetasteteFrequenz eingesetzt bzw. es ergibt sich umgekehrt C_dyn bei der abgetasteten Frequenz.
Mein Bedarf, mich zu diesem Thema herumzustreiten, ist übrigens null.