PS Audio PerfectWave Power Plant P5 - Test & Höreindruck

  • Hallo liebe Foristen,


    bedingt durch den Thread Netzfilter meine eigenen Erfahrungen und Filterzentrale, selbst gebaut, aber wie? Vorschlag..., in welchem einige Vorschläge und Machbarkeiten analysiert und diskutiert wurden, wollte ich mir mal ein Produkt von PS Audio genauer anschauen, den PerfectWave P5. Dieser wurde immer mal wieder erwähnt, da der ja den Strom neu generiert und damit all den Filtern vorzuziehen ist. So ein Gerät kauft man ja, damit alles was davor ist, keine Rolle mehr spielt, Spannungsschwankungen, Netzoberwellen oder auch HF-Störungen sollen keine Auswirkungen mehr zeigen. Also habe ich mal bei meinem Händler nachgefragt und dieser hatte einen P5 da. Den habe ich freundlicherweise zum testen ausgeliehen bekommen.


    Als erstes stand aber das Schleppen des Paket's vom Erdgeschoss in den 3. Stock an. Dort angekommen, wurde erstmal akklimatisiert und ausgepackt. Es kamen zum Vorschein:

    • Power Plant P5
    • Netzkabel PS Audio AC-10 (1m lang)
    • Fernbedienung
    • Bedienungsanleitung
    • Garantiekarte + kleines Tütchen mit Ferritring und SD-Karte

    Nun also erst einmal angeschaut. Das Ding wiegt 24kg und hat bedingt durch den verbauten Ringkern mächtig Schlagseite. Also erstmal an den Platz gestellt, die Hifi Kette angeschlossen und dann wollte ich das wirklich hochwertige Netzkabel anschließen. Pustekuchen, ist zu kurz. :( Also dann eben ein anderes, längeres mit 1,5mm² genommen.


    ps_audio_p5.jpg ps_audio_ac10.jpg


    Auf der Rückseite gibt es neben den Sicherungen und Stromanschlüssen auch einen SD-Slot und Netzwerkanschluss. Damit kann man anscheinend Firmware Updates machen. Also direkt mal geschaut wie das geht und in das Startmenü gegangen. Laut den Werten und einem Vergleich auf der PS Audio Seite ist bereits die aktuelle Firmware drauf, ergo muss hier nichts getan werden.


    ps_audio_firmware.jpg


    Nach dem Einschalten mit dem rückseitigen Schalter fährt der Power Plant hoch und "synchronisiert" sich mit dem Netz, so jedenfalls beschreibt es die Anleitung. Im generellen Setup kann man dann die Einstellungen für den Ausgangssinus vornehmen:


    ps_audio_setup.jpg ps_audio_setup_outlet.jpg


    Ich habe erst einmal 230V eingestellt und den Modus auf Low Distorsion. Es gibt noch einen zweiten, der sich High Regulation nennt. Hier liegt dann der Fokus auf ein noch genauerer Sinus, laut Anleitung bekommt man dabei aber etwas mehr Klirr rein. Low Distorsion legt den Wert auf möglichst wenig Klirr. Den Outlets kann man dann noch in der Konfiguration einen Namen zuweisen. In der EU-Variante sind nur 4 Ausgänge enthalten, sonst sind es 8 und jeweils zwei davon in einer Zone, A, B, C und D. Letztere ist auch die High Current Zone, in welcher noch ein Einschaltbegrenzer verbaut ist, sodass man hier potente Endstufen anschließen kann.


    Nun kann man sich mit Touch auf "Scope" den aktuellen Status, den Eingangssinus und den neu aufbereiteten Sinus auf dem Display anschauen. Ebenfalls werden beide Seiten gegenübergestellt. Bei mir schwankte das Netz während des Tests, zwischen 229V und 238V war alles dabei. Auch ist bei mir zu erkennen, dass der Eingangssinus jedenfalls nicht sonderlich gut aussieht, der Ausgangssinus schon deutlich mehr nach Sinus. Der Klirr am Eingang hielt sich in Grenzen, es waren so um die 2%, am Ausgang konstant mit 0,1%.


    ps_audio_status.jpg ps_audio_eingangssinus.jpg


    ps_audio_ausgangssinus.jpg ps_audio_differenz_ein-ausgang.jpg


    Das Gerät bietet neben dem Sinus auch eine weitere Form der Versorgung, der sog. Multiwave. Hier werden mehrere Sinuswellen kurz hintereinander an den Ausgang gegeben, die Sinusform ist dann nicht mehr sinusmäßig, sondern sieht dann eher wie eine 180 Grad Kreisbahn aus. Beim Ausprobieren der Multiwave reagierten meine Endsstufen aber mit verstärktem Brumm, sodass ich dies wieder auf einen einzigen Sinus abgeändert habe. Mag sein, dass es bei jemand anders einen Vorteil bringt. Mit der Clean Taste kann man eine Welle durch die angeschlossenen Geräte "jagen", der Power Plant appliziert dazu hochfrequenz Schübe auf den Sinus, welche dann angeschlossene Transformatoren entmagnetisieren sollen.


    Nachdem sich meine Kette nun ausgiebig aufheizen konnte, stand dann ein ausgiebiger Hörtest an. Ich habe die mir bekannten Stücke und LP's ausgiebig gehört, teilweise auch mehrfach, nachdem ich dazwischen eine andere Platte abgespielt habe. Ich mache es kurz: schon bei der ersten Platte musste ich feststellen, dass ich keinerlei oder nur sehr vage (wenn überhaupt!) Veränderungen hören kann. Bei der zweiten Platte hatte ich sogar das Gefühl, dass der Klang etwas weniger dynamisch und vielleicht sogar etwas unsauber war, aber schon bei der dritten LP musste ich das wieder zurück nehmen. Bei der vierten ebenso. Es klang alles wie immer und wie gewohnt. Gespielt habe ich meine üblichen Lautstärken. Der Stromregenerierer hatte zumindest mit dem Pegel offensichtlich keine Probleme, laut der Anzeige liefere ich ihm nur 14% Last.


    Ich habe dann noch ein wenig geprüft und festgestellt, dass ich die Phase falsch rum angeschlossen habe. Also alles nochmal von vorne. Kette aufgeheizt und heute nochmals gehört. Das Ergebnis könnt ihr euch sicher denken. Es war nichts anders als gestern.


    Meine Frage an meine Frau, ob sie glaubt, einen Unterschied gehört zu haben, wurde verneint. Es würde also gar keinen Sinn machen, sich die Arbeit mit einem Blindtest anzutun, ich hätte nur raten können. In meiner Anlage ist ein Stromregenerierer also mit größter Wahrscheinlichkeit kein Thema bzw. lässt mir den Schluss zu, dass meine Kette entweder so schlecht ist, dass der Power Plant nichts mehr ausrichten kann oder dass sie so gut bzw. robust ist, dass ihr der Netzschmutz nichts anhaben kann. Und an ersteres mag ich nicht so recht glauben... :/:saint:


    Naja, unabhängig davon, ob solche Geräte praktisch sinnvoll sind oder nicht, faszinieren sich mich dennoch. Bei dem Power-Plant ist diese Faszination allerdings eher einer gewissen Enttäuschung gewichen, da ich mir irgendwie doch mehr davon versprochen habe. Aber ein Gutes hat es jedenfalls. Ich muss es nun nicht kaufen und kann das gesparte Geld in andere Dinge investieren. Mag sein, dass das Gerät bei jemand anderem eine deutliche Veränderung herbeiführt, bei mir jedenfalls ist dies nicht der Fall.

    Viele Grüße,
    Mike

    Einmal editiert, zuletzt von Fieser-Kardinal ()

  • Ich hatte mal ein anderes Modell von der Firma ausgeliehen und war nach meinem kurzen Test der Meinung gewesen, dass die Musik damit bei mir flacher und flauer klingt. War nichts für meine verbogenen Gehörgänge...


    Grüße

    Thomas

    Bleibe gesund, lebe lang, stirb schnell.... ♫.♬..♫..♬..♫.


  • Ich hatte mal ein anderes Modell von der Firma ausgeliehen und war nach meinem kurzen Test der Meinung gewesen, dass die Musik damit bei mir flacher und flauer klingt. War nichts für meine verbogenen Gehörgänge...


    Grüße

    Thomas

    Dito, nach längerem Test mit gleichem Ergebnis.


    Grüße Chris

  • zwischen 229V und 238V war alles dabei. Auch ist bei mir zu erkennen, dass der Eingangssinus jedenfalls nicht sonderlich gut aussieht, der Ausgangssinus schon deutlich mehr nach Sinus. Der Klirr am Eingang hielt sich in Grenzen, es waren so um die 2%, am Ausgang konstant mit 0,1%

    Moin,


    ich habe ja noch einen alten Power Plant. Bei mir herrschen eigentlich relativ konstant 238 Volt und 1,6 % THD, die auf 229 Volt und 0,4 % runtergeschraubt werden. Also gar nicht unähnlich von den Werten her. Im Unterschied zu Dir fand ich den Effekt allerdings klanglich überzeugend...


    Jetzt wäre ich mal brennend daran interessiert, was ich bei Dir wahrnehmen würde... Aber keine Angst, ich komme nicht vorbei. ;)


    Gruß


    Dirk

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Ich habe im Gegensatz zu den anderen Beiträgen eine positive Veränderung für mich erlebt. Sowohl damals beim Premier als auch jetzt beim P5.


    Daher lautet die klare Empfehlung immer selbst in der eigenen Kette zu testen. Und wenn man für sich entscheidet das bringt nichts - auch gut. Geld gespart.

    Traue nur Deinem Ohr !

  • :merci: für den guten und informativen Bericht. Manchmal kann man den Unterschied zwar messen und anzeigen, aber man hört nichts.:) Umgekehrt geht aber auch...Man hat keine unterschiedlichen Messwerte, aber man hört trotzdem einen Unterschied.


    LG

    Horst

    LG


    Horst

  • Hallo Mike,

    sei beruhigt, die Netzteile Deiner Geräte sind offensichtlich durchweg ok, eben deshalb ist nichts verändertes zu hören. Der Strom als solches ist zudem besser als sein Ruf.


    Sei froh, Du hast viel Geld gespart und kannst es weit sinnvoller ausgeben. :)

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Ein Freund hat den auch, bringt bei ihm sehr viel.

    Bei mir angeschlossen nützte der allerdings nichts.

    Es bleibt einem nichts anderes übrig, als sowas zu Hause in der eigenen Kette zu testen.

    Sobald man umzieht kann sich die Situation auch total verändern. Deswegen bin ich mit Investitionen in dem Bereich vorsichtig und würde nur was kaufen was sowohl eine Verbesserung bringt, als auch leicht wieder zu verkaufen ist.

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • 2% oder sogar 1,6% THD sind geradezu rekordverdächtig gering. Das wären erstklassige Werte, sofern sie denn stimmen. Das abgebildete Oszillogramm auf dem Display des P5 schaut allerdings eher nach 4% aus, was ebenfalls noch OK wäre.

  • Hallo


    vielen dank für den interessanten Bericht. Hatte mal den Premier hier zum testen und konnte wenn überhaupt nur minimalste Veränderungen (leider nicht zwangsläufig Verbesserungen) feststellen


    Gruss

    Damien

    "Hier muss ich nicht sein, hier möcht`ich nicht mal fehlen"


    Raven GT2, Reed 3p, MySonic Lab Eminent,Origin Live Zephyr,Dynavector DV20X2 Lyric TI200, Ear 324, Kondo Übertrager CFz, Trenner & Friedl Phi, Innuos Zen MKIII