Linn Urika II - ist digital doch besser ?

  • Zitat

    Im direkten Vergleich ist U II klar besser!

    Zum Leidwesen meines Linn Händlers, der mir natürlich gerne ein Urika I verkaufen würde, nutze ich meinen LP 12 an einer Accuphase Phono-Vorstufe. Damit fühle ich mich momentan bestens versorgt.


    Das o.a. Statement wirft für mich zwei Fragen auf:


    1. Was führt zu diesem Unterschied? Es gibt ja kein "Mehr" an Information vom Abtaster, sondern nur eine andere Signalverabeitung.


    2. Bei der Digitalisierung des Signals im Urika II entstehen m.E., systembedingt, unerwünschte Quantisierungsfehler und Quantisierungsrauschen, die man eigentlich von einem recht schwachen Nutzsignal fernhalten sollte. Mein Händler hatte mir in diesem Zusammenhang bei einem Hausbesuch mal nahegelegt, bei Betrieb des LP 12 jegliche digitale Geräte (CDP, DAC, Streaming Bridge usw.) auszuschalten. Das "passt" für mich irgendwie nicht so richtig zusammen.


    Letztlich zählt für den Nutzer, was "hinten rauskommt". Wenn die Urika II dann in einem Linn System besser gefällt, haben die Linn Ingenieure alles richtig gemacht, wie auch immer sie das technisch erreichen.


    Mit meiner klassischen, rein analogen Phono-Vorstufe fühle ich mich da eher auf der "sicheren" Seite.


    Gruß


    Jörg

    Linn LP 12, Karousel, Radikal 2 Klimax, Keel, Ekos SE, Ekstatik, Accuphase C-47, Däd!Mät/Däd!Clamp, Gläss Vinyl Cleaner Pro

  • Hi,

    das macht auf den ersten Blicj keinen Sinn, wenn das Signal im Weiteren komplett analog weiterverarbeitet wird. Wobei die analogen Signale zwar nicht durch digitale Artefakte verunreinigt werden, jedoch natürlich auch durch analogen Verstärkerstufen nicht ganz unbeeinträchtigt durchkommen. Mal mehr, mal weniger und mit einer Accuphase Phonovorstufe bist du da bestimmt auf der sicheren Seite.

    Nun ist es aber so, dass neuere Soundsysteme durchaus rein digital bis zum Verstärker vor dem Lautsprecherchassis agieren. Für diese Fälle bietet sich eine digitale Verarbeitung auch der Phonosignale an. Die ist nicht per se schlechter (schließlich werden fast alle neuen Aufnahmen digital verarbeitet, um dann auf Vinyl verewigt zu werden :) ), sollte aber wie alles in diesem Bereich gut gemacht sein..

    lg

    Sascha

  • Die Unterscheide (durch Impefektion) der Abtaster bleiben ja erhalten. Ich bin zwar kein Freund des Prinzips (finde es unnötig, sowie alle digitale Datenspeicherung kontraproduktiv), aber es ist doch eine nicht so abwegige Idee.

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • Was führt zu diesem Unterschied? Es gibt ja kein "Mehr" an Information vom Abtaster, sondern nur eine andere Signalverabeitung.

    Ich denke mal (das wurde im Thema ja auch schon erklärt), dass die digitale Entzerrung einiges an Potential freilegt.

    Bei der Digitalisierung des Signals im Urika II entstehen m.E., systembedingt, unerwünschte Quantisierungsfehler und Quantisierungsrauschen, die man eigentlich von einem recht schwachen Nutzsignal fernhalten sollte.

    Das „Nutzsignal“ ist ganz normal Hochpegel, die Verstärkung erfolgt konventionell und vor der A/D Wandlung. Ausserdem erfolgt die Wandlung & Verarbeitung mit weit weit mehr Bitrate (Auflösung/Taktfrequenz) als es bspw die CD- Norm vorgesehen hätte, entsprechend kleiner sind Quantisierungsfehler.

    Steve Albini: "I don't use computers to make records. I use tape machines, like nature intended. I use computers for correspondence, arguments, poker and porn."

  • Zitat

    ...dass die digitale Entzerrung einiges an Potential freilegt.

    Natürlich bietet eine digitale Entzerrung Möglichkeiten, die man m.E. mit schaltbaren Filtern bei CD-Playern vergleichen kann. Linn bietet ja auch die Möglichkeit, Charakteristika von Lautsprechern zu korrigieren. Von daher liegt dieses Feature in der Urika II voll auf dem von Linn verfolgten technologischen Kurs.


    Gruß


    Jörg

    Linn LP 12, Karousel, Radikal 2 Klimax, Keel, Ekos SE, Ekstatik, Accuphase C-47, Däd!Mät/Däd!Clamp, Gläss Vinyl Cleaner Pro

  • Natürlich bietet eine digitale Entzerrung Möglichkeiten, die man m.E. mit schaltbaren Filtern bei CD-Playern vergleichen kann. Linn bietet ja auch die Möglichkeit, Charakteristika von Lautsprechern zu korrigieren. Von daher liegt dieses Feature in der Urika II voll auf dem von Linn verfolgten technologischen Kurs.

    ... dann hast du dir die Antwort auf deine Frage nun selbst gegeben.

    Steve Albini: "I don't use computers to make records. I use tape machines, like nature intended. I use computers for correspondence, arguments, poker and porn."

  • Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat Urika 2 keinen analogen Ausgang und kann nicht an einer anderen, als einer LINN Anlage mit dem Urika 1 verglichen werden? Dann kann man m. E. die digitale Filterung nicht selektiv vergleichen, weil der Unterschied an ganz anderer Stelle liegen könnte. Ich habe ein Urika 1 und verwende den symmetrischen Ausgang (XLR) mit Kabeln von Funk. Mir fiel von Anfang an auf, dass das Urika 1 extrem hoch verstärkt. Als ich es noch am LINN DSM betrieben habe (XLR line Eingang) mußte ich die Eingangsempfindlichkeit im DSM runtersetzen, um einen vernünftigen Regelbereich zu haben. Am Funk MTX und Nagra Jazz war das Signal viel zu hoch, bei 9 Uhr auf dem Volumenregler war schon Disko angesagt. Ich habe mir zunächst Dämpfungsstecker von Herrn Funk machen lassen, was aber m. E. den Klang verschlechtert hat. Schließlich habe ich von Herrn Funk einen SAM Anpassverstärker bekommen, jetzt klingt es traumhaft ohne Dämpfungsverluste. Falls im Testaufbau beim LINN Händler der Analogeingang im DSM auch zur Pegelanpassung bedämpft wurde, wovon ich ausgehe, dann liegt dort m. E. das Problem. Der LINN DSM macht das m. E. nicht verlustfrei.

    Gerhard

    AAA Mitglied;

  • Hallo Gerhard,

    komisch meine Urika 1, auch symmetrisch an einem Klimax DSM angeschlossen, verstärkt nicht extrem (Lautstärke wir beim Streamen). Ich hatte sie vorher an einem Accuphase Verstärker (symmetrisch und normal) angeschlossen und auch da war alles im grünen Bereich. Bei der SteinerBox wurde die U1 auch direkt an den DSM angeschlossen und der Regelbereich war normal. Deshalb war ein direkter Vergleich zur Urika 2 auch möglich.

    Jochen

  • So, heute habe ich meinen LP12 nun mit Keel und Urika2 wieder geliefert bekommen. Da jedoch auch meine Akubariks "katalysiert" wurden ist ein direkter Vergleich nicht mehr möglich. Nach 1h Musik kann ich jedoch sagen: Es klang ja vorher schon gut, aber es hat sich im Bass-Bereich deutlich etwas geändert. Herr Götz von der SteinerBox meinte, besonders die U2 bräuchte eine gewisse Einspielzeit und der LP12 müsse sich auch nach dem Transport wieder setzen.


    Jochen

  • Ist die Veränderung denn eine Verbesserung?


    Ja, ja, die Einspielzeit - oder eher Eingewöhnzeit. :P

    Wie auch immer: Daran glaube ich persönlich bei solchen Komponenten nur sehr begrenzt...


    Gruß Klaus

  • Bin bei der Beurteilung sehr vorsichtig. Es liegen immerhin 14 Tage ohne Musik dazwischen. Ich finde es besser aber es wurden auch drei Komponenten ausgetauscht und ich würde das Update sicher wieder machen. Der Bass ist definitiv kontrolliert (bei gleicher Raumeinmessung) und Stimmen sind auch schöner (gilt nicht für alle Aufnahmen). Ich kann aber nicht sagen ob das "besser" allein durch Keel mit Katalyst auch schon gekommen wäre.

    Im Moment höre ich Voodoo Lounge von den Stones aus der neuen Box. Die Kombination ist sicher besser als die CD vom NAS auf der alten Kombination :)


    Jochen

    Einmal editiert, zuletzt von JoB ()

  • Ich finde deine (zurückhaltende) Art, dein Upgrade einzuschätzen, sehr angenehm.

    Dies deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, der Einschätzung neuer Komponenten/ Aufrüstungen eine hinreichende Zeit zu geben.


    Gruß Klaus

  • Der Bass ist definitiv kontrolliert (bei gleicher Raumeinmessung) und Stimmen sind auch schöner (gilt nicht für alle Aufnahmen). Ich kann aber nicht sagen ob das "besser" allein durch Keel mit Katalyst auch schon gekommen wäre.

    Ja. Speziell die Auswirkungen im Bass könnten vom Keel kommen. Ich glaube mich an meine ersten, ähnlichen Eindrücke zu erinnern.

    Steve Albini: "I don't use computers to make records. I use tape machines, like nature intended. I use computers for correspondence, arguments, poker and porn."

  • Die Unterscheide (durch Impefektion) der Abtaster bleiben ja erhalten. Ich bin zwar kein Freund des Prinzips (finde es unnötig, sowie alle digitale Datenspeicherung kontraproduktiv), aber es ist doch eine nicht so abwegige Idee.

    Bin nebenbei eigentlich auch reiner Analoghörer aus Überzeugung.
    Dennoch hielt, aus mir immer noch unerfindlichen gründen kürzlich Digitales "Teufelszeug" einzug in meine Anlage..man sollte niemals nie sagen;)


    ..ob sich das allerdings langfristig etabliert wird sich zeigen.



    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Nun ein kleines Update. Inzwischen hatte ich auch Zeit ein paar digitale Musikstücke zu hören. Das Katalyst-Update ist wirklich ein deutlicher Gewinn. Komischerweise finde ich dies auch bei Platten, bei denen ich es nicht erwartet hätte, wie z.B. bei den Rolling Stones Sticky Fingers als FLAC von der alten CD.


    Das Urika 2 und Keel tragen zu einem deutlichen Unterschied in der "Analogkette" bei. Sie sind eine deutliche Steigerung gegenüber Kore und U1. Ich habe mit meinem LP12 noch nie so gut gehört und ich bin froh diesen Schritt gegangen zu sein. Doch leider sind, trotz ständiger Linn Sonderaktionen, beide Updates teuer und ich fand den Kore und U1 schon ziemlich gut.


    Jochen