Denon DA-307 Reparatur und Modifikation

  • Bei mir liegt schon länger ein wenig bis kaum beachteter Denon DA-307 Tonarm rum.

    Wie viele andere auch störte mich die eigenwillige Bedämpfung durch ein Gummiteil vor dem Hauptlager.:pinch:


    Klanglich empfand ich den Arm als zu leblos / überdämpft / langweilig. Eigentlich schade drum, der Arm verfügt über ein paar sehr clever gemachte Details, z.B. Antiskating mittels einstellbarem (und deaktivierbarem!) Magneten.


    Ein Freund hatte sich einen 3D-Drucker gebastelt und da kam mir die Idee, den DA-307 etwas zu modifizieren:


    [Blockierte Grafik: http://twin-x.com/groupdiy/albums/userpics/10926/normal_DA307mod_offen.jpg]


    Der eigentliche Grund für die Modifikation ist das Gummiteil unten links. Das silberne Kunststoffteil daneben ist der erste Prototyp aus dem 3D-Drucker. Die zweite, etwas überarbeitete Version befindet sich - bereits montiert - zwischen Armrohr und dem weissen Kunststoffteil.

    Da ich den Arm ohnehin auseinanderbauen musste, habe ich die Originallager (mittig im Bild) gegen neue Flanschlager aus dem Modellbaubereich getauscht. Nicht auf dem Bild ist die neue Bedämpfung für das Armrohr: Ein abgeschnittener Gehöhrschutzpropfen ;)

    Fertig zusammengebaut schaut der Arm am SP-10mk2 dann so aus:


    [Blockierte Grafik: http://twin-x.com/groupdiy/albums/userpics/10926/normal_SP10_DA307mod.jpg]


    Den Papierschnipseltest hat er bestanden.

    Mit einem AT33Sa und einem AT-MG8 Headshell kommen 9Hz Resonanzfrequenz raus…


    Mir gefällt der DA-307 nach der Modifikation deutlich besser: Die oben bemängelte 'Leblosigkeit' ist weg, der Arm hat richtig 'Antritt' und lässt auch dynamisch und räumlich nix mehr vermissen.

    Für mich hat sich die Modifikation gelohnt. 8)

    Der Motor gehört unter den Teller - genau ins Zentrum. :evil:

  • Gut gemacht. Gummi dämpft die Dynamik und gibt einen Resonanzverstärker. Gute Tonarme haben daher kein Gummi im Energieweg.


    Was die Kugellager angeht, es gibt bessere als aus dem Modellbau. Desweiteren sollte die Schmierung entfernt werden, dan gibts auch noch mal ne Schippe auf die Feinzeichnung drauf

    Gruß André
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  • Danke André.

    Die Schmierung hatte ich entfernt (und oben nicht erwähnt :whistling:). Das steigert die Empfindlichkeit / reduziert das Losbrechmoment massiv! Beim Papierschnipseltest zeigt sich das dann auch deutlich.


    Normalerweise verwende ich zur Lagerreparatur / Tuning Si3N4 Kugeln in Grade 5 oder - wenn verfügbar - Grade 3. Für den DA-307 sollten es Flanschlager sein, da die direkt in die Seitenwand des Halters vom Gegengewicht eingesetzt werden. Ich habe 'nur' die aus dem Modelbau gefunden. Die schlagen sich aber erstaunlich gut.


    Hmh - ein Gummiteil wird durch ein Kunststoffteil ersetzt... warum hat der Entwickler da wohl Gummi genommen, würde ich mich da fragen?


    Aber wenn's klingt, ist's ja gut...

    Was sich die Entwickler dabei gedacht haben, will sich mir beim besten Willen nicht erschließen. Dieses 'Gummiteil' ist aber der Pferdefuß des DA-307 (Mit dieser Meinung bin ich nicht allein). Denon hat das meines Wissens nach auch bei keinem anderen Arm so gemacht. Noch dazu habe ich den Eindruck, das dieser Gummi über die Jahre weicher geworden ist - Der Arm hatte dadurch einen unnatürlichen 'Durchhänger'.


    Klanglich hat er tatsächlich einen ordentlichen Sprung gemacht...

    Der Motor gehört unter den Teller - genau ins Zentrum. :evil:

  • Der DA-307 sollte mit dem DL-103 laufen können, obwohl er dafür zu leicht ist. Ergo: Dämpfung eingebaut.

    Viele Grüße, Tony

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    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Hallo Chef.

    (Ich weiß klingt blöd, aber es liegt kein Name vor)

    Habe gerade deinen Beitrag gelesen. Brauche für einen TD 125

    einen preiswerten Tonarm mit SME Bajonett. Einen 307'er sieht man immer wieder günstig im Netz. Hätte auch schon fast zugeschlagen wenn ich nicht den Bericht gefunden hätte. Die Bilder kann man nicht mehr sehen. Würdest du mir die schicken. "dgerg@t-online.de"

    Danke, Dave.

  • Hallo Gerd,

    habe Deine Nachricht erst jetzt gesehen. Die Bilder muss ich suchen und melde mich dann bei Dir. Eigentlich kannst Du auch meinen (umgerüsteten) Arm erwerben. Ich habe mittlerweile zu viel angesammelt...


    Grüße,

    Chris

    Der Motor gehört unter den Teller - genau ins Zentrum. :evil:

  • Hi Dave,


    der Papierschnipseltest läuft folgendermaßen:

    zuerst wird der Tonarm ausbalanciert, so daß er bei Null Auflagekraft horizontal steht. Dann wird ein quadratisches Stückchen Papier mit 5 mm oder 10 mm Seitenlänge auf den Tonabnehmer gelegt. Wenn die Vertikalen Langer freigängig genug sind, wird der Arm sich durch das kleine aufgelegte Gewicht aus der Ruhelage bewegen.


    Gruß